Was machen Vegan Runners, wenn eine mehrwöchige Reise auf einen anderen Kontinent ansteht? Genau — sie schauen nach, ob es dort nicht einen schönen Wettkampf gibt, bei dem man mitlaufen kann. Wir — Melly und Gregor — suchten und wurden fündig: während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes in Costa Rica fand hier der “Ultra Trail Volcán Arenal”, 12./13.03.16, statt.
Da es sich ja um Urlaub handelt, wählten wir die 10-Kilimeter-Distanz, es standen Strecken bis 80 Kilometern zur Auswahl. Wir erreichten den Ort am Arenal-See zwei Tage vor unserem Lauf und waren fortan mit fast ununterbrochenem Regen konfrontiert. Unsere Hoffnung, dass wir im Trockenen laufen können, wurde erfüllt, ein paar Stunden vor dem Start stoppte der Regen und die Sonne zeigte sich sogar kurz, was wiederum die Befürchtung weckte, sie könnte dies öfter tun und so für zusätzliche Erschwerung sorgen. Sie hielt sich aber deutlich zurück und gutgelaunt starteten wir mit ca. 150 anderen Läufer*innen gegen 10 Uhr.
Schon die ersten Kilometer waren sehr anstrengend, die Straße ging auf und ab und der Belag bestand aus Millionen von Steinen unterschiedlicher Größe. Die Temperatur war schon sehr hoch und die Luftfeuchtigkeit auch. Wir hatten uns keine Zielzeit vorgenommen und ließen es gemütlich angehen, nach etwa 5 Kilometern war es dann damit vorbei, unser Weg führte uns nun eine laaange Zeit steil bergauf, die Straße war nur noch ein schmaler Pfad durch den Urwald. Niemand lief mehr, alle gingen hintereinander nach oben, insgesamt bewältigten wir über 500 Höhenmeter. Die Anstrengungen wurden mit vielen wunderschönen Aussichten belohnt, oben angekommen gab es einen herrlichen Blick auf den nahegelegenen Vulkan. Das und die Tatsache, dass es von nun an bergab gehen sollte, sorgten für einen kleinen Motivationsschub. Allerdings ging es genauso steil wieder nach unten, so daß nun statt der Waden die Oberschenkel viel zu tun bekamen und wir mehr mit Bremsen und damit, nicht hinzufallen, beschäftigt waren. Dass es nicht mehr regnete erschien uns als umso wichtiger, als wir an schlammigen Stellen vorbeikamen, die im Regen eine echt eklige Hürde dargestellt hätten.
Und dann ging auf einmal alles sehr schnell. Wir kamen an unserer Unterkunft vorbei und wussten, daß es nur noch ein Kilometer bis zum Ziel ist. Plötzlich packte uns der Ehrgeiz und wir überholten noch ein paar Läufer, bevor wir glücklich das Ziel erreichten. Wir hatten eine Stunde und 18 Minuten benötigt, womit wir angesichts der Strecke und der klimatischen Bedingungen sehr zufrieden sind.
Unsere Vegan-Runners-Shirts wurden oft bemerkt, immer positiv kommentiert und das ein oder andere Mal wurden wir um ein Foto gebeten. Wir trafen sogar einen 51jährigen Kanadier, welcher seit zwei Jahren vegan lebt und sich aus seinem 100-Kilogramm-Körper eine sportliche Figur herausgearbeitet hat. Er nahm hier am 51-Kilometerwettkampf teil und belegte dabei sogar den zweiten Platz seiner Altersklasse.
In unserer Unterkunft gab es zum Glück direkt im Anschluss ein reichhaltiges Mahl und nach einem zweistündigen Mittagsschlaf fühlten wir uns fast schon wieder bereit fürs nächste Abenteuer.
Website der Veranstaltung: http://www.costaricarace.com/race/
Fakebook: https://www.facebook.com/TRAILCOSTARICA/?fref=ts (Beim Foto der Finisherzone sind wir zu finden!)
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