Eigentlich hätte der Wecker um 7:30 Uhr klingeln sollen – tat er aber nicht. Zum Glück hat mich dann die Morgendämmerung aufgeweckt, oder war es die schmerzende Schulterprellung? Egal – ich bin rechtzeitig wach, um mich auf die Marathonstaffel heute um 10:30 Uhr auf dem Tempelhofer Flugfeld vorzubereiten.
Der Blick aufs Außenthermometer lässt nichts Gutes ahnen: 1,8 °C. Etwa in der Größenordnung war auch die Wettervorhersage gewesen. Etwas Gymnastik im Bett zeigt mir, dass alles außer der Schulter soweit in Ordnung ist. Nun wird der Smoothie zubereitet, für den ich gestern Abend bereits eine Samenmischung sowie Nüsse und Trockenfrüchte eingeweicht hatte. Nun kommt das alles in den Mixer und dazu frischer Ingwer, etwas Zimt und Kakao sowie zwei Bananen und Wasser. Das wird gemixt und dann in zwei Halbliterflaschen abgefüllt. Der Rest wird gleich verputzt.
Die Vegan Runners haben für heute vier Staffeln mit je fünf Läufern angemeldet. Der oder die erste soll 12 Km, der zweite 10, die dritte fünf, der vierte wieder 10 und die Schlussläufer*in noch mal fünf Km laufen. Ursprünglich hatten wir zwei Ersatzläufer vorgesehen, aber es haben sich schon zwei verletzt gemeldet. Es kommt also jetzt auf jeden einzelnen an, also auch auf mich. So packe ich dann noch Wäsche zum Wechseln ein und ziehe meine wärmsten Laufsachen an. Eine persönliche Bestzeit werde ich mir für heute nicht vornehmen – ankommen ist alles.
Um 8:15 Uhr trinke ich den ersten halben Liter des Smoothie. Den anderen hebe ich mir für nach dem Lauf auf. Daneben bringe ich noch selbstgemachten Humus für das Schlemmen hinterher mit. Der Bus kommt pünktlich und bringt mich zum Potsdamer Bahnhof. Dort kaufe ich schnell noch drei Vollkornbaguette ein und springe in den Regionalexpress. Mit der U‑Bahn fahre ich das letzte Stück bis zur Paradestraße, da sind dann schon gefühlte 50 % der Reisenden Läufer, die mit mir aussteigen.
Um 9:45 Uhr kommen wir an und finden vor dem Hangar eine riesige Menschenmenge wartend, ohne dass ersichtlich ist warum. Zunächst denke ich, wir sind zu früh und es ist noch kein Einlass, aber dann bewegt sich die Masse doch ganz langsam auf eines der Tore zu. Es zeigt sich, dass dort eine Sicherheitskontrolle ist, die darauf wacht, dass kein Glas mit hinein genommen wird. Ich habe ein großes Küchenmesser dabei, um das Baguette aufschneiden zu können und sorge mich darum, aber die Überprüfung ist recht oberflächlich und mein Messer bleibt unentdeckt.
Beim Warten waren mir die ersten Vegan Runners begegnet und zusammen suchen wir nach unserem Sammelplatz. Andreas hatte für uns ein strategisch günstiges Plätzchen direkt am Zieleinlauf reserviert und war schnell gefunden. Gleich neben uns hatten sich die Spreeganer*innen eingerichtet, die in der Folge sehr kreativ für Stimmung sorgten und auch ein reichhaltige Buffet anzubieten hatten.
Startnummern und Zeitmessungs-Chips wurden verteilt und unsere Startläufer begannen sich aufzuwärmen. Doch dann erfuhren wir, dass der Start um 30 Minuten verschoben wurde, weil noch nicht alle durch die Sicherheitsüberprüfung gekommen waren. Kurioserweise waren einige von uns über das Flugfeld gekommen und nicht kontrolliert worden. Soviel zur Sicherheit …
Doch dann ging es endlich los. Gestartet wurde in zwei Wellen, weil der Startbereich sehr eng war und 1.437 Staffeln am Start waren. Ich war als zweiter vorgesehen und nahm mir noch 55 Minuten Zeit, bevor ich mich bereit machte. Dann begab ich mich zur Wechselzone. Hier war es jetzt noch enger, weil die Laufbahn frei bleiben musste, und so standen die Leute in Sechserreihen vor mir und verdeckten meine Sicht auf die Läufer. Es gab zwar eine Riesenleinwand, auf die der Zieleinlauf projiziert wurde, aber der Einlauf in die Wechselzone war dabei abgeschnitten, sodass die Leinwand nur ablenkte aber nicht half. An deren Rand wurden die Startnummern der einlaufenden Läufer angezeigt, aber bei der Menge huschten die Zahlen viel zu schnell aus dem Bild. Dermaßen abgelenkt habe ich dann Antje erst nach einer Weile bemerkt und von ihr den lila Alustaffelstab übernommen.
Die Strecke war im Wesentlichen wie im Vorjahr und musste zweimal durchlaufen werden. Es lief sich sehr schön, weil es trocken und nicht zu windig war. Die nach mir liefen wurden dann mit wechselnden Verhältnissen konfrontiert. Erst gab es mehr Wind, und nach etwa zwei Stunden kam die Sonne durch und krönte so die Veranstaltung, aber weitere 60 Minuten später fing es plötzlich an zu schneien und entwickelte sich zu einem richtigen Schneetreiben.
Immer wenn einer von uns oder von den Spreeganer*innen sich dem Ziel näherte, wurden wir in bester Cheerleadermanier von den Spreeganer*innen angefeuert. Sie hatten sogar grüne Pompons mitgebracht und unterstützen damit ihre Motions. Nach und nach kamen alle glücklich im Ziel an. Es wurde reichlich gefuttert und dazu gab es vom SCC spendierten Tee oder ein alkoholfreies Hefeweizen von Erdinger. Es gab sogar die Gelegenheit sich zu duschen, und dass ohne warten zu müssen. Die Möglichkeit hatte sich wohl noch nicht herumgesprochen.
Unsere Staffeln platzierten sich alle im Vorderfeld. Die erste wurde 73. in 3:03:44, die zweite 106. in 3:08:12, die dritte 297. in 3:26:54 und die vierte 489. in 03:36:33 und war damit noch fast im ersten Drittel. Die Spreeganer*innen hatten beeindruckende sieben Staffeln am Start, wovon eine eine Halbmarathonstaffel war.
Alle Bilder:
3 Comments
Ich möchte mich bei allen LäuferInnen bedanken, die mir als Teamkapitän geholfen haben, dass der Lauftag auch für mich ein Erfolg wird. Von Kleinigkeiten wie der reibungslosen Chip-Rückgabe bis zum kurzfristig eingesprungenen Ersatz für unsere Ausfälle, war das große Klasse. Der Tag war mal wieder ein Höhepunkt im VeganRunners-Laufkalender. Das Buffet war superlecker, die Stimmung grandios. Ebenso bedanke ich mich bei den SpreeganerInnen, die ihren nicht unerheblichen Teil zu einem tollen Tag beitrugen.
Ich möchte mich noch bei den ausgefallenen Birgit und Robert bedanken, die noch vor der finalen Teamzusammenstellung absagen mussten und den bereits gezahlten Teilnehmerbetrag spendeten.
Dann noch ein Hinweis: Andreas Deak lief als Vegan Runners Supporter, da wir kurzfristig niemand anderen mehr einsetzen konnten und er bereitstand. Insgesamt haben im Laufe der Planung fünf Veganer zugesagt, die dann eben leider doch ausgefallen sind. Auch Andreas D danke ich für seine spontane Zusage und für seinen zuverlässigen Einsatz.
Hier noch der Bericht vom SCC.
Ich möchte mich bei allen LäuferInnen bedanken, die mir als Teamkapitän geholfen haben, dass der Lauftag auch für mich ein Erfolg wird. Von Kleinigkeiten wie der reibungslosen Chip-Rückgabe bis zum kurzfristig eingesprungenen Ersatz für unsere Ausfälle, war das große Klasse. Der Tag war mal wieder ein Höhepunkt im VeganRunners-Laufkalender. Das Buffet war superlecker, die Stimmung grandios. Ebenso bedanke ich mich bei den SpreeganerInnen, die ihren nicht unerheblichen Teil zu einem tollen Tag beitrugen.
Ich möchte mich noch bei den ausgefallenen Birgit und Robert bedanken, die noch vor der finalen Teamzusammenstellung absagen mussten und den bereits gezahlten Teilnehmerbetrag spendeten.
Dann noch ein Hinweis: Andreas Deak lief als Vegan Runners Supporter, da wir kurzfristig niemand anderen mehr einsetzen konnten und er bereitstand. Insgesamt haben im Laufe der Planung fünf Veganer zugesagt, die dann eben leider doch ausgefallen sind. Auch Andreas D danke ich für seine spontane Zusage und für seinen zuverlässigen Einsatz.
Hier noch der Bericht vom SCC.
Schön, dass die Bilder der LäuferInnen mit Namen versehen sind, so konnte ich ein paar “Neue” “kennenlernen” obwohl ich nicht dabei war.
Und finde es auch sehr schön, dass ihr Euch mit den SpreeganerInnen ausgetauscht habt und gemeinsame Sache gemacht habt. Juchu!
LG! Maria
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