Rennsteiglauf Supermarathon, 21.05.16

Rennstei­glauf, Super­marathon
(Ein Lauf­bericht von Pit Reger.)

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AUA.
Das ist so plus minus das Resumé.
Nach­dem ich ter­min­lich meine Teil­nahme am Trail-Uew­er­sauer im Novem­ber 2015 habe absagen müssen, habe ich mich im Herb­st let­zten Jahres spon­tan für die Teil­nahme am Rennsteig Super­marathon im Mai 2016 entsch­ieden. Rück­blick­end war die Entschei­dung naiv und großar­tig zusammen.
Am Anfang war es ja noch so ein abstrak­tes Pro­jekt. 72,8km laufen.
Das waren fast 20km mehr als ich je am Stück gelaufen bin. Im Novem­ber war die Option viel zu trainieren ja noch da. Dann kam Wei­h­nacht­en, dann Jan­u­ar, Feb­ru­ar, März… Irgend­wann waren es dann nur noch ein paar Wochen bis zum Lauf. Trainiert habe ich wie immer, läs­sig, mit­tel viel, aber nie weit. Meine läng­ste Train­ings­dis­tanz waren 26km. 

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Also lies ich es drauf ankom­men. Ich stand der ganzen Sache rel­a­tiv emo­tion­s­los gegenüber. Entwed­er wirds was, oder nicht.
Fre­itag nachts fuhr mich mein Kumpel nach Eise­nach. Um 6 Uhr mor­gens war Start. Außer einem kleinen Nick­erchen vorher und ein­er “Ruhep­hase” im Auto kon­nte ich keinen richti­gen Schlaf ver­buchen. Ich war aufgeregt, müde und wun­derte mich warum neben mir noch über 2000 Leute die gle­iche bescheuerte Idee hatten.
Startschuss. Ich ging das Ren­nen äußerst gemütlich an. Immer­hin war es 6 Uhr mor­gens! Leicht schläfrig, tra­bte ich die die Straße hoch in den Wald. Mit der früh mor­gendlichen Sonne kam auch der Enthu­si­as­mus. In 5 Kilo­me­ter Abschnit­ten ging es voran. Es machte erstaunlich Spaß. Während uns am Anfang noch ein Helikopter von oben ver­fol­gte, kehrte nach ein­er Weile Ruhe ein. 

Die über 2000 Leute fin­gen an sich auf dem Rennsteig zu verteilen. Jed­er fand so langsam sein Tem­po. Die Atmo­sphäre war locker.
Jedoch dauerte es fast bis zu Kilo­me­ter 40 bis man das erste Mal “alleine” war. Die Teil­nehmerzahl war so hoch, dass man sich qua­si dauernd in ein­er Gruppe von 8–10 Leute wieder fand. Das führte zwar zu ein­er tollen Stim­mung, das Tem­po wurde dadurch aber kon­se­quent hochge­hal­ten. Man hat­te keine Zeit sich ablenken zu lassen oder langsamer zu wer­den. Meine 10km Durch­gangszeit­en lagen bei durch­schnit­tlich 55Minuten.
Es ging mir gut. Und das wun­derte mich. Bis auf 2 Klopausen lief ich bis zur 54km Marke durch.
Dort kon­nte erwartete mich Felix, mein Kumpel. An der Stelle kon­nte man näm­lich aussteigen und trotz­dem eine Zeit bekommen.
Doch aufhören war keine Option. Nach einem kleinem Snack ging es weit­er. Noch 18Kilometer lagen vor mir.

Bis Kilo­me­ter 65 ging es weit­er­hin “wie geschmiert”. Inzwis­chen melde­ten meine Beine zwar schon deut­lich, dass ich bere­its über 5 Stun­den auf den Beinen war, jedoch lag alles noch im grü­nen Bere­ich. Erst die let­zen 5–6 Kilo­me­ter wurde es richtig schmerzhaft. Nach­dem ich zum Teil verge­blich auf Kilo­me­ter­steine gewartet hat­te, fing die Moral an mir ein Schnip­pchen zu spie­len. Ich wollte nur noch ankom­men. Als ich dann endlich die Häuser von Schmiede­feld, dem Zielort erblick­te, fiel mir ein Stein vom Herzen. Noch ein paar Meter ging es durchs Dorf, um dann hel­lauf erle­ichtert durchs Ziel zu stolpern.
Mit ein­er Endzeit von 7:24 brut­to war ich dann auch mehr als zufrieden, obwohl ich kurzzeit­ig mit ein­er Zeit unter 7 Stun­den geliebäugelt habe.
Damit denke ich dann aber auch vor­erst mein Dis­tanz Max­i­mum erre­icht zu haben.

Danke an alle die mir geholfen habe, an alle Mitlei­densgenossen, ehre­namtlichen Helfer, und und und.
Rennsteig ist ein Ham­mer Ren­nen das nicht um son­st so gefeiert wird!

Hier meine Ergebnisse:
rennsteiglauf.de/wettkampf/ergebnisse
20. Platz AK, 230. Platz ins­ge­samt, Gesamtzeit: 07:24:01
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Bis zum näch­sten Mal:
Pit Reger

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