Trail Uewersauer, 17.11.13

13_trail_uewersauerPit Reger, Veg­an Run­ner und Stu­dent in Berlin (ursprünglich aus Lux­em­burg), berichtet über den Ultra-Trail Uew­er­sauer (50 Kilometer):
(Die Lux­em­bur­gis­che Tagess­chau wid­mete ihm sog­ar einen TV-Beitrag, weil er sich veg­an ernährt.)

Vor einem dick­en Jahr habe ich mich dazu entschlossen, dieses Jahr, also 2013, meine Laufdis­tanzen zu steigern. Während ich bish­er im Triathlon und auf kürz­eren Streck­en (bis Halb­marathon) unter­wegs war, liebäugelte ich mit einem Ultra-Marathon. Vor­erst musste ich aber erst­mals einen Marathon absolvieren.
Da die Berlin­er mich bei ihrem Ren­nen jedoch nicht haben woll­ten (begren­zte Start­plätze) , habe ich mich in Warschau gemeldet. 

Das Ren­nen fand am gle­ichen Woch­enende wie das Berlin­er statt. Und wie es der Zufall und meine Moti­va­tion so will, habe ich mich dann in meinem jugendlichen Leichtsinn auch noch dafür entsch­ieden einen dick­en Monat später an einem Trail teizunehmen. Nach­dem ich den Marathon mit Erfolg hin­ter mich gebracht hate, und ich noch nicht genug vom Laufen hat­te, wid­mete ich mich also der Vor­bere­itung des Trails.
Der Trail Uew­er­sauer (zu deutsch: Trail Ober­sauer, die Sauer ist ein­er der grössten Flüsse in Lux­em­burg) hat mich schon seit Jahren fasziniert.
Den Sprint Trail von 10 km bin ich schon öfters mit­ge­laufen. Eine wun­der­schöne Strecke, eine gute Organ­i­sa­tion, ein tolles Rennen.
Doch wahrlich inter­essiert hat mich eigentlich immer nur der “Grosse”. Mit 21 Jahren dachte ich, bin ich endlich auf der Höhe eine solche Chal­lenge anzugehen.

Prob­leme begeg­nete ich genug: haupt­säch­lich küm­merte mich die Frage wie ich mich in Berlin gezielt auf das Berglaufen vor­bere­it­en kann? Ich trainiere haupt­säch­lich im Plän­ter­wald und im Trep­tow­er Park, gezielt ging ich dann aber auch manch­mal in die Müggel­berge. Dort lief ich die Down­hill Piste mehrfach hoch und runter und auch die Trep­pen zum Müggel­turm mussten herhalten.

Lange Rede kurz­er Sinn: mit bis zu 2 Train­ingein­heit­en am Tag fing ich an mir das ganze zu zutrauen. Und wenn ich schon trainiere, dann kann ich das ganze auch Nutzen um einige Vorurteile gegenüber Veg­an­ern aufzuräu­men. Seit 2 Jahren lebe ich Veg­an, und gebremst hat mich das nie in meinem Train­ing. Während Berlin­er so langsam wis­sen was ein Veg­an­er ist, muss man in Lux­em­burg noch ganz vorne anfan­gen. Ich kon­tak­tierte also die örtliche Tagess­chau und fragte ob sie Inter­esse an ein­er Reportage hät­ten. Nach­dem ich die Anfrage fast schon vergessen hat­te, meldete man sich 2 Tage vor dem Ren­nen bei mir. Man sei ein­ver­standen und wolle sich mit mir tre­f­fen. Ich schlug vor sie zum Essen einzu­laden und so back­te ich ihnen Piz­za während man mich die Stan­dard Fra­gen über Man­gel­ernährung und Fleis­ch­er­satz fragte. 

Am Tag drauf war Ren­ntag: Früh ging es aus den Fed­ern, um 9 war Start: ehrgeizige 5 Stun­den hat­te ich mir als Ziel gesteckt. Bis Kilo­me­ter 34 lief alles wie am Schnürchen. Ich hat­te noch 2 Stun­den um 16km zu bewälti­gen. 8km pro Stunde. Das müsste kein Prob­lem sein, sagte ich meinem Train­er der auf seinen Vor­läufer beim Team­Ren­nen uaf dem Verpfle­gungspunkt wartete.
Doch dann kam der Mann mit dem Ham­mer. Fast 10km kon­nte ich gar nicht laufen. Als ich mich dann nach eini­gen Bana­nen und Energiebars wieder fing, war die 5 Stun­den Marke auss­er Reich­weite. Ich lief die let­zten 6km noch ganz ordentlich und fin­ishte das Ren­nen in 5 Stun­den 24 Minuten. Damit wurde ich 89. Von knap­pen 400 Teil­nehmern. Immer noch äusserst zufrieden stellend.
Gewon­nen wurde das Ren­nen von VizeWelt­meis­ter Flo­ri­an Neuschwandter in 3Stunden 27Minuten.

Jet­zt muss ich meinen Kör­p­er noch an Läufe über 30km gewöh­nen und dann ste­ht einem Ren­nen um die 4 Stun­den 30 nichts mehr im Wege. Bis dahin ste­hen aber noch andere Ren­nen auf dem Pro­gramm. So zum Beispiel der Mt. Ever­est Trep­pen­lauf in Rade­beul (ich trete im Team an), und einige Triathlons.


Der Orig­i­nal­beitrag stammt von RTL Lux­en­burg.

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