Vegan Runners im Interview

In der Mai/Juni 2014 Aus­gabe der “Veg­e­tarisch Fit” gab es einen Artikel über die Veg­an Run­ners Berlin/Brandenburg.

Vegetarisch Fit — Bericht:

VF3-coverEine Karotte als Staffelstab

Veg­an­er sind blass und unter­ernährt? Von wegen! Bestes Beispiel sind die Veg­an Run­ners aus Berlin. Sie ernähren sich kom­plett ohne tierische Pro­duk­te und laufen den meis­ten anderen trotz­dem davon.

Was haben der neun­fache Leich­tath­letik-Olympiasieger Carl Lewis aus den USA und der kanadis­che Iron­man-Gewin­ner Bren­dan Bra­zier gemein­sam? Sie bei­de sind Veg­an­er – und trotz­dem sportlich äußerst erfol­gre­ich. Dass sich Veg­an­is­mus und sportliche Höch­stleis­tun­gen nicht gegen­seit­ig auss­chließen, wollen auch die Veg­an Run­ners aus Berlin beweisen. In Lauf­schuhen demon­stri­eren sie, dass der typ­is­che Veg­an­er eben nicht blass und unter­ernährt, son­dern gesund und fit ist.

Andrea Hayn hat die Gruppe 2007 ins Leben gerufen. Die 37-Jährige hat­te damals mit Bekan­nten eine veg­ane Staffel auf die Beine gestellt. Mit der Zeit schlossen sich immer mehr Läufer der Bewe­gung an. „Mit­tler­weile ste­hen 110 Per­so­n­en auf unserem Verteil­er“, erzählt Hayn, „wobei der harte Kern aus 25 Läufern beste­ht.“ Darunter find­en sich Män­ner und Frauen aller Alter­sklassen, vom Hob­byläufer bis zum Marathon-Ass. Sie alle tre­f­fen sich regelmäßig bei Wet­tkämpfen, gele­gentlich wird auch gemein­sam trainiert. Als Staffel­stab dient eine Karotte. „Aus Plas­tik“, sagt Andrea Hayn und lacht. „Damit wir nicht während des Ren­nens hineinbeißen.“

- Mit Spaß für die gute Sache -
„Mit den Veg­an Run­ners verbinden wir zwei Dinge, die uns allen am Herzen liegen: das Laufen und die Rechte der Tiere“, sagt sie. Die Berlin­er haben Spaß am gemein­samen Sport und set­zen sich dabei noch für eine gute Sache ein. Damit Außen­ste­hende die Gruppe auch erken­nen kön­nen, tra­gen die Mit­glieder bei Laufver­anstal­tun­gen das schwarz-grüne Trikot der Veg­an Run­ners. Ein Motiv, das sie sich von der britis­chen Organ­i­sa­tion Veg­an Run­ners UK abgeschaut haben. „Ich werde häu­fig darauf ange­sprochen“, berichtet Andreas Aug­stein. Als der 34-Jährige vor kurzem bei einem Cross­lauf müh­e­los an einem anderen Teil­nehmer vor­beizog, habe dieser ganz schön daran zu knab­bern gehabt, aus­gerech­net von einem Veg­an­er über­holt wor­den zu sein.

Auch in Pots­dam gibt es seit län­gerem eine veg­ane Lauf­gruppe, eine weit­ere in Leipzig ste­ht in den Startlöch­ern. „Neulinge sind jed­erzeit willkom­men“, sagt Andrea Hayn. Einzige Voraus­set­zung: Sie soll­ten eine Begeis­terung fürs Laufen mit­brin­gen und einen veg­a­nen Lebensstil ver­fol­gen oder ihm gegenüber zumin­d­est aufgeschlossen sein. „Wir geben auch gerne Hil­festel­lung für Sportler, die auf dem Weg zum Veg­an­er sind“, sagt Andrea Hayn. Auch sie selb­st war zunächst 13 Jahre lang Veg­e­tari­erin. Doch je mehr sie sich mit dem The­ma Ernährung sowie den Hin­ter­grün­den der Lebens­mit­tel­pro­duk­tion beschäftigte, desto mehr wuchs die Erken­nt­nis, dass ihr das allein nicht mehr genügte. „Ich war erstaunt, wie gut mein Kör­p­er die Umstel­lung zu ein­er veg­a­nen Lebensweise verkraftet hat“, sagt sie. Auch nach­dem sie vor acht Jahren mit dem Laufen anf­ing, hat­te sie keine gesund­heitlichen Prob­leme oder Man­gel­er­schei­n­un­gen. Im Gegen­teil – sie wurde über die Jahre immer schneller. „Am Anfang bin ich wirk­lich gruselige Zeit­en gelaufen, drei Kilo­me­ter in 30 Minuten“, erzählt sie. Inzwis­chen startet sie beim Halb­marathon und peilt ihren ersten Marathon an.

- Prob­lem­los immer schneller -
Andreas Aug­stein hat schon mehrere Ren­nen über die klas­sis­che Dis­tanz von 42,195 Kilo­me­ter absolviert. Der Polizist war immer schon sportlich aktiv, doch erst seit er 2011 zum Veg­an­er wurde, geht es ihm wirk­lich gut. Die Arthrose, die ihn früher oft behin­derte, ist ver­schwun­den, sein Cho­les­ter­in­wert gesunken, seine Eisen­werte sind sehr erfreulich. Auch ohne tierische Pro­duk­te macht Aug­stein beim Laufen nicht schlapp. Denn viele veg­ane Lebens­mit­tel sind für Sportler opti­mal. „Nüsse und Man­deln liefern aus­re­ichend Min­er­al­stoffe und Eiweiß, in Bana­nen sind mas­sig Kohlen­hy­drate enthal­ten, in Hülsen­frücht­en viel Pro­tein, teil­weise sog­ar mehr als in Fleisch“, erk­lärt Karsten Reit­er von der Pots­damer Sek­tion der Veg­an Run­ners. „Ich kenne nie­man­den, der auf Grund seines veg­a­nen Lebensstil Prob­leme mit dem Sport und ein­er aus­re­ichen­den Ernährung hat“, sagt er. Reit­er lebt aus ethis­chen Grün­den schon seit über 20 Jahren veg­an. Zum Läufer wurde er erst später. „Im Sportun­ter­richt bin ich immer der Los­er gewe­sen“, erzählt der 42-Jährige. Als Veg­an Run­ner ist er nun jedoch voll durchgestartet.
Philip Häfn­er

vfgesamt2

Vie­len Dank an dieser Stelle an den Autor Philip Häfn­er und den Fotografen Andreas Schwarz für den kurzweili­gen Vor­mit­tag und das span­nende Foto-Shooting!
Die Veg­e­tarisch Fit erhal­tet Ihr im gut sortierten Zeitung­shan­del, Reformhäusern, Bio­märk­ten oder natür­lich im Abonnement. 

Alle Fotos von Andreas Schwarz:


Mit fre­undlich­er Genehmi­gung, Andreas Schwarz: Home­page | Face­book.

Links:
www.vegetarischfit.de
www.philip-haefner.de
www.andreasschwarz.net

• Alle Presse-Artikel in der Über­sicht: Kat­e­gorie Presse

2 Comments

  • Andreas Posted 14. April 2014 10:14

    Wow sehr vor­bildlich die Ver­linkung zu allen Beteiligten! Vie­len Dank dafür! Der Beitrag ist auch wirk­lich lesenswert.

  • Andreas Posted 14. April 2014 10:14

    Wow sehr vor­bildlich die Ver­linkung zu allen Beteiligten! Vie­len Dank dafür! Der Beitrag ist auch wirk­lich lesenswert.

Add Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *