Trail Uewersauer, 19.11.17

Nun schon zum 4. Mal (2013, 2014, 2016 & 2017) bin ich beim „langen“ Rennen des Trail Uewersauer in Luxemburg dabei.
Während es das erste Mal noch 50,1km zu bewältigen gab, ist die Strecke des UltraTrail seit 2014 53km lang.
Letztes Jahr wegen eines Missgeschicks einige Minuten nach dem Feld gestartet, habe ich es dieses Jahr zeitig an den Start geschafft. Rund um waren die Bedingungen dieses Jahr ideal.
Das Wetter war wunderbar klar, wenn auch ein wenig kalt. Ich war gut vorbereitet und zuversichtlich. Und dementsprechend lief es. Meine Taktik sich ca. alle 10km ein Zuckergel zu gönnen und an den Verpflegungsstationen mit Brühe und Banane zu Versorgung lief reibungslos. Das Koffein aus den Gels und die wunderschöne Landschaft sorgten dafür dass die ersten 35km wie im Flug vergingen. Und auch die Zeit stimmte: 10km: ca. 49min. bei km 35 stand die Uhr bei ca. 3 Stunden. Ich liebäugelte mit einer Zeit unter 5 Stunden.
Erst ungefähr bei Kilometer 42 wurde es „anstrengend“. Der Weg zurück hielt, zwar gewusst, aber dennoch immer wieder erstaunlich, harte Bergaufpassagen bereit. Ich hatte für ca. 3 km zu kämpfen, was für meine bisherigen Verhältnisse sehr in Ordnung war.
Am Ende finishte ich in 5:01:30. Eine Bombenzeit. fast 30 Minuten besser als noch vor einem Jahr.
Gerne hätte es unter 5 Stunden sein können aber dennoch war ich sehr zufrieden.
Und als ich dann noch in der Ergebnisliste sah, dass der nette Belgier mit dem ich eine ganze Weile lief und später ca. 6 min nach mir in Zeil kam, Axel Zeebroek war konnte ich es kaum fassen.
Einen Profitriathleten, Ironmangewinner und Olympiateilnehmer hinter sich zu lassen, machte mich zurecht stolz.

Nächstes Jahr dann gerne wieder. Oder vielleicht setze ich ja noch einen drauf und gönne mir ein verrückteres Rennen. Mal überlegen.

50 km-Ultramarathon Rodgau, 28.01.17

Ich habe am 28.01.17 meinen ersten richtigen Ultra mit einer Länge von 50km gefinisht.
Leider konnte ich nur die letzten 4 Wochen nach Hubert Becks Trainingsplan trainieren, aber das nur am Rande.

Am Freitag, 27.01., bin ich mit 8 weiteren Vereinskollegen der Laufgruppe Mauerweg e.V. mit einen 9 Sitzer nach Rodgau gefahren. Matze hatte sich im Vorfeld um die Hotelreservierung und die Busanmietung gekümmert, dafür schon mal recht herzlichen Dank! Wir sind erst recht spät am Freitagabend in Rodgau angekommen und haben noch bei einem Italiener Pasta gegessen. Danach bin ich gleich ins Bett gefallen, es war auch schon nach 23 Uhr. Gegen 6 Uhr klingelte wieder der Wecker, da man ab 7 Uhr frühstücken konnte. Trotz wenig Schlaf, fühlte ich mich ganz gut. Zwischen 8:30 Uhr und 9 Uhr trafen wir uns dann in der Turnhalle des Veranstalters.

Um 9:45 Uhr trafen wir uns dann im Start/Zielbereich für ein Gruppenfoto des LGM.

Um 10 Uhr war dann endlich der Startschuss.


Ich hatte mir vorgenommen im Durchschnitt eine Pace von 5:20-5:30 min/km zu laufen. Die ersten 6 Runden liefen sehr gut, mit Zeiten um 27min/5km. In der 7 Runde (nach 30km) begann mein erstes Tief, welches sich über die gesamte 8 Runde zog. Für die 8 Runde brauchte ich schon 28:35 min. Mir war klar, wenn ich die 4:30h Marke halten möchte, muss ich in den letzten zwei Runden Gas geben. Ab Kilometer 40 wurde ich wieder schneller und am Anfang fühlte es sich ganz gut an. Aber ab dem 44 km ging dann gar nichts mehr, trotz 27:37 für Runde 9. In der letzten Runde war dann alles vorbei, Stefan und ich hielten uns sehr lange am Verpflegungsposten auf und wir hatten tatsächlich darüber nachgedacht auszusteigen. Wir haben uns dann aber beide motiviert und sind dann wieder locker weiter. Mit etwas Frust und den letzten Kraftreserven wollte ich wenigstens den letzten Kilometer wieder schnell abschließen, was mir mit ca. 4:57 min/km gelungen ist.
Am Ende blieb die Uhr bei 4:37:15 stehen. Das ist der 153 Platz und der 29 Platz in der AK M35.

Heiko Grimm

Veranstalter: rlt-rodgau.de
Bericht: LG Mauerweg; Rodgau-Räubertexte: Die Mauerwegläufer beim RLT-Ultra

Urkunde und Medaille:

53km – Trail-Uewersauer (Luxemburg), 20.11.16

Laufbericht Trail-Uewersauer Luxemburg 2016
Ein Bericht von Pit Reger:

Nachdem ich letztes Jahr aus beruflichen Gründen beim Trail Uewersauer nicht hatte teilnehmen können, war es dieses Jahr wieder soweit. Seit nunmehr 13 Jahren wird der Trail Uewersauer in Luxemburg im Naturpark Uewersauer organisiert. Seit einigen Jahren gilt der Lauf auch regelmäßig als nationales Trail Championnat.
Da ich jedoch überwiegend in Berlin auf flachem Gelände trainiere, ist mir diese Wertung nicht sonderlich wichtig.

Ich war also schon ein paar Tage vorher schon nach Luxemburg gereist, habe die Zeit genutzt meine Eltern mal wieder zu besuchen, und ein wenig nichts zu tun. Da ich jedoch eine Woche vor Start noch mit meinem Ichias-Nerv und einer Erkältung leichte Meinungsverschiedenheiten hatte, ging ich eher nüchtern und ohne große Erwartung an den Start.

Der Start sollte morgens um 8.45 erfolgen. Dank der Orientierungskunst von meiner Fahrerin, die sich spontan dazu entschied in die komplett falsche Richtung zu fahren, kam ich nach 2-Stündiger Autofahrt erst am Rennort an, als das Feld bereits losgelaufen war. Also nichts mit entspannt warmlaufen oder Startnummern abholen. Ich rannte dem Feld also 15Minuten hinterher. Ein ordentlicher Schuss in den Ofen. Aber ich war nicht extra angereist, um dann direkt wieder nach Hause zu fahren.

So lief ich mit Musik auf den Ohren zuerst auf die Walker auf, um dann Stück für Stück die Trail Läufer zu erreichen. Die ersten 10km waren dann um die 48Minuten, die nächsten wieder ähnlich. Eigentlich schneller als geplant, aber was sollte an so einem Tag noch schief gehen.

Ich fühlte mich super und lief an einem nach dem anderen vorbei. So durfte es gerne weitergehen, dachte ich mir. Natürlich hatte ich gekonnt ignoriert, dass die erste Hälfte der Strecke etwas mehr bergab war.
Bei Kilometer 35 dann wie so oft. Durchhänger. Bei so gut wie jedem längeren Rennen habe ich meine 5 Kilometer. Die wollen dann nicht, die Moral ist so lala und ich fange an zu rechnen und zum Teil zu zweifeln. Dann esse ich wie verrückt und irgendwann gehts dann wieder. Dann ist aber schon fast Marathon Zeit und der Zug für eine gute Endzeit ist abgefahren. Während ich am Anfang noch mit einer 4Stunden 30Minuten geliebäugelt habe, ist jetzt 5Stunden und drüber angesagt.

Als dann am Ende das Wetter sich noch deutlich verschlechtert und wir oberhalb des Waldes über einen Kamm laufen wo es nur so stürmt denke ich nur noch ans ankommen.
Am Ende steht eine respektable Zeit von 5:29 auf der Uhr. Obwohl ich der festen Überzeugung war, dass ich fast 15 Minuten nach dem Feld losgelaufen bin, attestiert mir die offizielle Zeit nur dicke 4 Minuten. Damit war ich nur ziemlich genau eine Minute langsamer als vor 2 Jahren, wo es meines Erachtens deutlich bessere Bedingungen gab.
Wie auch immer. Ich bin im Ziel und auch wieder äußert glücklich.

Bis zum nächsten Mal.

Resultate 2016:
REGER, Pit N°148 TVB09 / Vegan Runners / CAB LUX 1992 MPlatz gesamt: 58 von 279 FinishernPlatz Männer: 57

split 1: 01:38.24
split 2: 03:33.10
split 3: 04:51.55
brutto: 05:33.57
netto: 05:29.48

Laufbericht: 2014
Laufbericht: 2013

100 Meilen von Berlin, 15.08.15

logo_100meilenEin Bericht von Steve Klockow:

Ich bin dieses Jahr bei den „100 Meilen“ von Berlin gestartet. 100 Meilen sind 160,9 Km und bedeuten, dass man viele viele Emotionen zum Vorschein bringt.
Alles begann ruhig. Meine Freundin Sarah und ich standen entspannt um 4 Uhr auf, packten alles zusammen und gingen los. Nachdem wir fast die Katze überfuhren, konnte es zum Stadion gehen.
Es sollte ein heißer Tag werden, also legte ich mir meine Taktik mit viel Wasser, Obst und Salz zurecht. Noch ein paar witzige Fotos von uns als glücklichen Paar (mit kleinen Hündchen) und ab zum Start.
Wenn ich solche Läufe mache, bin ich mir anfangs meist gar nicht bewusst, was ich im Begriff bin, auf mich zu nehmen und es wird mir dann immer erst klar, wenn ich stark leide.
Alles startete gut. Ich hielt Ausschau nach bekannten Läufern, die ich nur selten sehe und traf einen Bekannten, den ich sehr gern mag. Wir unterhielten uns ein Stück und wünschten uns dann einen guten Weg. Ich wurde oft von Läufern angesprochen, weil ich keine richtigen Laufschuhe hatte, sondern Five Fingers (mit einer 3mm Sohle, so genannte Barfußschuhe) trug. Die Leute fragten mich, ob ich die ganze Strecke damit laufen wollte und ob das nicht zu hart wäre, ich machte dann immer einen Spaß und sagte, wenn es mir zu hart wäre, würde ich sie einfach ausziehen und barfuß weiter laufen.
Die Hitze war sehr drückend. Umso weiter die Sonne zum Vorschein kam, umso heißer, schwüler und drückender wurde es. Ich brauchte viel mehr an Wasser, Obst und Salz, als ich es erwartet hatte.
Ständig ließ ich das Wasser aus meinem Trinkrucksack, an den Verpflegungspunkten nachfüllen. Leider war die Hitze so stark, dass ich so viel trinken musste, dass das Wasser ständig alle war.
Die Verpflegungspunkte kamen alle 4 bis 6 Km, aber wenn man 3 Km gelaufen war und kein Wasser mehr hatte, bedeutete das, dass man 1 bis 3 Km ohne Wasser auskommen musste und das war Wahnsinn bei der Hitze. Da ich so stark schwitzte, verlor mein Körper auch sehr viel Salz, was sich dadurch äußert, dass die Hände, Arme und Füße anschwellen und man total schwerfällig wird. Ständig hatte ich geschwollene Finger, die ich dann nur noch schwer bewegen konnte. Ich nehme dann immer Natron-Salz oder Salztabletten, dann schwellen sie auch wieder ab, aber es ist jedes Mal eine Tortur. Darum war es auch immer so hart, kein Wasser mehr zu haben, denn wenn ich nicht trinken kann, kann ich auch kein Salz nehmen. Angeschwollene Gliedmaßen und Durst, bei 36 Grad im Schatten.
Den Schatten konnten wir recht selten genießen, oder es kam mir nur so vor, aber ich hatte das Gefühl, dass die Strecken in der prallen Sonne nicht enden wollten.
Meine Freundin Sarah hatte sich mit mir in Frohnau verabredet um mich zu verpflegen. Sie schickte mir eine Nachricht, dass Sie noch einen Überraschungsgast mitbrächte, der ein Stück mit mir laufen wollte.
Es war eine große Freude für mich, weil ich ein paar freundliche Gesichter zur Motivation brauchen konnte. Jörg (unser Nachbar) kam und lief ein Stück mit. Wir unterhielten uns, bis wir zu Sarah kamen. Es war toll. Ich setzte mich, legte die Beine hoch (auf Sarahs Knie) und aß. Es war ein köstlicher Obstsalat, mit Nüssen und viel Liebe gemacht.
30 Km waren geschafft und ich fühlte mich durch die Hitze schon ganz schön schlaff, aber der Obstsalat wirkte Wunder. Ich hatte nun wieder ganz neue Energie und lief fortan wie ein junger Gott. Für ein paar Minuten hatte ich das Gefühl, dass ich schweben konnte. Es war einfach ein phantastisches Gefühl, bis ich merkte, dass der Trinkrucksack wieder leer war. Nun waren es noch ca. 3 Km ohne Wasser und Salz. Ich musste mich also mit dem Tempo zurücknehmen.
Ich musste aufpassen, dass ich nicht so viel Zeit mit dem Gehen verschwendete, denn ich wusste, dass 160 Km ein ganz schöner Schuh sind.
Leider bin ich auch nicht immer der vorbildlichste Sportler und ich hoffe, es wird sich niemals jemand ein Beispiel an mir nehmen, aber ich bin die letzten drei Monate nicht einmal mehr als 20 Km gelaufen. Ich habe immer eine Ausrede gefunden, warum ich nicht laufen konnte und wusste, dass die „100 Meilen“ immer näher kamen. Also machte ich wenigstens eine Unmenge an Kniebeugen und Wadentraining, was auch echt viel brachte. Nur hatte ich mir eine Woche vorher die Wade ein bisschen verletzt, weshalb ich nun den Laufstil etwas verändern musste. Ich wollte eigentlich hauptsächlich auf dem Vorderfuß laufen, musste dann aber auf den Mittelfuß umsteigen, um die Wade nicht zu stark zu belasten.
40 Km waren geschafft. Die Sonne brannte. Ich war inzwischen einige Male ohne Wasser gelaufen und ließ den Rucksack bei jedem Verpflegungspunkt auffüllen. 1,5 Liter in 4 bis 5 Km, die Temperaturen machten sich bemerkbar.
Es ist beeindruckend, wie sich der Körper erholen kann, wenn er nur richtig gefüttert wird. Vor den Verpflegungspunkten war ich meist stark erschöpft, danach war ich wieder weitestgehend erholt. Einen Marathon hatte ich, jetzt nur noch drei weitere.
Ich hatte mit Sarah ausgemacht, dass wir nicht so oft SMS schreiben und sie mich erst später oder in der Nacht wieder besuchen sollte, denn ihr Weg war recht weit und sie hatte sich ganz schön ins Zeug gelegt. Ich dachte die ganze Zeit an sie und wie schön ich es fand, dass sie sich so für mich einsetzte.
In einem Moment, ließ ich meinen Rucksack wieder nachfüllen, als ich eine Karte von ihr fand. Sie hatte mir geschrieben, dass sie wahnsinnig stolz auf mich wäre und sie mir bei allem helfen würde, wenn ich etwas brauchte. Mein Herz lächelte wieder und ich musste ihr erstmal schreiben, wie süß ich diese Geste fand und was sie mir bedeutet. Jetzt war ich wieder gut drauf.
Neu gestärkt, machte ich weiter. Die Hitze erreichte ihren Höhepunkt und ich hatte das Gefühl, dass die Läufer mit der Zeit umfallen würden, wie die Fliegen, möglicherweise alle, aber ich nicht. Die Hitze konnte mich nicht besiegen, ich kämpfte weiter!
Nun ging es langsam auf Km 50 zu und ich hatte mir schon viele Salztabletten von den Verpflegungspunkten mitgenommen und immer einen Batzen eingeworfen. Ich kam mir schon vor, wie ein tablettensüchtiger Junkie.
Jetzt merkte ich, dass die Hitze langsam nachließ, glücklich sah ich, wie die Wolken sich zu zogen und der Regen sich vorbereitete. Endlich wurde es mal ein bisschen feucht. Ich machte gedanklich einen euphorischen Regentanz und war verdammt froh, diese schreckliche Hitze los zu sein. Ich hatte gegen die Hitze gewonnen, jetzt waren nur noch 110 Km zu schaffen.
Bei Km 55 war ich wieder wasserlos und ging ein Stück. Eine Läuferin kam aus dem nichts (ich erschrak kurz) und fragte mich, ob alles in Ordnung wäre. Ich sagte „ja, aber mir fehlt ein bisschen Wasser“. Sie hatte keine Flasche bei sich, wo ich etwas abstauben konnte, deswegen war es von mir auch keine Bitte oder ähnliches. Als sie hörte, dass ich Wasser brauchte, sagte sie im lauten Ton: „gib ihm mal etwas Wasser!“. Ich war einen Moment verwirrt, bis ich merkte, dass sie einen Fahrradbegleiter hatte, der sich ebenfalls an mich herangeschlichen hatte. Nachdem ich zwei Mal kurz erschreckt wurde, bekam ich Wasser zum trinken und wurde abgesprüht. Ich bedankte mich herzlich bei beiden und lief weiter zum nächsten Verpflegungspunkt.
Mittlerweile war ich so erschöpft und hatte so starke Kreislaufprobleme, dass ich Sarah anschrieb und sie bat, früher zu kommen. Wir verabredeten uns für 1 Stunde später, damit sie genug Zeit hatte zu kommen. Ich lag auf dem Rücken und hatte die Beine hochgelegt, um das Blut mal etwas aus den geschwollenen Füßen zu bekommen.
Ich hatte, trotz der Hitze, 58 Km in 9 Stunden geschafft und freute mich sehr, dass ich noch 21 Stunden für rund 100 Km hatte. Jetzt war ich viel entspannter, weil ich wusste, ich kann auch gehen, wenn es gar nicht mehr läuft und gehen geht immer. Ich war mir sicher, so würde ich es schaffen.
Ich war froh, Sarah angeschrieben zu haben, denn es ging mir nun schon lange sehr schlecht, aber ich machte mich wieder auf den Weg. Die Helfer vom Verpflegungspunkt sagten mir, dass es ca. 4 Km bis zum nächsten wäre.
Weiter ging es. Ich musste ein Stück durch einen kleinen Weg laufen, um dann eine große Straße zu überqueren. Der Weg wurde durch so (ich würde das Ding Poller nennen, man kann es einklappen und auf den Boden legen, damit Autos bei Bedarf durchfahren können) abgetrennt. Das Ding lag auf dem Boden und ich hatte nur Augen für die große Straße. Als ich auf sie zu lief, stieß ich mir meine Zehen an dem Ding. Durch meine derzeitige Verfassung und meinen durchaus beeinträchtigten Gefühlszustand, kamen weitestgehend bösartige Laute und gemeine Drohungen von mir hervor. Ich schimpfte über alles und jeden, bis ich merkte, dass ich der Trottel war, der das Ding einfach übersehen hatte.
Ein Läuferpaar kam auf mich zu und war etwas schockiert von meinen Lautäußerungen. Ich entschuldigte mich und erklärte kurz die Lage. Wir gingen über die Straße und ich sah, dass es der Frau auch nicht besonders gut ging. Ich sagte: „so richtig frisch, sieht dein Gang aber auch nicht mehr aus“. Sie lächelte und sagte, dass sie nun auch auf den Weg zum Bus ist, weil sie aufgeben muss. Ich entschuldigte mich und sie wünschte mir viel Glück für den weiteren Weg.
Nun begann alles ganz anders.
Ich lief ein Stück und verlief mich, nicht viel, aber jeder unnötige Schritt und einfach schrecklich zu ertragen, wenn du noch 100 Km vor dir hast und schon etwas fertig bist.
Wieder zurück auf dem richtigen Weg, merkte ich auf einmal, dass meine Füße immer stärker schmerzten. Nun stand alles auf der Kippe. Ich konnte mit beiden Füßen nicht mehr auftreten.
Also kurz Pause. Es ging mir echt dreckig, aber ich motivierte mich. Ich stand auf und ging weiter, nichts. Die Schmerzen waren so stark, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Jetzt bekam ich Angst.
Ich konnte und wollte nicht aufgeben.
Ich bin dazu einfach nicht geschaffen und wusste, dass ich es mir selbst nicht verzeihen konnte. Ich schimpfte mit mir selbst und machte weiter. Die Schmerzen wurden noch stärker und ich hatte das Gefühl, dass mein Mittelfuß durch die starke Überlastung brechen würde, wenn ich weiter ging.
Starke Emotionen kamen zum Vorschein und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich versuchte mich erstmal zu setzen und zu beruhigen. Nichts half. Ich spielte mit dem Gedanken, Sarah anzurufen und ihr zu sagen, dass ich aufgeben würde, aber da schossen mir die Tränen in die Augen.
Ich hatte die fürchterliche Hitze besiegt. So viele Läufer waren daran gescheitert, ich nicht. Und gerade als es ein bisschen kühler wurde, streikten meine Füße. Ich wollte nicht aufgeben und rief mich selbst zur Ordnung. Ich setzte mich wieder um nachzudenken.
Es fiel mir nichts ein und die Zeit, die ich mir nun aufgebaut hatte, lief gegen mich.
Ich stand nun wieder auf und ging weiter, unter starken Schmerzen. Ich wusste, ich kann das keine 100 Km machen. Ich bin gern ein bisschen verrückt, aber das war einfach utopisch.
Wieder merkte ich, dass ich mich geschlagen geben musste und mir kamen die Tränen. Ich rief Sarah an und erzählte ihr, dass sie mich bitte abholen sollte, ich wollte noch zum nächsten Verpflegungspunkt, um mitzuteilen, dass ich raus bin.
Ich hatte für 4 Km knapp zwei Stunden gebraucht und es war eine der schwersten Situationen für mich, die ich mir vorstellen konnte. Ich bin kein Typ, der aufgibt. Ich mache alles dafür zu gewinnen und ich meine wirklich alles. Ich würde niemals aufgeben, wenn ich nicht müsste.
Diese Entscheidung hat mir sehr wehgetan und das schlimmste daran war, dass ich gemerkt habe, dass ich mit meinen verrückten Ideen nicht immer durch komme.
Ich wollte die „100 Meilen“ unbedingt mit Five Fingers durchlaufen und nächstes Jahr barfuß, da ich aber nicht ausreichend trainiert habe, haben meine Füße dann gestreikt und ich bin mir sicher, dass ich es in richtigen Laufschuhen geschafft hätte, aber ich wollte unbedingt meinen Kopf durchsetzen, diesmal mit schweren Folgen.
Ich habe es nun schon ein paar Leuten erzählt, dass ich aufgeben musste, aber alle konnten mir gut zureden. Ich glaube, dass dieser Tag ein sehr wichtiger Tag in meinem Leben war. Ich habe so viele Sachen gelernt.
Ich habe gesehen, wie sich meine Freundin für mich aufgeopfert hat, sie hat mich überall hingefahren und abgeholt. Sie hat mich massiert, sie hat einen Freund mitgebracht, der mit mir lief, sie hat mir drei verschiedene Salate, Brühe, Brote und sämtliche Snacks zubereitet und ganz nebenbei bekomme ich gleich meine Pizza, die ich nach Läufen immer esse „grin“-Emoticon
Sie hat mir gezeigt, was sie für mich empfindet und ich bin ihr wahnsinnig dankbar dafür. Sie ist ein toller Mensch und ich liebe sie und bin froh, dass ich sie habe.
Außerdem habe ich an diesem schönen und schrecklichen Tag gelernt, die bisher schwerste Entscheidung meines Lebens zu treffen. Ich habe noch nie aufgegeben und es war so schrecklich für mich diese verdammte (vernünftige) Entscheidung zu treffen.
Ich habe mich dazu entschieden, daraus eine Lehre zu ziehen: Ich werde nicht mehr mit Schuhen laufen (so verrückt bin ich noch), aber ich werde für das nächste Jahr ordentlich trainieren. Nächstes Jahr will Sarah auch mit dem Fahrrad mitkommen.
also „Fortsetzung folgt …“

Link zum Veranstalter: 100meilen.de
Ergebnisse: 2015

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43. GutsMuths-Rennsteiglauf, 09.05.15

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Ein Laufbericht von Steve Klockow

72 Km voller Emotionen

Ich bin gestern in Thüringen den Rennsteig Supermarathon zum ersten Mal gelaufen. Eine wunderschöne Atmosphäre, mit viel Natur, aber auch vielen Teilnehmern und vor allem, vielen Höhenmetern.

Wir starteten Punkt 6 in Eisenach. Ich bemerkte, dass ich richtig gut drauf war und viel Energie in mir trug. Ich lief also recht schnell, aber trotzdem sehr besonnen.

Alles lief einfach phantastisch. Ich lief über 20 Km wie ein junger Gott und flog förmlich dahin.

Leider muss ich aber gestehen, dass ich nicht immer der vernünftigste Läufer bin und gern Dinge austeste, die mich oft in schwierige Situationen bringen.

Dieses Mal wollte ich unbedingt mit meinen neuen Five Fingers laufen. Sie haben keine richtige Sohle und dementsprechend auch keine Dämpfung. Und so merkte ich bei jedem Schritt, jeden spitzen Stein.

Ich habe nicht erwartet, dass es am Rennsteig auf den Pfaden so viele spitze Steine gäbe und so taten mir nach ca 20 Km so sehr die Füße weh, dass ich mir etwas überlegen musste.

Ich lief also jedes Mal, wenn ich die Möglichkeit hatte auf einer Grasnarbe, denn diese waren meist sehr weich und steinfrei. Oft ging es aber leider nicht und ich musste wieder auf den Wegen laufen.

Und so schleppte ich mich dahin, Schritt für Schritt. Wenn man weiß, dass man noch über 50 Km vor sich hat, denkt man nur noch Schritt für Schritt. Ich motivierte mich mit der Tatsache, dass jeder weitere Schritt einer in Richtung Ziel ist und ich hielt mir vor Augen, wie mir im Ziel die Medaille umgehangen wird. Das ist eine starke Motivation, wenn es mir nicht gut geht. Und so kämpfte ich mit mir.

Bei ca. 30 Km sah ich eine junge Frau, die sich schmerzverzehrt das Knie hielt. Ganz der Kavalier, fragte ich, ob alles in Ordnung wäre und sie sagte „nein, ich habe plötzlich starke Schmerzen im Knie“. Ich sagte ihr, dass wir ja ein Stück zusammen gehen können und dass der Schmerz auch so plötzlich verschwinden könne, wie er kam.

Wir liefen also zusammen und stellten uns einander vor. Anne lief ihren ersten Ultra und hatte sich ein großes Team aus zwei weiteren Läufern und vielen Betreuern mitgebracht, die sie alle anfeuerten. Als Neuling war sie die letzte der Truppe und nun mit mir unterwegs.

Ich war froh, dass ich einen Leidenspartner hatte, mit dem ich mich absprechen und gegenseitig motivieren konnte. Wir führten viele Gespräche und versuchten uns gegenseitig abzulenken. Aber die Schmerzen blieben trotzdem und so kämpften wir uns Schritt für Schritt in Richtung Ziel.

Wir hatten laufend die Zeit im Auge und merkten irgendwann, dass wir es nicht mehr schaffen würden, wenn wir so weiter machten.

Hinzu kam, dass die Strecke etwas mit der Länge verwirrte. Wir wussten nicht genau, ob es 72 oder mehr Km sind. Das ist natürlich kein Problem, wenn man noch genug Zeit hat, aber in unserem Fall war es tragisch, denn wir waren beide total fertig und quälten uns schon seit einigen Stunden.

Ich merkte, dass ich mit ihrer Geschwindigkeit nicht mehr mithalten konnte und sagte ihr, dass sie vorrennen solle. Als sie dann weg war, packte mich aber der Ehrgeiz und ich versuchte mich mental zu besinnen. Ich setzte mich, schloss die Augen, dehnte mich kurz und beschloss nun wie der Teufel zu rennen.

Ich fragte beim nächsten Verpflegungspunkt, wie weit es noch wäre. Die Dame sagte mir, es wären noch 9 Km in 1.13 Stunden. Ich wusste aber, dass ich nicht ordentlich auftreten konnte, weil mir bei jedem Schritt die Füße weh taten.

Jetzt wusste ich aber, es geht ums ganze.

Ich würde niemals in so einer Situation das Handtuch werfen. Wenn ich schon so leiden muss, will ich auch die Medaille dafür bekommen. Also rannte ich los und spürte meine Füße und meine muskulären Schmerzen. Mein Knie tat weh, meine Hüfte schmerzte und meine Füße bekamen jedes Mal einen starken stechenden Schmerz, wenn ich auf einen der vielen Steine trat.

Ich biss die Zähne zusammen und ballte meine Fäuste vor Schmerz, aber ich wusste, dass das alles bald vorbei wäre, wenn ich jetzt weiter machte. Jetzt musste ich kämpfen und alles geben, damit es nicht umsonst war. Ich überholte nun viele weitere Läufer und konnte auch Anne wieder einholen. Sie lief mit mir im selben Tempo und wir versuchten uns gegenseitig zu pushen.

Als wir dann das Tor sahen, viel uns beide eine große Last von den Schultern. Wir liefen etwas langsamer und entspannter hin und merkten auf einmal, dass es gar nicht das Ziel-Tor war sondern nur ein Tor, das zum Ziel führte. Die Dame am Tor sagte: „nur noch einen Kilometer, dann habt ihr es geschafft“.

Ihr könnt euch denken, wie es mir in diesem Moment ging.

Ich rannte also weiter mit Anne und wir rannten durch ein zweites Tor, bis wir dann endlich das Ziel-Tor entdeckten.

Ich war so voller Glückshormone, dass ich nochmal alles aus mir herausholte, um nicht durchs Ziel zu kriechen.

Endlich kam der lang ersehnte Moment und ich bekam meine Medaille, Anne und ich schlossen uns gegenseitig in die Arme und direkt darauf, legte ich mich auf die Wiese und wollte nur noch ausruhen. Ich konnte dann aber im Bus über eine Stunde schlafen, was mir sehr weiter half.

Trotz der vielen harten Umstände, konnten wir es schaffen. Wir haben nicht aufgegeben, obwohl wir beide stark gelitten haben. Aber das ganze Leiden hat sich gelohnt, denn nun haben wir beide eine Geschichte, die wir für ewig positiv erzählen können, anstatt allen zu erklären, warum wir es nicht schaffen konnten.

Veranstalter: Rennsteiglauf

11. Bleilochlauf, 25.04.15

2015blochlauf2

Ich dachte immer „Ultras“ sind gemütliche Läufe mit Kuschelpace ohne Laktathusten…ich wurde eines besseren belehrt…
Ein Bericht von Kathi Schichtl
Wieder eines dieser typischen Wochenenden im Leben eines Läufers, an denen man nicht weiß, bei welchem der vielen tollen Events man an den Start gehen soll…es fallen einfach immer zu viele klasse Veranstaltungen auf einen Termin. Meine Freundinnen Iwi und Sonja machen mir allerdings den Bleilochlauf schmackhaft – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: alles komplett vegan!!! Landschaftlich klasse, nette Orga – Jungs, peinlich günstige Startgebühr inkl. Shirt…. und da ich in Leipzig meine Eltern besuche bietet sich dieser kleine Kuschelultra mit 46 km und 1.150 HM rund um Deutschlands größten Stausee ja quasi förmlich an.

Die Anreise erfolgte am Vorabend ins verlassene ostdeutsche Örtchen Saalburg-Klosters. Dass es sich um eine familiäre Veranstaltung handelt merkt man sofort. Ich werde am Bahnhof in Schleiz von der Ehefrau vom Hauptorganisator abgeholt, da die Verbindung mit den Öffis katastrophal ist. Was für ein Service. In Saalburg-Klosters am Campingplatz beim Stausee werde ich sehr freundlich empfangen. Es folgt der Zimmerbezug im 16er-Zimmer und ein kurzer Rundgang. Ich bin eine der wenigen die am Vorabend anreisen. Wir sind lediglich knapp 15 Leute in der kleinen Herberge. Iwi, Sascha, Jan Albert und ich drehten zum „Beine“-Vertreten noch eine kleine 5 km – Sonnenuntergangs-Selfies-Runde. Da fiel bereits auf: landschaftlich ist es hier wirklich traumhaft schön. Auf dem Campingplatz waren die Jungs vom Orga Team ebenfalls noch fleißig am Werkeln. Es wurde tonnenweise „Chili sin Carne“ gekocht und wir durften die ersten Schüsselchen des sehr leckeren veganen Chili genießen. Den Abend ließen wir gemütlich mit Rotwein und von Männerhand selbstgebackenen Kuchen ausklingen und krabbelten nicht allzu spät in unsere Doppelstockbetten. Direkt am Fenster unterm Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen erfolgte die Startnummernausgabe. Anders als wir es gewohnt sind, war 2 Stunden vorm Start fast nichts los. Insgesamt standen drei Strecken zur Auswahl: Ultra 46 km mit 1.150 HM, Classic 24 km und light 12 km sowie ein Bambinilauf mit etwas über 300 Teilnehmern. Die Stimmung war ausgelassen und man hatte nicht das Gefühl, dass man am Start eines Rennen steht. Es wurde viel gelacht, alles waren locker und es wurden ´zig Selfies geschossen… Iwi hat uns noch schnell alles Gute gewünscht und ist nach Hamburg weitergereist, da sie dort beim HASPA Marathon an den Start geht. Punkt 9 Uhr ging es dann auf die Strecke. Ich habe mich vorne eingereiht, damit ich gleich als erste Frau in Führung lag und somit einen guten Überblick hatte. Das Tempo war von Anfang an sehr zügig mit 4er Pace. Zu schnell für einen Ultra… wenn das mal gut geht. Dennis hat mich die ersten 10 Kilometer ordentlich gezogen. Es geht schnell auf Trails und lang am wunderschönen Stausee. Das Wetter ist perfekt. Nach kurzer Zeit ziehe ich bereits meine Jacke aus, weil die Sonne angenehm wärmt. Der Veranstalter und auch der Ruf der Veranstaltung haben nicht übertrieben. Landschaftlich einfach wunderschön mit fluffigen Trails. Der Hammerschlag kam dann bei km 12, als mich die 2. Frau einholt. Es handelt sich um die Vorjahressiegerin. Wir verstehen wir uns gleich richtig gut und laufen knapp 6 km zusammen und reden über Wettkämpfe, weitere Pläne und tauschen Tipps aus. Bei km 20 lasse ich sie ziehen – behalte sie allerdings stets im Blick. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Ein ständiges hoch und runter. Über Trails, Kies-, Wurzel- und Mooswege; meistens mit Blick auf den schönen See. Alle 6-7 km wurden wir mit veganen Schlaraffenland-Versorgungsstellen von sehr freundlichen Helfern und Kindern verwöhnt. Danke an dieser Stelle für die liebevolle Mühe. Auf der Strecke wird es auf der zweiten Hälfte langsam einsam. Von einem Streckenposten erfahre ich, dass ich von allen Ultraläufern sogar auf Platz 5 liege. Das macht mich schon sehr stolz…Letzter Versorgungspunkt bei km 41; nun heißt es nur noch bergab…5 km Asphalt, die wirklich weh taten. Aber das Ziel ist zum Greifen nah und ich hoppel die letzten Kilometer als glückliche 2. FRAU mit 3:54 Std. und insgesamt 7. FINISHERIN ins Ziel, wo mich alle lachend empfangen und gratulieren. Geschafft. Schön war es – aber hart! Aber wie heißt es so schön: Der Schmerz vergeht, der Ruhm bleibt…Also ab unter die heiße Dusche und Dreck abwaschen, in gemütliche Klamotten schlüpfen und hübsch machen für die Siegerehrung, sowie veganes Kuchenbuffet plündern. Besonders empfehlen kann ich den genialen Schokokuchen der nach alten Geheimrezept gebacken wurde. Balsam für den Gaumen. Als Siegerpreise gab es ebenfalls richtig brauchbare Sachen: Chiasamen und das Buch „born to run“, welches in keinen Ultraläufer-Haushalt fehlen darf. Dennis kam knapp 30 Minuten nach mir ins Ziel und war ebenfalls sehr zufrieden. Er musste sich die Kräfte einteilen, immerhin stand er am Sonntag schon wieder am Start beim Hermannslauf.
Als Resümee kann ich sagen: Next year do it again!!!! Und dann hoffentlich mit mehr ASICS Frontrunnern 🙂
Günstige Startgebühr, familiäre Veranstaltung, sehr nette Organisatoren, kuscheliges 16er Zimmer, landschaftliche Traumkulisse, veganes Schlaraffenland, tolle Preise, nettes „come-together“ mit den üblichen Verdächtigen! Danke an Rico und Daniel, sowie Koch und Praktikant und alle fleißigen Ehefrauen, die uns mit den veganen Köstlichkeiten verwöhnt haben! It’s a big world – go run it!

http://www.bleilochlauf.de/

Alle Bilder:

UrbanTrail Luxembourg, 29.03.15

Ein Bericht von Pit Reger:trail2015
Der Urbantrail hat für mich eine etwas weniger erfreuliche Vorgeschichte.
Als das Rennen vor 6 Jahren das erste mal in meiner Heimatstadt organisiert wurde, fand ich das Format bereits mehr als interessant.
Das Rennen führt durch, über und entlang der Festung Luxemburgs, später dann auch noch in die nahegelegenen Wälder. Ein städtischer Trail der wunderbare Aussicht mit sehr anspruchsvoller Strecke, oftmals Treppen, kombiniert.
Bis eben genau dieses Jahr, kam nämlich immer etwas zwischen mich und einen Rennstart. Entweder Trainingslager meines Vereins oder eine Verletzung. Umso mehr freute ich mich auf die diesjährige Ausgabe.
Es stand die „GrandDucale“, das längste der 7 Rennen, mit 34km auf dem Programm. Das ganze galt als Vorbereitung für den anstehenden Treppenmarathon in Dresden Mitte April.
Vorbereitet war ich mittelgut, motiviert umso mehr.
Die ersten 10km liefen wunderbar. Das Wetter war mehr als mies, es war kalt und regnete, so dass man Treppen und Kurven nur sehr vorsichtig laufen konnte. Trotzdem fand ich meinen Rythmus.
Im ganzen Eifer und, bedingt durch die Konzentration auf die doch sehr schwierige Strecke, vergas ich leider zu richtigen Zeitpunkt mich zu verpflegen. Ungefähr bei der Hälfte musste ich diesem kleinen Missstand Tribut zollen. Während ich am Anfang noch um den 30. Platz unterwegs war, verlor ich im letzten Drittel fast 10 Minuten. Die Strecke wurde nicht einfacher, im Gegenteil wurde ich müder und die Strecke schmieriger. Ein kleiner Sturz um den Kilometer 27, der meine Hose und meine Hände komplett mit einem Schlammmantel überdeckte, verfestigte die Überzeugung, dass das Ziel so langsam doch sehr willkommen sei.
Am Ende kam ich, erschöpft und glücklich mit einer Zielzeit von 3 Stunden und 12 Minuten als 69. von ca. 300 ins Ziel.
Vom Verpflegungsstand schaffte ich es noch zur Dusche, dann zum Auto, wo ich dann auch schon sofort einschlief. Ich hatte glücklicherweise einen Fahrer der mich nach Hause brachte. Dort angekommen, schlief ich dann auch direkt weitere 3 Stunden.
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Rennen mit inzwischen schon bemerkenswerten 2500 Teilnehmern (die meisten auf der 13km Strecke).
Jetzt stehen noch eine harte Treppentrainingswoche an und dann kann der Treppenlauf auch schon kommen.

Website: urbantrail.lu
Startgeld: ich glaube es waren um die 30 €
genaue Strecke: www.gpsies.com/map.do?fileId=sqpsirznmvkixqxy

Trail Uewersauer, 16.11.14

Hier mein Bericht zum Trail Uewersauer 2014 (Pit Reger):
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Direkt nach Anmeldestart, hatte ich mich für das 53,1km Ultra Rennen angemeldet. Nach meinem ersten Ultra Trail vom letzten Jahr, und meinem Marathon vor einem Monat in Dresden war ich mehr als zuversichtlich und motiviert.
Dieses Jahr wurde die Streckenführung zwar umgeändert, doch tat dies meiner Motivation keinen Abbruch. Wir liefen die Strecke in der umgekehrten Richtung, und es kamen noch 3km und einige Höhenmeter dazu.
Der Start war für 9.00 morgens angesetzt. Das Wetter war deutlich schlechter als noch vor einem Jahr. Nebelschwaden überdeckten den Naturpark Uewersauer und der Untergrund war matschig, es nieselte. Knapp 300 Starter machten sich demnach um 9 auf die Socken. Während ganz wenige vom Ultra Trail, das Tempo der TeamTrailTeilnehmer mitgingen, liess ich mich nicht stressen und lief gemütlich. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass noch mindestens 5 Stunden vor mir liegen würden, passierte ich die ersten 5km in 25 Minuten. Das gleiche Tempo hielt ich sehr kontinuierlich bei. Ich pendelte mich bei einer 5km Zeit von 25 – 35 Minuten ein (Abhängig von den Streckenführung).
Ich genoss den wunderbaren Ausblick auf den Naturpark und lief einfach. Teilweise war das Bergablaufen auf dem kantigen Untergrund sehr anstrengend, doch lief ich die ganze Zeit sehr bewusst, ohne allzu grosse Qualen, mit einer Endzeit von 5.28 ins Ziel.
Demnach war ich zwar 4 Minuten länger als letztes Jahr unterwegs, doch wegen der neuen Strecke ca. 15-20 Minuten schneller. Als 5. in der nationalen Meisterschaft und 32. im Gesamt war ich als mit Abstand jüngster Teilnehmer auch noch besser positioniert als erwartet.
Alles in allem war ich mehr als zufrieden mit dem Rennen und freue mich auf die nächsten. Zum ersten Mal durfte ich in den Genuss von einem sehr langen Rennen kommen, welches ich in seiner Ganzheit geniessen durfte.
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Trail Uewersauer, 17.11.13

13_trail_uewersauerPit Reger, Vegan Runner und Student in Berlin (ursprünglich aus Luxemburg), berichtet über den Ultra-Trail Uewersauer (50 Kilometer):
(Die Luxemburgische Tagesschau widmete ihm sogar einen TV-Beitrag, weil er sich vegan ernährt.)

Vor einem dicken Jahr habe ich mich dazu entschlossen, dieses Jahr, also 2013, meine Laufdistanzen zu steigern. Während ich bisher im Triathlon und auf kürzeren Strecken (bis Halbmarathon) unterwegs war, liebäugelte ich mit einem Ultra-Marathon. Vorerst musste ich aber erstmals einen Marathon absolvieren.
Da die Berliner mich bei ihrem Rennen jedoch nicht haben wollten (begrenzte Startplätze) , habe ich mich in Warschau gemeldet.

Das Rennen fand am gleichen Wochenende wie das Berliner statt. Und wie es der Zufall und meine Motivation so will, habe ich mich dann in meinem jugendlichen Leichtsinn auch noch dafür entschieden einen dicken Monat später an einem Trail teizunehmen. Nachdem ich den Marathon mit Erfolg hinter mich gebracht hate, und ich noch nicht genug vom Laufen hatte, widmete ich mich also der Vorbereitung des Trails.
Der Trail Uewersauer (zu deutsch: Trail Obersauer, die Sauer ist einer der grössten Flüsse in Luxemburg) hat mich schon seit Jahren fasziniert.
Den Sprint Trail von 10 km bin ich schon öfters mitgelaufen. Eine wunderschöne Strecke, eine gute Organisation, ein tolles Rennen.
Doch wahrlich interessiert hat mich eigentlich immer nur der „Grosse“. Mit 21 Jahren dachte ich, bin ich endlich auf der Höhe eine solche Challenge anzugehen.
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