Ein Bericht von Alexander Schaub:
Den Startplatz hatte ich dieses Jahr von meinem Laufladen spendiert bekommen. Das machte es einerseits einfach, sich für den Lauf zu entscheiden aber andererseits setzte es mich auch etwas unter Druck, unbedingt laufen zu müssen. Nach dem Halbmarathon hatte ich es mit dem Training ein wenig übertrieben und daher leichte Knieprobleme und so wusste ich nicht, wo ich so stand.
Aber der Wetterbericht verkündete bestes Laufwetter. Kein Regen und schön kühl — ich mag es beim Laufen nicht besonders, wenn es sonnig und warm ist. Also war ich guter Dinge. Ich hatte mir eine Zeit unter 2 Stunden vorgenommen und peilte einen Km-Schnitt von 4:40 — 4:47 min/km an.
Beim Packen der Sachen am Abend vor dem Lauf entschied ich mich für kurz/kurz, schließlich war es die Tage zuvor immer warm gewesen und ich rechnete — trotz Wetterbereicht — nicht mit einem absoluten Temperatursturz. Als ich mich dann aber auf den Weg ins Olympiastadion machte, bibberte ich ordentlich. Ob wohl meine Entscheidung kurz/kurz die richtige war?
Am S‑Bhf. Warschauer Strasse waren die Bahn und der Bahnsteig schon mit Läufern voll. Der Lauf hat wohl auch an Popularität gewonnen. Ich halte ihn ohnehin für einen der schönsten Läufe Berlins. Im O‑Stadion angekommen war dann weiter bibbern angesagt, vor allem als ich mich dann umgezogen hatte. Es war schon ziemlich kalt, so etwa 8, gefühlt aber nur 4 Grad. Aber beim Einlaufen merkte ich schnell, dass meine Sorgen wegen kurz/kurz unnötig waren, denn mit ein bisschen Bewegung war die Temperatur nahezu perfekt.
Leider hatte ich als Startblock irgendwas ganz hinten. Ich musste mich also in den Startblock B vormogeln, was aber gut klappte. Startet man von weiter hinten, wird es schwer, seinen Rhythmus zu finden, wenn man es etwas schneller angehen möchte. Man muss dann nämlich immer wieder langsamere Läufer überholen und gerade auf dem ersten Stück bis zum Theodor-Heuss-Platz ist die Strecke noch ganz schön eng.
Aus Startblock B hatte ich gleich von Beginn an die Möglichkeit, mein Tempo zu laufen und ich kam gut in meinen Rhythmus. Meinen Garmin-Wecker hatte ich auf die gewünschte Pace programmiert und das Vibrieren, welches einem anzeigt, ob man zu schnell oder zu langsam ist, hörte deshalb schnell auf.
Wer den Lauf bereits mitgemacht hat weiß, dass es auf der Bismarckstraße bis zum Ernst-Reuter-Platz erst einmal ein gutes Stück leicht bergab geht. Das ist perfekt, um es am Anfang erstmal locker rollen zu lassen. Unterwegs bis zum Brandenburger Tor zweigen dann die Läufer, die nur 10 oder 21 km laufen wollen von der Strecke ab, und machen sich auf den Rückweg zum Olympiastadion. Die 25 km Läufer laufen dann aber noch durchs Brandenburger Tor und über den Gendarmenmarkt, die Leipziger Strasse und den Tiergarten geht es dann Richtung Kurfürstendamm und Kantstraße.
Mein Tempo konnte ich gut halten. Ich lief in einer Gruppe von drei bis vier gleich schnellen Läufern, was die Tempoarbeit erleichterte. Bis kurz vor der Halbmarathonmarke ging das gut und mein Garmin zeigte mir eine Pace von 4:39 min/km. Am Verpflegungsstand bei KM 20 musste ich aber leider kurz das Tempo rausnehmen, um nicht mit einem anderen Läufer zu kollidieren und da war meine Laufgruppe weg. Das störte den Rhythmus und so verlor ich bis KM 22 ein paar Sekunden auf die geplante Pace. Dann ging es aber wieder gut weiter und als es dann durch das Marathontor auf die blaue Laufbahn im O‑Stadion ging, konnte ich sogar noch einen kleinen Sprint anziehen.
Die GPS-Messung meins Garmin hatte die 25 km kurz nach dem Einlaufen ins O‑Stadion für absolviert erklärt und stoppte bei 1:57:57 h. Da mir aber bis ins Ziel noch ein paar Meter fehlten, ist die offizielle Zielzeit 1:58:12 h und damit hab ich genau das geschafft, was ich mir vorgestellt hatte und bin rundum zufrieden.
Nächstes Jahr soll es noch etwas schneller gehen und ich plane eine Zeit um die 1:54 h. Ich bin gespannt!
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