Bericht von der Adidas City Night in Berlin 2021

Ergebnis bei Strava

70 Jahre und noch ganz schön schnell! Samstag-Nacht (31.07.2021) bin ich die 10 Km bei der Adidas City Night in Berlin 2021 gelaufen. Nachdem ich zunÀchst in den letzten Startblock eingeteilt war, durfte ich nach meinem Einspruch doch im dritten von sechs Blöcken starten, dort wo die laufen sollten, die unter 50 Minuten ins Ziel kommen wollten.

Am Start
Am Start

TatsĂ€chlich konnte ich gut mit den LĂ€uferinnen und LĂ€ufern in dem Block mithalten, bis nach ca. 6 Km mein rechter Oberschenkel zu schmerzen begann. Also wurde ich etwas langsamer und hab‘ den Fokus vermehrt auf das linke Bein gelegt. Bis dahin hatte sich das Feld schon etwas ausgedĂŒnnt, sodass ich niemanden behinderte. Das lief dann auch ganz gut, bis 2 Km spĂ€ter die rechte Wade stĂ€rkere Schmerzen zeigte. Nun wurde ich noch langsamer, aber schaffte es dann doch noch aufrecht ins Ziel.

Ergebnis: 51:14 Minuten und damit schnellste Zeit in der Altersklasse 70. Zudem war ich 40 Sekunden schneller als vor fĂŒnf Jahren, beim gleichen Rennen, wo ich in der AK 65 Zehnter geworden war.

Im Ziel
Im Ziel

Was hat sich in den letzten fĂŒnf Jahren geĂ€ndert? Ich habe etwas Gewicht verloren und esse nicht nur ausschließlich vegan und nach Möglichkeit saisonal, regional und Bio, sondern jetzt ĂŒberwiegend roh. Direkt vor dem Lauf hatte ich noch einen grĂŒnen Smoothie aus selbst gesammelten wilden KrĂ€utern getrunken sowie mir GoldnesselblĂ€tter eingesteckt und alle zwei Kilometer eins gegessen, die beim Kauen den Speichelfluss anregten, sodass ich nicht an den Trinkstationen bremsen musste.

Ergebnis

Leider taucht mein Ergebnis nicht in der Veranstaltungs-Ergebnisliste auf, weil ich keinen Chip bekommen hatte und mir das erst fĂŒnf Minuten vor dem Start auffiel. Da ich meine GPS-Uhr und Brustgurt anhatte, reichte mir das. Die Zeitdifferenz kam dadurch zustande, dass ich meine Uhr gestartet habe, als der Startschuss ertönte und nicht erst, als ich die Startlinie ĂŒberquerte. Das Ergebnis kann auf Strava begutachtet werden, wo auch zu sehen ist (fĂŒr Angemeldete), wie ich mein Trainingspensum vor dem Lauf (auch mit Hilfe eines Lauftreffs in Potsdam) erhöht hatte.

Ende des Monats ist das nÀchste 10 Km-Rennen, an dem ich vorhabe teilzunehmen (am 29.08.2021 in Reinickendorf), und hoffe, meine Muskeln haben sich bis dahin wieder erholt.

S25 (ehem. BIG25), 06.05.18

Heute war der BIG25 angesagt. 25km quer durch Berlin: Die Strecke Ă€hnelt zum Teil der des Berlin Marathon. FĂŒr mich war es das erste mal und eine ebenso spontane Entscheidung. Nachdem Constanze eine Woche vorher noch eine Freikarte zu vergeben hatte, habe ich zugesagt. Vorbereitet war ich nach einem etwas lĂ€ngeren 1.Mai Wochenende und intensiver beruflicher Verpflichtung ziemlich genau gar nicht.

Aber die Sonne schien, also war ich guter Dinge. 6 Vegan Runners fanden sich kurz vor Start am Freibad am Olympiastadion fĂŒr ein kleines Foto zusammen.
Dann ging es los. Mit Lukas zusammen fand ich mich im ersten Startblock ein. Hier durfte starten, wer eine Zielzeit von unter 1:45 auf 25km anpeilte. Der Startschuss fiel direkt vor dem Stadion, direkt vor den olympischen Ringen. Da, wie mir berichtet wurde, scheinbar keine Startgelder an auslĂ€ndische LĂ€ufer mehr verteilt wurde, war die Leistungsdichte in den vorderen Reihen ĂŒbersichtlich. Wir starteten in der 2. Reihe von anscheinend 12.500 Startern. Der erste Kilometer wurde demnach in 3:30 absolviert. Alles super. Da sich aber auch die Halbmarathon ebenso wie die 10km LĂ€ufer mit unter uns gemischt hatten, war es nicht all zu einfach sein Tempo zu zurĂŒckzuhalten. Nach den ersten 5km standen rund 19Minuten auf der Uhr. Vom Wetter und der Menge getragen, lief ich ein wenig vor Lukas. Ich fĂŒhlte mich super. Unter den Linden hoch hatte die Gruppe sich ausgedĂŒnnt und ich lief mit der ersten Halbmarathon Frau gegen den Wind.
Diese verabschiedete sich kurz vor dem Brandenburger Tor von mir zurĂŒck Richtung Stadion. FĂŒr uns ging es weiter geradeaus, erst kurz nach der Bahn Station Französische Straße bogen wir in Richtung Leipziger Straße, Potsdamer Platz ab Richtung zurĂŒck. Bei Kilometer 10 zeigte meine Uhr 38 Minuten.

Zu trinken gab es nur alle 5km etwas. Ich gönnte mir zwei Gels, bei km10 und km15. Leider ein wenig spÀt, wie ich im Nachhinein merken musste. Bei der zweiten Verpflegung holte Lukas auf und lief durchgehend ein paar Meter vor mir. Durchgehend im Blickfeld konnte ich jedoch nicht aufschliessen. Als wir dann ca. bei km 17 wieder auf die LÀufer vom Halbmarathon trafen, verlor ich ihn aus dem Blickfeld. Einerseits konnte man sich jetzt von LÀufer zu LÀufer nach vorne angeln, andererseits wurde es schwerer den Anschluss an die Leute aus seinem Rennen zu behalten ggf. aufzuschliessen.

Ein paar Kilometer waren also richtig anstrengend. Dann ĂŒberquerten wir die Halbmarathon Markierung und das Ziel rĂŒckte fĂŒhlbar nĂ€her. Bei Kilometer 23 dann, waren wir wieder am Stadion angekommen. Zwar hörte man schon die Moderation im Zieleinlauf, dochh gab es noch eine quĂ€lende Runde um das Stadion zu absolvieren. Erst als wir uns von hinten dem Eingang des Stadions bergab nĂ€herten, kam Erleichterung auf. Die Runde ĂŒber die Leichtathletik Piste konnte ich zwar nur bedingt geniessen, aber am Ende konnte ich trotz einiger Strapazen eine solide 1:44:44 ins Ziel retten. Gemessen an den Beinen und dem doch sehr unregelmĂ€ssigen Lauf meinerseits bin ich damit sehr zufrieden. Auch Lukas hat es kurz vor mir (1:43:00) ins Ziel geschafft, wenn auch sichtlich geschafft.

Im Zieleinlauf gönnten wir uns, wie fĂŒr Veganer typisch, Bier Bananen und Becher Wasser.

Auf ein nÀchstes!

Von Pit Reger

Ergebnisse

Streckenrandnotiz:

Andrea, Stuff und Jan waren als Streckenposten fĂŒr den guten Zweck im Einsatz (ihre AufwandsentschĂ€digung haben sie fĂŒr einen Lebenshof gespendet) und anschließend haben wir es uns uns noch auf der Wiese gemĂŒtlich gemacht.
Liebe GrĂŒĂŸe
Constanze

17. Traditionslauf in Hohen Neuendorf, 06.11.16

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(Ein Bericht von Karsten Meyer)

Am Mittwoch hatte ich noch Muskelkater in den Waden vom Lauf in der Hasenheide. Am Donnerstag war ich wieder zu einem kurzen Trainingslauf in der Lage. Heute nahmen Nora und ich am Traditionslauf in Hohen Neuendorf teil. Wir waren beide zum ersten Mal dabei.

Diese Veranstaltung hat mehrere Vorteile: UmkleiderĂ€ume und Duschen, vegane Verpflegung, Stadionankunft, eine Medaille fĂŒr jeden ZieleinlĂ€ufer, Urkundenausdruck, Siegerehrungen fĂŒr viele Altersklassen. Das Ganze fĂŒr eine StartgebĂŒhr von nur 8,50 Euro. Na gut, fĂŒr den veganen Kuchen gehen noch 50 Cent pro StĂŒck drauf. Auch die Teilnehmerzahl kann sich sehen lassen: Allein auf der 10,6-km-Strecke kamen diesmal 148 LĂ€uferinnen und LĂ€ufer ins Ziel.

Der Lauf war hauptsĂ€chlich ein Crosslauf ĂŒber Waldwege mit geringen Höhenunterschieden. Wurzeln waren rot markiert. Gleich beim Start ereignete sich kurz vor uns ein Sturz. SpĂ€ter musste eine LĂ€uferin verletzt ausscheiden. Ich wirkte im letzten Drittel des Laufes ziemlich schwach. Auf dem letzten Kilometer musste ich drei LĂ€ufer an mir vorbeilassen.

Ich liebe StadionankĂŒnfte. Aber diesmal war ich zu schwach fĂŒr einen Endspurt. Mit 51:43 min wurde ich 63., immerhin sicher in der vorderen HĂ€lfte des LĂ€uferfeldes. Der Lauf war nicht mein schlechtester in diesem Jahr, aber auch nicht berauschend. Dennoch hatten wir Grund zum Jubeln und warteten geduldig auf die entsprechende Siegerehrung: Nora wurde mit 57:48 min Dritte in ihrer Altersklasse. Ergebnisse ab Seite 9.
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Mein Abschluss 2016
6 LÀufe zwischen 9 und 11 km LÀnge: Kreuzberger Viertelmarathon, Friedrichsfelder Gartenlauf, Nordahl-Grieg-Gedenklauf in Kleinmachnow, Run for Refugees aufm Tempelhofer Feld, Friedrich-Ludwig-Jahn-Lauf in der Hasenheide, Traditionslauf in Hohen Neuendorf. Jetzt kommt es darauf an, dass ich mit dem Training gut durch den Winter komme, denn 2017 sollen es mehr LÀufe und lÀngere Strecken werden.

Solidarische GrĂŒĂŸe
Karsten

Veranstalter: ssv-hohen-neuendorf.de

Weitere Fotos:
http://www.ssv-hohen-neuendorf.de/wp-content/uploads/IMG_1519-9.jpg
http://www.ssv-hohen-neuendorf.de/wp-content/uploads/IMG_1582-12.jpg

39. Friedrich-Ludwig-Jahn-Lauf, 30.10.16

Jedes Jahr um diese Zeit veranstaltet der TuS Neukölln in der Hasenheide diesen Crosslauf. Die Kurven sind gut markiert, sodass sich niemand verlaufen kann. Hier und da stehen auch Posten an der Strecke, Zuschauer eher weniger. Wenn ich es im Archiv richtig gesehen habe, bin ich der erste Vegan Runner, der fĂŒr die 10,7 (oder 10,84?) km antrat und ins Ziel kam. Beim Start um 10 Uhr 30 war es noch ziemlich kĂŒhl. Ich lief mit Jogging-Jacke, das Vegan-Runners-Shirt mit der Startnummer darĂŒber, die Kaputze zugeschnĂŒrt. Nach dem ersten schweren Anstieg nahm ich die Kaputze ab.

Wahrlich, ich sage euch, das war der schwerste Lauf, den ich je mitgemacht habe. Der Lauf war etwa so lang wie der Nordahl-Grieg-Gedenklauf in Kleinmachnow, aber die Anstiege waren steiler. Wart ihr mal auf der Rixdorfer Höhe? Sie ist vergleichbar mit dem Berg, auf dem der MĂŒggelturm steht. Zwei schwere Anstiege an der Rixdorfer Höhe waren Teil der Strecke. Die LĂ€ufer mussten dreimal da rĂŒber. Ich versuchte gar nicht erst durchzulaufen. In der dritten Runde stĂŒtzte ich mich sogar mit den HĂ€nden auf den Oberschenkeln auf, um die Anstiege zu schaffen. Die Abstiege waren ebenfalls schwieriger zu laufen als in Kleinmachnow, zum Teil mit engen Kurven. Auf den flacheren Abschnitten ging es zum Teil ĂŒber schrĂ€ge, holprige Wiesen. Es war eben ein Crosslauf.

Als 29. kam ich nach 56:35 min ins Ziel, deutlich langsamer als in Kleinmachnow. FĂŒr solch einen Lauf brĂ€uchte ich wirklich eine besondere Vorbereitung. Schon kurz nach dem Lauf hingen die Ergebnisse am Wagen der Zeitnehmer aus. Es gab eine Menge Siegerehrungen fĂŒr zig Altersklassen. Jeder, der es bis ins Ziel schaffte, konnte sich seine Urkunde ausdrucken lassen. Im Laufe der nĂ€chsten Woche soll ein Video von der Veranstaltung auf hauptstadtsport.tv veröffentlicht werden.

Die Nachteile der Veranstaltung:
1) Die Verpflegung besteht nur aus heißem Tee und kleinen grĂŒnen Äpfeln. Man sollte sich ein paar Energieriegel mitnehmen.
2) Taschen können auf eigene Gefahr im Start-Ziel-Bereich oder vor dem in der NÀhe befindlichen Kiosk abgelegt werden. Kleine Taschen können aber vielleicht auch im Wagen der Zeitnehmer abgegeben werden.
3) Keine Duschen.

Solidarische GrĂŒĂŸe
Karsten

Urkunde:
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The Great 10K Berlin, 09.10.16

16_10k_birgitJuhu! Es ist vollbracht! 10 km unter 50 Minuten -> 49:22!
8. Platz von 189 LĂ€uferinnen in der AK 50.

HĂ€tte heulen können vor GlĂŒck, vergessen ist der fĂŒr mich „misslungene“ Berlin-Marathon vor zwei Wochen. Da hat sich das lange und anstrengende Training doch ausgezahlt. Alle Zweifel weggefegt.
Das gibt mir Mut weiterzumachen und meine Grenzen auszuloten.
Diesmal habe ich mir vorher keinen Druck gemacht, einfach laufen, mal sehen was geht. Laufen ohne Ablenkung, voll konzentriert und kein stÀndiger Blick auf die Uhr.
Nach dem Start wollte ich eigentlich am 50Min Pacer dranbleiben aber der lief offensichtlich zu langsam. Also vorbei und das war gut so.
Klar die letzen zwei Kilometer waren hart aber da war der Satz im Kopf: Du schafft das!

Auch alle anderen Vegan Runners waren sehr schnell unterwegs.
Vanessa ohne Zeitmessung, sie hatte leider den Chip vergessen. Bettina?

(Birgit Leszinski)

Ergebnisse:
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Urkunde und Medaille:16_10k_birgit_urkunde
***

Ein weiteres Foto von Constanze und Julia:

10. Nordahl-Grieg-Gedenklauf, 18.09.16

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Ein Bericht von Karsten Meyer:
Drei Vegan Runners waren diesmal dabei. Das ist ein neuer Rekord fĂŒr unsere Laufgruppe bei dieser Veranstaltung, aber es könnten mehr sein. Die bisherigen Berichte kann ich bestĂ€tigen: sehr gute Organisation und Verpflegung, Taschenaufbewahrung, Duschen. 90 bis 100 Minuten Fahrzeit bis zum Veranstaltungsort lohnen sich in diesem Fall.

Die Strecke ist nichts fĂŒr StadionlĂ€ufer. Es geht teilweise querfeldein, ab und zu sind Wurzeln zu beachten. Man beachte auch die Profilangaben des Veranstalters (wenn die Angaben stimmen, ist es ein 11,2-km-Lauf). Eigentlich war ich fĂŒr dieses Profil gar nicht ausgebildet. Der Rundkurs war dreimal zu bewĂ€ltigen.
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jbjajbkrvdcubaph

101 LĂ€uferinnen und LĂ€ufer gingen bei gĂŒnstigen Wetterbedingungen an den Start. Ich hatte immer LĂ€ufer in meiner NĂ€he, an denen ich mich ausrichten konnte. Eingangs der dritten Runde wusste ich: Nur noch ein langer Anstieg und dann ist das Schlimmste ĂŒberstanden. Ich lief die Anstiege mit fast wie bei einem EisschnelllĂ€ufer nach vorn gebeugtem Oberkörper. Bergab einfach locker und mit großen Schritten; es war nicht so steil, dass ich mit den FĂŒĂŸen hĂ€tte abbremsen mĂŒssen. So kamen 53:13 min zustande, was fĂŒr Platz 47 reichte. Im Ziel dachte ich, ich hĂ€tte eine 48er Zeit; ich muss erschöpfungsbedingt falsche Zahlen gesehen haben.
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Bei den Siegerehrungen stand Birgit zweimal auf dem Treppchen. Mit 54:07 min wurde sie Dritte bei den Frauen aus Kleinmachnow. Zudem gewann sie erneut in der Altersklasse W50. Auge kam mit 57:39 min auf Platz 67 und konnte sich damit im mittleren Drittel des LĂ€uferfeldes behaupten.

Ich kann diesen Lauf wirklich empfehlen. Er ist abwechslungsreich und anspruchsvoll – eine echte Herausforderung. Und jeder, der ins Ziel kommt, bekommt eine vorzeigbare Medaille und vielleicht (durch frĂŒhes Aufstehen, lange Anfahrtszeit und Erschöpfung) auch spaßige Halluzinationen.

Solidarische GrĂŒĂŸe
Karsten

Veranstalter: www.kleinmachnower-laufclub.de

14. Berliner Benefiz Lions-Lauf, 10.09.16

14. Berliner Benefiz Lions-Lauf am 10.09.2016
(Ein Bericht von Constanze)

Am Samstag, den 10.09.2016 nahm ich am 14. Berliner Benefiz Lions-Lauf teil. Mein Marathon-Trainingsplan sah fĂŒr dieses Wochenende einen schnellen 10er vor. Also durchforstete ich schon lange im Voraus sĂ€mtliche Laufkalender auf der Suche nach einem passenden Wettkampf. Viel Auswahl gab es nicht. Nachdem der Volvo Tierparklauf fĂŒr mich natĂŒrlich nicht in Betracht kommt, blieb noch der Lions-Lauf. Ich haderte: Trotz des guten Zwecks sind 20 Euro AnmeldegebĂŒhr (bzw. 25 Euro vor Ort als Nachmeldung) fĂŒr einen 10er nicht gerade wenig – war es mir das wirklich wert!? Ich wusste, dass Tabea von den Spreeganern dort im letzten Jahr bereits an den Start ging und fragte sie hinsichtlich der Organisation und der Streckenbeschaffenheit aus. Es war schließlich wichtig, dass die Strecke einigermaßen bestzeitentauglich war. Soweit passte alles, aber ich war mir noch immer nicht sicher, ob ich fĂŒr einen Trainingslauf, den ich natĂŒrlich auch auf eigene Faust absolvieren konnte, so viel Geld ausgeben wollte. Und dann eine fĂŒr mich glĂŒckliche FĂŒgung, die mir die Entscheidung abnahm: Tabea war fĂŒr die 5km angemeldet, konnte aber aufgrund von terminlichen Überschneidungen nicht an den Start gehen. Sie wollte mir ihren Startplatz ĂŒberlassen. Einfach so. Da konnte ich natĂŒrlich nicht nein sagen. Zuvor musste ich jedoch klĂ€ren, ob eine Ummeldung von Name und Distanz möglich war. Unter falschen Namen wĂ€re ich in diesem Fall nicht gelaufen, denn eine vordere Platzierung war durchaus realistisch und seit der einen oder anderen Treppchenplatzierung bei kleineren Laufveranstaltungen werde ich gelegentlich erkannt und angesprochen. Von der Organisatorin erhielt ich grĂŒnes Licht und so stand einem Bestzeiten-Lauf organisatorisch nichts mehr im Wege. Der Lauf startet auf der Berliner Seite der Glienicker BrĂŒcke, die durch den Agentenaustausch Bekanntheit erlangte. Entsprechend lang ist die Anfahrt. Erst mit der S-Bahn nach Wannsee und dann mit dem Bus 316, der im 20-Minuten-Takt verkehrt, weiter bis zur Glienicker Lake. Vor Ort erwartete mich ein buntes Treiben in den dominierenden Lionsclub-Farben gelb und blau/lila. Die Damen des Lionsclub Glienicker BrĂŒcke stellten wirklich einiges auf die Beine. Es gab eine Tombola und auch ein gut gefĂŒlltes BĂŒffet, auf dem ich jedoch auf den ersten Blick nichts veganes entdecken konnte. Im Nachhinein konnte ich lesen, dass durch die StartgebĂŒhren und die Einnahmen aus GetrĂ€nke- und Kuchenverkauf sowie aus dem Losverkauf der großen Tombola respektable 8.000 Euro eingenommen wurden, welche dem berlinweiten Jugendförderprogramm Lions-Quest „Erwachsen werden“ zugutekommen.

(Bildquelle: 1 | 2)

Ich bin erstmals aus der ersten Reihe gestartet. Nicht, dass ich mich darum gerissen hĂ€tte, aber die anderen LĂ€uferInnen waren alle so zurĂŒckhaltend und wollten nicht nach vorne, so dass mir nichts anderes ĂŒbrig blieb. Mit dem Pulk im Nacken lĂ€uft man vielleicht doch ein wenig schneller los als man sollte. Zudem wird man am Anfang hĂ€ufig ĂŒberholt, was der eine oder andere nicht gut abkann. Mich persönlich stört das allerdings nicht.

Die Strecke fĂŒhrt am Wasser entlang bis zur Höhe Pfaueninsel. Dort gibt es nach ca. 3,2 km eine 180 Grad Kehrtwende (man bekommt von dem Streckenposten ein BĂ€ndchen, das man aber im Endeffekt nirgends wieder vorzeigen musste) und dann geht es auf gleichem Wege zurĂŒck. Den Uferweg teilte man sich aufgrund des hervorragenden Wetters mit unzĂ€hligen großen, kleinen und mitunter tierischen AusflugsgĂ€sten zu Fuß und auf dem Rad, denn es gab natĂŒrlich keine Absperrungen. Aber diese multiple Wegenutzung klappte mit entsprechender gegenseitiger RĂŒcksichtnahme erstaunlich gut, so dass es zu keinerlei EinschrĂ€nkungen kam. WehmĂŒtig passierte man auch einen Biergarten, aber die GĂ€ste waren durch die Hitze etwas lethargisch und die erhoffte Anfeuerung blieb aus. Auf halbem RĂŒckweg zum Ziel musste man links in den Volkspark Klein Glienicke einbiegen, wo man eine große Schleife lief, um auf die 10 km zu kommen. Dieser Parkrundweg hat es wirklich in sich, denn er enthĂ€lt einige wirklich knackige Anstiege. Immer wenn ich einen Berg hochschnaufte, Ă€rgerte ich mich darĂŒber, dass ich nicht doch bei den 5 km geblieben war. Die LĂ€ufer der kĂŒrzeren Distanz liefen ihre 5 Kilometer komplett am flachen Uferweg, indem sie nach 2,5 km wendeten. ZusĂ€tzlich gab es noch einen Kinderlauf ĂŒber 800m und die WalkerInnen absolvierten 6,4km. Wasser sollte es an beiden Wendepunkten, also bei km 2,5 und 3,2 geben. Da ich zu diesen Zeitpunkten noch kein Wasser benötigte und die Zeit einsparen wollte, nahm ich mir vor auf dem RĂŒckweg beim ersten Wendepunkt etwas zu trinken. Da war ich dann 3,9 km unterwegs und bog kurz darauf in den Volkspark ein. Zu meiner Überraschung war der GetrĂ€nkestand beim zweiten passieren unbesetzt und es standen auch keine GetrĂ€nke mehr bereit. Wieso das so war weiß ich nicht, aber spĂ€testens bei den bereits erwĂ€hnten Anstiegen Ă€rgerte ich mich massiv ĂŒber diesen Umstand und darĂŒber, dass ich noch doch schon zuvor auf der Strecke etwas getrunken hatte. Aber damit war ja nicht zu rechnen. Mein Mund wurde immer trockener und ich sehnte mich nach dem Ziel und vor allem nach Wasser. Es war fĂŒr September ungewöhnlich heiß (mindestens 27 Grad an diesem Tag), das muss man schon so sagen. Was hatten wir nur fĂŒr einen Sommer! Ich biss also die ZĂ€hne zusammen und versuchte, meine Platzierung zu halten. Ich war die dritte Frau und sollte diese Position auch behalten. Die LĂ€uferin vor mir war zwar in Sichtweite, aber ich hatte einfach keine Reserven mehr, um ihr gefĂ€hrlich zu werden. Nach 46:15 Minuten lief ich durchs Ziel. Es war nicht ganz die Zeit, die ich mir fĂŒr diesen Tag vorgenommen hatte, aber es reichte immerhin zur persönlichen Bestzeit. Zudem bescherte mir die drittschnellste Zeit unter den Frauen einen 1. Platz in der Altersklasse bis 35 Jahre. Es gab insgesamt nur zwei Altersklassen (bis 35 & ab 36 J.), wo jeweils die PlĂ€tze 1-3 geehrt wurden. Bei der Siegerehrung wurde ich sogar darauf hingewiesen, dass es am BĂŒffet einen sehr leckeren veganen Kuchen geben wĂŒrde. Möglicherweise war dieser bereits aus, denn ich konnte ihn auch nach diesem Hinweis nicht entdecken, habe aber auch nicht explizit nachgefragt, da ich keinen Kuchenhunger verspĂŒrte.


(Bildquelle: 1 | 2 | 3)

Die Preise konnten sich wirklich sehen lassen. Ich gewann einen Gutschein im Wert von 100 Euro fĂŒr ein italienisches Restaurant in Wilmersdorf. Ich werde dort demnĂ€chst anrufen und fragen, ob sie vegane Gerichte anbieten, aber das sollte bei der italienischen KĂŒche ja hoffentlich kein Problem darstellen.

Erstmals in meiner „Laufkarriere“ ließ ich mich sogar massieren, was wirklich sehr gut tat. Ich hĂ€tte stundenlang dort liegen können, aber natĂŒrlich wollten viele andere LĂ€uferInnen ebenfalls in den Genuss kommen.

Der Lauf findet immer am 2. September-Wochenende statt und ich habe mir den Termin fĂŒr das nĂ€chste Jahr bereits im Kalender notiert. Im GedĂ€chtnis bleibt mir ein (bis auf den Fauxpas mit dem Wasser) toll organisierter Lauf bei herrlichem Wetter. Deshalb und sicherlich auch durch die erfolgreiche Platzierung strahle ich auf den Fotos mit der Sonne um die Wette (böse Zungen wĂŒrden behaupten ich grinse wie ein Honigkuchenpferd). Das ist meine Form von „Öffentlichkeitsarbeit“ und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.

Vorher- und Nachher-Fotos:


Link zum Lauf:
http://www.lions-glienicker-bruecke.de/lionslauf/teilnehmerinformationen/

Alle Fotos:

Friedrichsfelder Gartenlauf, 04.09.16

Ein Bericht von Karsten Meyer:
Sportlicher Höhepunkt meiner Heimatstadt, die sich mit vollem Umfang im Verwaltungsbezirk Lichtenberg befindet, ist jedes Jahr der Friedrichsfelder Gartenlauf (FGL). Gehst du von der Volkradstraße auf dem Agnes-Kraus-Weg am Kraatz-TrĂ€nke-Graben entlang Richtung Osten, kommst du direkt zum Start-Ziel-Bereich. Die schwierige Strecke verlĂ€uft zwischen Plattenbauten, MĂ€rkischer Aue und KleingĂ€rten. Es gibt eine ziemlich enge Kurve (geschĂ€tzter Innenwinkel: 20°) und einige Bodenwellen. Wenn es regnet, ist die Strecke teilweise matschig. Wenn es nicht regnet, ist sie staubig. FĂŒnf Runden ergeben 10,16 km. Die Runde kann auf der Netzstelle des Veranstalters eingesehen werden.
http://borussia.laufserver.de/index.php/laufstrecke-oben

Letztes Jahr regnete es und es war kĂŒhl. Diesmal war das Wetter angenehm, nur etwas windig. Im Start-Ziel-Bereich waren nicht viele Zuschauer. An der Strecke hatten sich einige Laubenpieper zum Anfeuern bereit gemacht. Knapp 70 LĂ€uferinnen und LĂ€ufer gingen an den Start. Es hatte noch einige Nachmeldungen gegeben, z.B. Mannschaftskamerad Gregor. Ich traf ihn und Melanie vor dem Start. Gregor meinte, es soll demnĂ€chst wieder eine Lieferung Vegan Runners Shirts kommen. Ich könnte eines gebrauchen. Melanie nutzte den Lauf als Marathonvorbereitung. PĂŒnktlich um 10 Uhr 30 erfolgte der Startschuss. Die Strecke war sehr gut markiert, sodass die richtigen Kurven nicht verfehlt werden konnten.

Schon kurz nach Ende des Laufes hingen die Ergebnisse aus, nach Geschlechtern geteilt. Gregor kam mit 45:29 min auf Platz 15. Melanie wurde mit 58:10 min Achte bei den Frauen. Meine letzte Runde war ziemlich langsam. Die Kraft reichte nicht mehr fĂŒr einen richtigen Endspurt, mit dem ich noch einen LĂ€ufer hĂ€tte ĂŒberholen können. So kam ich nach 49:49 min auf Platz 27, abzĂŒglich der schnelleren Frauen. Damit war ich eine Sekunde langsamer als letztes Jahr, aber deutlich schneller als beim letzten Kreuzberger Viertelmarathon. Das Intervalltraining wirkt. Die Zeiten sind beim FGL handgestoppt. Es gibt keine Zeitnahmechips. Fotos vom Lauf werden in den nĂ€chsten Tagen auf der Netzstelle des Veranstalters abrufbar sein.

Der FGL hat noch drei Besonderheiten:
1. Die große Digitaluhr im Start-Ziel-Bereich. Nach jeder Runde können die LĂ€ufer ihre Zwischenzeiten sehen. Auf die eigene Armbanduhr kann verzichtet werden.
2. Der Kommentator im Start-Ziel-Bereich. Er hat die Teilnehmerliste und erkennt die LÀufer an den Startnummern. Er kommentiert fortlaufend das Renngeschehen. Es kann also sein, dass du wÀhrend des Laufes ein paar Mal deinen Namen hörst.
3. Unweit des Start-Ziel-Bereiches befindet sich das Gartenlokal „MĂ€rkische Aue“. Dort finden die Siegerehrungen statt. Danach fĂŒhrt ein bekannter Sportreporter ein GesprĂ€ch mit BerĂŒhmtheiten aus der Sportwelt. (FrĂŒher war Heinz Florian Oertel regelmĂ€ĂŸig da. Die ehemaligen DDR-BĂŒrger unter euch werden ihn noch kennen.) FĂŒr jene, die diese Art von Musik mögen, treten zum Schluss noch SchlagergrĂ¶ĂŸen auf.

Alles in allem also eine schöne kleine Veranstaltung. Ich hoffe, ich kann nÀchstes Jahr wieder dabei sein. Dann soll der FGL zum letzten Mal stattfinden. Die Organisatoren finden keine Nachfolger und der Tierparklauf zieht wohl zu viele LÀufer ab. Ausgerechnet der Tierparklauf!
http://borussia.laufserver.de/index.php/neuigkeiten-vom-gartenlauf/36-24-fgl-zum-vorletzten-mal

Solidarische GrĂŒĂŸe
Karsten

Veganes Sommerfest und StadtLauf Berlin, 21.08.16

Veganes Sommerfest und StadtLauf Berlin am 21.08.16
Ein Bericht von Constanze

Am Sonntag, den 21.08.2016 lief ich gemeinsam mit vielen anderen Vegan Runners, SpreeganerInnen und LĂ€uferinnen von Laufen gegen Leiden (LgL) den 8. StadtLauf Berlin von SportScheck und BMW. Zudem fand von Freitag bis Sonntag (19.-21.08.) auf dem Alexanderplatz das vegane Sommerfest statt, wo sowohl die Vegan Runners als auch Laufen gegen Leiden mit einem Informationsstand vertreten waren. Ich hatte am Freitag VR-Standdienst und war an allen drei Tagen als Besucherin auf dem Fest, so dass ich ein aufregendes Wochenende mit vielen Begegnungen, netten GesprĂ€chen und auch ein wenig Sport erlebte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön

– an Felix fĂŒr die Idee, die Anmeldung und dafĂŒr, dass er Tag fĂŒr Tag allen Interessierten Rede und Antwort stand und das wirklich -entschuldige das Wortspiel- mit einer Engelsgeduld

– an Frank, der die Initiative ergriff und Flyer drucken ließ, die weggingen wie warme Semmeln

– an Guido und Kathrin, die ihren Farbdrucker heiß laufen ließen, beim Aufbau halfen und mit deren Fotos wir eindrucksvoll demonstrieren konnten, dass wir lieben was wir tun

– an Andrea und Jan von den Spreeganern, die mit ihrem Pavillon dafĂŒr sorgten, dass wir vor Regen, von dem es an diesem Wochenende leider reichlich gab, einigermaßen geschĂŒtzt waren

Und nicht zuletzt ein Dankeschön an alle, die den Stand vor Ort unterstĂŒtzten! Ich denke, wir haben uns gut prĂ€sentiert, so dass uns demnĂ€chst hoffentlich ein grĂ¶ĂŸer Zustrom an MitlĂ€uferInnen erwartet.

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Bereits im Vorfeld zum StadtLauf gab es einige Aufregung – N24 hatte sich gemeldet und wollte einen kurzen Beitrag ĂŒber uns drehen. Also trafen sich am Wettkampftag um 8:30 Uhr brav alle interessierten LĂ€uferInnen in ihren Laufshirts mit veganer Message im Startbereich. Zuvor noch ein wenig Verunsicherung, denn der Veranstalter schreibt auf der Homepage, dass das in der AnmeldegebĂŒhr inkludierte Funktionsshirt als „Startberechtigung“ dient. Die Ängstlichen unter uns (so wie ich) zogen es also vorsichtshalber unter ihr Vegan-Shirt, aber einige mutige und weise LĂ€uferInnen wussten zu berichten, dass bisher noch niemand ausgeschlossen wurde, weil er das Veranstalter-Shirt nicht trug.
Mit einiger VerspĂ€tung trafen wir also die Verantwortlichen im Startbereich. Felix wurde interviewt, wĂ€hrend wir hinter dem VR-Banner eine gute Figur machten. Nachdem alles fertig gedreht war, wurde von Auge noch schnell ein Erinnerungsfoto samt TV-Crew geschossen und dann blieben uns noch ganze fĂŒnf Minuten fĂŒrs Einlaufen, was der eine oder andere zugunsten eines letzten Toilettengangs jedoch komplett ausfallen lassen musste. Im angekĂŒndigten Beitrag kamen wir dann schlussendlich nicht vor, worĂŒber wir im Nachhinein eigentlich eher froh sein sollten. Felix‘ Argumente waren wohl zu stichhaltig und passten nicht in den ansonsten eher kritischen und wenig aussagekrĂ€ftigen Beitrag. Haken wir es also als „viel Aufregung fĂŒr nix, dafĂŒr aber um einige Erfahrungen reicher“ ab.

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Nun aber zum eigentlich Lauf, das ist ja schließlich ein Laufbericht:

Nachdem ich zuvor noch meinte, dass das Wetter nahezu ideal war, verschwanden pĂŒnktlich zum Start die Wolken und offenbarten eine strahlende Sonne. So musste ich diese Aussage dann bereits nach wenigen Kilometern und einigen sehr sonnigen Abschnitten revidieren. Wie ungĂŒnstig, dass ich nun auch noch zwei Shirts ĂŒbereinander trug. Ich hatte es zwar geahnt, aber eine fehlende Taschenaufbewahrung ließ auf die Schnelle dann auch keine andere Option mehr zu. Das ist im Übrigen ein großer Kritikpunkt meinerseits am Veranstalter, aber darum soll es hier nicht vordergrĂŒndig gehen. Durch die zuvor entstandene Zeitnot reihte ich mich zusammen mit Stefanie von LgL ziemlich weit hinten ein. Durch das Nichttragen des Einheitsshirt fĂŒhlt man sich inmitten der anderen LĂ€uferInnen schon irgendwie wie ein abtrĂŒnniger Lemming. Aber damit kann ich leben. Denn wir #laufenfĂŒrdietierenichtfĂŒrsportscheck (vielen Dank, Anika, fĂŒr diesen grandiosen Hashtag!). Nachdem ich irgendwann endlich die Startlinie passierte, hieß es ĂŒberholen, ĂŒberholen, ĂŒberholen. Und das am laufenden Band. Die Straßen waren recht eng und meine Laune sank. Ich war regelrecht genervt, was dann auch dafĂŒr sorgte, dass ich viel zu schnell anging. Wut-Pace quasi. Kennt vielleicht der/die eine oder andere. Da ich am Morgen mit heftigen Halsschmerzen aufgewacht bin, rĂŒckte ich bereits im Vorfeld von meiner eigentlichen geplanten Zeit ab und wollte schauen, was möglich ist. Dass ich ĂŒberhaupt gestartet bin, ist meiner eigenen Unvernunft zuzuschreiben und sollte besser nicht nachgemacht werden, denn heute (am Tag danach) liege ich so richtig flach! Ich bin also deutlich zu schnell angegangen und dann kam Heiko des Weges, mit dem ich genau einen Kilometer in 4:40 Minuten mithalten konnte, bevor ich ihn ziehen lassen musste. Dieses Tempo stellte sich fĂŒr meinen angeschlagenen Gesundheitszustand als deutlich zu schnell heraus, obwohl es genau das gewesen wĂ€re, was der Trainingsplan ursprĂŒnglich vorsah. Aber mit Marathon vor den Augen, blitzte dann doch etwas auf, was man mit viel Wohlwollen vielleicht als Vernunft bezeichnen könnte. Nachdem der SCC im Vorhinein die neue StreckenfĂŒhrung als sehr flach und bestzeitentauglich beworben hatte, habe ich mich ĂŒber die (gefĂŒhlten?) Anstiege etwas gewundert. Aber ich bin was das angeht auch sehr empfindlich und nicht das Maß aller Dinge. Mir sind ja die Rehberge im Wedding schon zu bergig 😉 Insgesamt hat mir dieses Rennen ziemlich viel abverlangt und das hohe Anfangstempo rĂ€chte sich sehr schnell. In einer „steilen“ Phase am Botanischen Garten, in der ich gerade ziemlich genervt war (irgendwo zwischen km 6 & 7), passierte ich die Limonenstraße. Da fiel mir diese blöde Weisheit ein. FĂŒr die restliche Strecke wurde also folgendes mein Mantra: Wenn dir das Leben Limonen beschert, mach Limonade draus. Oder so Ă€hnlich. Keine Ahnung warum, aber das heiterte mich auf und ließ mich das Rennen durchhalten, obwohl ich nach der ersten Runde wirklich kurze Zeit ans Aufgeben dachte und mich fragte, warum ich nicht einfach im Bett geblieben bin. Also bin ich den zweiten Teil in der Konsequenz deutlich langsamer gelaufen, aber ich habe es geschafft und meine HM-Bestzeit sogar noch um knappe zwei Minuten verbessern können.

Ergebnisse:
Ergebnisse VM
16_sommerfest_stadtlauf03_vm
Ergebnisse HM
16_sommerfest_stadtlauf04_hm

16_sommerfest_stadtlauf05Das Wochenende hat mir folgendes gezeigt: Ich bin unglaublich froh, ein Vegan Runner zu sein und fĂŒhle, dass ich in der Gemeinschaft angekommen bin. Nicht, dass ich dieses GefĂŒhl nicht schon vorher hatte, aber es hat sich durch die vielen tollen Erlebnisse und Begegnungen auf und neben der Strecke sowie auf dem Fest noch intensiviert. DarĂŒber hinaus freue ich mich ĂŒber die friedvollen und bereichernden Kooperationen bzw. gemeinsamen Aktionen mit den LĂ€uferInnen von Laufen gegen Leiden und den SpreeganerInnen. Wir verfolgen alle dasselbe Ziel – let’s spread the message!

Kreuzberger Viertelmarathon, 21.08.16

Ein Bericht von Karsten Meyer:

Der TiB 1848 e.V. verfĂŒgt ĂŒber ein Stadion mit Aschenbahn am Columbiadamm. In diesem Stadion ist jedes Jahr der Start und das Ziel des Kreuzberger Viertelmarathons. Am Anfang wird eine dreiviertel Runde gelaufen, bevor es auf die Straßen geht, am Ende nicht ganz eine halbe Runde im Uhrzeigersinn bis ins Ziel. Die Teilnehmer können ihre persönlichen Sachen im Vereinshaus zur Aufbewahrung abgeben. Heute war ich der einzige Vertreter der Vegan Runners. In der Starterliste stand auch eine Spreeganerin, aber ich konnte sie vor Ort nicht ausfindig machen. Es waren insgesamt mehr als 400 Teilnehmer am Start.

Die Sonne schien heute Vormittag, aber es war nicht zu heiß. Der Wind wehte schwach. Etwa die HĂ€lfte der Strecke lag im Schatten. Meistens Asphalt, vorbildlich abgesperrt, wenige applaudierende Zuschauer, hin und wieder hupende Autos. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl waren immer LĂ€ufer bzw. LĂ€uferinnen in meiner NĂ€he, was das Laufen erleichterte. Einziger nennenswerter Höhenunterschied war die WaterloobrĂŒcke ĂŒber den Landwehrkanal (Alexandrinenstraße) mit geschĂ€tzten 1,50 m Höhe. Sie musste auf dem Hin- und RĂŒckweg ĂŒberquert werden. Der Anstieg war seicht. Die gesamte Strecke kann auf der Netzstelle des Veranstalters eingesehen werden.

Etwa nach sieben Kilometern gab es einen Wasserstand. Ich nahm einen Becher und schĂŒttete ihn mir ĂŒber den Kopf. Im Ziel gab es Bananen, Äpfel, keksĂ€hnliche Riegel und Wasser.

Direkt nach dem Zieleinlauf konnte sich jeder Teilnehmer seine Urkunde abholen. Ich brauchte fĂŒr den Lauf diesmal 52 Minuten und 52 Sekunden. Es war meine erste Laufveranstaltung in diesem Jahr. Die Zeit entspricht meinem derzeitigen Leistungsvermögen. Letztes Jahr lief ich die Strecke in 50 Minuten und 8 Sekunden.

Fotos gibt es leider keine. Vielleicht wird es Fotos vom Friedrichsfelder Gartenlauf geben. Bis dahin sind es noch knapp zwei Wochen. Ich war pĂŒnktlich wieder zu Hause und geduscht, um mir den Marathon in Rio in voller LĂ€nge anzusehen.

Solidarische GrĂŒĂŸe
Karsten

p.s.:

Ich kam auf Platz 173, die Spreeganerin auf Platz 362.
http://www.tib1848ev.de/veranstaltungen/x-berger-viertelmarathon/nach-dem-lauf/

Es gibt auch ein Video. Zwischen 0:53 und 1:02 bin ich von hinten zu sehen (hellblaues Hemd, schwarze Hose). Der Àltere Herr bei 1:08, der wie ein Geher aussieht, war tatsÀchlich schneller als ich.

Also ich geh dann mal zum Intervall-Training.