Tempelhof Airfield Run – Marathonstaffel am 22.11.2015

Eigentlich hätte der Weck­er um 7:30 Uhr klin­geln sollen – tat er aber nicht. Zum Glück hat mich dann die Mor­gendäm­merung aufgeweckt, oder war es die schmerzende Schul­ter­prel­lung? Egal – ich bin rechtzeit­ig wach, um mich auf die Marathon­staffel heute um 10:30 Uhr auf dem Tem­pel­hofer Flugfeld vorzubereiten.

Der Blick aufs Außen­ther­mome­ter lässt nichts Gutes ahnen: 1,8 °C. Etwa in der Größenord­nung war auch die Wet­ter­vorher­sage gewe­sen. Etwas Gym­nas­tik im Bett zeigt mir, dass alles außer der Schul­ter soweit in Ord­nung ist. Nun wird der Smooth­ie zubere­it­et, für den ich gestern Abend bere­its eine Samen­mis­chung sowie Nüsse und Trock­en­früchte eingewe­icht hat­te. Nun kommt das alles in den Mix­er und dazu frisch­er Ing­w­er, etwas Zimt und Kakao sowie zwei Bana­nen und Wass­er. Das wird gemixt und dann in zwei Hal­bliter­flaschen abge­füllt. Der Rest wird gle­ich verputzt.

Vegan Runner im EinsatzDie Veg­an Run­ners haben für heute vier Staffeln mit je fünf Läufern angemeldet. Der oder die erste soll 12 Km, der zweite 10, die dritte fünf, der vierte wieder 10 und die Schlussläufer*in noch mal fünf Km laufen. Ursprünglich hat­ten wir zwei Ersat­zläufer vorge­se­hen, aber es haben sich schon zwei ver­let­zt gemeldet. Es kommt also jet­zt auf jeden einzel­nen an, also auch auf mich. So packe ich dann noch Wäsche zum Wech­seln ein und ziehe meine wärm­sten Lauf­sachen an. Eine per­sön­liche Bestzeit werde ich mir für heute nicht vornehmen – ankom­men ist alles.

Um 8:15 Uhr trinke ich den ersten hal­ben Liter des Smooth­ie. Den anderen hebe ich mir für nach dem Lauf auf. Daneben bringe ich noch selb­st­gemacht­en Humus für das Schlem­men hin­ter­her mit. Der Bus kommt pünk­tlich und bringt mich zum Pots­damer Bahn­hof. Dort kaufe ich schnell noch drei Vol­lko­rn­baguette ein und springe in den Regional­ex­press. Mit der U‑Bahn fahre ich das let­zte Stück bis zur Parade­straße, da sind dann schon gefühlte 50 % der Reisenden Läufer, die mit mir aussteigen.

Um 9:45 Uhr kom­men wir an und find­en vor dem Hangar eine riesige Men­schen­menge wartend, ohne dass ersichtlich ist warum. Zunächst denke ich, wir sind zu früh und es ist noch kein Ein­lass, aber dann bewegt sich die Masse doch ganz langsam auf eines der Tore zu. Es zeigt sich, dass dort eine Sicher­heit­skon­trolle ist, die darauf wacht, dass kein Glas mit hinein genom­men wird. Ich habe ein großes Küchen­mess­er dabei, um das Baguette auf­schnei­den zu kön­nen und sorge mich darum, aber die Über­prü­fung ist recht ober­fläch­lich und mein Mess­er bleibt unentdeckt.

Beim Warten waren mir die ersten Veg­an Run­ners begeg­net und zusam­men suchen wir nach unserem Sam­melplatz. Andreas hat­te für uns ein strate­gisch gün­stiges Plätzchen direkt am Zielein­lauf reserviert und war schnell gefun­den. Gle­ich neben uns hat­ten sich die Spreeganer*innen ein­gerichtet, die in der Folge sehr kreativ für Stim­mung sorgten und auch ein reich­haltige Buf­fet anzu­bi­eten hatten.

Startnummern und Zeitmess-Chips der Vegan RunnersStart­num­mern und Zeitmes­sungs-Chips wur­den verteilt und unsere Startläufer began­nen sich aufzuwär­men. Doch dann erfuhren wir, dass der Start um 30 Minuten ver­schoben wurde, weil noch nicht alle durch die Sicher­heit­süber­prü­fung gekom­men waren. Kurioser­weise waren einige von uns über das Flugfeld gekom­men und nicht kon­trol­liert wor­den. Soviel zur Sicherheit …

Doch dann ging es endlich los. Ges­tartet wurde in zwei Wellen, weil der Start­bere­ich sehr eng war und 1.437 Staffeln am Start waren. Ich war als zweit­er vorge­se­hen und nahm mir noch 55 Minuten Zeit, bevor ich mich bere­it machte. Dann begab ich mich zur Wech­sel­zone. Hier war es jet­zt noch enger, weil die Lauf­bahn frei bleiben musste, und so standen die Leute in Sech­ser­rei­hen vor mir und verdeck­ten meine Sicht auf die Läufer. Es gab zwar eine Riesen­lein­wand, auf die der Zielein­lauf pro­jiziert wurde, aber der Ein­lauf in die Wech­sel­zone war dabei abgeschnit­ten, sodass die Lein­wand nur ablenk­te aber nicht half. An deren Rand wur­den die Start­num­mern der ein­laufend­en Läufer angezeigt, aber bei der Menge huscht­en die Zahlen viel zu schnell aus dem Bild. Der­maßen abge­lenkt habe ich dann Antje erst nach ein­er Weile bemerkt und von ihr den lila Alustaffel­stab übernommen.

Die Strecke war im Wesentlichen wie im Vor­jahr und musste zweimal durch­laufen wer­den. Es lief sich sehr schön, weil es trock­en und nicht zu windig war. Die nach mir liefen wur­den dann mit wech­sel­nden Ver­hält­nis­sen kon­fron­tiert. Erst gab es mehr Wind, und nach etwa zwei  Stun­den kam die Sonne durch und krönte so die Ver­anstal­tung, aber weit­ere 60 Minuten später fing es plöt­zlich an zu schneien und entwick­elte sich zu einem richti­gen Schneetreiben.

Spreeganer*innen und Vegan Runners GruppenfotoImmer wenn ein­er von uns oder von den Spreeganer*innen sich dem Ziel näherte, wur­den wir in bester Cheer­lea­d­er­manier von den Spreeganer*innen ange­feuert. Sie hat­ten sog­ar grüne Pom­pons mit­ge­bracht und unter­stützen damit ihre Motions. Nach und nach kamen alle glück­lich im Ziel an. Es wurde reich­lich gefut­tert und dazu gab es vom SCC spendierten Tee oder ein alko­hol­freies Hefeweizen von Erdinger. Es gab sog­ar die Gele­gen­heit sich zu duschen, und dass ohne warten zu müssen. Die Möglichkeit hat­te sich wohl noch nicht herumgesprochen.

Unsere Staffeln platzierten sich alle im Vorder­feld. Die erste wurde 73. in 3:03:44, die zweite 106. in 3:08:12, die dritte 297. in 3:26:54 und die vierte 489. in 03:36:33 und war damit noch fast im ersten Drit­tel. Die Spreeganer*innen hat­ten beein­druck­ende sieben Staffeln am Start, wovon eine eine Halb­marathon­staffel war.

Alle Bilder:

3 Comments

  • Auge Posted 23. November 2015 9:01

    Ich möchte mich bei allen LäuferIn­nen bedanken, die mir als Teamkapitän geholfen haben, dass der Lauf­tag auch für mich ein Erfolg wird. Von Kleinigkeit­en wie der rei­bungslosen Chip-Rück­gabe bis zum kurzfristig einge­sprun­genen Ersatz für unsere Aus­fälle, war das große Klasse. Der Tag war mal wieder ein Höhep­unkt im Veg­an­Run­ners-Laufkalen­der. Das Buf­fet war super­leck­er, die Stim­mung grandios. Eben­so bedanke ich mich bei den Spree­ganer­In­nen, die ihren nicht uner­he­blichen Teil zu einem tollen Tag beitrugen.
    Ich möchte mich noch bei den aus­ge­fal­l­enen Bir­git und Robert bedanken, die noch vor der finalen Teamzusam­men­stel­lung absagen mussten und den bere­its gezahlten Teil­nehmer­be­trag spendeten.
    Dann noch ein Hin­weis: Andreas Deak lief als Veg­an Run­ners Sup­port­er, da wir kurzfristig nie­mand anderen mehr ein­set­zen kon­nten und er bere­it­stand. Ins­ge­samt haben im Laufe der Pla­nung fünf Veg­an­er zuge­sagt, die dann eben lei­der doch aus­ge­fall­en sind. Auch Andreas D danke ich für seine spon­tane Zusage und für seinen zuver­läs­si­gen Einsatz. 

    Hier noch der Bericht vom SCC.

  • Auge Posted 23. November 2015 9:01

    Ich möchte mich bei allen LäuferIn­nen bedanken, die mir als Teamkapitän geholfen haben, dass der Lauf­tag auch für mich ein Erfolg wird. Von Kleinigkeit­en wie der rei­bungslosen Chip-Rück­gabe bis zum kurzfristig einge­sprun­genen Ersatz für unsere Aus­fälle, war das große Klasse. Der Tag war mal wieder ein Höhep­unkt im Veg­an­Run­ners-Laufkalen­der. Das Buf­fet war super­leck­er, die Stim­mung grandios. Eben­so bedanke ich mich bei den Spree­ganer­In­nen, die ihren nicht uner­he­blichen Teil zu einem tollen Tag beitrugen.
    Ich möchte mich noch bei den aus­ge­fal­l­enen Bir­git und Robert bedanken, die noch vor der finalen Teamzusam­men­stel­lung absagen mussten und den bere­its gezahlten Teil­nehmer­be­trag spendeten.
    Dann noch ein Hin­weis: Andreas Deak lief als Veg­an Run­ners Sup­port­er, da wir kurzfristig nie­mand anderen mehr ein­set­zen kon­nten und er bere­it­stand. Ins­ge­samt haben im Laufe der Pla­nung fünf Veg­an­er zuge­sagt, die dann eben lei­der doch aus­ge­fall­en sind. Auch Andreas D danke ich für seine spon­tane Zusage und für seinen zuver­läs­si­gen Einsatz. 

    Hier noch der Bericht vom SCC.

  • Maria Posted 23. November 2015 10:00

    Schön, dass die Bilder der LäuferIn­nen mit Namen verse­hen sind, so kon­nte ich ein paar “Neue” “ken­nen­ler­nen” obwohl ich nicht dabei war.

    Und finde es auch sehr schön, dass ihr Euch mit den Spree­ganer­In­nen aus­ge­tauscht habt und gemein­same Sache gemacht habt. Juchu!

    LG! Maria

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