Treppenmarathon Radebeul, 22/24.04.17


Das vierte Mal nun sind wir angemeldet zum Mt.Everest Treppenmarathon.
Die ursprüngliche Aufre­gung vor der Anstren­gung ist ver­flo­gen. Das lei­di­ge Prob­lem mit den absprin­gen­den Team­mit­gliedern ist geblieben.
Eigentlich waren Félix, Emile und Ich angemeldet. Dies­mal mussten wir den Lei­densweg ein weit­eres Mal ohne Emile nehmen, der aus per­sön­lichen Grün­den nicht dabei sein kon­nte. Immer­hin fan­den wir mit Jens Näh­ler, einem erfahre­nen Trail Läufer und Veg­an Run­ner, rel­a­tiv schnell Ersatz.

Und eigentlich kann ich Jens’ ursprünglichen FB Bericht nichts mehr beifügen:

Heute war Staffel, die soge­nan­nte Dreier­seilschaft, ange­sagt, Start um 0 Uhr über 100 Run­den in Rade­beul. Das sind: 84,390 km mit 8848 m Höhe­nun­ter­schied. 39.700 Stufen aufwärts, 39.700 abwärts. Dazu am Ende der Treppe eine Stei­gung, wie sie manch ein­er in der Woche nicht ren­nt. Und oben auch.

Weil Felix (im Bild mitte) lei­der nach 15 von ihm gelaufe­nen Run­den ver­let­zt aus­fiel, haben Pit und ich allein weit­ergemacht — wohl wis­send, dass wir aus der Wer­tung fall­en (weil jed­er der drei Läufer min­destens 25 Run­den absolviert haben muss), obwohl wir mehr ren­nen müssen. Dabei sein ist alles…
Der Trep­pen­marathon war defin­i­tiv das Härteste, das ich läuferisch bish­er je gemacht habe. Nicht zu ver­gle­ichen mit irgend­was! Und es gibt Ath­leten, die laufen 24 Stun­den allein, um min­destens die 100 Run­den zu erre­ichen, mit denen man den Mt. Ever­est erk­lom­men hätte! In der Staffel (Seilschaft) geht es dage­gen darum, dieses Ziel möglichst schnell zu schaf­fen. Ich habe den aller­größten Respekt vor allen Läufern — gegen diese Treppe sind die Kaskaden­trep­pen in Kas­sel, obwohl mehr und länger, eine Wohltat für die Beine…
Am Ende behaupteten wir unseren zweit­en Platz — trotz eines Läufers weniger sog­ar mit fast drei Run­den Vor­sprung — und sind zumin­d­est für uns trotz­dem zweit­er Sieger (der Herzen).
War eine Lek­tion in Sachen Men­tal­train­ing für mich: Als irgend­wann fest­stand, dass Felix defin­i­tiv nicht mehr würde laufen kön­nen, wollte ich ern­sthaft abbrechen, weil ich mir weit­ere 28 Run­den nicht zutraute. Und wir Sonne erst erhiel­ten, als wir im Ziel waren. Davor: Nacht, Wind, Regen, Kälte, Hagel — und damit ein­herge­hende Erschöp­fung. Man muss sich das run­ter­rech­nen, kleine Ziele set­zen. Wir legten dann fest, dop­pelte Run­den zu laufen — so waren es dann nur noch 14 x 2 Run­den. Und wenn man erst bei Runde zehn ist, steigt man dann auch nicht mehr aus (auch wenn die zehn zwanzig Run­den entspricht).
Jede einzelne Runde war hart — aber am Ende war ich meist sog­ar in der zweit­en Runde schneller als in der ersten und blieb hin­ten­raus erstaunlich kon­stant auf gutem Niveau mit etwa 7:40 min pro Runde. Bei jed­er Runde musste ich auf die Zähne beißen und fluchen. Aber aufgeben? Nev­er. Klingt etwas pathetisch, ist es auch. Doch ich wollte diese Her­aus­forderung unbe­d­ingt meistern.
Am Ende lief ich 43 Run­den, 3800 HM. Wir waren in etwas über 12 Stun­den durch. Man stellt ein­fach immer wieder fest, dass man viel mehr leis­ten kann als man zuvor ver­mutet hat.

Faz­it: Ein großar­tig, hochanspruchsvolles Event, das heute besseres Wet­ter ver­di­ent hätte.
Danke an meine Mitläufer, die tolle Orga, die net­ten Helfer, die her­rliche Mas­sage und die Zuschauer, die sich an die Strecke verir­rt haben. Und einen ganz besoderen Dank an Clau­dine, die uner­müdlich unsere Zeit­en notierte und uns die ganze Nacht und den Rest unter­stützte! Wow. 👍
Ach ja: Ich bin fix und alle und müde.

Pit Reger und Jens Nähler

Weit­ere Links:
Erfahrungs­bericht eines anderen Läufers
— Ver­anstal­ter­seite: Säch­sis­ch­er Mt. Ever­est Treppenmarathon

2 Comments

  • Oliv­er Posted 15. Januar 2018 12:27

    Warum sind die Kaskaden in Kas­sel “Erhol­ung für die Beine“im Ver­gle­ich zur Spitzhaustreppe?Bereite mich dort ger­ade für den METM 2018 vor und kann die Spitzhaus­treppe auf­grund der Ent­fer­nung aktuell nicht testen!LG Oliver

  • Oliv­er Posted 15. Januar 2018 12:27

    Warum sind die Kaskaden in Kas­sel “Erhol­ung für die Beine“im Ver­gle­ich zur Spitzhaustreppe?Bereite mich dort ger­ade für den METM 2018 vor und kann die Spitzhaus­treppe auf­grund der Ent­fer­nung aktuell nicht testen!LG Oliver

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