Berlin-Marathon, 25.09.16

16_bln_marathon_jan-12
Am 25.09.15 fand der 43. Berlin-Marathon statt. Ungeachtet der vie­len „vere­inslosen“ veg­a­nen LäuferIn­nen, haben wir wieder die Recherche nach „Veg­an Run­ners“, „Laufen gegen Lei­den“ und „Spree­gan­er“ bemüht.

16_bln_marathon_ergebnisse

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Die YouTu­berin aRnikachen präsen­tiert ihr Video “Ansicht der Sup­port­er” vom Berlin­er Marathon. Gemein­sam mit anderen Veg­an Run­ners und Spree­gan­ern leis­tete sie laut­starke Unter­stützung am Streckenrand.
Viel Spaß beim Schauen des Videos!

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Ein per­sön­lich­er Bericht von Melanie Schaible:16_bln_marathon_melanie01
“Fall in love with the process, and the result will come.”
Seit April trainiere ich gezielt auf diesen Marathon.
Ein Marathon zu laufen ist eine große Belas­tung für den Kör­p­er. Man sollte sich selb­st genug wert sein um einen Marathon nicht aus der kalten Hose zu laufen. Das Risiko ist ein­fach zu groß! Ich finde es nicht erstrebenswert, untrainiert an den Start zu gehen und “irgend­wie” durch zukommen.
Das Train­ing startete mit einem Halb­marathon­plan, darauf fol­gte der Marathon­plan. Viele Stun­den Train­ing, viele Zweifel. Aber auch sehr viele schöne Momente, Dinge, die man nur erlebt wenn man läuft. Das Laufen gab mir Struk­tur, Halt und innere Ruhe.
Bis zulet­zt wusste ich nicht, ob mein Ziel, die magis­chen SUB4, real­isi­tisch sind oder nicht. Habe ich mir zu viel vorgenom­men, neben dem Masterabschluss?
Meine let­zte HM Bestzeit war harte Arbeit. Die 3 Halb­marathons, die ich dieses Jahr gelaufen bin, waren anstren­gend. Mir war klar, ich will diese Zeit schaf­fen, aber an allererster Stelle möchte ich Spaß haben, dieses ganz beson­dere Gefühl. Let­ztes Jahr war der Marathon 42 km pures Glück. Das wollte ich wieder haben!
Die Tage vor dem Marathon war ich ein Ner­ven­bün­del. Zweifel, Äng­ste, hier und da ein zwick­en. Da waren ganz viele Men­schen, die mich beruhigt & an mich geglaubt haben. Auf ein­mal ging alles ganz schnell.
Und dann ste­he ich da mit 41 000 anderen Ver­rück­ten & freue mich, endlich los zu legen.
Die ersten 5 Kilo­me­ter war es ein Kampf. Ich musste viele über­holen, es war sehr voll. Bis Kilo­me­ter 12 brauchte ich, um meinen Rhyth­mus zu finden.
Der Sup­port war der absolute Wahnsinn! Darum laufe ich in Berlin!
So viele Men­schen waren da. Louise ist EXTRA aus Ham­burg gekom­men, danke! Die Spreegis waren so stark an der Strecke vertreten. Danke an Ani­ka, Ver­e­na, Luna, Jan, bei­de Car­o­lines, Heiko, Kathi, Tabea, Ste­fanie, Sal­ka & Erik.
Mit Luft­bal­lons, Matcha, Cola, Dat­teln & Energiebällchen beladen war ich bestens durch die einzi­gar­ti­gen Sup­port­er ver­sorgt. Ohne euch wäre es nicht halb so schön. Ihr opfert euren Son­ntag und ich weiß wie viel ihr alle zu tun habt. DANKE!
Romi­na, die den per­fek­ten Plan geschrieben hat und mich so auf SUB4 gepusht hat. Fah­nie, die immer ein offenes Ohr hat­te & online die ganze Zeit dabei war.
Mein Fre­und war nicht nur während des Marathons an mein­er Seite. In den ganzen Monat­en sind wir viele Kilo­me­ter gemein­sam gelaufen, men­tale Unter­stützung & let­z­tendlich meine Lauf­be­gleitung von KM 21–37.
Es war magisch. Es lief ein­fach. Ich habe es geschafft, die per­fek­te Pace zu find­en. Geplant war 5:40, ich lief eine kon­stante 5:30.
Als ich bei KM21 auf die Uhr sah, zeigte sie 1:57. Eine neue Halb­marathonbestzeit! Wie ist das passiert??
Ich quatsche 2 km mit Sal­ka, die mich begleit­ete und plap­perte danach fröh­lich meinen Fre­und mit allem voll, was mir so in den Sinn kam. “Sag mal, ist es gut wenn du so viel redest?”
“Keine Ahnung, es fühlt sich gut an.”
So gin­gen 30 Kilo­me­ter sehr schnell vor­bei mit vie­len, vie­len Gänsehautmomenten.
Ich bin nicht einge­brochen, obwohl es ab KM 33 hart wurde und ich das Gefühl hat­te nicht mehr vom Fleck zu kommen.
Den­noch hat­te ich die ganze Strecke über dieses Marathonge­fühl. Dieses leichte, das Beson­dere. Es ist anstren­gend, aber es ist auch gle­ichzeit­ig das Schön­ste! Es tut ein biss­chen weh, ich habe schnell die Ober­schenkel gespürt, aber es lief auch einfach.
Alle anderen Wet­tkämpfe sind nicht ver­gle­ich­bar! Ich lief ein­fach kon­stant mein Tem­po, hat­te unfass­bar viel Spaß dabei.
Dann kam Kilo­me­ter 40. Es zog sich, aber ich wusste, ich schaffe es. Und zwar lock­er unter 4 Stun­den. Das Ziel, das Bran­den­burg­er Tor, dass ich monate­lang bei so vie­len Läufen im Kopf hat­te, war zum Greifen nah! Ich war so glück­lich, voller Emo­tio­nen. Das Ziel war erre­icht. 3:55. 17 Minuten schneller als let­zte Jahr. Ich habe keine Ahnung wie ich das gemacht habe. Es hat ein­fach alles gepasst.
Die Trä­nen sind geflossen, vor Freude, Über­wäl­ti­gung und ganz viel Dankbarkeit.
Es war genau­so, wie ich es mir gewün­scht habe.
Lasst euch von nie­mand sagen, dass ihr etwas nicht kön­nt. Man kann alles erre­ichen. Vor drei Jahren kon­nte ich ger­ade mal 3 Kilo­me­ter laufen, für meine ersten 10 Kilo­me­ter habe ich über 75 Minuten gebraucht. Wenn man dran bleibt, regelmäßig läuft und SPASS daran hat, kann man alles erreichen.
Ich möchte ein Vor­bild sein. Dafür, dass Laufen das Schön­ste ist. Dafür, dass man mit Freude alles geben kann & dann erfol­gre­ich ist. Mit ganz viel Lächeln & ganz viel Laufliebe.

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Bilder von Leni Lecker:

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Bilder von Jan Oelschlägel:

4 Comments

  • Robert Boyde-Wolke Posted 1. Oktober 2016 18:55

    Tolles Bericht, vor allem die Videoausstrahlung, sagen­haft klasse und richtig veg­an-kam­er­ad­schaftlich! Hut ab! Weit­er so! Freut mich für alle Teil­nehmer sowie ZuschauerInnen…

  • Robert Boyde-Wolke Posted 1. Oktober 2016 18:55

    Tolles Bericht, vor allem die Videoausstrahlung, sagen­haft klasse und richtig veg­an-kam­er­ad­schaftlich! Hut ab! Weit­er so! Freut mich für alle Teil­nehmer sowie ZuschauerInnen…

  • Gre­gors Bruder Posted 24. Oktober 2016 18:48

    Geil­er Bericht! Da kriegt man glatt Bock auf’s Mit­laufen… Wenn da nur nicht das jahre­lange und aufopfer­nde Train­ing im Weg ste­hen würde… Wieso ste­ht da eigentlich “Sabine” bei Mel­li auf auf der Nummer?

  • Gre­gors Bruder Posted 24. Oktober 2016 18:48

    Geil­er Bericht! Da kriegt man glatt Bock auf’s Mit­laufen… Wenn da nur nicht das jahre­lange und aufopfer­nde Train­ing im Weg ste­hen würde… Wieso ste­ht da eigentlich “Sabine” bei Mel­li auf auf der Nummer?

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