Ein Laufbericht von Pit Reger:
Angemeldet hatte ich mich schon lange zuvor. Irgendwie hatte ich über die langen Sommerferien fast vergessen, dass im Herbst noch 2 lange Rennen anstehen.
Im Oktober den Dresden Marathon und einen knappen Monat später, den Trail Uewersauer von 53km in Luxemburg.
Nun war es also so, dass die erste Hürde vor mir stand:
Ich machte mich per Autostopp von Berlin nach Dresden auf den Weg. Dank S‑Bahn Streik, Autobahnstau kurz vor Dresden und der simplen Tatsache, dass ich auf der falschen Autobahn gestartet war, machten aus dem eigentlich kurzen Reise, eine etwas längere Angelegenheit. Angekommen bin ich trotzdem und von Dresden bekam ich auch noch ein wenig was zu sehen.
Nachdem ich meine Startunterlagen abgeholt hatte, ass ich noch eine Portion Nudeln im Congresszentrum (Start- und Zielbereich des Marathons) um mich dann in Richtung Neustadt zu meiner Unterkunft zu begeben. Da die 5 Hostels die ich angerufen hatte, alle gnadenlos ausgebucht waren, bin ich kurzfristig noch bei einer Bekannten untergekommen. Am Abend gönnte ich mir noch eine SüsskartoffelPizza im Flax in der Dresdner Neustadt, was entgegen aller Erwartung mehr als sehr lecker war. Jedem soll dieser Laden empfohlen sein.
Damit die Erzählung etwas vorwärts kommt, überspringe ich, und gleite elegant zum nächsten morgen: 10:30 war Start angesagt. Kurz nach 9 war ich wieder vor Ort. Ich war mehr als froh, als ich feststellte, dass es Pacemaker für 3:15 gab. Da ich die 3:29 vom letzten Jahr in Warschau unbedingt toppen wollte, waren mir die von 3:00 zu schnell und die von 3:30 zu langsam. Also hiess es Zeugs abgeben, warm laufen und Start.
Alles lief super: es formierte sich schnell eine Gruppe von ca. 30 Leuten um die 3:15 Pacemaker. Das Rennen bestand aus 2 sehr ähnlichen Runden. Nach der ersten kamen die Halbmarathon Läufer ins Ziel. Die Marathonis (deutliche Minderheit) gaben sich noch eine Runde. Bis km 26 lief es gut. Dann kam ein Streckenabschnitt am Elbeufer entlang wo es etwas windiger wurde, was dann auch noch durch eine leichte Tempoverschärfung der Gruppe gekrönt wurde. Ich musste leider abreissen lassen. Es folgten einige harte Kilometer durch ein Wohngebiet, wo es im Vergleich zu vorher etwas ruhig war. Während bis dahin, mindestens an jedem Kilometer eine Sambagruppe für Stimmung sorgte, waren es hier knappe 3 Kilometer wo Ruhe herrschte.
Ich hatte also meine Mühe, ebenso wie die Befürchtung mein gestecktes Ziel nicht zu schaffen. Die 3:15 lief aus meinem Sichtfeld und ich schleppte mich weiter. Nach der nächsten Verpflegung schien sich mein Körper aber mit der Situation abgefunden zu haben und erholte sich langsam. Es wurde wieder lauter, je näher wir dem Ziel kamen und Zurufe wie “oh vegan, find ich gut” motivierten mich.
Kilometer 38 und ich war zuversichtlich und konnte sogar wieder fast zu meinem Anfangstempo zurück finden. Nur die letzten 500Meter waren grauenhaft. Der einzige und letzte leichte Anstieg gaben mir den Rest: Meine Schulter verkrampfte und alles schmerzte. Irgendwie rettete ich mich dann doch ins Ziel. Die Zeit blieb bei sehr zufriedenstellenden 3:23:34 stehen. Ca. 6 Minuten besser als noch im Vorjahr. Und die Bestzeit meines Vaters hatte ich damit auch pulverisiert.
Zwar finde ich es leicht schade, dass ich die Gruppe mit meiner Optimal Zeit von 3:15 hab laufen lassen, aber das ist dann wohl das Ziel für nächsten Frühling. Für mich galt es nur noch die Massage zu finden und mich schnell wieder zu erholen. In einem Monat werden es noch 11 Kilometer und eine Menge Höhenmeter mehr sein. (www.trail-Uewersauer.lu)
Alles in allem, ein sehr tolles Rennen: Organisation sehr gut, herzliches Danke an die Pacemaker die mir sehr viel geholfen haben, gutes Essen, tolle Stadt, gute Begleitung (Lena und Marie) und super Zeit.
Vegan? Läuft!
P.s. Heute (Mittwoch) sind die Beine schon fast wieder schmerzfrei. Muskulär habe ich mich deutlich schneller also noch letztes Jahr erholt.
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