10. Nordahl-Grieg-Gedenklauf, 18.09.16

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Ein Bericht von Karsten Meyer:
Drei Vegan Runners waren diesmal dabei. Das ist ein neuer Rekord für unsere Laufgruppe bei dieser Veranstaltung, aber es könnten mehr sein. Die bisherigen Berichte kann ich bestätigen: sehr gute Organisation und Verpflegung, Taschenaufbewahrung, Duschen. 90 bis 100 Minuten Fahrzeit bis zum Veranstaltungsort lohnen sich in diesem Fall.

Die Strecke ist nichts für Stadionläufer. Es geht teilweise querfeldein, ab und zu sind Wurzeln zu beachten. Man beachte auch die Profilangaben des Veranstalters (wenn die Angaben stimmen, ist es ein 11,2-km-Lauf). Eigentlich war ich für dieses Profil gar nicht ausgebildet. Der Rundkurs war dreimal zu bewältigen.
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jbjajbkrvdcubaph

101 Läuferinnen und Läufer gingen bei günstigen Wetterbedingungen an den Start. Ich hatte immer Läufer in meiner Nähe, an denen ich mich ausrichten konnte. Eingangs der dritten Runde wusste ich: Nur noch ein langer Anstieg und dann ist das Schlimmste überstanden. Ich lief die Anstiege mit fast wie bei einem Eisschnellläufer nach vorn gebeugtem Oberkörper. Bergab einfach locker und mit großen Schritten; es war nicht so steil, dass ich mit den Füßen hätte abbremsen müssen. So kamen 53:13 min zustande, was für Platz 47 reichte. Im Ziel dachte ich, ich hätte eine 48er Zeit; ich muss erschöpfungsbedingt falsche Zahlen gesehen haben.
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Bei den Siegerehrungen stand Birgit zweimal auf dem Treppchen. Mit 54:07 min wurde sie Dritte bei den Frauen aus Kleinmachnow. Zudem gewann sie erneut in der Altersklasse W50. Auge kam mit 57:39 min auf Platz 67 und konnte sich damit im mittleren Drittel des Läuferfeldes behaupten.

Ich kann diesen Lauf wirklich empfehlen. Er ist abwechslungsreich und anspruchsvoll – eine echte Herausforderung. Und jeder, der ins Ziel kommt, bekommt eine vorzeigbare Medaille und vielleicht (durch frühes Aufstehen, lange Anfahrtszeit und Erschöpfung) auch spaßige Halluzinationen.

Solidarische Grüße
Karsten

Veranstalter: www.kleinmachnower-laufclub.de

10 Teiche Marathon Hahnenklee (Oberharz), 17.09.16

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Ein Bericht von Robert Boyde-Wolke

Nach meinem wunderschönen Insellauf beim Usedom-Marathon vor 14 Tagen hatte ich einfach etwas Lust, was Neues mit dem Marathon auszuprobieren, nämlich den kleinen Bergmarathon wie beim 3. „10 Teiche Marathon Hahnenklee“ im Oberharz.

Mit kleiner Startgebühr von 25 EUR würde es für mich nicht schaden, bei meiner ersten Teilnahme im Bergmarathon einfach locker auszuprobieren.
Die Anmeldung musste spätestens 4 Tage vorm Wettkampfbeginn komplett erfolgen, da sonst die Nachmeldung vor Ort nicht möglich war.

Am Abend nach 3-stündiger Fahrt war ich schon in der Jugendherberge (DJH) in Hahnenklee bei Goslar angekommen. Etwas war ich unsicher, auf der Fahrt im Oberharz waren die enorm hohe Berge zu sehen und dachte schon an meine Marathonteilnahme, ob ich überhaupt es schaffe? „Einfach positiv denken, dabei sein ist alles“ – so war mein Motto an diesem Laufwettbewerb.

Als Neumitglied bei der DJH hatte ich eine ruhige Schlafnacht und ein gutes Frühstücksangebot wurde angeboten, auch für Veganer. Alles in Zufriedenheit!

Die Startnummer-Abholung war nicht weit von der DJH (keine 50 m) und alles einfach. Nur das Wetter war für alle Teilnehmer sicher nicht akzeptabel. Laut Wettervorhersage soll tagsüber nur regnen. Nichts zu machen! Gemessen wird über die Leihgabe mit einem Laufchip, das nach dem Ziel gegen die Abholung der Erinnerungsmedaille wieder abgegeben werden soll.

Der Start befindet sich im Ortsteil Bockswiese im kleinen Kurpark an der Wiesenstraße. In direkter Nähe befindet sich die Jugendherberge (DJH) mit Umkleidemöglichkeiten und Duschen. (300m entfernt)

Vor dem kompletten, pünktlichen Start suchten alle Teilnehmer Schutz unter den Bäumen vorm starken Regen. Angeboten werden Marathon, Halbmarathon und der Einsteigermarathon (11,5km). In diesem Jahr zum ersten Mal den Einsteigermarathon…

Gelaufen wird auf gepflegten Waldwegen durch eine ruhige und romantische Wald-, Wiesen- und Seenlandschaft, nur im Ortsbereich auf asphaltierten Straßen. Erleben Sie Natur pur und gleichzeitig eine einzigartige Kulturlandschaft. Das in Teichen gespeicherte Wasser war die Kraftquelle für die Wasserräder der Gruben des Oberharzer Bergbaus. Dieses einzigartige Wasserwirtschaftssystem ist als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt worden.

Für den Marathon ist der rote Streckenverlauf zweimal zu durchlaufen und dann weiter bis zum Ziel in der Fußgängerzone von Hahnenklee, beim HM nur einmal.
Der höchste Punkt liegt bei 631m, der tiefste bei 534m (im Streckenprofil oberste Höhenlinie 620m, unterste Höhenlinie 540m).
Beim Marathon sind 685 Höhenmeter zu bewältigen, beim Halbmarathon 351 Höhenmeter.

Zum ersten Mal in meinem Leben beim Marathon war fast die ganze Zeit nur im Dauerregen und in der 2. Runde mit starkem Nebel zu bekämpfen. Der Lauf war nicht einfach für mich, trotz nicht die flache Strecke sowie dieses miesen, nassen Wetter.
Trotzdem war ich sehr glücklich und etwas stolz darüber, dass ich mit dem „kleinen“ Bergmarathon gut und vor allem gesund überstanden habe. Eine wertvolle neue Erfahrung für mich, eine Bergmarathonteilnahme soll man nicht unterschätzen.

Mein Fazit:
– 42,195 km in 4:15 Std trotz der diversen Höhenmeter
– alle lange Anstiege konnte ich meistens ohne zu gehen hoch laufen und deshalb sehr zufrieden mit meiner Laufzeit (etwas schneller als Usedom-Marathon!)
– schöne Laufstrecke (10 schöne Teiche waren zu sehen, auch wenn es zum größten Teil stark neblig war)
– sehr gute Organisation mit kleinem überschaubarem Lauf (nett, motiviert)
– Streckenmarkierungen sicher und sichtbar kenngezeichnet
– Verpflegung während des Lauf zahlreich vorhanden und nach dem Ziel viel Angebot
hat Spaß gemacht und NICHT bereut!!!!

Kann jedem gern weiterempfehlen, mal beim kleinen Bergmarathon auszuprobieren.
Die Teilnahme lohnt sich mehrfach: das sportliche Erlebnis, das Natur- und Kulturerlebnis, das gesunde Heilklima, last not least der après Marathon.

Robert Boyde-Wolke

Veranstalter: 10-teiche-marathon.de

14. Berliner Benefiz Lions-Lauf, 10.09.16

14. Berliner Benefiz Lions-Lauf am 10.09.2016
(Ein Bericht von Constanze)

Am Samstag, den 10.09.2016 nahm ich am 14. Berliner Benefiz Lions-Lauf teil. Mein Marathon-Trainingsplan sah für dieses Wochenende einen schnellen 10er vor. Also durchforstete ich schon lange im Voraus sämtliche Laufkalender auf der Suche nach einem passenden Wettkampf. Viel Auswahl gab es nicht. Nachdem der Volvo Tierparklauf für mich natürlich nicht in Betracht kommt, blieb noch der Lions-Lauf. Ich haderte: Trotz des guten Zwecks sind 20 Euro Anmeldegebühr (bzw. 25 Euro vor Ort als Nachmeldung) für einen 10er nicht gerade wenig – war es mir das wirklich wert!? Ich wusste, dass Tabea von den Spreeganern dort im letzten Jahr bereits an den Start ging und fragte sie hinsichtlich der Organisation und der Streckenbeschaffenheit aus. Es war schließlich wichtig, dass die Strecke einigermaßen bestzeitentauglich war. Soweit passte alles, aber ich war mir noch immer nicht sicher, ob ich für einen Trainingslauf, den ich natürlich auch auf eigene Faust absolvieren konnte, so viel Geld ausgeben wollte. Und dann eine für mich glückliche Fügung, die mir die Entscheidung abnahm: Tabea war für die 5km angemeldet, konnte aber aufgrund von terminlichen Überschneidungen nicht an den Start gehen. Sie wollte mir ihren Startplatz überlassen. Einfach so. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen. Zuvor musste ich jedoch klären, ob eine Ummeldung von Name und Distanz möglich war. Unter falschen Namen wäre ich in diesem Fall nicht gelaufen, denn eine vordere Platzierung war durchaus realistisch und seit der einen oder anderen Treppchenplatzierung bei kleineren Laufveranstaltungen werde ich gelegentlich erkannt und angesprochen. Von der Organisatorin erhielt ich grünes Licht und so stand einem Bestzeiten-Lauf organisatorisch nichts mehr im Wege. Der Lauf startet auf der Berliner Seite der Glienicker Brücke, die durch den Agentenaustausch Bekanntheit erlangte. Entsprechend lang ist die Anfahrt. Erst mit der S-Bahn nach Wannsee und dann mit dem Bus 316, der im 20-Minuten-Takt verkehrt, weiter bis zur Glienicker Lake. Vor Ort erwartete mich ein buntes Treiben in den dominierenden Lionsclub-Farben gelb und blau/lila. Die Damen des Lionsclub Glienicker Brücke stellten wirklich einiges auf die Beine. Es gab eine Tombola und auch ein gut gefülltes Büffet, auf dem ich jedoch auf den ersten Blick nichts veganes entdecken konnte. Im Nachhinein konnte ich lesen, dass durch die Startgebühren und die Einnahmen aus Getränke- und Kuchenverkauf sowie aus dem Losverkauf der großen Tombola respektable 8.000 Euro eingenommen wurden, welche dem berlinweiten Jugendförderprogramm Lions-Quest „Erwachsen werden“ zugutekommen.

(Bildquelle: 1 | 2)

Ich bin erstmals aus der ersten Reihe gestartet. Nicht, dass ich mich darum gerissen hätte, aber die anderen LäuferInnen waren alle so zurückhaltend und wollten nicht nach vorne, so dass mir nichts anderes übrig blieb. Mit dem Pulk im Nacken läuft man vielleicht doch ein wenig schneller los als man sollte. Zudem wird man am Anfang häufig überholt, was der eine oder andere nicht gut abkann. Mich persönlich stört das allerdings nicht.

Die Strecke führt am Wasser entlang bis zur Höhe Pfaueninsel. Dort gibt es nach ca. 3,2 km eine 180 Grad Kehrtwende (man bekommt von dem Streckenposten ein Bändchen, das man aber im Endeffekt nirgends wieder vorzeigen musste) und dann geht es auf gleichem Wege zurück. Den Uferweg teilte man sich aufgrund des hervorragenden Wetters mit unzähligen großen, kleinen und mitunter tierischen Ausflugsgästen zu Fuß und auf dem Rad, denn es gab natürlich keine Absperrungen. Aber diese multiple Wegenutzung klappte mit entsprechender gegenseitiger Rücksichtnahme erstaunlich gut, so dass es zu keinerlei Einschränkungen kam. Wehmütig passierte man auch einen Biergarten, aber die Gäste waren durch die Hitze etwas lethargisch und die erhoffte Anfeuerung blieb aus. Auf halbem Rückweg zum Ziel musste man links in den Volkspark Klein Glienicke einbiegen, wo man eine große Schleife lief, um auf die 10 km zu kommen. Dieser Parkrundweg hat es wirklich in sich, denn er enthält einige wirklich knackige Anstiege. Immer wenn ich einen Berg hochschnaufte, ärgerte ich mich darüber, dass ich nicht doch bei den 5 km geblieben war. Die Läufer der kürzeren Distanz liefen ihre 5 Kilometer komplett am flachen Uferweg, indem sie nach 2,5 km wendeten. Zusätzlich gab es noch einen Kinderlauf über 800m und die WalkerInnen absolvierten 6,4km. Wasser sollte es an beiden Wendepunkten, also bei km 2,5 und 3,2 geben. Da ich zu diesen Zeitpunkten noch kein Wasser benötigte und die Zeit einsparen wollte, nahm ich mir vor auf dem Rückweg beim ersten Wendepunkt etwas zu trinken. Da war ich dann 3,9 km unterwegs und bog kurz darauf in den Volkspark ein. Zu meiner Überraschung war der Getränkestand beim zweiten passieren unbesetzt und es standen auch keine Getränke mehr bereit. Wieso das so war weiß ich nicht, aber spätestens bei den bereits erwähnten Anstiegen ärgerte ich mich massiv über diesen Umstand und darüber, dass ich noch doch schon zuvor auf der Strecke etwas getrunken hatte. Aber damit war ja nicht zu rechnen. Mein Mund wurde immer trockener und ich sehnte mich nach dem Ziel und vor allem nach Wasser. Es war für September ungewöhnlich heiß (mindestens 27 Grad an diesem Tag), das muss man schon so sagen. Was hatten wir nur für einen Sommer! Ich biss also die Zähne zusammen und versuchte, meine Platzierung zu halten. Ich war die dritte Frau und sollte diese Position auch behalten. Die Läuferin vor mir war zwar in Sichtweite, aber ich hatte einfach keine Reserven mehr, um ihr gefährlich zu werden. Nach 46:15 Minuten lief ich durchs Ziel. Es war nicht ganz die Zeit, die ich mir für diesen Tag vorgenommen hatte, aber es reichte immerhin zur persönlichen Bestzeit. Zudem bescherte mir die drittschnellste Zeit unter den Frauen einen 1. Platz in der Altersklasse bis 35 Jahre. Es gab insgesamt nur zwei Altersklassen (bis 35 & ab 36 J.), wo jeweils die Plätze 1-3 geehrt wurden. Bei der Siegerehrung wurde ich sogar darauf hingewiesen, dass es am Büffet einen sehr leckeren veganen Kuchen geben würde. Möglicherweise war dieser bereits aus, denn ich konnte ihn auch nach diesem Hinweis nicht entdecken, habe aber auch nicht explizit nachgefragt, da ich keinen Kuchenhunger verspürte.


(Bildquelle: 1 | 2 | 3)

Die Preise konnten sich wirklich sehen lassen. Ich gewann einen Gutschein im Wert von 100 Euro für ein italienisches Restaurant in Wilmersdorf. Ich werde dort demnächst anrufen und fragen, ob sie vegane Gerichte anbieten, aber das sollte bei der italienischen Küche ja hoffentlich kein Problem darstellen.

Erstmals in meiner „Laufkarriere“ ließ ich mich sogar massieren, was wirklich sehr gut tat. Ich hätte stundenlang dort liegen können, aber natürlich wollten viele andere LäuferInnen ebenfalls in den Genuss kommen.

Der Lauf findet immer am 2. September-Wochenende statt und ich habe mir den Termin für das nächste Jahr bereits im Kalender notiert. Im Gedächtnis bleibt mir ein (bis auf den Fauxpas mit dem Wasser) toll organisierter Lauf bei herrlichem Wetter. Deshalb und sicherlich auch durch die erfolgreiche Platzierung strahle ich auf den Fotos mit der Sonne um die Wette (böse Zungen würden behaupten ich grinse wie ein Honigkuchenpferd). Das ist meine Form von „Öffentlichkeitsarbeit“ und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.

Vorher- und Nachher-Fotos:


Link zum Lauf:
http://www.lions-glienicker-bruecke.de/lionslauf/teilnehmerinformationen/

Alle Fotos:

XXXVII. Internationaler Usedom-Marathon, 03.09.16

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Ein Bericht von Robert Boyde-Wolke

Laufen auf Europas längster Strandpromenade

Mit meiner Frau habe ich schon seit Monaten mal darüber unterhalten, ob wir auf Insel Usedom unseren Kurzurlaub machen werden im Anschluss mit einer Marathonteilnahme.
Das war möglich und die problemlose Anmeldung im Internet beim 37. Usedom-Marathon war schon im Juni dieses Jahres ausgeführt. Anfang September soll das sommerliche Klima an der Ostsee relativ noch zu retten, vielleicht mit ein paar Sonnenstunden, so hatten wir uns mehrmals gehofft? Der Reiz für mich war die vielen Kilometer Laufweg direkt an der Ostsee sowie die malerische Ortschaften und traumhafte Landschaften in der Küstennähe.

Schon am Freitagvormittag waren wir mit dem Auto in Zinnowitz angekommen, es verlief kein Stau auf der Autobahn. In Wolgast hatten wir für 2 Übernachtungen mit Frühstück beim schön gestalteten Hostel „Postel“ (ehemals Postamt) gebucht. So hatten wir uns den halben Tag mit dem Baden genutzt, etwas Sonne war noch da. Ich konnte endlich in diesem Jahr an der Ostsee baden teilnehmen, das Wasser war ein wenig kalt, egal – ich bin doch kein Weichei – das war mein Blitzgedanke!

Schon nach drei Stunden bekam ich schnell leichten spürbaren roten Sonnenbrand am Gesicht, alle Achtung! Eincremen bitte! Selbst schuld, die mitgebrachte Sonnenöl war im Auto aufbewahrt.

Nach dem Einchecken im Hostel bzw. vor dem Abendessen in Wolgast schnell die Startunterlagen abholen im Sportcasino am Peenestadion. Die Abholabwicklung verlief schnell und problemlos. Kurios war allerdings wenige Tage vor dem Start die E-Mail vom Veranstalter, dass die finale Startnummer erst mit Abholung der Startunterlagen vergeben würde. Der Nachteil war nur, dass man andere LäuferInnen vor dem Lauf nicht an der Startnummer identifizieren konnte.
In einer Papiertüte wurde ausgegeben: 2 Äpfel, 1 Capri Sonne, Anhänger mit der Startnummer für die Kennzeichnung der Kleiderbeutel, Programmheft sowie ein Gutschein für Essen und 1 Getränk.

Pünktlich um 8:30 Uhr am Wettkampftag war die Abfahrt vorm Stadion mit einem der drei bereitgestellten Busse nach Swinemünde. Das ist der Startort für Marathonläufer, bei dem HM beginnt in Wolgast mit der gleichen Startzeit. Über eine gute Fahrtstunde dauerte es, da unterwegs noch LäuferInnen zustiegen – das nenne ich das gute Service vom Veranstalter.

Ich hatte ein gutes Gespräch mit einem älteren Marathonläufer im Bus, der sich üppig frühstückte. Darüber staunte ich bis heute noch, wie er sich schaffte, fast über 1 Std vorm Start noch voll und satt gefrühstückt hat. Ich selbst ist die Schmerzgrenze bei fast 3 Stunden vorm Start. Seltsam! Sein erster Marathon mit 62 Jahren, mein Respekt! Er war schon 3x dort und würde immer wieder gern wiederholen.

Er berichtete mir auch, dass früher bei der Anmeldung die Nummer von Ausweisen/Reisepässe angegeben werden musste wegen des Grenzübergangs. Heute ist das zum Glück nicht mehr der erforderliche Fall.

Am Start hatte ich noch ein wenig Zeit, mich schnell umzuziehen. Viele blickten mich komisch an, als ich das „Vegan Runners“-Laufshirt anzog. Es war meine stabile Routine und war auch etwas stolz darauf, ein wenig aufmerksam mit meiner veganen Lebensweise bekanntzugeben. Diesmal habe ich mir schlau machen lassen, etwas Sonnenöl einzucremen. Vom letzten Marathonlauf in Müritz bekam ich starken Sonnenbrand, das war meine Lektion gewesen. Einmal und (hoffentlich?) nie wieder….
An der Sporthalle stand der Bus für den Kleidertransport nach Wolgast. Prima war auch vorm Startbeginn noch das Wasserangebot vom Veranstalter.

Zufällig war der bekannte Berliner Läufer mit seinem Vornamen „Henry“, der sich sehr fein mit weißem Hut und Handschuhen verkleidet war, auch vor Ort, ihn hatte ich letzten Mal beim „2. Müritz Marathon“ gesehen. Ein Foto mit ihm kommt in mein Laufarchiv.

Über 200 Marathonteilnehmer vor dem pünktlichen Start um 10:30 Uhr. Das Wetter war für mich schon optimal, etwas leichter Wind mit Sonnenschein. Das laute Startsignal kam aus einer historischen Kanone mit 2 Kanonieren. Mal was anders!

Viel Beifall von den polnischen, aber auch vielen besuchsweise anwesenden deutschen Zuschauern. Nach einer halben Kilometerlänge die 180-Grad-Wende in die Richtung Westen zur polnisch-deutschen Grenze.

Schon nach ca. 2,5 km erreichte man die Grenzlinie Polen und Deutschland, was nicht zu auffällig war aufgrund des gleichen Ausbaus des Küstenweges.

Bis fast zum 10. Kilometer auf der wunderschönen Strandpromenade lief ich mit „Henry“, der Gentlemen-Läufer gemeinsam im angenehmeren Marathontempo. Bemerkenswert war für mich, dass er viel Anerkennung und Bravour für seine auffällige „Smoking“-Bekleidung von den Zuschauern erhalten hatte. Das war einzigartig geiles Gefühl, neben ihm zu laufen und mitansehen durfte. Er feierte seinen 40. Marathon, fünffach mehr als meine derzeitige Teilnahme. Applaus für ihn!

Die bekannte drei „Kaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin war für mich eine tolle Mischung mit der guten Stimmung von den Zuschauern sowie die sehenswert restaurierten prächtigen Strandvillen, die vielen aus Holz in weiß gestrichen – typisch Bäderarchitektur – gewesen.

Am Ortsende von Bansin ging es dann links von der Promenade weg recht steil bergan, um dann ca. 4km auf einem profilierten schönen Waldweg zu laufen.

Es waren viele überholte Radfahrer zu sehen, was mich aber nicht störte. Wir laufen ja fast auf dem bekannten „Usedom-Radweg“.

Nach dem Waldstück ging es parallel zu einem Campingplatz wieder auf geteerter Strecke und kurzen teilweise 16%igen Gefällstrecken nach Ückeritz. Es wurde immer härter mit den abwechslungsreichen Bergsteigungen.
Zum Glück waren wir mehr im Wald und somit im Schattenvorteil! Kaum Sonnenblicke sowie die Ostsee waren zu sehen.

Vorbei am Kölpiner See war die Halbzeit für die gesamte Marathonstrecke. Nach der tollen Verpflegung bestehend aus viel Obst (Melone, Orangen, Äpfeln und Bananen) sowie Getränke in die vielen Treppenstufen hoch wieder die herrliche Waldstrecke nach Koserow.

Bisher war bereits die schöne 25 km nach der Verpflegung mit Hilfe von Streckenposten, die mit Rad unterwegs waren, gelaufen. Noch ein weiteres letztes Waldstück von ca. 2,5 km, dort wurden vom Organisator die hochausstehende Wurzeln mit Leuchtfarben markiert, um ein Stolpern der Läufern zu vermeiden.

Bei 30 km war mit dem Waldlauf damit vorbei und musste nun bis zum 40 km parallel zur B 111 auf einem Radweg bei starkem Gegenwind! laufen. Das war brutal und kräfteberaubend!

Die einige letzten Verpflegungen bei Zinnowitz und kurz vor der Peenebrücke war ein Lauf in Begleitung mit dem bekannten „Mann mit dem Hammer“, in meinen Gedanken immer wieder: „aufgeben, Pause machen, durchbeißen usw.“ im Spiel.

Nun endlich das „blaue Wunder von Wolgast“ – die moderne Brücke, die Usedom mit dem Festland verbindet, überquert und dann um den Stadtkern zum Peenestadion.

Kurz vorm Ziellauf (500m) ein letzter kurzer Anstieg und eine halbe Stadionrunde zum stolzen Marathonziel mit einer Zielzeit von 4:16:22 Stunden. Die Zielzeit störte mich schon lange nicht mehr, ich hatte schon in der Zukunft immer vor, ich sei ein Marathontourist mit vielen schönen Erlebnismomenten.

Ich war echt froh, dass ich doch mit diesem interessanten Insellauf teilgenommen zu haben, obwohl viele im Vorfeld mich Angst zuredeten, dass dieser Usedom-Marathon sehr hart sein soll, aber im Endeffekt war es nicht so ausgegangen. Ich denke, es ist ein MUSS für jeden Marathonläufer, dort einmal mitzumachen.

Im Ziel bekam ich eine schöne Medaille sowie warme Verpflegung und Getränke. Für Veganer ist die Essverpflegung leider nicht akzeptabel, daher aß ich nur die Nudeln pur. Es gab nur Fleischgerichte (Bolognese) und Erbsensuppe mit bekannten Speckwürfeln – was soll´s?

Ohne Anstehen holte ich die gut dargestellte Urkunde ab und ging mit verdientem Stolz zum Hostel. Meine Frau war fast den ganzen Tag mit ihrer Freundin beim Tagesausflug auf Usedom, wo ihr Ehemann auch beim Usedomer HM lief. Abends haben wir uns dann alle viert zusammengetroffen und viel Unterhaltungsstoff zu diesem Tagesprogramm mitgebracht.

Meine kurze Zusammenfassung:

Ein Marathon als deutsch-polnisches Naturerlebnis!. Für ein Startgeld von 28 EUR wurde die Marathonveranstaltung professionell und mit viel Erfahrung organisiert.
Die Verpflegung war läufergerecht, die Laufstrecke meist flach mit ein paar kleinen Steigungen und jeder Kilometer ist sehr auffallend markiert. Auf der Straße ohne Autoverkehr und auf den Radwegen wurde meistens gelaufen. Ansonsten alles TOP mit ein super Preis-/Leistungsverhältnis. Es lohnt sich für alle, ein Kurzurlaub an der sonnigsten Ecke Deutschlands näher kennenzulernen!

Aus der Webseite von „Insel Usedom“ passt der Spruch mit meiner Teilnahme:
„Mehr Licht, Meerluft, mehr Zeit“ – für mich auch beim Marathon auf Usedom! ;o)

Parallel wurde auch nicht nur Halbmarathon (295 Teilnehmer), sondern zum ersten Mal ein Staffelmarathon (20 Teilnehmer) angeboten.

Es waren keine bekannte vegane LäuferInnen zu sehen, schade… vielleicht klappt es beim nächsten Mal mit ein paar….?

Robert Boyde-Wolke

Veranstalter: usedom-marathon.de

Friedrichsfelder Gartenlauf, 04.09.16

Ein Bericht von Karsten Meyer:
Sportlicher Höhepunkt meiner Heimatstadt, die sich mit vollem Umfang im Verwaltungsbezirk Lichtenberg befindet, ist jedes Jahr der Friedrichsfelder Gartenlauf (FGL). Gehst du von der Volkradstraße auf dem Agnes-Kraus-Weg am Kraatz-Tränke-Graben entlang Richtung Osten, kommst du direkt zum Start-Ziel-Bereich. Die schwierige Strecke verläuft zwischen Plattenbauten, Märkischer Aue und Kleingärten. Es gibt eine ziemlich enge Kurve (geschätzter Innenwinkel: 20°) und einige Bodenwellen. Wenn es regnet, ist die Strecke teilweise matschig. Wenn es nicht regnet, ist sie staubig. Fünf Runden ergeben 10,16 km. Die Runde kann auf der Netzstelle des Veranstalters eingesehen werden.
http://borussia.laufserver.de/index.php/laufstrecke-oben

Letztes Jahr regnete es und es war kühl. Diesmal war das Wetter angenehm, nur etwas windig. Im Start-Ziel-Bereich waren nicht viele Zuschauer. An der Strecke hatten sich einige Laubenpieper zum Anfeuern bereit gemacht. Knapp 70 Läuferinnen und Läufer gingen an den Start. Es hatte noch einige Nachmeldungen gegeben, z.B. Mannschaftskamerad Gregor. Ich traf ihn und Melanie vor dem Start. Gregor meinte, es soll demnächst wieder eine Lieferung Vegan Runners Shirts kommen. Ich könnte eines gebrauchen. Melanie nutzte den Lauf als Marathonvorbereitung. Pünktlich um 10 Uhr 30 erfolgte der Startschuss. Die Strecke war sehr gut markiert, sodass die richtigen Kurven nicht verfehlt werden konnten.

Schon kurz nach Ende des Laufes hingen die Ergebnisse aus, nach Geschlechtern geteilt. Gregor kam mit 45:29 min auf Platz 15. Melanie wurde mit 58:10 min Achte bei den Frauen. Meine letzte Runde war ziemlich langsam. Die Kraft reichte nicht mehr für einen richtigen Endspurt, mit dem ich noch einen Läufer hätte überholen können. So kam ich nach 49:49 min auf Platz 27, abzüglich der schnelleren Frauen. Damit war ich eine Sekunde langsamer als letztes Jahr, aber deutlich schneller als beim letzten Kreuzberger Viertelmarathon. Das Intervalltraining wirkt. Die Zeiten sind beim FGL handgestoppt. Es gibt keine Zeitnahmechips. Fotos vom Lauf werden in den nächsten Tagen auf der Netzstelle des Veranstalters abrufbar sein.

Der FGL hat noch drei Besonderheiten:
1. Die große Digitaluhr im Start-Ziel-Bereich. Nach jeder Runde können die Läufer ihre Zwischenzeiten sehen. Auf die eigene Armbanduhr kann verzichtet werden.
2. Der Kommentator im Start-Ziel-Bereich. Er hat die Teilnehmerliste und erkennt die Läufer an den Startnummern. Er kommentiert fortlaufend das Renngeschehen. Es kann also sein, dass du während des Laufes ein paar Mal deinen Namen hörst.
3. Unweit des Start-Ziel-Bereiches befindet sich das Gartenlokal „Märkische Aue“. Dort finden die Siegerehrungen statt. Danach führt ein bekannter Sportreporter ein Gespräch mit Berühmtheiten aus der Sportwelt. (Früher war Heinz Florian Oertel regelmäßig da. Die ehemaligen DDR-Bürger unter euch werden ihn noch kennen.) Für jene, die diese Art von Musik mögen, treten zum Schluss noch Schlagergrößen auf.

Alles in allem also eine schöne kleine Veranstaltung. Ich hoffe, ich kann nächstes Jahr wieder dabei sein. Dann soll der FGL zum letzten Mal stattfinden. Die Organisatoren finden keine Nachfolger und der Tierparklauf zieht wohl zu viele Läufer ab. Ausgerechnet der Tierparklauf!
http://borussia.laufserver.de/index.php/neuigkeiten-vom-gartenlauf/36-24-fgl-zum-vorletzten-mal

Solidarische Grüße
Karsten

Halbmarathon-Staffel in Potsdam am 31.08.2016

Alle waren GewinnerSo viele Vegan Runners hat noch keine Laufveranstaltung in Berlin-Brandenburg bisher gesehen. Mit 20 Läuferinnen und Läufern, die sich auf vier Staffeln verteilten, waren ständig und überall Läufer*innen mit dem schwarz-grünen Shirt und der Aufschrift VEGAN RUNNERS zu sehen. Insgesamt waren um 19 Uhr 108 Staffel gestartet und kein Verein hatte so viele Staffeln am Start wie wir. Dazu kam dann noch eine Staffel der Spreeganer. Vier Runden waren für jeden Läufer zu absolvieren, dabei ging es immer um den Bassinplatz im Holländischen Viertel in Potsdam. Für die Zeitmessung gab es einen Staffelstab mit integriertem Chip, sodass für jede und jeden die Zeit registriert wurde.

Im Vorwege war das Leistungsvermögen unsere Läufer*innen abgefragt und daraus dann eine Mixed-Staffel unserer schnellsten Leute zusammengestellt worden, weil wir uns hier im Vergleich zu den Vorjahren eine Chance ausrechnen konnten. Von den fünf Läufer*innen durften zwei Männer sein und so ließen wir unseren schnellsten Mann Pit starten, gefolgt von den drei schnellsten Frauen und dem zweitschnellsten Mann als Schlussläufer.

Erst kam Pit und dann lange nichtsPit brauchte für die ersten 4,2195 Km nur 15:40 Minuten und übergab den Stab an Ute, gefolgt von Constanze und Antje. Die Frauen blieben alle deutlich unter 19 Minuten für ihre Strecke. Schlussläufer war dann Lukas, der nach insgesamt 1:28:38 die Ziellinie überquerte. In der Gesamtwertung wurde diese Staffel 20. von 106, die ins Ziel kamen. Da sie die schnellste Mixed-Staffel war, konnten wir sie bei der Siegerehrung in dieser Kategorie als Erste feiern. Der Preis war ein Getränkekasten mit einer Mischung aus Bier, alkoholfreiem Bier und Grapefruit-Weizenmix, die wir uns alle teilten. Die zweitplatzierte Mixed-Staffel kam erst über zwei Minuten später ins Ziel und die drittplatzierte noch mal zehn Minuten später.

Das SiegerteamUnsere Frauenstaffel belegte in 1:44:59 insgesamt den 69. Platz und war damit bei den Frauen fünfte.

FrauenstaffelDie Männerstaffel war mit 1:35:25 schneller und belegte insgesamt den 39. Platz. In der Männerwertung reichte das zum 19. Platz. Unsere Firmenstaffel bestand aus drei weiteren Frauen und zwei Männern. Sie wurden in 1:53:57 insgesamt 88. und in der Firmenwertung 30.

VEGAN RUNNERS BBI FirmenstaffelDie Spreeganer waren 10 Sekunden schneller und kamen einen Platz vor uns ins Ziel.

Freudige SpreeganerinWenn wir unsere schnellsten Männer alle in eine Staffel gesteckt hätten, wären sie insgesamt nur 14. und bei den Männern 9. geworden. Ähnlich bei den Frauen; die wären insgesamt 41. geworden und unter den Frauen immerhin 4. So hatten wir aber nicht nur auf der Strecke eine gute Präsenz, sondern auch bei der Siegerehrung.

Unsere schnellste Frau Antje ist mit 18:27 unter den Vegan Runnners die fünftschnellste Zeit gelaufen und unter unseren schnellsten zehn sind immerhin vier Frauen. Alle Achtung!

Die schnelle AntjeAlle hatten reichlich zum anschließenden Picknick beigetragen, sodass wir noch lange zu essen und plaudern hatten.

Picknick etwas durcheinanderLeider mussten Guido, Melanie und Felix  absagen, da  war es gut, das wir drei Ersatzläufer*innen hatten, die tatsächlich alle zum Einsatz kamen. Kurzfristig sagten an dem Abend dann noch Zuzanna und Heiko ab. Am schlimmsten hatte es Heiko getroffen, der auf dem Weg zum Start in Potsdam mit einem seine Vorfahrt missachtenden Auto kollidierte und ins Krankenhaus musste. Zum Glück im Unglück hat er sich aber nichts gebrochen. Wir wünschen ihm schnelle Genesung, damit er für den Berlin-Marathon wieder fit ist.

Heikos Unglück war mein Glück, denn nun kam auch ich noch dazu zu laufen. Wegen meine Plantar Fasciitis hatte ich mich zurück gehalten. Da Guido Zörner mich mehrfach osteopathisch behandelt hatte, ging es dann für meine Verhälnisse recht gut. Danke Guido, kann dich echt empfehlen.

Erfreulicherweise hatte die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) am Tag vor dem Rennen einen wohlwollenden Artikel über uns gebracht, der hier nachgelesen werden kann:
Vegan Runner Frank
http://www.maz-online.de/Nachrichten/Sport/Die-Vegan-Runners-sind-dabei

Die Ergebnisse können hier abgerufen werden: https://www.strassenlauf.org/ext_ergebnisse.php?id=405&match=-1

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Bilder von Stefanie Stefanie Hollnack:


Professionelle Spreeganer-Performance vor kultigen VR-Banner!

Heimfahrt: