Trail Uewersauer, 19.11.17

Nun schon zum 4. Mal (2013, 2014, 2016 & 2017) bin ich beim „langen“ Rennen des Trail Uewersauer in Luxemburg dabei.
Während es das erste Mal noch 50,1km zu bewältigen gab, ist die Strecke des UltraTrail seit 2014 53km lang.
Letztes Jahr wegen eines Missgeschicks einige Minuten nach dem Feld gestartet, habe ich es dieses Jahr zeitig an den Start geschafft. Rund um waren die Bedingungen dieses Jahr ideal.
Das Wetter war wunderbar klar, wenn auch ein wenig kalt. Ich war gut vorbereitet und zuversichtlich. Und dementsprechend lief es. Meine Taktik sich ca. alle 10km ein Zuckergel zu gönnen und an den Verpflegungsstationen mit Brühe und Banane zu Versorgung lief reibungslos. Das Koffein aus den Gels und die wunderschöne Landschaft sorgten dafür dass die ersten 35km wie im Flug vergingen. Und auch die Zeit stimmte: 10km: ca. 49min. bei km 35 stand die Uhr bei ca. 3 Stunden. Ich liebäugelte mit einer Zeit unter 5 Stunden.
Erst ungefähr bei Kilometer 42 wurde es „anstrengend“. Der Weg zurück hielt, zwar gewusst, aber dennoch immer wieder erstaunlich, harte Bergaufpassagen bereit. Ich hatte für ca. 3 km zu kämpfen, was für meine bisherigen Verhältnisse sehr in Ordnung war.
Am Ende finishte ich in 5:01:30. Eine Bombenzeit. fast 30 Minuten besser als noch vor einem Jahr.
Gerne hätte es unter 5 Stunden sein können aber dennoch war ich sehr zufrieden.
Und als ich dann noch in der Ergebnisliste sah, dass der nette Belgier mit dem ich eine ganze Weile lief und später ca. 6 min nach mir in Zeil kam, Axel Zeebroek war konnte ich es kaum fassen.
Einen Profitriathleten, Ironmangewinner und Olympiateilnehmer hinter sich zu lassen, machte mich zurecht stolz.

Nächstes Jahr dann gerne wieder. Oder vielleicht setze ich ja noch einen drauf und gönne mir ein verrückteres Rennen. Mal überlegen.

53km – Trail-Uewersauer (Luxemburg), 20.11.16

Laufbericht Trail-Uewersauer Luxemburg 2016
Ein Bericht von Pit Reger:

Nachdem ich letztes Jahr aus beruflichen Gründen beim Trail Uewersauer nicht hatte teilnehmen können, war es dieses Jahr wieder soweit. Seit nunmehr 13 Jahren wird der Trail Uewersauer in Luxemburg im Naturpark Uewersauer organisiert. Seit einigen Jahren gilt der Lauf auch regelmäßig als nationales Trail Championnat.
Da ich jedoch überwiegend in Berlin auf flachem Gelände trainiere, ist mir diese Wertung nicht sonderlich wichtig.

Ich war also schon ein paar Tage vorher schon nach Luxemburg gereist, habe die Zeit genutzt meine Eltern mal wieder zu besuchen, und ein wenig nichts zu tun. Da ich jedoch eine Woche vor Start noch mit meinem Ichias-Nerv und einer Erkältung leichte Meinungsverschiedenheiten hatte, ging ich eher nüchtern und ohne große Erwartung an den Start.

Der Start sollte morgens um 8.45 erfolgen. Dank der Orientierungskunst von meiner Fahrerin, die sich spontan dazu entschied in die komplett falsche Richtung zu fahren, kam ich nach 2-Stündiger Autofahrt erst am Rennort an, als das Feld bereits losgelaufen war. Also nichts mit entspannt warmlaufen oder Startnummern abholen. Ich rannte dem Feld also 15Minuten hinterher. Ein ordentlicher Schuss in den Ofen. Aber ich war nicht extra angereist, um dann direkt wieder nach Hause zu fahren.

So lief ich mit Musik auf den Ohren zuerst auf die Walker auf, um dann Stück für Stück die Trail Läufer zu erreichen. Die ersten 10km waren dann um die 48Minuten, die nächsten wieder ähnlich. Eigentlich schneller als geplant, aber was sollte an so einem Tag noch schief gehen.

Ich fühlte mich super und lief an einem nach dem anderen vorbei. So durfte es gerne weitergehen, dachte ich mir. Natürlich hatte ich gekonnt ignoriert, dass die erste Hälfte der Strecke etwas mehr bergab war.
Bei Kilometer 35 dann wie so oft. Durchhänger. Bei so gut wie jedem längeren Rennen habe ich meine 5 Kilometer. Die wollen dann nicht, die Moral ist so lala und ich fange an zu rechnen und zum Teil zu zweifeln. Dann esse ich wie verrückt und irgendwann gehts dann wieder. Dann ist aber schon fast Marathon Zeit und der Zug für eine gute Endzeit ist abgefahren. Während ich am Anfang noch mit einer 4Stunden 30Minuten geliebäugelt habe, ist jetzt 5Stunden und drüber angesagt.

Als dann am Ende das Wetter sich noch deutlich verschlechtert und wir oberhalb des Waldes über einen Kamm laufen wo es nur so stürmt denke ich nur noch ans ankommen.
Am Ende steht eine respektable Zeit von 5:29 auf der Uhr. Obwohl ich der festen Überzeugung war, dass ich fast 15 Minuten nach dem Feld losgelaufen bin, attestiert mir die offizielle Zeit nur dicke 4 Minuten. Damit war ich nur ziemlich genau eine Minute langsamer als vor 2 Jahren, wo es meines Erachtens deutlich bessere Bedingungen gab.
Wie auch immer. Ich bin im Ziel und auch wieder äußert glücklich.

Bis zum nächsten Mal.

Resultate 2016:
REGER, Pit N°148 TVB09 / Vegan Runners / CAB LUX 1992 MPlatz gesamt: 58 von 279 FinishernPlatz Männer: 57

split 1: 01:38.24
split 2: 03:33.10
split 3: 04:51.55
brutto: 05:33.57
netto: 05:29.48

Laufbericht: 2014
Laufbericht: 2013

XXXVII. Internationaler Usedom-Marathon, 03.09.16

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Ein Bericht von Robert Boyde-Wolke

Laufen auf Europas längster Strandpromenade

Mit meiner Frau habe ich schon seit Monaten mal darüber unterhalten, ob wir auf Insel Usedom unseren Kurzurlaub machen werden im Anschluss mit einer Marathonteilnahme.
Das war möglich und die problemlose Anmeldung im Internet beim 37. Usedom-Marathon war schon im Juni dieses Jahres ausgeführt. Anfang September soll das sommerliche Klima an der Ostsee relativ noch zu retten, vielleicht mit ein paar Sonnenstunden, so hatten wir uns mehrmals gehofft? Der Reiz für mich war die vielen Kilometer Laufweg direkt an der Ostsee sowie die malerische Ortschaften und traumhafte Landschaften in der Küstennähe.

Schon am Freitagvormittag waren wir mit dem Auto in Zinnowitz angekommen, es verlief kein Stau auf der Autobahn. In Wolgast hatten wir für 2 Übernachtungen mit Frühstück beim schön gestalteten Hostel „Postel“ (ehemals Postamt) gebucht. So hatten wir uns den halben Tag mit dem Baden genutzt, etwas Sonne war noch da. Ich konnte endlich in diesem Jahr an der Ostsee baden teilnehmen, das Wasser war ein wenig kalt, egal – ich bin doch kein Weichei – das war mein Blitzgedanke!

Schon nach drei Stunden bekam ich schnell leichten spürbaren roten Sonnenbrand am Gesicht, alle Achtung! Eincremen bitte! Selbst schuld, die mitgebrachte Sonnenöl war im Auto aufbewahrt.

Nach dem Einchecken im Hostel bzw. vor dem Abendessen in Wolgast schnell die Startunterlagen abholen im Sportcasino am Peenestadion. Die Abholabwicklung verlief schnell und problemlos. Kurios war allerdings wenige Tage vor dem Start die E-Mail vom Veranstalter, dass die finale Startnummer erst mit Abholung der Startunterlagen vergeben würde. Der Nachteil war nur, dass man andere LäuferInnen vor dem Lauf nicht an der Startnummer identifizieren konnte.
In einer Papiertüte wurde ausgegeben: 2 Äpfel, 1 Capri Sonne, Anhänger mit der Startnummer für die Kennzeichnung der Kleiderbeutel, Programmheft sowie ein Gutschein für Essen und 1 Getränk.

Pünktlich um 8:30 Uhr am Wettkampftag war die Abfahrt vorm Stadion mit einem der drei bereitgestellten Busse nach Swinemünde. Das ist der Startort für Marathonläufer, bei dem HM beginnt in Wolgast mit der gleichen Startzeit. Über eine gute Fahrtstunde dauerte es, da unterwegs noch LäuferInnen zustiegen – das nenne ich das gute Service vom Veranstalter.

Ich hatte ein gutes Gespräch mit einem älteren Marathonläufer im Bus, der sich üppig frühstückte. Darüber staunte ich bis heute noch, wie er sich schaffte, fast über 1 Std vorm Start noch voll und satt gefrühstückt hat. Ich selbst ist die Schmerzgrenze bei fast 3 Stunden vorm Start. Seltsam! Sein erster Marathon mit 62 Jahren, mein Respekt! Er war schon 3x dort und würde immer wieder gern wiederholen.

Er berichtete mir auch, dass früher bei der Anmeldung die Nummer von Ausweisen/Reisepässe angegeben werden musste wegen des Grenzübergangs. Heute ist das zum Glück nicht mehr der erforderliche Fall.

Am Start hatte ich noch ein wenig Zeit, mich schnell umzuziehen. Viele blickten mich komisch an, als ich das „Vegan Runners“-Laufshirt anzog. Es war meine stabile Routine und war auch etwas stolz darauf, ein wenig aufmerksam mit meiner veganen Lebensweise bekanntzugeben. Diesmal habe ich mir schlau machen lassen, etwas Sonnenöl einzucremen. Vom letzten Marathonlauf in Müritz bekam ich starken Sonnenbrand, das war meine Lektion gewesen. Einmal und (hoffentlich?) nie wieder….
An der Sporthalle stand der Bus für den Kleidertransport nach Wolgast. Prima war auch vorm Startbeginn noch das Wasserangebot vom Veranstalter.

Zufällig war der bekannte Berliner Läufer mit seinem Vornamen „Henry“, der sich sehr fein mit weißem Hut und Handschuhen verkleidet war, auch vor Ort, ihn hatte ich letzten Mal beim „2. Müritz Marathon“ gesehen. Ein Foto mit ihm kommt in mein Laufarchiv.

Über 200 Marathonteilnehmer vor dem pünktlichen Start um 10:30 Uhr. Das Wetter war für mich schon optimal, etwas leichter Wind mit Sonnenschein. Das laute Startsignal kam aus einer historischen Kanone mit 2 Kanonieren. Mal was anders!

Viel Beifall von den polnischen, aber auch vielen besuchsweise anwesenden deutschen Zuschauern. Nach einer halben Kilometerlänge die 180-Grad-Wende in die Richtung Westen zur polnisch-deutschen Grenze.

Schon nach ca. 2,5 km erreichte man die Grenzlinie Polen und Deutschland, was nicht zu auffällig war aufgrund des gleichen Ausbaus des Küstenweges.

Bis fast zum 10. Kilometer auf der wunderschönen Strandpromenade lief ich mit „Henry“, der Gentlemen-Läufer gemeinsam im angenehmeren Marathontempo. Bemerkenswert war für mich, dass er viel Anerkennung und Bravour für seine auffällige „Smoking“-Bekleidung von den Zuschauern erhalten hatte. Das war einzigartig geiles Gefühl, neben ihm zu laufen und mitansehen durfte. Er feierte seinen 40. Marathon, fünffach mehr als meine derzeitige Teilnahme. Applaus für ihn!

Die bekannte drei „Kaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin war für mich eine tolle Mischung mit der guten Stimmung von den Zuschauern sowie die sehenswert restaurierten prächtigen Strandvillen, die vielen aus Holz in weiß gestrichen – typisch Bäderarchitektur – gewesen.

Am Ortsende von Bansin ging es dann links von der Promenade weg recht steil bergan, um dann ca. 4km auf einem profilierten schönen Waldweg zu laufen.

Es waren viele überholte Radfahrer zu sehen, was mich aber nicht störte. Wir laufen ja fast auf dem bekannten „Usedom-Radweg“.

Nach dem Waldstück ging es parallel zu einem Campingplatz wieder auf geteerter Strecke und kurzen teilweise 16%igen Gefällstrecken nach Ückeritz. Es wurde immer härter mit den abwechslungsreichen Bergsteigungen.
Zum Glück waren wir mehr im Wald und somit im Schattenvorteil! Kaum Sonnenblicke sowie die Ostsee waren zu sehen.

Vorbei am Kölpiner See war die Halbzeit für die gesamte Marathonstrecke. Nach der tollen Verpflegung bestehend aus viel Obst (Melone, Orangen, Äpfeln und Bananen) sowie Getränke in die vielen Treppenstufen hoch wieder die herrliche Waldstrecke nach Koserow.

Bisher war bereits die schöne 25 km nach der Verpflegung mit Hilfe von Streckenposten, die mit Rad unterwegs waren, gelaufen. Noch ein weiteres letztes Waldstück von ca. 2,5 km, dort wurden vom Organisator die hochausstehende Wurzeln mit Leuchtfarben markiert, um ein Stolpern der Läufern zu vermeiden.

Bei 30 km war mit dem Waldlauf damit vorbei und musste nun bis zum 40 km parallel zur B 111 auf einem Radweg bei starkem Gegenwind! laufen. Das war brutal und kräfteberaubend!

Die einige letzten Verpflegungen bei Zinnowitz und kurz vor der Peenebrücke war ein Lauf in Begleitung mit dem bekannten „Mann mit dem Hammer“, in meinen Gedanken immer wieder: „aufgeben, Pause machen, durchbeißen usw.“ im Spiel.

Nun endlich das „blaue Wunder von Wolgast“ – die moderne Brücke, die Usedom mit dem Festland verbindet, überquert und dann um den Stadtkern zum Peenestadion.

Kurz vorm Ziellauf (500m) ein letzter kurzer Anstieg und eine halbe Stadionrunde zum stolzen Marathonziel mit einer Zielzeit von 4:16:22 Stunden. Die Zielzeit störte mich schon lange nicht mehr, ich hatte schon in der Zukunft immer vor, ich sei ein Marathontourist mit vielen schönen Erlebnismomenten.

Ich war echt froh, dass ich doch mit diesem interessanten Insellauf teilgenommen zu haben, obwohl viele im Vorfeld mich Angst zuredeten, dass dieser Usedom-Marathon sehr hart sein soll, aber im Endeffekt war es nicht so ausgegangen. Ich denke, es ist ein MUSS für jeden Marathonläufer, dort einmal mitzumachen.

Im Ziel bekam ich eine schöne Medaille sowie warme Verpflegung und Getränke. Für Veganer ist die Essverpflegung leider nicht akzeptabel, daher aß ich nur die Nudeln pur. Es gab nur Fleischgerichte (Bolognese) und Erbsensuppe mit bekannten Speckwürfeln – was soll´s?

Ohne Anstehen holte ich die gut dargestellte Urkunde ab und ging mit verdientem Stolz zum Hostel. Meine Frau war fast den ganzen Tag mit ihrer Freundin beim Tagesausflug auf Usedom, wo ihr Ehemann auch beim Usedomer HM lief. Abends haben wir uns dann alle viert zusammengetroffen und viel Unterhaltungsstoff zu diesem Tagesprogramm mitgebracht.

Meine kurze Zusammenfassung:

Ein Marathon als deutsch-polnisches Naturerlebnis!. Für ein Startgeld von 28 EUR wurde die Marathonveranstaltung professionell und mit viel Erfahrung organisiert.
Die Verpflegung war läufergerecht, die Laufstrecke meist flach mit ein paar kleinen Steigungen und jeder Kilometer ist sehr auffallend markiert. Auf der Straße ohne Autoverkehr und auf den Radwegen wurde meistens gelaufen. Ansonsten alles TOP mit ein super Preis-/Leistungsverhältnis. Es lohnt sich für alle, ein Kurzurlaub an der sonnigsten Ecke Deutschlands näher kennenzulernen!

Aus der Webseite von „Insel Usedom“ passt der Spruch mit meiner Teilnahme:
„Mehr Licht, Meerluft, mehr Zeit“ – für mich auch beim Marathon auf Usedom! ;o)

Parallel wurde auch nicht nur Halbmarathon (295 Teilnehmer), sondern zum ersten Mal ein Staffelmarathon (20 Teilnehmer) angeboten.

Es waren keine bekannte vegane LäuferInnen zu sehen, schade… vielleicht klappt es beim nächsten Mal mit ein paar….?

Robert Boyde-Wolke

Veranstalter: usedom-marathon.de

4. Orlen Warschau Marathon, 22.04.16

Ein Laufbericht von Robert Boyde-Wolke
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Meine 4. Marathonreise geht diesmal zu unserem östlichen Nachbarland Polen in der Hauptstadt Warschau.

Eigentlich wollte ich nach Prag fahren und dort mein Marathonlauf am 08. Mai 2016 beteiligen, leider war die Anmeldung schon nach 3 Wochen bei der Veröffentlichung im Internet komplett ausgebucht, kein Wunder bei der Teilnehmerzahl von ca.12.000 kann man nicht schnell die Startplätze bekommen.

„ORLEN“ – ein polnisches Mineralöl- und Tankstellenunternehmen zeigt seinen guten Ruf zum vierten Mal mit seiner Marathonveranstaltung im Frühjahr von Warschau. Neben dem Herbstklassiker Ende September hat die polnische Hauptstadt nun zwei Marathonwettbewerbe im Jahr.

Ich wollte einfach mal ein Wochenendtrip mit Marathonbeteiligung mitmachen, da konnte ich nicht „NEIN“ sagen, als ich in der Webseite von ORLEN Marathon angeschaut habe. Der Startpreis ist für alle Teilnehmer, ohne Frist, eine preiswerte Summe in Höhe von 25 EUR, inbegriffen Laufshirt, Finishermedaille u.v.m. Ich bin selbst in Polen geboren, aber mit 3 Jahren bis heute auf deutschem Boden lebend, und war noch nie in meinem Leben in Warschau gewesen. Meine Eltern waren seit 1968 nicht mehr dort. Deshalb mein spontanes Entschluss, vom 22.April bis zum 24. April 2016 nach Warschau zu fahren.

Mit dem bekannten Europasparpreis habe ich drei Monaten vor der Fahrt nach Warschau die superbillige Fahrkarten besorgt. Die einfache Hinfahrt pro Person kostet 29 EUR und das ist immerhin billiger, als wenn ich allein mit dem Auto nach Polen fahre. Dazu kommen Spritkosten sowie Mautgebühr.
Im Zug war es sehr angenehm, über 5 Std Fahrtdauer konnte ich problemlos gratis WLAN Internet surfen sowie ein warmes Freigetränk genießen. Ein super Service vom polnischen Bahnunternehmen!
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Vom Warschauer Hauptbahnhof bis zum Hotel ist es ca. 300 m entfernt. Mit dem Hotelangebot bin ich rundum zufrieden.

Am Freitag war ich mit meiner halbtägigen Stadtausflug locker beschäftigt. Am Abend war ich beim polnischen Fußballpunktspiel zwischen Legia Warschau und Cracovia als Zuschauer anwesend. Tolle Stimmung bei 25.000 Zuschauern…
Am Samstagmorgen vor dem Frühstück joggte ich ganz entspannt 8 km mittendrin in Warschau und wollte mal das bekannte Nationalstadion aufs Blick werfen, wo bei der Fußball-EM 2014 sich dort stattgefunden hatte.
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Bevor ich meine Startunterlagen abholen möchte, habe ich mir am Freitagabend im Hotel etwas schlaumachen lassen. In der Vormittagszeit am Sonnabend war ich fast an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten von Warschau unterwegs mit Hilfe des Stadtplans vom ADAC.
Zum Nachmittag war ich bei der Marathonmesse nahe dem Nationalstadion. Es ist fast überall gleich und die Abholabwicklung verlief problemlos. Bei der typischen Pastaparty habe ich zufällig ein gehörloser Läufer (59) aus Minsk/ Weißrussland, der schon über 600 Marathons teilgenommen hatte. Hut ab vor seiner Teilnahmezahl! Zum Glück gab es auch für mich als Veganer Nudeln mit einfacher Gemüsesauce, war lecker.


An dem richtigen Marathontag, am Sonntag, war schon ein wenig stressig. Musste überall suchen, wo man sich umziehen konnte, wo man die Kleiderbeutel ablegen konnte, wo die Startblöcke waren.

Das Wetter war wirklich „russisch“ kühl und das mittendrin April! Vor ein paar Stunden hatte es sich hier geregnet und deswegen die Kühle spürbar.

Den Startablauf zwischen den Blöcken war alles reibungslos sauber. Auf der anderen Straßenseite kam die Gegenseite vom 10-km-Lauf.

Über 1 km über die neue Brücke, wo man an der weiteren Sicht der Skyline von Warschau zu sehen war. Bis zur Altstadt kam ich über 5 km und zur 10-km-Strecke konnte man einiges viel ansehen. Danach war es nur typische Wohngebiete, Felder und einfache Straßenlagen zu erreichen. Alles war in ordentlichem Asphalt beim Laufen.
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Beim Zieleinlauf habe ich an Warschau eine kleine Botschaft mitgeteilt und dass Berlin Warschau doch liebt….  Da gab es einigen lauten Applaus von den Zuschauern, sicher vor Respekt!


Bis zum 35 km schaffte ich locker in gleichmäßigem Tempo nach 3:05 Stunden, dann ging es nicht mehr weiter mit den Kräften. Das bleibt mir bis heute immer noch ein Rätsel, warum die Kräfte am Ende nicht mehr vorrätig waren.

Jedoch war ich sehr erleichtert, dass ich wieder unter 4 Stunden zum Ziel angekommen war.
Eine sehr schöne Medaille bekam ich am Ende. Die Zielzeit war 3:52:01 Std.
Die Verpflegung war klasse und jeder konnte sich viel annehmen, wie man sich möchte. Kein Vergleich in unseren deutschen Laufwettbewerben.


Am Abend wieder Heimfahrt nach dem erfolgreichem Marathonlauf.

Unterm Strich kann ich ruhig sagen. Es hatte sich für mich gelohnt, nach Warschau, um alles mitgemacht zu haben. Empfehlenswert an allen!!!

Eine tolle Hauptstadt mit einer Mischung aus Alt und Neu. Es scheint so, dass Polen mehr zum Westen Europas gehören möchte.

Die Organisation sowie die gesamte Abwicklung für diesen Marathonwettbewerb waren einmalig klasse. In den nächsten Jahren werden sicher noch mehr Teilnehmer zum ORLEN-Warschau-Marathon kommen.

Merkwürdig war für mich, als ich mal kurz nachgerechnet habe im Internet, dass nur über 30 deutsche Teilnehmer/-innen am Start waren, trotz preiswerter Startgebühr!
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9. Drei-Länder-Marathon am Bodensee, 04.10.15

Auf gehts!
Auf gehts!

Mein Laufbericht von der Teilnahme beim 9. SPARKASSEN- 3 – LÄNDER – MARATHON AM BODENSEE:
Hallo liebe vegane Lauffreunde,
da ich zurzeit für 5 Wochen auf Kur im wunderschönen Allgäu mich befinde, habe ich zufällig aus dem Internet die Laufwettbewerbe in der Umgebung nachgeschaut und zufällig mit großer Interesse gefunden.
Die Kurklinik ist vom Bodensee ca. 100 km entfernt und da dachte ich es mir, auch wenn ich kein optimale Trainingsvorbereitung für ein Marathonlauf absolviert habe, habe ich trotzdem beschlossen, am 04.10.2015 am Bodensee beim 3 – Länder – Marathon dabei zu sein und mein Ziel war einfach, ans Ziel locker und mit Freude anzukommen.
Die Onlineanmeldung verlief problemlos und bekam nach Zahlungseingang die Teilnahmebestätigung. Ich war happy, dass ich dabei sein konnte. Ich war noch nie am Bodensee und es gab bis heute immer wieder guten Ruf vom Bodenseeaufenthalt zu hören und zu lesen.
Frühmorgens um 4 Uhr Aufstehen und kleines Frühstück, natürlich vegan mit einem bescheidenen Müsli und Sojamilch mit viel Bananenstücken. Zu Fuß ging 3 km im frühen Dunkeln zum Bhf. (habe kein Auto mitgebracht zur Kur). Mit guten 2 Fahrstunden kam ich in Bregenz an, um die Startunterlagen im Festspielhaus abzuholen. Es waren viele Läufer zu sehen, dann kam leichten Regen, einen Tag vorm Start ließ ich mir informieren über die Wetterlage am Bodensee. Leider sollte es über 65 % Regen bekommen, das hat mich etwas geändert und vom Feiertag zum Tag der deutschen Einheit am Samstag war purer Sonnenschein fast in ganz Deutschland zu sehen, das am Bodensee mit Sonnenschein soll wunderschön sein, das wäre ideal für ein Marathonlauf.
Nach der Abholung konnte man für alle Teilnehmer (10km, HM und Marathon) mit dem Schifftransfer zum Hafen Lindau teilnehmen. Das war schön, aber Regenwetter war stark und brutal sehen, nicht angenehm für alle Läufer(innen). Was soll’s?
Schnell kurzes Umziehen und mit Regenfolienjacke vom Veranstalter SPARKASSE zum Start. Wir ließen uns nicht vom starken Regen frustrieren, denken positiv und haben trotzdem dank Veranstalter mit seiner Aufrufmotivation gute Stimmung.
In typischen Zeitabständen verlief der Start problemlos und nach einer halben Stunde neben dem Bodensee kam bescheiden die Sonne, für uns klar die Erleichterung. Gute 10 km ab Lindau erreichte man Bregenz und die 10-km-Streckenteilnehmer werden aussortiert und ins Stadion zum Ziel geführt.
Ab 15 km werden die HM- und Marathonläufer in den getrennten Wegen geteilt. Die Laufgruppe Marathon war wenig zu sehen und jeder hat seine Lauffreiheiten bekommen.
Man konnte durch die drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz mit diesem Marathon laufen, das war einmalig und die wunderschöne Landschaft am Bodensee gab mir das Laufgefühl mit viel Spaß, Liebe und Freude. Ein unbeschreibliches Laufgefühl.
Zum Zieleinlauf bekam ich 500 m vorm Stadion große Überraschung, ein paar Kurpatienten waren extra nach Bodensee gefahren und hatten mich mit den selbst gemachten Schildern voll motiviert. Mit voller Gänsehaut ging ich erleichtert und glücklich mit ein wenig Freudentränen zum Ziel mit einer nicht erwarteten Zeit von 3:53:55 Stunden an. Am Casinostadion war voll und das Sommerwetter mit viel Sonnenschein kann man nur noch genießen.
Die gesamte Organisation vom österreichischen Veranstalter war klasse und jeder bekam alles, was ein Läuferherz wünscht. Ich war mit allem sehr zufrieden. Für mich war eindeutig festgelegt, eine Reise nach Bodensee ist immer wert, kann jedem Euch weiterempfehlen, auch ohne Laufwettbewerb.
Ich habe mich nie bereut, dass ich nach langem Bedenken doch beim Bodenseemarathon teilgenommen zu haben. Ein unvergessliches Lauferlebnis!
Glückliche vegane Grüße Robert :o)
(Robert Boyde-Wolke)

Veranstalter: www.sparkasse-3-laender-marathon.at

Marató de Barcelona, 15.03.15

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Am Sonntag, 15. März, bin ich meinen ersten Marathon in Barcelona, meiner Heimat gelaufen:

(Ein Bericht von Ulises Rey)

Alles hat am 28. September 2014 angefangen. An diesem Tag war ich am Brandenburger Tor um Jasmin und die andere Vegan Runners anzufeuern. Leider habe ich verschlafen und ich konnte nur die Letzten Läufer sehen. War auch das erste Mal, dass ich einen Marathon beobachtet habe.. und ich war sehr beeindruckt. Alle waren so glücklich, müde oder todmüde, aber alle glücklich, sehr froh. Abends habe ich recherchiert für den nächsten Marathon. Ich wollte auf keinen Fall ein Jahr warten. Also, habe ich mich für den Barcelona Marathon im März angemeldet.

Und der Tag kam. Mein Bruder ist auch mitgelaufen also sind wir zusammen dahin gegangen. Der Tag war sehr schön. Die Sonne schien sehr stark. Da waren viele Leute. Ich war sehr glücklich. Der Himmel war megablau, es gab Konfetti überall und dann haben sie dieses Lied gespielt (https://youtu.be/Yqxd5u1Hvdk?t=2m58s) und PAM, ging los. Ich kann meine gefühle in diesem Moment wirklich nicht beschreiben…

Am anfang war alles relativ OK. Ich bin die erste km unter 5:00 min gelaufen und habe mich gut gefühlt.. dann langsam bin ich langsamer gelaufen… ich habe viele Bananen gegessen. Meine Stimmung war sehr gut, weil das Publikum mich un alle anderen sehr stark angefuert hat. Auch manche vegetarier/veganer haben mir gesagt „vinga vegà! molt bé!“ dadurch hatte ich noch bessere Laune 🙂

Freunde und Familie waren auch irgendwo neben der Strecke um mich anzuspornen und das hat mir immer wieder Energie gegeben.

Dann, gegen km 39 ist von hinter mir ein Typ gekommen, und hat gesagt „hey vegan runner, let’s go, let’s finish it together“. Er hieß Adam und war ein vegan runner aus U.K. Ich habe gesagt, „nö, lauf du weiter, ich kann deinem Rythmus leider nicht folgen“. Er ist weiter gelaufen aber ich habe versucht ihm zu folgen und ich habe es geschafft. Das Bild ist der Beweis. Er war der einzige andere Teilnehmer der als Vegan Runner angemeldet war. So, ein schöner Zufall.

ah, meine Zeit: 3h44min57s 🙂 5:20min/km 🙂

Bis bald!
Ulises Rey

Weitere Bilder: https://plus.google.com/photos/117715876512689123083/albums/6132321155312974657?authkey=CJLel-ft4pmMjQE

Trail Uewersauer, 17.11.13

13_trail_uewersauerPit Reger, Vegan Runner und Student in Berlin (ursprünglich aus Luxemburg), berichtet über den Ultra-Trail Uewersauer (50 Kilometer):
(Die Luxemburgische Tagesschau widmete ihm sogar einen TV-Beitrag, weil er sich vegan ernährt.)

Vor einem dicken Jahr habe ich mich dazu entschlossen, dieses Jahr, also 2013, meine Laufdistanzen zu steigern. Während ich bisher im Triathlon und auf kürzeren Strecken (bis Halbmarathon) unterwegs war, liebäugelte ich mit einem Ultra-Marathon. Vorerst musste ich aber erstmals einen Marathon absolvieren.
Da die Berliner mich bei ihrem Rennen jedoch nicht haben wollten (begrenzte Startplätze) , habe ich mich in Warschau gemeldet.

Das Rennen fand am gleichen Wochenende wie das Berliner statt. Und wie es der Zufall und meine Motivation so will, habe ich mich dann in meinem jugendlichen Leichtsinn auch noch dafür entschieden einen dicken Monat später an einem Trail teizunehmen. Nachdem ich den Marathon mit Erfolg hinter mich gebracht hate, und ich noch nicht genug vom Laufen hatte, widmete ich mich also der Vorbereitung des Trails.
Der Trail Uewersauer (zu deutsch: Trail Obersauer, die Sauer ist einer der grössten Flüsse in Luxemburg) hat mich schon seit Jahren fasziniert.
Den Sprint Trail von 10 km bin ich schon öfters mitgelaufen. Eine wunderschöne Strecke, eine gute Organisation, ein tolles Rennen.
Doch wahrlich interessiert hat mich eigentlich immer nur der „Grosse“. Mit 21 Jahren dachte ich, bin ich endlich auf der Höhe eine solche Challenge anzugehen.
„Trail Uewersauer, 17.11.13“ weiterlesen

100 Meilen von Berlin, 17-18.08.13

100 Meilen von Berlin - Der Finisher Andreas Haverkamp aus Bielefeld
100 Meilen von Berlin – Der Finisher Andreas Haverkamp aus Bielefeld
Der Bielefelder Fitnessfachwirt Andreas Haverkamp lebt seit 1999 vegan. Sportlich war er schon immer und ist 2010 vom Kraftsport auf das Laufen umgestiegen. In dieser Zeit bestritt er mehrere Ultraläufe. Unter anderem Transgrancanaria 2013 mit 83 Km und 4700 Höhenmetern (HM), den Zugspitz Ultratrail (100 km + 5420 HM) 2013 , diverse andere Ultra-Läufe und auch einige 24h-Läufe mit bis zu 145 Kilometern. Mit Berlin 100 Meilen ging er für seinen zweiten 100 Meilen Lauf an den Start und erreichte das Ziel nach 161 Kilometern in 29:26 h. Konsequentes Training und gezielte Ernährung ermöglichen diese Laufleistung.

Link: Andreas Haverkamps Ultramarathon-Statistik.

Vegan-Runners at Zürich Marathon 2012.


Das beeindruckende Video der Veganen Gesellschaft Schweiz zeigt einsatzstarke vegane Läufer beim Zürich Marathon (22.04.2012). Einen Bericht der Schweizer zum Lauf gibt es hier. Auf dieser Seite findet man neben einem knappen Bericht auch noch weitere Fotos und einen Artikel aus dem FITforLIFE Magazin (Ausgabe 5/12, PDF, 400 KB), Titel “Tierliebe geht durch den Magen”, der auch über die Vegan-Runners berichtet:
“Die «Vegan Runners Switzerland» verbindet nicht nur eine gemeinsame Leidenschaft für den Laufsport, sondern ebenso ihr Einsatz für Tierrechte. Deshalb verzichten sie komplett auf den Konsum von tierischen Produkten. Am Zürich Marathon warben sie laufend dafür, Tiere nicht auszubeuten und zu instrumentalisieren.”