Der Name war Programm. — Am Samstag schien die Sonne schön kräftig, bei etwa acht bis zehn Grad. Dazu passte auch, dass es endlich überall grün wird und das die Strecke am Rand einer Parkanlage (südlicher Zipfel der Schönholzer Heide) entlang führt. Mein Fazit gleich am Anfang: Der Pankower Frühlingslauf ist ganz nett, aber auch nicht allzu besonders. Auch wenn es durch den Park geht, der Fahrzeuglärm ist allgegenwärtig. Pluspunkte gibt es für den Moderator, der mit Hilfe der Flächenbeschallung durch Lautsprecher die Show an den Man / die Frau bringt, und natürlich auch dafür, dass es Umkleidekabinen und Duschen gibt.
Bei mir stand die 12,5 Kilometer-Strecke auf dem Programm. Kathrin hatte sich angekündigt, um tatkräftig Anzufeuern. Gegen 11 Uhr fiel der Startschuss. Ich hoffte auf eine Zeit knapp unter eine Stunde. Der Laufweg war harter Waldboden, hier und da etwas schottern und mit Wurzeln überzogen. Nach wenigen Hundert Metern folgte ein steiler Anstieg und man musste eine ordentliche Anhöhe überwinden. Als ich den Berg danach wieder herunter lief, wünschte ich mir weitere schöne Abstiege. Die sollten auch noch kommen, denn die Strecke hatte fünf Runden. Als ich das zweite Mal den Berg hinauf lief, war mir klar, nicht nur Bestzeit ist hier nicht drin. Die Beine waren schwer und meine Geschwindigkeit nahm stetig ab. Im Start-Ziel-Bereich stand Kathrin und feuerte mich an. Dort machte ich dann wieder einige Sekunden gut. In der dritten Runde zog dann langsam ein älterer Läufer an mir vorbei, der auf meine Höhe sagte: „Jetzt ne Bratwurst!“ Ich war erst perplex, antwortete dann aber: „Oder ne Zigarette!“ Daraufhin murmelte er irgendwas wie „Das jetzt nicht…“, um dann laut und demonstrativ wie bei einer Rezitation zu sagen: „Trennkost — Das Fleisch vom Knochen trennen“. Er zog an mir vorbei und am Rücken seines Laufshirts stand in großen Lettern „Evangelische Läufergemeinde“ und darunter folgten Daten von den absolvierten Läufen. Ich rief dann noch: „Auge um Auge. Zahn um Zahn!“ Er murmelte noch etwas und zog dann von dannen. Allmählich zogen immer mehr Spitzenläufer an mir vorbei, die mich umrundet hatten.
Es lief nicht sonderlich gut. (Obwohl, solange man Gespräche führen kann, kann es ja gar nicht so schlimm gewesen sein.) Ausreden hat man ja immer. Vielleicht lag es daran, dass ich schlecht geschlafen hatte oder auch daran, dass ich dummerweise auf leerem Magen lief? Jedenfalls galt es nur noch, durchs Ziel zu kommen. Bei etwa 1:06 lief ich ein. Froh darüber. Kathrin erwartete mich mit einem Becher Wasser, den ich gierig leerte. Ein Bekannter (der Moderator) kam noch auf mich zu und freute sich: „Nicht wahr, der Berg ist heftig!“ Kathrin steuerte bei und wusste, dass es eigentlich ja fünf Berge waren. Ich bekam gleich darauf noch eine Urkunde und eine Rose in die Hand gedrückt. Die Rose ging dann an Kathrin weiter. Wir saßen noch einige Minuten in der Sonne. Und dann ging es ab nach Hause. Im Großen und Ganzen war es doch (wiedermal) ein toller Lauf.
An Kathrin: Vielen vielen Dank nochmal für die Unterstützung!!! J
Es grüßt Auge
(Andreas)
P.S:
http://www.ksv90-berlin.de/Ausschreibung.htm — Homepage des Veranstalters
http://g.co/maps/2q32u — Google Map, die Sportanlage und der irgendwo unter den Bäumen die Strecke…
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