Ein Bericht von Pit Reger:
Ich gebe ja mein Bestes nicht abergläubig zu sein, aber manchmal fällt es mir dann doch schwer.
Nach dem bei meiner ersten Teilnahme am Mount Everest Treppenmarathon, Félix, und beim zweiten Mal Emile nicht an den Start unserer Dreierseilschaft gehen konnten, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es bei der dritten Teilnahme mich treffen würde.
Diesmal nämlich hatten wir es endlich alle geschafft alle drei in unserer geplanten Konstellation an den Start zu gehen.
Nach einem gediegenen Abendessen im “falschen Hasen” in Dresden, machten wir, dh. Emile, Felix und unsere 3 Coach-/Unterstützer-/Lebensgefährt*innen Christoph, Nora und Tatjana auf zur Spitzhaustreppe in Radebeul, wo bereits seit 2005 der Mount Everst Treppenmarathon veranstaltet wird.
23 Uhr war Briefing, um punkt Mitternacht fiel der Startschuss.
Wir waren alle aufgeregt. Immerhin hatten wir vom Team “Stairway to Hell” einen Titel zu verteidigen. Mir wurde der Vortritt überlassen: Die erste Runde war dann auch direkt eine Ansage: 5 Minuten und 9 Sekunden. Einerseits viel zu schnell, andererseits konnten wir das Streckenrekordhalter-Team “Schritt für Schritt” damit direkt auf Abstand halten. Wir versuchten also unsere Taktik des Start-Ziel-Siegs vom letzten Jahr von vorne herein durchzuziehen, um uns nicht mitten in der Nacht auf ewige Platzierungsbattles einlassen zu müssen.
Es dauerte aber nicht lange um zu merken, warum genau dieses Team den Streckenrekord von knapp über 10 Stunden hält. Da waren Leute am Werk die das Treppen laufen scheinbar noch ernster nahmen als wir. 😉 Während wir kontinuierlich Sekunde um Sekunde einbüßten und Mühe hatten unseren Platz zu halten, wurde von hinten aufgerollt. Erst “Schritt für Schritt”, dann die “Sportaholics”.
Es fing an aus Eimern zu gießen, die Treppe wurde glitschig, und wir müde. Gegen 4 Uhr war dann auch der moralische Tiefpunkt erreicht. Uns wurde klar, dass die Titelverteidigung und selbst das Podium nicht sicher waren. Mit dem Sonnenaufgang kam die Ernüchterung. Es regnete nur noch sehr wenig und man konnte erstmals die Treppenstufen genau erkennen. Unsere Rundenzeiten, die Beine, alles tat weh.
Während unsere Begleitung sich mit dem Schlafen abwechselte, quälten wir uns und versuchten uns die Erschöpfung so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Schluss endlich kam ein 4. Platz bei dem ganzen “Hoch-und-Runter” heraus.
Jeder hatte sein Bestes gegeben, doch an dem Tag hat es nicht sein sollen.
Und da am Ende immer alles gut wird, gingen wir alle nochmals in die von der Orga bereit gestellten Massage und ließen uns ordentlich durchkneten. Ein Hochgenuss.
Wieder zurück in Berlin ging es zu Lily Burger einen Burger verdrücken. Zurück bleibt die Frage “Warum tut man sich das an”.
Die Antwort lautet wahrscheinlich “Nächstes Jahr nochmal!”
Herzlichen Dank nochmal an Christoph, Tatze, Nora, Simone, Ulf, und alle anderen die solche Folterfeste mit organisieren und/oder uns darin bekräftigen daran teilzunehmen.
Die Berichte von 2014 & 2015 findet ihr hier:
- http://veganrunners.de/2015/05/treppenmarathon-radebeul-18–19-04–15/
— http://veganrunners.de/2014/05/10-mt-everest-treppenlauf-vom-12–13-04–14/
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