Die erste Leistungsdiagnostik
Das Marathontraining steht bevor, man sucht sich einen Trainingsplan heraus, sinnt über neue Laufschuhe nach und überlegt, die Energiegele nun doch endlich mal selbst herzustellen. Nachdem ich nun mehrere Monate, bzw. etwa ein halbes Jahr, eher gemütlich vor mich hintrainiert habe, mehr oder weniger regelmäßig, hatte ich jetzt beschlossen, es mal wieder richtig anzugehen. Doch wo stehe ich nun, nach so langer Pause? Um das herauszufinden habe ich einen Termin im Zentrum für Sportmedizin (Standort Olympiapark) gemacht und heute war es dann soweit.
Für mich war es die allererste Leistungsdiagnostik und entsprechend aufgeregt war ich. Da einige mich gefragt haben, wie so eine Diagnostik abläuft, versuche ich im Folgenden die wesentlichen Punkte grob darzustellen. Nach einer kurzen Einführung was mich heute erwartet, begann die Untersuchung mit einer Urinprobe. Es folgte dann das erste Gespräch mit dem Sportmediziner, in meinem Fall Frau Dr. Utsch. Sie checkte zunächst den Fragebogen (Erkrankungen in der Familie, Medikamente, Trainingspensum, Beschwerden…), den ich zuvor ausfüllen musste. Dann wurden Puls und Blutdruck gemessen, die Beweglichkeit getestet, der Brustkorb abgehört, die Wirbelsäule abgetastet und eventuelle Fehlstellungen wurden notiert. Anschließend ging es rein in die Sportklamotten. Bevor es auf das Laufband ging, wurden aber zunächst noch Körpergröße, ‑gewicht und ‑fettanteil ermittelt, sowie ein Lungenfunktionstest durchgeführt.
Dann endlich, das Laufband. Allerdings erst nachdem ich erst an allen Ecken und Enden verkabelt worden bin (Belastungs-EKG) und einen Brustgurt zur Pulskontrolle angelegt bekommen habe. Jetzt aber. Drei Minuten lang ging es in einem gemütlichen Tempo ganz langsam los (6:30 min/km?). Es folgte eine 30-Sekunden-Pause, in der dann zum ersten Mal Blut aus dem Ohrläppchen für den berühmten Laktattest abgenommen worden ist. Weiter ging es mit dem nächsten Belastungsintervall für drei Minuten, diesmal etwas schneller, und anschließend wieder eine 30-Sekunden-Pause für die Blutabnahme. Dieses Schema wiederholte sich und das Tempo wurde pro Zeitintervall immer um 20–30 Sekunden weiter gesteigert. Das Ende des Belastungstests ist quasi dann erreicht, wenn man merkt, dass das jeweilige Tempo nicht mehr gehalten werden kann. Nach einem kurzen Cool-Down war dann eigentlich auch schon alles vorbei.
Es ging unter die Dusche und dann wieder ins Sprechzimmer zur Auswertung. Alle aufgenommenen Werte werden besprochen, man erfährt wo das eigene GA1‑, GA2- und Tempolauf-Tempo liegt und ob die gesetzten Ziele auch realistisch sind, bzw. ob nicht sogar mehr geht. Die komplette Auswertung bekommt man wohl nach einigen Tagen per Mail zugesendet. Es besteht auch die Möglichkeit, zusätzlich ein großes Blutbild anfertigen zu lassen. Diese Option habe ich allerdings nicht wahrgenommen. Das ganze Prozedere dauerte 2.5 Stunden und die Kosten lagen bei 153 Euro. Ich persönlich fand den Test sehr hilfreich. Nicht nur, dass ich jetzt weiß wo ich leistungsmäßig stehe, sondern auch, weil ich nun sicher sein kann, dass mit Herz und Kreislauf alles tip top ist und dem Marathontraining nichts mehr im Wege steht.
Links:
— Zentrum für Sportmedizin
2 Comments
Hört sich sehr interessant an 🙂 Danke für diesen ausführlichen Bericht
Hört sich sehr interessant an 🙂 Danke für diesen ausführlichen Bericht
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