13. Darß Marathon, 22.04.18

13. Darß Marathon, 22.04.2018
(von Birgit Leszinski)

Unterwegs

Meine 4. Teilnahme an diesen wunderschönen Landschaftslauf wollte ich mit einer neuen Bestzeit krönen, laut Plan SUB 3:50.
Nur das Training lief nicht optimal, Erkältung und Probleme mit Fuß und Piriformis. Aber pünktlich zum Marathon alles gut und der Halbmarathon eine Woche vorher vielversprechend.

Sonntag 9 Uhr am Start in Wieck, das erste Mal kein Aprilwetter sondern angenehme Temperaturen, Sonne und kaum Wind. Am Start keine Hektik ca. 250 Marathonis, viele Wiederholungstäter, man kennt sich.

Die erste Hälfte der abwechslungsreichen Strecke über die Wiesen nach Prerow, durch den Darßer „Urwald“ bis zum Deich Richtung Ahrenshoop machten Spaß, locker und leicht alles nach Plan. Vielleicht ein wenig zu schnell. Von Anfang an jeder VP zum Trinken gestoppt denn es wurde schnell warm, zu warm und von nun an kein Schatten mehr.

Bei km 25 kam der Einbruch, es ging rauf auf die Steilküste und ich fühlte mich als hätte mir jemand den Stecker gezogen. Ich wurde immer langsamer, die Beine schwer, die Sonne brannte und ich sehnte jede VP herbei. Der lange Weg am Bodden, ich kämpfte mit mir.
Bei km 36 wollte ich schon aufgeben der Traum von SUB 3:50 war längst ausgeträumt, der Fuß tat weh und durch das ständige auf die Uhr schauen wurde ich auch nicht schneller.
Aber Stopp, da war doch noch Plan B: unter 3:55 h, etwas schneller als 2017. Vielleicht zu schaffen, das gab neuen Mut, nur noch 5 km. Einige Läufer konnte ich überholen, km 40. Jetzt noch mal letzte Kräfte mobilisieren, dachte ich. Oh nein, nicht schon wieder, Krämpfe kündigten sich an. Dann endlich im Ziel, 3:53 h, geschafft!
Nach einer wohltuenden Massage, der Blick auf die Ergebnislisten.
Wow, 7. Frau und 1. Platz AK. Da hatten heute wohl einige mit dem Wetter und der Strecke zu kämpfen. Ich saß auf der Wiese in der nun angenehmen Sonne, wartete auf die Siegerehrung und Tränen kullerten mir über die Wange.
Das Präsent habe ich gleich an den schnellsten Mann weitergegeben, ich steh nicht so auf eingeschweißten, toten Fisch.

Ich brauchte diesmal recht lange um mich körperlich & mental von diesem Lauf zu erholen.
Aber wie sagt man so passend: „Schmerz geht, Stolz bleibt“.

Vielen Dank an Constanze & Steffanie, die auf der Halbmarathonstrecke Ihr Bestes gaben, für die nette Fahrgemeinschaft und den Tipp mit der kostenlosen Massage.
Die Orga war wieder spitze, super Stimmung überall und eine schöne, außergewöhnliche Medaille. Vielleicht mag 2019 der ein oder andere Vegan Runner mitlaufen, es gibt auch eine Teamwertung.

Veranstalter: www.darss-marathon.de

Bericht aus dem Jahr 2017
Bericht aus dem Jahr 2016
Bericht aus dem Jahr 2015

12. Darß Marathon, 23.04.17

Ein Bericht von Birgit Leszinski.

Bereits zum 3. Male stand ich am Start des Darß Marathons in Wieck.
Diesmal ohne Regen, immer wieder mal Sonne, dafür eisiger, oft böiger Wind.

Und ich hatte nur ein Ziel, endlich unter 4 Stunden!
War ich irre, bei der anspruchsvollen Strecke?
Laut Trainingsplan waren 03:58 möglich, mein Plan B, falls nicht alles supi läuft, 03:59:) und das bitte ohne Stress und Druck.

Auf den Wiesen zwischen Wieck und Prerow begrüßte uns ein starker, eiskalter Wind. Gut, das ich mich zwischen großen Jungs „verstecken“ konnte. Nur so lief ich schneller als geplant.

Im Ostseebad Prerow; meinem Urlaubsort, super Stimmung, Musik und Spinnmarathon.


Dann durch den Darßer Urwald; Sümpfe, uriger Buchenwald und Naturlehrpfade.
Es gab viel zu bestaunen, schön dass ich noch ein paar Tage hier bin.

Kurz vor Ahrenshoop auf dem Deich die HM-Marke, nun nur noch 21,1 km. So zählte ich die km runter und es lief gut und machte Spaß. Der Weg führte nun durch den Ort und dann rauf auf die Steilküste, was für ein toller Blick auf die stürmische Ostsee.
Aber dieses Stück kostete viel Kraft und es wird nicht einfacher. Keine Stecke für Bestzeiten, dachte ich noch. Immer wieder blies ein böiger Seitenwind und dann der nicht endende Weg an der Boddenküste Richtung Born. Zum Glück schob mich hier der Rückenwind vorwärts.

Die letzten 10 km musste ich arg kämpfen. Ich ignorierte die leichten Fußschmerzen und das Teufelchen: „Hey da ist eine Bank, hör doch auf, quäl dich nicht so.“ Aber nichts da, einige Läufer konnte ich noch einsammeln, das motiviert. Nicht lustig, wieder einmal die Nordic Walker zu dritt nebeneinander.

Dann endlich das Ziel in Sicht, ein ungläubiger Blick auf die Anzeige 03:56.. brutto.
Wie oft hatte ich mir den Zieleinlauf mit 03:58 vorgestellt aber nicht im Traum gedacht noch schneller zu sein. Ich brauchte eine Weile bis ich das realisiert hatte, dann ließ ich mir, fix und fertig aber glücklich, das Erdinger schmecken.

Später die Urkunde: 03:55:38 netto, 2. Platz AK 50

Damit habe ich die Vorjahreszeit um 20 min verbessert und war sogar 10 min schneller als beim Berlin Marathon.

Die Organisation war wieder top, reichlich Verpflegungsstellen, nette Leute und die einzigartige Medaille.

Diesen wunderschönen Landschaftslauf möchte ich nicht missen, also dann bis April 2018.

www.darss-marathon.de
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Alle Fotos:

Bericht aus dem Jahr 2016
Bericht aus dem Jahr 2015

XXXVII. Internationaler Usedom-Marathon, 03.09.16

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Ein Bericht von Robert Boyde-Wolke

Laufen auf Europas längster Strandpromenade

Mit meiner Frau habe ich schon seit Monaten mal darüber unterhalten, ob wir auf Insel Usedom unseren Kurzurlaub machen werden im Anschluss mit einer Marathonteilnahme.
Das war möglich und die problemlose Anmeldung im Internet beim 37. Usedom-Marathon war schon im Juni dieses Jahres ausgeführt. Anfang September soll das sommerliche Klima an der Ostsee relativ noch zu retten, vielleicht mit ein paar Sonnenstunden, so hatten wir uns mehrmals gehofft? Der Reiz für mich war die vielen Kilometer Laufweg direkt an der Ostsee sowie die malerische Ortschaften und traumhafte Landschaften in der Küstennähe.

Schon am Freitagvormittag waren wir mit dem Auto in Zinnowitz angekommen, es verlief kein Stau auf der Autobahn. In Wolgast hatten wir für 2 Übernachtungen mit Frühstück beim schön gestalteten Hostel „Postel“ (ehemals Postamt) gebucht. So hatten wir uns den halben Tag mit dem Baden genutzt, etwas Sonne war noch da. Ich konnte endlich in diesem Jahr an der Ostsee baden teilnehmen, das Wasser war ein wenig kalt, egal – ich bin doch kein Weichei – das war mein Blitzgedanke!

Schon nach drei Stunden bekam ich schnell leichten spürbaren roten Sonnenbrand am Gesicht, alle Achtung! Eincremen bitte! Selbst schuld, die mitgebrachte Sonnenöl war im Auto aufbewahrt.

Nach dem Einchecken im Hostel bzw. vor dem Abendessen in Wolgast schnell die Startunterlagen abholen im Sportcasino am Peenestadion. Die Abholabwicklung verlief schnell und problemlos. Kurios war allerdings wenige Tage vor dem Start die E-Mail vom Veranstalter, dass die finale Startnummer erst mit Abholung der Startunterlagen vergeben würde. Der Nachteil war nur, dass man andere LäuferInnen vor dem Lauf nicht an der Startnummer identifizieren konnte.
In einer Papiertüte wurde ausgegeben: 2 Äpfel, 1 Capri Sonne, Anhänger mit der Startnummer für die Kennzeichnung der Kleiderbeutel, Programmheft sowie ein Gutschein für Essen und 1 Getränk.

Pünktlich um 8:30 Uhr am Wettkampftag war die Abfahrt vorm Stadion mit einem der drei bereitgestellten Busse nach Swinemünde. Das ist der Startort für Marathonläufer, bei dem HM beginnt in Wolgast mit der gleichen Startzeit. Über eine gute Fahrtstunde dauerte es, da unterwegs noch LäuferInnen zustiegen – das nenne ich das gute Service vom Veranstalter.

Ich hatte ein gutes Gespräch mit einem älteren Marathonläufer im Bus, der sich üppig frühstückte. Darüber staunte ich bis heute noch, wie er sich schaffte, fast über 1 Std vorm Start noch voll und satt gefrühstückt hat. Ich selbst ist die Schmerzgrenze bei fast 3 Stunden vorm Start. Seltsam! Sein erster Marathon mit 62 Jahren, mein Respekt! Er war schon 3x dort und würde immer wieder gern wiederholen.

Er berichtete mir auch, dass früher bei der Anmeldung die Nummer von Ausweisen/Reisepässe angegeben werden musste wegen des Grenzübergangs. Heute ist das zum Glück nicht mehr der erforderliche Fall.

Am Start hatte ich noch ein wenig Zeit, mich schnell umzuziehen. Viele blickten mich komisch an, als ich das „Vegan Runners“-Laufshirt anzog. Es war meine stabile Routine und war auch etwas stolz darauf, ein wenig aufmerksam mit meiner veganen Lebensweise bekanntzugeben. Diesmal habe ich mir schlau machen lassen, etwas Sonnenöl einzucremen. Vom letzten Marathonlauf in Müritz bekam ich starken Sonnenbrand, das war meine Lektion gewesen. Einmal und (hoffentlich?) nie wieder….
An der Sporthalle stand der Bus für den Kleidertransport nach Wolgast. Prima war auch vorm Startbeginn noch das Wasserangebot vom Veranstalter.

Zufällig war der bekannte Berliner Läufer mit seinem Vornamen „Henry“, der sich sehr fein mit weißem Hut und Handschuhen verkleidet war, auch vor Ort, ihn hatte ich letzten Mal beim „2. Müritz Marathon“ gesehen. Ein Foto mit ihm kommt in mein Laufarchiv.

Über 200 Marathonteilnehmer vor dem pünktlichen Start um 10:30 Uhr. Das Wetter war für mich schon optimal, etwas leichter Wind mit Sonnenschein. Das laute Startsignal kam aus einer historischen Kanone mit 2 Kanonieren. Mal was anders!

Viel Beifall von den polnischen, aber auch vielen besuchsweise anwesenden deutschen Zuschauern. Nach einer halben Kilometerlänge die 180-Grad-Wende in die Richtung Westen zur polnisch-deutschen Grenze.

Schon nach ca. 2,5 km erreichte man die Grenzlinie Polen und Deutschland, was nicht zu auffällig war aufgrund des gleichen Ausbaus des Küstenweges.

Bis fast zum 10. Kilometer auf der wunderschönen Strandpromenade lief ich mit „Henry“, der Gentlemen-Läufer gemeinsam im angenehmeren Marathontempo. Bemerkenswert war für mich, dass er viel Anerkennung und Bravour für seine auffällige „Smoking“-Bekleidung von den Zuschauern erhalten hatte. Das war einzigartig geiles Gefühl, neben ihm zu laufen und mitansehen durfte. Er feierte seinen 40. Marathon, fünffach mehr als meine derzeitige Teilnahme. Applaus für ihn!

Die bekannte drei „Kaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin war für mich eine tolle Mischung mit der guten Stimmung von den Zuschauern sowie die sehenswert restaurierten prächtigen Strandvillen, die vielen aus Holz in weiß gestrichen – typisch Bäderarchitektur – gewesen.

Am Ortsende von Bansin ging es dann links von der Promenade weg recht steil bergan, um dann ca. 4km auf einem profilierten schönen Waldweg zu laufen.

Es waren viele überholte Radfahrer zu sehen, was mich aber nicht störte. Wir laufen ja fast auf dem bekannten „Usedom-Radweg“.

Nach dem Waldstück ging es parallel zu einem Campingplatz wieder auf geteerter Strecke und kurzen teilweise 16%igen Gefällstrecken nach Ückeritz. Es wurde immer härter mit den abwechslungsreichen Bergsteigungen.
Zum Glück waren wir mehr im Wald und somit im Schattenvorteil! Kaum Sonnenblicke sowie die Ostsee waren zu sehen.

Vorbei am Kölpiner See war die Halbzeit für die gesamte Marathonstrecke. Nach der tollen Verpflegung bestehend aus viel Obst (Melone, Orangen, Äpfeln und Bananen) sowie Getränke in die vielen Treppenstufen hoch wieder die herrliche Waldstrecke nach Koserow.

Bisher war bereits die schöne 25 km nach der Verpflegung mit Hilfe von Streckenposten, die mit Rad unterwegs waren, gelaufen. Noch ein weiteres letztes Waldstück von ca. 2,5 km, dort wurden vom Organisator die hochausstehende Wurzeln mit Leuchtfarben markiert, um ein Stolpern der Läufern zu vermeiden.

Bei 30 km war mit dem Waldlauf damit vorbei und musste nun bis zum 40 km parallel zur B 111 auf einem Radweg bei starkem Gegenwind! laufen. Das war brutal und kräfteberaubend!

Die einige letzten Verpflegungen bei Zinnowitz und kurz vor der Peenebrücke war ein Lauf in Begleitung mit dem bekannten „Mann mit dem Hammer“, in meinen Gedanken immer wieder: „aufgeben, Pause machen, durchbeißen usw.“ im Spiel.

Nun endlich das „blaue Wunder von Wolgast“ – die moderne Brücke, die Usedom mit dem Festland verbindet, überquert und dann um den Stadtkern zum Peenestadion.

Kurz vorm Ziellauf (500m) ein letzter kurzer Anstieg und eine halbe Stadionrunde zum stolzen Marathonziel mit einer Zielzeit von 4:16:22 Stunden. Die Zielzeit störte mich schon lange nicht mehr, ich hatte schon in der Zukunft immer vor, ich sei ein Marathontourist mit vielen schönen Erlebnismomenten.

Ich war echt froh, dass ich doch mit diesem interessanten Insellauf teilgenommen zu haben, obwohl viele im Vorfeld mich Angst zuredeten, dass dieser Usedom-Marathon sehr hart sein soll, aber im Endeffekt war es nicht so ausgegangen. Ich denke, es ist ein MUSS für jeden Marathonläufer, dort einmal mitzumachen.

Im Ziel bekam ich eine schöne Medaille sowie warme Verpflegung und Getränke. Für Veganer ist die Essverpflegung leider nicht akzeptabel, daher aß ich nur die Nudeln pur. Es gab nur Fleischgerichte (Bolognese) und Erbsensuppe mit bekannten Speckwürfeln – was soll´s?

Ohne Anstehen holte ich die gut dargestellte Urkunde ab und ging mit verdientem Stolz zum Hostel. Meine Frau war fast den ganzen Tag mit ihrer Freundin beim Tagesausflug auf Usedom, wo ihr Ehemann auch beim Usedomer HM lief. Abends haben wir uns dann alle viert zusammengetroffen und viel Unterhaltungsstoff zu diesem Tagesprogramm mitgebracht.

Meine kurze Zusammenfassung:

Ein Marathon als deutsch-polnisches Naturerlebnis!. Für ein Startgeld von 28 EUR wurde die Marathonveranstaltung professionell und mit viel Erfahrung organisiert.
Die Verpflegung war läufergerecht, die Laufstrecke meist flach mit ein paar kleinen Steigungen und jeder Kilometer ist sehr auffallend markiert. Auf der Straße ohne Autoverkehr und auf den Radwegen wurde meistens gelaufen. Ansonsten alles TOP mit ein super Preis-/Leistungsverhältnis. Es lohnt sich für alle, ein Kurzurlaub an der sonnigsten Ecke Deutschlands näher kennenzulernen!

Aus der Webseite von „Insel Usedom“ passt der Spruch mit meiner Teilnahme:
„Mehr Licht, Meerluft, mehr Zeit“ – für mich auch beim Marathon auf Usedom! ;o)

Parallel wurde auch nicht nur Halbmarathon (295 Teilnehmer), sondern zum ersten Mal ein Staffelmarathon (20 Teilnehmer) angeboten.

Es waren keine bekannte vegane LäuferInnen zu sehen, schade… vielleicht klappt es beim nächsten Mal mit ein paar….?

Robert Boyde-Wolke

Veranstalter: usedom-marathon.de

2. Müritz Marathon, 05.06.2016

Ein Laufbericht von Robert Boyde-Wolke:

„Nummer 5 lebt noch…“

Seit 2015 hat Müritz-Region ihren eigenen Langstreckenlauf – der Müritz Marathon stellt die sportliche Variante dar, die Landschaft an der Mecklenburgischen Seenplatte zu erkundigen.
Den Marathon an der Müritz gibt es noch nicht lange. Erst 2015 wurde er von den Veranstaltern ins Leben gerufen. Die Kernstrecke ist natürlich der Marathon von Rechlin nach Röbel, der an der Müritz entlang führt – zu gleichen Teilen durch die Natur und auf Asphalt. Doch „über 40 Kilometer“ klingen für den Ungeübten eher nach den passenden Distanz für eine Fahrradtour als nach einer zu bewältigen Joggingrunde. Daher gibt es auch andere Strecken, die für den Laufanfänger besser geeignet sind: Halbmarathon, 10km oder Bambini-Lauf (für Nachwuchsläufer).

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Eigentlich bin ich mit meiner Frau um diesen Zeitpunkt schon längst im Urlaub an der bulgarischen Küste am Schwarzen Meer (Varna). Leider wurde unsere 18-jährige Perserkatze 3 Tage vor unserem Urlaubsantritt erblindet. Für uns war natürlich ein trauriger Schock gewesen und haben uns nach langem Überlegen beschlossen, unsere geplante Urlaubsreise abzusagen. Wir wollen für sie die neue Lebensumstellung als Blinde voll und ganz unterstützen. Das ist unsere Fürsorgepflicht!

Daheim suchte ich im Internet während der Urlaubszeit nach den bundesweiten Marathonwettkämpfen und mit dem „Müritz Marathon“ war nun meine spontane Entscheidung. Es soll ein Sonntagsausflug, dem 05. Juni 2016, mal mit meiner Frau an der Mecklenburgischen Seenplatte hinzufahren und dort gemeinsam kleinen Badeaufenthalt am See „Müritz“ teilzunehmen. Nebenbei möchte ich vorher mein 5. Marathonlauf dorthin mitmachen. So nach dem zufälligen Motto „Sommer, Sonne, Marathon“! 

Gute zwei Autobahnstunden von Berlin war man schnell zum nordöstlichen Bundesland erreichbar.

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Etwas verfrüht war ich in Rechlin da, der am südwestlichen des größten vollständig in Deutschland liegenden Sees entlangführt.

Vor Ort konnte man sehen, dass an diesem Wochenende viel los war, parallel mit der Marathonveranstaltung fand sich ein buntes Rahmenprogramm der „InWater Boatshow“, eine Bootsmesse, sowie Fest mit Karussellen.

Die Abholabwicklung am Startbereich war relativ schnell und bekam die Startnummer „5“.
Die Teilnehmerzahl für Marathonlauf war 62 zu rechnen, davon 10 weibliche.

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Mit großer unerwarteter Überraschung habe ich endlich eine bekannte ältere, deutsche Marathon-Oma persönlich getroffen. Mit ihrem Alter von 74 Jahren nahm Sigrid Eichner, vom LG Mauerweg Berlin, über 1900 Marathons teil. Hut ab vor Ihrer vielen Einsätzen! Sie wirkte für mich nicht zu alt und fand mit unserem Kennenlerngespräch cool. Über ihre Läufe habe ich viel aus den Medien erfahren.

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Ein Tag vor dem Marathonstart hatte ich kurz mal die Wettervorhersage angesehen, rechnete schon mit einer wahrscheinlichen Sommerhitze. Vor Ort sah man schon blauer Himmel und ein lächelndes Sonnenschein. „Oh, es wird sehr warm werden“, egal angemeldet habe ich schon. Es gibt kein Zurück mehr!

Direkt an der Müritz konnte man die einzigartig schöne Naturstrecke bis zur Wendeschleife in Röbel am Hafen zu laufen bzw. zu sehen. Die Landschaftsstrecke bestand aus einer Mischung von Natur und Asphalt zu gleichen Teilen. Die Verpflegung alle 5 km mit Wasser, Bananen und Äpfeln.

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Bis zur Mittagszeit wurde das Wetter immer härter, denn es war KEIN Wind sowie Feuchtigkeit, nur Schwüle und purer Sonnenschein. Sowas hatte ich in meinem Marathonleben noch nie erlebt und meine Kräfte wurden immer knapper nach 27 km.

Ich konnte es nur noch Gehen und lockeres, langsames Laufen kombinieren und erreichte nach 5:04 Stunden voll erschöpft am Ziel. Meine Frau hatte mich noch nie gesehen, wie ich ausgepowert aussah. Ich war froh, dass ich mit meiner fünften Marathonteilnahme nicht gleich aufgegeben habe. Wieder neue Erfahrung eingesammelt…

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Nach dem Zieleinlauf ging ich schnell mit meiner Frau ins kühle Wasser, das ich sehr gut gebrauchen konnte. Es war für mich trotzdem ein schöner, teils anstrengender Badeausflug gewesen.

Im Hintergrund waren die Aussteller von der Bootsmesse zu sehen.

Wir werden später noch einmal nach Müritz fahren und ein paar Tage Urlaub machen, man kann dort viel unternehmen. Wirklich eine kleine Reise wert!

Unterm Strich kann ich für dieser Sonntagsausflug sagen, dass die „Nummer 5 noch lebt“ (bekannt aus dem amerikanischen Sci-Fi-Film aus dem Jahre 1986).
Denn mit meiner „5.“ Marathonteilnahme, meiner Startnummer „5“ sowie über meine „5“ Stunden Zielzeit und ausgerechnet das Laufdatum „5.“ Juni war eine besondere Zahl für mich programmiert :o) ! Es bleibt für mich natürlich in schöner Erinnerung.

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Alle Fotos in der Übersicht

Recknitztallauf, 05.05.16

Recknitztallauf am 05.05.2016 (Christi Himmelfahrt), ein Bericht von Constanze:

Manchmal wälzt man den Laufkalender gefühlte hundert Mal auf der Suche nach dem perfekten Lauf oder durchstöbert das Internet auf der Suche nach interessanten Laufberichten. Beim Recknitztallauf war das anders. Man könnte fast meinen, der Lauf hat mich gefunden.

Und das kam so:

Am Mittwoch vor Himmelfahrt machten wir uns auf den Weg nach Zingst, wo wir mit den Kindern jedes Jahr in der Vorsaison ein verlängertes Wochenende verbringen. Seitdem ich mit meinen Töchtern dort vor vielen Jahren zur Mutter-Kind-Kur war, liebe ich dieses Fleckchen Erde über alles und ein Jahr ohne den Zingster Puderzuckersandstrand kann ich mir einfach nicht vorstellen. Aufgrund der sehr positiven Wettervorhersagen, waren die Straßen enorm voll und auf unserer regulären Strecke wurde in den Verkehrsnachrichten Stau durchgesagt, so dass wir erstmals eine andere Route über die Dörfer fuhren. Und da hab ich in einem kleinen Örtchen namens Kavelsdorf das riesige Werbeplakat für den Recknitztallauf entdeckt, der jedes Jahr an Himmelfahrt stattfindet. Also habe ich, Smartphone und mobilen Daten sei Dank, kurzerhand im Internet recherchiert. Neben 400 und 800 Metern für die Bambinis gab es Läufe über 2km, 6km, 10km und den Halbmarathon. Mit Blick auf die HM-Zeiten des letzten Jahres wäre sogar ein Sieg drin. Einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen und zeigen, was mit veganer Ernährung alles möglich ist, das wär’s doch! Da ist man dann schon mal direkt sehr motiviert. In Berlin scheint es für eine mittelschnelle Freizeitläuferin wie mich nahezu unmöglich zu sein, eine gute Platzierung zu erzielen, aber in der Provinz könnte das mit etwas Glück sogar klappen, dachte ich mir. Ich leistete also solange Überredungs- und Überzeugungsarbeit, bis mein Freund einverstanden war. Ein längerer Lauf von 20km war im Rahmen des Urlaubs schließlich ohnehin geplant. Ein bisschen abschreckend fand ich die Meldegebühren, die bei einer Nachmeldung für den Halbmarathon immerhin 20 Euro betrugen, was mir für eine solche Veranstaltung doch recht happig erschien. Aber hey, es war immerhin Urlaub und so kam es, dass unser Wecker am ersten Urlaubstag bereits 7:45 Uhr klingelte, denn wir hatten eine 50 – minütige Fahrt ins Hinterland vor uns. Bei der Nachmeldung vor Ort und der stolzen Nennung meines Vereins zuckte der Herr am Meldestand noch nicht mal mit der Wimper und es kam auch kein blöder Kommentar. Wie schön!

2016recknitztallauf_vorher-bildDa ich mein VR-Shirt nicht dabei hatte, aber nicht ganz ohne Statement antreten wollte, lief ich mit Stirnband, welches ich eigentlich für den rauen Küstenwind eingepackt hatte. Im Hinterland wehte jedoch kein Lüftchen und es war natürlich viel zu heiß, so dass ich das Tuch hinterher auswringen konnte 😉´

Der HM war mit fast 22,5 km deutlich länger als 21,1 km. Darauf hätte ich mich gerne vorher eingestellt, denn so zog sich der vermeintlich letzte Kilometer wie Kaugummi und wollte einfach nicht enden. Ansonsten lief es, trotz des Sonnenscheins und sommerlicher Temperaturen, ziemlich gut. Ich bin mit meiner Durchschnittspace von 5:07 min/km für einen Lauf durch die Natur zufrieden. Meine Zeit von 1:54:37h hat dennoch nur für den dritten Platz gereicht und dass, obwohl nur sechs Frauen am Start waren. Das diesjährige Teilnehmerfeld war schnell und die Hitze machte mir zu schaffen. Als ich jedoch auf Nachfrage bei einer Helferin an der Strecke erfuhr, dass ich aktuell die dritte Frau bin, wollte ich mir das einfach nicht mehr nehmen lassen und zog nochmal etwas an, denn meine Erwartungen waren hoch und es sollte, wenn schon kein Sieg, zumindest mein zweiter Treppchenplatz werden. Die anderen beiden Damen waren leider außer Sichtweite, sonst wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen und ich hätte mich möglicherweise heranziehen können. Nachdem die 10km – Läufer, mit denen wir uns die Strecke teilten, Richtung Ziel abdrehten, war es insgesamt ein eher einsames bzw. langweiliges Rennen und ich musste arg kämpfen. Der flache Rundkurs bot lediglich zu Beginn einen längeren Anstieg und führte ansonsten überwiegend über Feldwege und Asphalt, streckenweise aber auch über diese unebenen DDR-Betonplatten, wie man sie häufig auf den ehemaligen LPG-Wirtschaftswegen findet.

2016recknitztallauf_strecke

Nach Überqueren der Ziellinie wurde ich jedoch mit einer hübschen getöpferten und somit sehr individuellen Medaille belohnt, die aus meiner mittlerweile doch recht üppigen Medaillensammlung durchaus positiv hervorsticht. Etwas schade war der Umstand, dass ich im Ziel das letzte Stück Banane ergatterte. Mal abgesehen davon, dass ich gerne auch noch ein paar mehr Stücke gegessen hätte, taten mir die LäuferInnen nach mir wirklich leid. Ich erlebe das in letzter Zeit leider häufiger: Die Bambinis und Finisher der kürzeren Distanzen nehmen sich Unmengen der bereitgestellten Snacks und für diejenigen, die wirklich lange unterwegs sind und die somit im Anschluss erst recht Energie brauchen, bleibt dann häufig nichts mehr übrig. Hier sollten die Veranstalter dringend nachbessern und für jede Laufgruppe ein gewisses Kontingent zurückhalten. Der gesüßte Tee war ebenfalls alle und wurde auch nicht nachgefüllt, so dass ich mit Wasser vorlieb nehmen musste. Das trübte meine Stimmung leider erheblich. Ich bekam noch mit, wie eine Gruppe von Helfer-Mädels (vielleicht 14-16 Jahre alt) angeregt tuschelte. Schließlich war eine von ihnen mutig und sprach mich an. Sie fragte, ob ich denn wirklich vegan sei. Mit etwas besserer Laune und schnellerer Regeneration durch adäquate Energiezufuhr wäre da bestimmt ein tolles Plädoyer für die Verbindung von veganer Ernährung und Sport drin gewesen. Aber so… Immerhin verkniff ich mir den ironischen Kommentar, dass es natürlich nur aus Spaß auf meinem Stirnband stehen würde und bejahte einsilbig. Nach einer nahezu eiskalten Dusche in ollen Vereinsräumen (Augen zu und durch!), war ich zumindest erfrischt und fand glücklicherweise in meiner Sporttasche noch einen alten Clif-Bar, den ich gierig verschlang. Den Blick aufs MHD vermied ich, denn er tat, was er sollte und meine Stimmung hellte sich auf, so dass ich zur Siegerehrung schon wieder so etwas wie ein Lächeln zustande brachte.

Die Geschichte der Laufveranstaltung, die es bereits seit 1972 gibt, ist durchaus interessant: „Der Recknitztallauf hat seinen Ursprung in der Meilenlaufbewegung der ehemaligen DDR und den damals inoffiziellen Feierlichkeiten zum Herrentag. Die Tradition an besagtem Herrentag (Himmelfahrt) eine Sportveranstaltung durchzuführen, hat sich der Kavelsdorfer Sportverein bewahrt und ausgebaut.“ (Quelle)

Schöne Fotos von der Strecke oder der Siegerehrung existieren leider nicht, aber immerhin gibt es das Vorher-Bild und eines von meinen Preisen. Passend zum „Herrentag“ erhielt ich ein 3er Geschenkset Altenburger Bier (Prost!) und ein Salzkristall-Teelichthalter (oder so).
2016recknitztallauf_preise

Erkenntnisse bzw. Memos an mich:

1) Ärgere dich nicht über Umwege – sie bergen manchmal tolle Überraschungen!

2) Ignoriere die Vorjahresergebnisse – neues Jahr, neue Läufer!

3) Verlasse dich nicht darauf, dass ein Halbmarathon nach 21,1 km geschafft ist!

4) Mach es wie die Eichhörnchen und lege dir Notverstecke für Energieriegel an (Sporttasche, Handschuhfach,…) – die nächste schlechte Versorgung bei einer Laufveranstaltung kommt bestimmt!

5) Hab immer ein paar positive Statements zum Veganismus parat, die du notfalls abspulen kannst!

4) Fahre niemals (wirklich niemals!) wieder ohne dein Vegan Runners – Shirt in den Urlaub!

Constanze

Darss-Marathon, 24.04.16

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Marathon, der Zweite, ein Laufbericht von Birgit Leszinski.16darss_birgit
Ein Jahr ist rum und versprochen ist versprochen. Also wieder Urlaub mit sportlicher Herausforderung kombiniert. Außerdem kann man sich diesen wunderschönen Naturerlebnislauf auf dem Darß nicht entgehen lassen!
Früh mit dem Fahrrad zum Start nach Wieck: Kälte, Regen, Wildschweine. Die netten Schweine ließen mich passieren und pünktlich zum Startschuss um 9 Uhr hörte der Regen auf und auch wegen der nur ca. 3 Grad ging es zügig voran. Entlang der Wiecker Wiesen nach Prerow. Dort wurden wir zünftig begrüßt und vor dem Heimatmuseum konnte man die fleißigen Frauen an den alten Spinnrädern bestaunen. Weiter ging es durch den urigen Darßer-Urwald mit wechselndem Untergrund, Betonplatten, Sand, Matsch, „verwunschene“ Pfade, in Richtung Ahrenshoop.
16darss_urwald
Die 1. Hälfte war geschafft, alles lief super in geplanter Zeit nur leider wird es bekanntlich ja nicht einfacher! Dann rauf zum Steilufer mit unvergesslichem Blick auf Strand und Ostsee. Ab und zu ließ sich auch mal die Sonne blicken. Der Weg führte uns jetzt an der Boddenküste zum Althagener Hafen. Gefühlt nahm der Weg kein Ende und ab km 30 meldete sich mein linker Fuß. Ich konnte zwar weiterlaufen aber es lief nicht mehr rund.16darss_birgit2
Nachdem passieren des Fischerdorfes Born, hoffte ich die letzten 8 km noch mal etwas schneller laufen zu können. Aber die Luft war raus, trotz allem konnte ich noch einige LäuferInnen überholen, welche wohl am Anfang zu schnell unterwegs waren. Kurz vorm Ziel zur “Abkühlung“ ein Graupelschauer dann endlich geschafft!
In 04:16:20 erreichte ich das Ziel an der Darßer Arche in Wieck.
Es lief nicht optimal aber immerhin eine Verbesserung von 15 min zum Vorjahr. Die Organisation war wieder perfekt, großen Dank den fleißigen Helfern an den 14 VP’s, die Medaillie einzigartig.
Nächstes Jahr bitte einige Grad wärmer und Sonne im Ziel und bitte die eine Stunde später gestarteten HM Nordic-Walker hintereinander laufen!
www.darss-marathon.de

Darss-Marathon, 26.04.15

DarßMarathon01

Birgit’s erster Marathon, 26.04.2015
(Ein Laufbericht von Birgit Leszinski.)

Ich liebe die Ostsee und den Darß und wollte dieses Jahr noch meinen ersten Marathon laufen. Also Urlaub in Prerow gebucht und mich zum Darß Marathon angemeldet
Und nach 16 Wochen Training hieß es:

LOP, KINNING! LOP! (plattdeutsch für Lauf, Baby! Lauf!)

Es war eine tolle, kleine aber feine, gut organisierte Laufveranstaltung.
Nach dem vielen Regen am Samstag, Sonne/Wolken Mix, wenig Wind und gefühlte 15 Grad.
Die 42 km führten durch den Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“, kleine Orte, den urigen Darßwald und hoch oben auf der Steilküste zurück zum Ziel. Ein Traum von Landschaft! Unterwegs gab es so viel zu sehen u.a. Kraniche im „Tiefflug“.
Für Getränke und Obst war ausreichend gesorgt, es gab 14!! Verpflegungspunkte.
So liefen sich die ersten 20 km recht leicht, ich war in netter Gesellschaft und „trödelte“ ein bisschen und ließ auch keinen Verpflegungspunkt aus.
Mit meinem Vegan Runner Shirt fiel ich oft positiv auf, es gab spontanen Zuspruch und ein blöder Spruch wurde entsprechend kommentiert.
Ab km 25 wurde es doch sehr anstrengend und da ich mal wieder Angst hatte nicht durchhalten zu können, bin ich langsamer gelaufen. Dann endlich Kilometer 40, jetzt hab ich noch mal richtig Gas gegeben und war fertig aber glücklich nach 04:31:33 h im Ziel.

Leider gibt keine Fotos vom Lauf mit mir, dafür ein Foto von mir (Steilküste Ahrenshoop).
Und Urkunde und die tolle Medaille…

Nächstes Jahr will ich wieder und deutlich schneller dabei sein!

DarßMarathon02

Veranstalter: darss-marathon.de