Treppenmarathon Radebeul, 22/24.04.17


Das vierte Mal nun sind wir angemeldet zum Mt.Everest Treppenmarathon.
Die ursprüngliche Aufregung vor der Anstrengung ist verflogen. Das leidige Problem mit den abspringenden Teammitgliedern ist geblieben.
Eigentlich waren Félix, Emile und Ich angemeldet. Diesmal mussten wir den Leidensweg ein weiteres Mal ohne Emile nehmen, der aus persönlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Immerhin fanden wir mit Jens Nähler, einem erfahrenen Trail Läufer und Vegan Runner, relativ schnell Ersatz.

Und eigentlich kann ich Jens‘ ursprünglichen FB Bericht nichts mehr beifügen:

Heute war Staffel, die sogenannte Dreierseilschaft, angesagt, Start um 0 Uhr über 100 Runden in Radebeul. Das sind: 84,390 km mit 8848 m Höhenunterschied. 39.700 Stufen aufwärts, 39.700 abwärts. Dazu am Ende der Treppe eine Steigung, wie sie manch einer in der Woche nicht rennt. Und oben auch.

Weil Felix (im Bild mitte) leider nach 15 von ihm gelaufenen Runden verletzt ausfiel, haben Pit und ich allein weitergemacht – wohl wissend, dass wir aus der Wertung fallen (weil jeder der drei Läufer mindestens 25 Runden absolviert haben muss), obwohl wir mehr rennen müssen. Dabei sein ist alles…
Der Treppenmarathon war definitiv das Härteste, das ich läuferisch bisher je gemacht habe. Nicht zu vergleichen mit irgendwas! Und es gibt Athleten, die laufen 24 Stunden allein, um mindestens die 100 Runden zu erreichen, mit denen man den Mt. Everest erklommen hätte! In der Staffel (Seilschaft) geht es dagegen darum, dieses Ziel möglichst schnell zu schaffen. Ich habe den allergrößten Respekt vor allen Läufern – gegen diese Treppe sind die Kaskadentreppen in Kassel, obwohl mehr und länger, eine Wohltat für die Beine…
Am Ende behaupteten wir unseren zweiten Platz – trotz eines Läufers weniger sogar mit fast drei Runden Vorsprung – und sind zumindest für uns trotzdem zweiter Sieger (der Herzen).
War eine Lektion in Sachen Mentaltraining für mich: Als irgendwann feststand, dass Felix definitiv nicht mehr würde laufen können, wollte ich ernsthaft abbrechen, weil ich mir weitere 28 Runden nicht zutraute. Und wir Sonne erst erhielten, als wir im Ziel waren. Davor: Nacht, Wind, Regen, Kälte, Hagel – und damit einhergehende Erschöpfung. Man muss sich das runterrechnen, kleine Ziele setzen. Wir legten dann fest, doppelte Runden zu laufen – so waren es dann nur noch 14 x 2 Runden. Und wenn man erst bei Runde zehn ist, steigt man dann auch nicht mehr aus (auch wenn die zehn zwanzig Runden entspricht).
Jede einzelne Runde war hart – aber am Ende war ich meist sogar in der zweiten Runde schneller als in der ersten und blieb hintenraus erstaunlich konstant auf gutem Niveau mit etwa 7:40 min pro Runde. Bei jeder Runde musste ich auf die Zähne beißen und fluchen. Aber aufgeben? Never. Klingt etwas pathetisch, ist es auch. Doch ich wollte diese Herausforderung unbedingt meistern.
Am Ende lief ich 43 Runden, 3800 HM. Wir waren in etwas über 12 Stunden durch. Man stellt einfach immer wieder fest, dass man viel mehr leisten kann als man zuvor vermutet hat.

Fazit: Ein großartig, hochanspruchsvolles Event, das heute besseres Wetter verdient hätte.
Danke an meine Mitläufer, die tolle Orga, die netten Helfer, die herrliche Massage und die Zuschauer, die sich an die Strecke verirrt haben. Und einen ganz besoderen Dank an Claudine, die unermüdlich unsere Zeiten notierte und uns die ganze Nacht und den Rest unterstützte! Wow. 👍
Ach ja: Ich bin fix und alle und müde.

Pit Reger und Jens Nähler

Weitere Links:
Erfahrungsbericht eines anderen Läufers
– Veranstalterseite: Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon

15. Mitteldeutscher Marathon, 09.10.16

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Ein Bericht von Robert Boyde-Wolke

Die schon lange angemeldete Teilnahme beim „31. SPAR Budapest Marathon“ (ebenfalls am 9. Oktober) habe ich vor über einem Monat verzichtet, zusammen mit meiner Frau wollten wir nicht unsere 18-jährige Perserkatze (seit Juni dieses Jahres erblindet worden) wegen der langen Reisezeit nicht im Stich lassen. Deshalb habe ich mich aus diesem Grund beschlossen, solange unsere Katze noch lebt, werde ich die nächsten Marathonteilnahmen nur auf deutschem Boden mitmachen. Dafür sind wir schnell für die Katze im Notfall erreichbar.

Mit der Absage hatte ich einfach Glück, als ich mit dem Budapest-Veranstalter meine Bitte um die Kostenerstattung von 50 % angefragt habe. Er hatte Verständnis mit meiner Begründung und konnte sein Kulanz anbieten. Ich soll im nächsten Jahr trotzdem nach Budapest fliegen und Marathon teilnehmen. Dafür mein erfreulicher Respekt an Budapest!

Mit dieser Absage konnte ich nicht ohne Marathonlauf damit zufrieden sein, nur so habe ich schnell eine kleine Jubiläumsveranstaltung gefunden, die unweit von zu Hause war. Nicht nur beim 15. Mitteldeutscher Marathon in Halle ist das Jubiläum zu erleben, sondern auch gleichzeitig feiert Waldemar Cierpinski (geborener Hallenser) seinen Olympiasieg als erster deutscher Marathonläufer vor 40 Jahren in Montreal eine große Party. Der Veranstalter bietet auch die Neuauflage der Marathonstreckenführung von Leipzig bis Halle. 1925 war mit dieser Strecke die erste deutsche Meisterschaften im Marathon und mit dem Marathon 2002 als Unterstützung der Olympiawerbung von Leipzig wiederbelebt.

Nach 180 km Autofahrt waren wir am Samstag schon zur Mittagszeit in Halle da. Kleiner Altstadtbummel in Halle und ab 14 Uhr öffnete für die Startunterlagen-Abholung im Stadthaus.
Am Marktplatz konnte man schon einiges mit dem Aufbau für diese Laufveranstaltung erkennen.

Die Abholung verlief trotz vielen Teilnehmern schnell und problemlos, meine Frau wird mit ihrer Teilnahme beim 3,6km-Lauf auch dabei sein.
Bis zur Olympiaparty von Waldemar Cierpinski am Abend im Sportcenter unweit vom Marktplatz, wo er selbst noch als Geschäftsführer dort betreibt, waren wir unterwegs in der Stadt. Bei der Feier ab 19 Uhr waren rund 300 Gratulanten anwesend. Es war ein Bonus für die Marathonis, bei der Anmeldung für 42,195km waren der Eintritt zur Olympiaparty sozusagen kostenlos, alle andere Distanzen sollten für 10 EUR zusätzlich bezahlt werden. Die Party bestand Musik, Rede von Waldemar mit seinen Erlebnissen vom 1976 und 1980 bei den Olympischen Spielen im Marathon. Ein paar Prominente sowie MDR-TV-Team waren ebenso dabei. Als die Vorstellung zu Ende war, konnte ich locker mit ihm ein stolzes Gruppenfoto ablichten. Ein bodenständiger, lockerer Typ – das gefällt mir!

Für die kurze Übernachtung haben wir für die Jugendherberge entschieden, denn mit 10 min vom Marktplatz und 20 min Fußweg vom Hauptbahnhof entfernt, war ein passender Ort für uns…

Am frühen Sonntagmorgen schnell ein lockeres Frühstück (vegetarisches Angebot vorhanden), darunter mit einigen Marathonis. Dann kleines Fußmarsch zum Hauptbahnhof, wo dann nur 30 min mit der S-Bahn nach Leipzig Hbf zu fahren war. In der Bahn waren noch mehrere Läufer zu sehen und bis zum Startort (nahe Red-Bull-Arena vom Fussballklub RB Leipzig) benötigte man mit der Straßenbahn nach einigen Haltestellen. Allgemein sollte man diese einstündige Fahrt vorher genau planen.

Wie überall bei Marathonwettkämpfen standen vor Ort WC, Kleidertransport sowie Betreuer zur Verfügung. Viele Teilnehmer lassen Nachmeldungen ausführen. Zum Glück war das Wetter für mich noch optimal, vor ein paar Tagen deutete nach Dauerregen an. Also ein trockener Startbeginn möglich!

Eine seltene Besonderheit für mich: Zu diesem Lauf habe ich eine einzigartige Laufausrüstung besorgt, dafür wurde ich von den Mitläufern sowie Betreuern lachend belohnt. Für mich klar die Neuheit!
Warum ich diese Ausrüstung angenommen habe, kann ich Euch gern etwas berichten:
Beim letzten Usedom-Marathon habe ich zufällig ein Berliner Marathonläufer kennengelernt, der lässt sich bei JEDEN Laufwettbewerben mit einem Ganzkörperanzug auflaufen, er stellte sich als „Gangster“ dar. Für mich war schön. Klasse fand ich das, als ich bewusst mit ihm nach dem Start bis zum 10. KM auf der Usedomer Strandpromenade (von Swinemünde bis Heringsdorf) gemeinsam unterwegs beim Laufen war. Er bekam sehr viel von den Zuschauern Applaus und die Motivation am Laufen ging nicht verloren. Für mich war das bemerkenswert wichtig und konnte dabei was Schönes miterleben.
Darum habe ich für meine 10. Marathonteilnahme auch ähnliches mit dem Ganzkörperanzug als „Zauberer“ entschieden, beim Mitteldeutschen Marathon (MDM) aufzutreten.

Wieder ein seltsames Zufall für mich, er war auch dort beim MDM dabei, er hatte sich kurzfristig entschieden. Ich habe mich für seine Teilnahme gefreut und hatte dann die gute Möglichkeit, mit ihm Foto zu machen. Es bleibt natürlich in Erinnerung. Ein mulmiges Gefühl war es, mit dem Ganzkörperanzug die ganze Marathondistanz zu laufen. Im Hintergedanken machte ich mir Sorgen, ob es alles gut geht?

Beim Startschuss um 9 Uhr war nicht so attraktiv gewesen, im Hintergrund gab Probleme mit der Startpistole (Einklemmung), aber nach wenigen Sekunden war doch der Start frei für alle Läufern.
Halle, die Händelstadt, kann kommen!

Bei meiner Frau war der Start erst um 11 Uhr am Marktplatz in Halle und mit 3 Runden zu bewältigen.

Die ersten 25 Kilometer lief ich mit den anderen Läufern auf dem Hochwasserdamm der Neuen Luppe, auch Luppe-Kanal (künstlicher Nebenarm der Weißen Elter) genannt. Zu sehen war im Allgemeinen nicht viel. Teils waren wir auch in den Wäldern unterwegs.

Die Verpflegungsstationen waren mit dem zahlreichen Angebot zu finden. Mit der Streckenmarkierungen (Kilometeranzeige) verfolgte ich seelenruhig mit Hilfe meiner GPS-Sportuhr „Garmin“. Alles ungewollt nach passendem Plan…
Kurz auf den Elsterradweg und später in den Diskauer Park, da hat man die halbe Fahrbahn für uns alleine. Seltsam war es, dass der Gegenverkehr kaum kam.

5 km vorm Ziel durch die bewohnte Gegend, da hatten wir endlich etwas mehr Zuschauer. So macht dann mit dem Laufen mehr Spaß… Die letzte Herausforderung war Anstieg an der großen Brücke, wo oberhalb der Brücke die Bahnlinien zu sehen waren.
Einige Kilometer durch den Parkweg und neben dem Hauptbahnhof von Halle vorbei war ich nur noch bergab (1,5km) zum Ziel durch die Hallenser Altstadt. Das war eine geile, super Unterstützung für mich, so leicht war das Zieleinlauf bisher für mich nicht. Viele Zuschauer gaben uns Applaus, dass wir trotz Regen doch keine „Weicheier“ waren. Ab 28 km hatte es leider geregnet und keiner hatte es sich beschwert.

Am Ziel war ich erleichtert mit der Laufausrüstung und selbst erstaunt, dass ich nicht über 4 Stunden (3:58:22 h) gelaufen war. Da konnte ich davon 4 aus 10 Teilnahmen unter 4 Stunden erreichen, ein kleiner Stolz zum Jubiläumstag von MDM für mich. Ich war noch überglücklich darüber, dass meine Frau mit ihrem Lauf geschafft. Wir hatten gleiche schöne Finishermedaille und zu diesem Event haben wir uns gesagt, es war einfach schön. Danke Halle! Für mich sowieso ein gelungener Highlight!

Gleich an diesem Tag waren wir am Abend schon zu Hause und konnten dann mit unserer Katze wieder kuscheln…. :o) Sie war froh darüber.

Robert Boyde-Wolke

Veranstalter: mitteldeutscher-marathon.de

9. Chemnitz Marathon, 03.07.16

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Ein Bericht von Felix Engelhardt

„Back to the roots“ hieß es für mich am Sonntag, den 3.7. Als gebürtiger Karl-Marx-Städter war die Verlockung des Marathons in meiner Heimat trotz aller Vorbehalte, die ich über die Jahre dieser eigenwilligen Stadt gegenüber entwickelt habe, einfach zu groß. Naja, streng genommen wollte ich vor dem diesjährigen Berlin Marathon eigentlich gar keinen weiteren Marathon laufen. Die Teilnahme resultierte vor allem aus meiner Absicht, meine Mutter durch meine physische Präsenz bei ihrem ersten offiziellen Halbmarathon zu unterstützen (wozu Stehen und Jubeln am Rand eigentlich auch gereicht hätten, aber lassen wir das :D).
Vor diesem Hintergrund verlief meine Vorbereitung auch eher halbherzig….ich bin zwar schon 2-3 Monate vorher immer mal 2-2,5 Stunden pro Woche gelaufen und habe auch meine Intervalltrainings nicht vernachlässigt. Aber wie sich später zeigen sollte, hätten ein paar Kilometer mehr in den Beinen garantiert nicht schaden können!

Am Wettkampftag fühlte ich mich so gesehen topfit: lecker und gut am Vorabend gegessen, gut geschlafen, keine Beschwerden oder Wehwehchen. Die Sonne lachte bei angenehmen 18/19 °C und es wehte ein leichtes Lüftchen. Optimale Bedingungen also.
Der Lauf war in vier Runden à 10,4 km aufgeteilt, was Vor- und Nachteile hat: es lässt sich so zwar ziemlich gut die Pace und die noch zu laufende Strecke abschätzen, aber Runden können eben gerade gegen Ende hin auch sehr monoton und ermüdend sein.
Die Strecke selbst bot einen guten Mix aus Straßen und weicherem Parkboden, weshalb zumindest in dieser Hinsicht schon etwas Abwechslung garantiert war. Es war auch für jede*n was dabei: 5 km, 10 km, Halbmarathon und Marathon.

Vor Ort war einiges los, allerdings angenehmerweise bei weitem nicht so viel, wie bei anderen Stadtmarathonläufen.
Während ich mich gemütlich warmlief, konnte ich auch schon ein paar Mitstreiter*innen in Laufen-gegen-Leiden-Shirts erspähen, was meine ohnehin schon gute Laune nochmal einen extra Schub nach oben gab.

16chemnitz02Als ich mich kurz vor dem Start gegen 9:30 Uhr in der Startzone einfand, gab es ein lustiges Wiedersehen: jemand tippte mir auf die Schulter und es war….natürlich unser lieber Robert Boyde-Wolke, der alte Marathon-Hase 😀 !
Er erzählte mir, er sei noch nie zuvor in Karl-Marx-Stadt gewesen und habe sich anlässlich des Laufs extra optisch an den ehemaligen Namensgeber der Stadt angenähert.
Für den Lauf selbst hatte er sich aber nichts Besonderes vorgenommen, einfach entspannt durchkommen und eine schöne Zeit haben. Ich demgegenüber, hatte mir – warum auch immer – trotz meiner dürftigen Vorbereitung das Ziel von 3h30min in den Kopf gesetzt….

Und so fiel der Startschuss pünktlich um 9:30 Uhr. Wir legten in eine entspannten 5:20/5:30 Pace los, Robert immer dicht in meinem Windschatten. Für ihn schien das Tempo genau richtig zu sein, was den schönen Nebeneffekt hatte, dass wir uns als Vegan-Runners-Doppelpack vor den Augen des gut gelaunten Publikums durch die Reihen der anderen Läufer*innen schlängelten.
Ich weiß gar nicht, wie lange Robert mir an den Fersen klebte, aber als ich mich so nach einer Stunde umdrehte, war er verschwunden. Später sah ich ihn mir aber nochmal entgegenkommen und da wusste ich, dass wir von nun an unseren eigenen Lauf laufen würden.
So zog ich im weiteren Verlauf auf 4:55/5:00 an, da ich mich sehr gut fühlte und ja immer noch die Marke von 3:30 vor Augen hatte.

Das Ganze ging auch bis so ca. km 34/35 gut, dann kam der berühmt berüchtigte und allen Marathonis (zumindest aus Erzählungen) bekannte Mann mit dem Hammer!!! Nun gab es die Quittung für meine schlampige Vorbereitung und das dafür zu ambitionierte Ziel: die Beine wurden schwerer, der Laufstil dadurch unsauberer, die Hüfte fing an sich zu melden und zu allem Überfluss verabschiedeten sich die noch vereinzelt antreibenden Zuschauer*innen nach Hause, sodass ich auf den letzten Kilometern mutterseelenallein mit mir und meiner schwindenden Motivation zu kämpfen hatte. Aufgeben? Never! Kurze Gehpause? Schon eher, aber dann war’s das mit den 3:30! Kurz dehnen? Weiterer Zeitverlust, aber ohne geht echt nicht!
Ich raffte nochmal alle meine Kräfte zusammen, atmete ein paar Mal tief durch und nahm wieder Fahrt auf. Noch 5 km….das ist doch nichts! Noch 4….fast geschafft! Noch 3….jetzt nochmal alles geben! Noch 2…Schmerz ist eine Illusion 😀 !
Noch 1…Schlusssprint (zumindest in meiner Wahrnehmung 😀 )!
Und geschafft! Aber hey, immerhin 3:35:15, 10 min. besser als zum letzten Berlin Marathon und Platz 20 von 86. Robert finishte schließlich auf Platz 47 mit einer Zeit von 4:03:29, was insofern Respekt verdient, als er sich zwischendurch auch noch 10 min. mit zufällig am Streckenrand stehenden Verwandten unterhalten konnte 😀 !

Im Ziel angekommen wurde ich dann jubelnd von meiner ganzen Familie empfangen, die mich auch gleich mit Kohlenhydraten und Elektrolyten vollstopfte.
Erstaunlicherweise brauchte ich nur 2 Tage, um nahezu nichts mehr von den nervenaufreibenden Qualen des Laufes in meinem Körper zu spüren.
EIn weiteres Indiz dafür, was eine vollwertige, rein pflanzliche Ernährung für die Regeneration des Körpers bewirken kann!
Robert habe ich nach dem Lauf leider nicht nochmal gesehen, aber wir haben kurz danach geschrieben und übereinstimmend festgestellt, dass es trotz alledem ein ziemlich schöner Lauf war,
der sogar Olympioniken für die 10 km Distanz nach Chemnitz zieht!

Veranstalter: marathon-chemnitz.de

Treppenmarathon Radebeul, 16/17.04.16

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Ein Bericht von Pit Reger:
Ich gebe ja mein Bestes nicht abergläubig zu sein, aber manchmal fällt es mir dann doch schwer.
Nach dem bei meiner ersten Teilnahme am Mount Everest Treppenmarathon, Félix, und beim zweiten Mal Emile nicht an den Start unserer Dreierseilschaft gehen konnten, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es bei der dritten Teilnahme mich treffen würde.
Diesmal nämlich hatten wir es endlich alle geschafft alle drei in unserer geplanten Konstellation an den Start zu gehen.
Nach einem gediegenen Abendessen im „falschen Hasen“ in Dresden, machten wir, dh. Emile, Felix und unsere 3 Coach-/Unterstützer-/Lebensgefährt*innen Christoph, Nora und Tatjana auf zur Spitzhaustreppe in Radebeul, wo bereits seit 2005 der Mount Everst Treppenmarathon veranstaltet wird.

23 Uhr war Briefing, um punkt Mitternacht fiel der Startschuss.
Wir waren alle aufgeregt. Immerhin hatten wir vom Team „Stairway to Hell“ einen Titel zu verteidigen. Mir wurde der Vortritt überlassen: Die erste Runde war dann auch direkt eine Ansage: 5 Minuten und 9 Sekunden. Einerseits viel zu schnell, andererseits konnten wir das Streckenrekordhalter-Team „Schritt für Schritt“ damit direkt auf Abstand halten. Wir versuchten also unsere Taktik des Start-Ziel-Siegs vom letzten Jahr von vorne herein durchzuziehen, um uns nicht mitten in der Nacht auf ewige Platzierungsbattles einlassen zu müssen.

Es dauerte aber nicht lange um zu merken, warum genau dieses Team den Streckenrekord von knapp über 10 Stunden hält. Da waren Leute am Werk die das Treppen laufen scheinbar noch ernster nahmen als wir. 😉 Während wir kontinuierlich Sekunde um Sekunde einbüßten und Mühe hatten unseren Platz zu halten, wurde von hinten aufgerollt. Erst „Schritt für Schritt“, dann die „Sportaholics“.

Es fing an aus Eimern zu gießen, die Treppe wurde glitschig, und wir müde. Gegen 4 Uhr war dann auch der moralische Tiefpunkt erreicht. Uns wurde klar, dass die Titelverteidigung und selbst das Podium nicht sicher waren. Mit dem Sonnenaufgang kam die Ernüchterung. Es regnete nur noch sehr wenig und man konnte erstmals die Treppenstufen genau erkennen. Unsere Rundenzeiten, die Beine, alles tat weh.
Während unsere Begleitung sich mit dem Schlafen abwechselte, quälten wir uns und versuchten uns die Erschöpfung so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Schluss endlich kam ein 4. Platz bei dem ganzen „Hoch-und-Runter“ heraus.

Jeder hatte sein Bestes gegeben, doch an dem Tag hat es nicht sein sollen.
Und da am Ende immer alles gut wird, gingen wir alle nochmals in die von der Orga bereit gestellten Massage und ließen uns ordentlich durchkneten. Ein Hochgenuss.

Wieder zurück in Berlin ging es zu Lily Burger einen Burger verdrücken. Zurück bleibt die Frage „Warum tut man sich das an“.
Die Antwort lautet wahrscheinlich „Nächstes Jahr nochmal!“

Herzlichen Dank nochmal an Christoph, Tatze, Nora, Simone, Ulf, und alle anderen die solche Folterfeste mit organisieren und/oder uns darin bekräftigen daran teilzunehmen.

Die Berichte von 2014 & 2015 findet ihr hier:

http://veganrunners.de/2015/05/treppenmarathon-radebeul-18-19-04-15/
http://veganrunners.de/2014/05/10-mt-everest-treppenlauf-vom-12-13-04-14/

Hier die Resultate

Schlosstriathlon Moritzburg, 14.06.15

Ein Bericht von Pit Reger

Nachdem ich vergangene Woche beim Berlin Triathlon auf der Olympischen Distanz an den Start ging, war dieses Wochenende mit dem Moritzburger Schlosstriathlon ein weiteres Rennen auf der olympischen Distanz auf dem Programm.
Es war meine 3. Teilnahme am Schlosstriathlon. Die beiden letzten Rennen waren jeweils in wunderbarer Erinnerung geblieben. Das Schloss Moritzburg, die Orga und natürlich die zahlreiche Vertretung von TVB-Leuten hatte diesen Wettkampf bisweilen immer zu etwas besonderem gemacht.

Wir waren bereits Freitags angereist um die Samstags-Starter der Mittel- und Langdistanz gebührend zu unterstützen. Das ganze Wochenende herrschte sehr schwüles, heisses Wetter welches Samstags abends dann auch in ein ordentliches Gewitter überging und die Athleten die zu dem Zeitpunkt noch auf der Strecke waren, mit einer ordentlichen Dusche bescherte.
Sonntags um 9.00 war dann mein Start. Bedingt durch die hohen Temperaturen waren Neoprenanzüge nicht erlaubt, was eine Menge Starter mit Unbehagen füllte.

Das Wasser war nicht wirklich warm, jedoch warm genug um nicht wirklich leiden zu müssen. (22,2° wenn ich mich recht entsinne) Der Startschuss fiel mit Hilfe eines Kanonenschusses. Damit war das Duell zwischen mir und Felix Schons (meinem langjährigen Konkurrenten und Freund) eröffnet.
Dass er der bessere Schwimmer ist war bekannt. Auf dem Rad sind wir ähnlich stark während ich im Laufen grundsätzlich stärker bin.
EInmal um den Schlossteich war angesagt. Ich stieg bei 28 Minuten aus dem doch sehr modrigen Wasser. Kein idealer Start dachte ich, war ich doch noch vor Jahresende 3 Minuten schneller. Ich tröstete mich damit, dass es wohl jedem so ging, waren doch die allseits begehrten Schwimmhilfen dieses Jahr nicht erlaubt.
Auf dem Rad fühlte ich mich sehr unterschiedlich. Während ich teilweise erstaunt war wie gut ich vorwärts kam, wollten die Beine an anderer Stelle nicht wirklich treten. Wenigstens hatte ich diesmal kein Defekt am Rad. (Letztes Jahr verlor ich de Halterung meiner Sattelstütze bei einer Kopfsteinpflasterpassage und musste die letzten 2km mit tiefem Sattel absolvieren.)
Der Wechsel zum Laufen lief gut, jedoch hatte ich keine Ahnung welche Abstand Felix auf mich hatte. Christoph, der am Tag zuvor auf der LD gestartet war, rief mir zu es seien 90Sekunden, welche Felix auf mich hätte. Ich war guter Dinge ihn noch einzuholen.
Da ich im Vergleich zum WE davor, keine Rückenschmerzen nach dem Rad hatte konnte ich sofort richtig loslaufen und die Verfolgungsjagd auf Felix aufnehmen. Das sollte zu schaffen sein.
Tatsächlich lief ich nach der ersten Hälfte der ersten Runde (von 2) auf Felix auf und passierte ihn.
Am Ende lief ich sogar mit einem Vorsprung von knapp 4 Minuten vor ihm ins Ziel.
Rundum ein zufriedenstellender Wettkampf, der jedoch bis zum Schluss spannend blieb und ich jedem empfehlen würde.

Gesamtzeit: 2:22:10
Schwimmen: 28:24
Wechsel 1: 1:23
Rad: 1:07:25
Wechsel 2: 1:06
Laufen 43:52
Gesamtplatz: 49/324
Platz AK 1: 4

Veranstalter: schlosstriathlon

Treppenmarathon Radebeul, 18./19.04.15

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Ein Bericht von Pit Reger.
Einige Rennen scheinen mit gewissen Umständen untrennbar vernetzt zu sein.
Wie bereits letztes Jahr (siehe Bericht) fiel ein Teammitglied eine knappe Woche vor dem Rennen aus.
Unsere Suche nach jemand neues für unser Team lief also auf Hochtouren. Nach einigen Missverständnissen (Verzeihung nochmal Micha an dieser Stelle) fanden wir Marcel als neuen Mitläufer.
Wir fuhren also nach Dresden um uns, nach einem sehr leckeren Abendessen im Flax in der Dresdener Neustadt, zum Rennort zu begeben. Im Restaurant trafen wir dann auch auf unseren Mitstreiter, den wir (Félix und Ich) bis dato nicht kannten.

Die Spitzhaustreppe liegt in Radebeul, am Rand von Dresden in den Weinbergen.
400 Treppen, mit 50m Anstieg davor, und 150m Anstieg danach. Diese Strecke galt es 100mal im Team zu bewältigen, also runter und wieder hoch zu laufen. 16 Stunden standen uns dafür maximal zur Verfügung. Nachdem wir unsere Lehren aus dem vorherigen Jahr gezogen hatten, und wir mit Marcel einen sehr guten Läufer an Land gezogen hatten, stand einem tollen Rennen nichts mehr im Weg.

Los ging es um Mitternacht. Wir hatten uns darauf geeinigt die ersten 30 Runden abwechselnd zu laufen und später eventuelle Änderungen vor zu nehmen, falls einer aus dem Team schwächelt.
Ich startete also und legte etwas übermotiviert eine 5 Minuten 30 Runde hin. Schließlich pendelte sich meine Zeiten zwischen 6 Minuten und 6 Minuten 30 ein. Auch Marcel und Félix waren mit ihren Zeiten immer sehr regelmäßig und im Soll.
Alle hatten die Temperatur nachts ein wenig unterschätzt, und so umhüllten wir uns ein wenig notdürftig mit den mitgebrachten Decken in den Pausen, damit die Körper nicht zu sehr abkühlten. Gegen 4 Uhr nachts hatten alle ein kleines Motivationsloch. Da kam die Bemerkung „Alle Ehre dem Veganismus“ eines Einzelstarters (welche die Treppen seit Samstagmittags 16h hoch und runter liefen), genau richtig.
Tatjana, meine Freundin und unsere unnachgiebige Betreuerin, notierte die jeweiligen Rundenzeiten und sorgte dafür dass jeder zum richtigen Moment über alles Bescheid wusste.
Mit dem Sonnenaufgang kam auch die Motivation wieder zurück in die doch inzwischen sehr müden Beine.
Ungefähr bei Runde 60 fingen wir an uns den Sieg richtig zuzutrauen. Wir hatten inzwischen etwas mehr als 2 Runden Vorsprung auf unsere Verfolger aufgebaut und wollten diesen ins Ziel retten. Leider hatten wir immer öfters das Gefühl dass nur wir und nicht die anderen müde würden. Die Teams von Platz 2-5 waren nämlich im ständigen Plätzetausch und demnach hochmotiviert.

Am Ende kamen wir alle mehr oder weniger Heil ins Ziel und zwar mit einem wunderbaren ersten Platz.
Während unsere Zielzeit letztes Jahr noch bei 13 Stunden lag, waren wir dieses Jahr mit 11Stunden 15Minuten ca. 2 Stunden schneller. Nachdem Zieleinlauf verschwanden wir alle im Massagezelt und ließen uns erst mal 45Minuten ordentlich durchkneten.

Alles in allem ein wunderbares Rennen, was zwar ordentlich an der Substanz knabbert, aber alleine schon durch den Ausblick unvergesslich bleibt.

Hier die Resultate.

PRO: wunderbares Ambiente
gute Organisation
sehr anstrengend

CONTRA: schnell ausgebucht
sehr anstrengend

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Dresden-Marathon, 19.10.14

Ein Laufbericht von Pit Reger:

Angemeldet hatte ich mich schon lange zuvor. Irgendwie hatte ich über die langen Sommerferien fast vergessen, dass im Herbst noch 2 lange Rennen anstehen.
Im Oktober den Dresden Marathon und einen knappen Monat später, den Trail Uewersauer von 53km in Luxemburg.

Nun war es also so, dass die erste Hürde vor mir stand:

14_dresden01Ich machte mich per Autostopp von Berlin nach Dresden auf den Weg. Dank S-Bahn Streik, Autobahnstau kurz vor Dresden und der simplen Tatsache, dass ich auf der falschen Autobahn gestartet war, machten aus dem eigentlich kurzen Reise, eine etwas längere Angelegenheit. Angekommen bin ich trotzdem und von Dresden bekam ich auch noch ein wenig was zu sehen.

Nachdem ich meine Startunterlagen abgeholt hatte, ass ich noch eine Portion Nudeln im Congresszentrum (Start- und Zielbereich des Marathons) um mich dann in Richtung Neustadt zu meiner Unterkunft zu begeben. Da die 5 Hostels die ich angerufen hatte, alle gnadenlos ausgebucht waren, bin ich kurzfristig noch bei einer Bekannten untergekommen. Am Abend gönnte ich mir noch eine SüsskartoffelPizza im Flax in der Dresdner Neustadt, was entgegen aller Erwartung mehr als sehr lecker war. Jedem soll dieser Laden empfohlen sein.

Damit die Erzählung etwas vorwärts kommt, überspringe ich, und gleite elegant zum nächsten morgen: 10:30 war Start angesagt. Kurz nach 9 war ich wieder vor Ort. Ich war mehr als froh, als ich feststellte, dass es Pacemaker für 3:15 gab. Da ich die 3:29 vom letzten Jahr in Warschau unbedingt toppen wollte, waren mir die von 3:00 zu schnell und die von 3:30 zu langsam. Also hiess es Zeugs abgeben, warm laufen und Start.
Alles lief super: es formierte sich schnell eine Gruppe von ca. 30 Leuten um die 3:15 Pacemaker. Das Rennen bestand aus 2 sehr ähnlichen Runden. Nach der ersten kamen die Halbmarathon Läufer ins Ziel. Die Marathonis (deutliche Minderheit) gaben sich noch eine Runde. Bis km 26 lief es gut. Dann kam ein Streckenabschnitt am Elbeufer entlang wo es etwas windiger wurde, was dann auch noch durch eine leichte Tempoverschärfung der Gruppe gekrönt wurde. Ich musste leider abreissen lassen. Es folgten einige harte Kilometer durch ein Wohngebiet, wo es im Vergleich zu vorher etwas ruhig war. Während bis dahin, mindestens an jedem Kilometer eine Sambagruppe für Stimmung sorgte, waren es hier knappe 3 Kilometer wo Ruhe herrschte.

14_dresden02Ich hatte also meine Mühe, ebenso wie die Befürchtung mein gestecktes Ziel nicht zu schaffen. Die 3:15 lief aus meinem Sichtfeld und ich schleppte mich weiter. Nach der nächsten Verpflegung schien sich mein Körper aber mit der Situation abgefunden zu haben und erholte sich langsam. Es wurde wieder lauter, je näher wir dem Ziel kamen und Zurufe wie „oh vegan, find ich gut“ motivierten mich.

Kilometer 38 und ich war zuversichtlich und konnte sogar wieder fast zu meinem Anfangstempo zurück finden. Nur die letzten 500Meter waren grauenhaft. Der einzige und letzte leichte Anstieg gaben mir den Rest: Meine Schulter verkrampfte und alles schmerzte. Irgendwie rettete ich mich dann doch ins Ziel. Die Zeit blieb bei sehr zufriedenstellenden 3:23:34 stehen. Ca. 6 Minuten besser als noch im Vorjahr. Und die Bestzeit meines Vaters hatte ich damit auch pulverisiert.

Zwar finde ich es leicht schade, dass ich die Gruppe mit meiner Optimal Zeit von 3:15 hab laufen lassen, aber das ist dann wohl das Ziel für nächsten Frühling. Für mich galt es nur noch die Massage zu finden und mich schnell wieder zu erholen. In einem Monat werden es noch 11 Kilometer und eine Menge Höhenmeter mehr sein. (www.trail-Uewersauer.lu)

Alles in allem, ein sehr tolles Rennen: Organisation sehr gut, herzliches Danke an die Pacemaker die mir sehr viel geholfen haben, gutes Essen, tolle Stadt, gute Begleitung (Lena und Marie) und super Zeit.

Vegan? Läuft!

P.s. Heute (Mittwoch) sind die Beine schon fast wieder schmerzfrei. Muskulär habe ich mich deutlich schneller also noch letztes Jahr erholt.

Hier noch die Ergebnisse

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10. Mt. Everest Treppenlauf vom 12.-13.04.14

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Hier nun mit arger Verspätung mein Bericht zum 10. Mt. Everest Treppenlauf vom 12/13.04.2014; von Pit Reger.

Zur Erläuterung, beim Mt. Everest handelt es sich um ein Rennen wo man entweder als Einzelstarter, als 3er-Team oder als 100ter-Team an den Start gehen kann.
Jedes Mal geht es darum die Spitzhaustreppe in Radebeul (bei Dresden) insgesamt 100mal zu bewältigen (hoch und runter). Die Einzelstarter haben ein Zeitlimit von 24h, die Teams von 18h, und die 100er von 16h.

Eine Runde sind 88,48 m Aufstieg und 88,48 m Abstieg, sowie eine Strecke von 843,50 m. 100 mal durchlaufen ergibt das einen kompletten Aufstieg von NN bis zum Gipfel des Mt. Everest und zurück. Gleichzeitig ist es ein Doppelmarathon, denn Auf- und Abstieg zusammen ergeben 2 x 42,195 km und 79400 Stufen.

Ich habe mich schon früh im letzten Jahr mit Kumpels (Emile Schons und Felix Schons) dazu entschieden am Rennen als 3er-Team teilzunehmen.

Leider musste Felix kurz vor der Veranstaltung Abitur-bedingt absagen und wir waren auf der Suche nach einem 3. Teammitglied. Nach einer sehr aufwendigen Suche, hatten wir niemanden gefunden, und fuhren also zu 2. nach Dresden und hofften dass wir zu 2. starten zu dürfen bzw. jemanden finden zu können welcher spontan mitmachen würde.

Nach langem hin und her, fanden wir tatsächlich Simone, eine Hobbyläuferin aus Dresden/Radebeul welche sich das Rennen schon öfters angeschaut hatte, sich aber noch nie getraut hatte es anzugehen.

Ein Handschlag reichte, und wir hatten uns für 21h abends einen Treffpunkt ausgemacht. Tagsüber war uns noch ein wenig bange, weil wir noch unsicher waren, wie ernst sie das ganze gemeint hatte. Während die Einzelstarter schon seit 16h mittags unterwegs waren, mussten die Teams sich noch geduldigen, bis ein wenig auf der Strecke eingekehrt war.

Pünktlich zum 21h Uhr Briefing erschien Simone mit ihrem Freund am vereinbarten Treffpunkt, in Laufkleidern. Alles perfekt. Es konnte also losgehen.
Der Start erfolgte um 22h: Ich war Startläufer. Ich legte eine korrekte Rundenzeit von ca. 5:30 vor, wobei ich aber auch schnell merkte, dass es noch eine harte Nacht werden würde. So lief jeder seine Runden: während ich mich zwischen 6 und 7 Minuten einpendelte, war Emile mit Zeiten von ca. 8 Minuten und Simone mit sehr konstanten 10-11 Minuten dabei.
Da jeder Läufer mindestens 25, aber maximal 50 Runden laufen musste/durfte, hatten wir das Glück Simones Mann als Coach dabei zu haben. Er plante sehr zielsicher wer wann auf die Strecke musste.

Selbst wenn ungefähr in der Mitte ein kleines Tief entstand, alle irgendwie kaputt waren weil wir alle schon soviel gelaufen waren, das Ziel aber noch nicht in greifbarer Nähe, hielten wir uns souverän über Wasser.
In der Teamwertung pendelten wir zwischen einem 3. und den 8. Platz. Alle lagen noch sehr nahe bei einander. Nur die ersten beiden waren zu
schnell. Es war also alles noch drin.

Nach einer harten Nacht, schaffte unser Team, welches übrigens „Stairway to Hell“ hieß, auf einen guten 6. Platz unter 15 Teams. Mit einer Zeit von 13Stunden und 24 Minuten war das auch mein längstes je gelaufenes Rennen.

Wahnsinn wenn man dann noch weiß, dass der beste Einzelstarter Andreas Allwang aus München die 100 Runden in 13Stunden und 26 Minuten gemeistert hat. Also knappe 10 Minuten schneller als wir als Team. Hut ab.

Am Ende hat Simone, welcher ich hier nochmal einen riesen Dank aussprechen will, weil sie uns so grandios aus der Patsche geholfen hat, ihre 25 Runden souverän gemeistert.
Emile, der solch lange Strecken auch weniger gewohnt ist, lief 33 Runden. Ich absolvierte die fehlenden 42.

Es war ein grandioses Rennen, welches ich auf jeden Fall nächstes Jahr unbedingt noch mal bestreiten möchte. Dann aber etwas besser organisiert, und vielleicht auch mit etwas grösseren Ambitionen.

Hier die Resultate:

http://treppenlauf.de/home_htm_files/Endstand%202014.pdf

Und die Veranstalter Homepage:

www.treppenlauf.de

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