Ein Bericht von Gregor Hradetzky:
Am 30.8.15 fand der 17. Mercedes-Benz-Halbmarathon in Berlin-Reinickendorf statt. Anfang des Jahres hatte ich beschlossen, in diesem Jahr endlich zum ersten Mal diese Distanz zu laufen. Ich hoffte, gut vorbereitet zu sein und deutlich unter 2 Stunden zu bleiben.
Eine Stunde vor dem Start holte ich meine Unterlagen ab und traf auch schnell Friederike und Friedrich, die anderen beiden Vegan Runners, die es mit den 21 Kilometern aufnehmen wollten. Während Friedrich sich eine langsamere Geschwindigkeit vorgenommen hatte, liefen Friederike und ich recht flink los. Zu Beginn hatten wir noch genug Luft, uns zu unterhalten und uns artig bei den applaudierenden Zuschauerinnen und Zuschauern zu bedanken. Die Sonne brannte da schon recht stark und es gab kaum Schatten auf der Strecke. Die erste 10-Kilometer-Runde absolvierten wir in 52 Minuten, dann wurden die Beine aber langsam schwerer. Nachdem mir Friederike vorher etwa eine Stunde lang erzählt hatte, daß sie unser Tempo kaum werde halten können und ich ihr wohl bald davonziehen würde, lief sie mir nun immer weiter voraus. Mit drei Gelpackungen war ich gut versorgt, was ich aber total unterschätzt hatte, war der starke Flüssigkeitsverlust. Kurz nach einem Wasserstand wurde mir bewußt, daß es wohl besser gewesen wäre, nicht immer nur einen Becher zu trinken. Ich war ziemlich ausgetrocknet, mir wurde schwindelig. Ich mußte eine Gehpause einlegen und plötzlich war Aufgeben eine Option. Hätten mich die zwei freundlichen Damen am Wegesrand nicht großzügig aus ihrer Wasserflasche trinken lassen, hätte ich wohl – wie einige andere Läuferinnen und Läufer – abbrechen müssen. Am nächsten Wasserstand genehmigte ich mir gleich drei Becher des lautstark als „Biowasser, 100% vegan“ angepriesenen Getränks und lief weiter. Jetzt meldeten aber langsam meine Knie Bedenken an, so daß ich die letzten Kilometer sehr erschöpft und unter Schmerzen bewältigen mußte. Als ich das Schild „18 Kilometer“ sah, dachte ich zuerst „Toll, gleich bin ich da!“ Sofort wurde mir aber klar, daß drei Kilometer in meinem Zustand eine lange Strecke sind. Als ich schließlich nach knapp über zwei Stunden die Ziellinie passierte, war ich fix und fertig. Die Freude, es geschafft zu haben, war etwas schüchtern an diesem Tag, gab sich später dann aber doch noch die Ehre. Friederike hatte schon 6,5 Minuten vor mir das Ziel erreicht und konnte den Ansager am Mikrofon mit einem strengen Blick davon überzeugen, daß sie nicht etwa TROTZ, sondern eher WEGEN der veganen Ernährung so fit ist. Später kam Friedrich zufrieden ins Ziel. Kurze Zeit darauf und nach dem ersehnten alkoholfreien Hefeweizen entstand dieses schöne Bild von uns.
Werde ich noch mal einen Halbmarathon laufen? Spaß hat es zum Schluß nicht mehr gemacht, aber einen Tag später schmerzen die Beine kaum noch und … naja, mal sehen …
gh
Zur Ergänzung hier noch die Veranstalterseite und die Ergebnisse.
4 Comments
Hallo Gregor,
Glückwunsch! Prima, dass Du durchgehalten hast.
Aufgeben ist keine Option außer man gefährdet Leib und Leben:).
Liebe Grüße
Birgit
Jenau! Aufgeben kannste bei der Post.
Hallo Gregor,
Glückwunsch! Prima, dass Du durchgehalten hast.
Aufgeben ist keine Option außer man gefährdet Leib und Leben:).
Liebe Grüße
Birgit
Jenau! Aufgeben kannste bei der Post.
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