Am Sonntag, 14.06.15, bin ich den Harzer Kailer Run gelaufen. 24 Km mit einigen Höhenmetern und insgesamt 58 Hindernissen. Die Veranstalter haben sich echt etwas einfallen lassen und waren sehr kreativ bei den vielen neuen Hindernissen.
Zuerst lief ich mit meinem Freund Martin, seinem kleinen Sohn und meiner 8 jährigen Tochter die Kinderrunde (2 Km). Es war ihr erster Hindernislauf und ich sagte ihr, sie soll langsam starten und sich dann steigern.
Natürlich haben Eltern immer unrecht und das Kind startete wie ein Wirbelsturm. Nach ca. 800 Metern bändigte sich dieser Sturm zu einem lauen Lüftchen und sie konnte nicht mehr. Jetzt musste sie hart sein, denn ich kenne da kein Erbarmen. Jetzt musste sie durch. Aber sie machte das echt super und lief weiter. Kein Hindernis konnte sie aufhalten und wir liefen durchs Ziel und freuten uns gemeinsam über diesen tollen ersten Lauf und natürlich über die tolle Medaille.
Nun war ich durchgenässt und musste noch eine Stunde auf meinen Start warten. Meine Freundin und meine Tochter versüßten mir aber die Zeit sehr schön.
Ich lief wieder ganz natürlich mit Zehenschuhen (Five Fingers), merkte aber gleich im ersten Schwimmbecken, dass ich sie ständig fast verliere. Da ich keine Lust hatte, sie im Schlamm zu suchen, zog ich sie aus und trug sie nun in der Hand. Nach der ersten Runde (insgesamt 3 Runden a‘ 8 Km) ließ ich die Schuhe zurück und lief ohne weiter. Es war einfach toll die Strecke barfuß zu laufen. Natürlich hatte ich schon einige Schwierigkeiten, ich rutschte an jeder glatten Stelle aus, was gefühlte 50 Mal waren, aber ich hatte riesigen Spaß.
Vom Schwierigkeitsgrad war der Lauf in Ordnung, weil ich recht langsam und entspannt lief. Wenn ich schon ohne Schuhe laufe, muss ich mich nicht noch beeilen.
Aber das schönste am ganzen Lauf war, dass meine Freundin und meine Tochter immer auf den letzten 500 Metern der Runden auf mich warteten und immer ein Stückchen mit mir liefen.
Meine Tochter sagte in der zweiten Runde, dass sie am Ende mit mir zusammen das ganze letzte Stück laufen- und die restlichen Hindernisse meistern wolle.
Ich freute mich nun schon die ganze dritte Runde auf dieses Finale und lief nun etwas schneller. So einige Steine und Wurzeln brannten mir unter den Füßen und ich rutschte was das Zeug hielt.
Als ich durch den letzten Fluss über die Steine ging, konnte ich meine Tochter schon sehen. Ich rief ihren Namen und sie freute sich sehr.
Sofort liefen wir zusammen los und meisterten die Hindernisse als Team. Sie machte alles mit, nur bei den Stromkabeln wollte sie nicht mit machen. Nachdem ich zwei Mal Stromschläge bekommen hatte, fand ich diese Einsicht auch ganz gut.
Das vorletzte Hindernis war ein 10 Meter langes Becken mit Wasser und Schlamm gefüllt, durch das wir schwimmen mussten, aber sie scheute sich nicht und ging tapfer mit mir baden. Ich half ihr dann auch über das letzte Dach, über das wir klettern mussten.
Sie war sehr tapfer und hat mich wahnsinnig stolz gemacht. Ein tolles Kind und eine wundervolle Freundin, die mich mit ihrer Anwesenheit immer wieder motiviert haben, das beste aus mir zu holen.
Alles in allem kann ich nur sagen, dass wir alle viel Spaß hatten. Ein tolles Wochenende und ein klasse Lauf.
PS: Ich habe auch eine leichten Faible dafür wie ein Urmensch auf dem Bild mit dem Schlammloch auszusehen. Das zeigt meine wahre Seele.
Veranstalter: www.harzerkeilerrun.de | Facebook-seite
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