Am 09.04.2016 hieß es für die Vegan Runners Berlin/Brandenburg: Schuhe schnüren und ab zum „10. Airport Night Run“!
Kaum Am S-Bahnhof Schönefeld angekommen, blieb den meisten erst einmal nichts anderes übrig als auszuharren und abzuwarten, denn der Shuttlebus zum Startbereich verkehrte äußerst selten. Als dann endlich der ersehnte Bus in Sicht kam, stieg die Vorfreude auf den Lauf und das Treffen mit den anderen Vegan Runners. Im Startbereich angekommen musste ich leidvoll feststellen, dass es nur noch 15 Minuten bis zum Start waren. Also schnell in den Startbereich, kurz aufgewärmt und ab ging es auf das Flughafengelände des neuen „BER Berlin Brandenburg“.
Wer Berliner Stadtläufe kennt, weis von der Atmosphäre, den Anfeuerungen und Jubelrufen. Der „Airport Night Run“ kommt im Gegensatz dazu ganz anders daher. Nach dem Start, wird es bald still, um dich herum die tolle Abendstimmung und unzählige Läufer, die dieselbe Leidenschaft mit dir teilen. Du fühlst dich als Läufer unglaublich frei, wenn du über das Rollfeld und die Landschaft um dich herum in die Ferne blickst. Das Hauptgebäude rückt mehr und mehr in die Ferne und du wirst es frühestens nach 10 km widersehen. Zum Glück spielte auch das Wetter mit und alle Vegan Runners sind gut ins Ziel gekommen.
Die Laufsaison hat gerade erst angefangen und wer die Vegan Runners Berlin/Brandenburg kennt, weis, dass wir noch unzählige Male bei Läufen dabei sein werden und stolz unsere T-Shirts tragen. Denn Sport geht auch ohne Leid, dafür mit ganz viel Mitgefühl, Spaß und Freude.
Zum Schluss noch eine kleine aber nicht zu vergessende Anmerkung:
Jeder Teilnehmer erhielt mit den Startunterlagen einen „Energy-Müsli-Riegel“, leider war in diesem Milchschokolade enthalten, dabei gibt es so leckere Alternativen, welche ohne jegliche tierische Produkte auskommen und dabei noch super lecker schmecken. Ebenso gab es nach dem Lauf die Möglichkeit sich die verlorene Energie durch den Kauf einer Erbsensuppe zurückzuholen. Leider war die aber „traditionell“ mit Speck zubereitet. Vielleicht kann sich der Veranstalter in Zukunft zu inklusiveren Angebot durchringen. Bei Startgebühren, welche zwischen 15-40 Euro variieren (je nach Anmeldezeitpunkt) dürfte es nicht zu viel verlangt sein. Nicht nur für Veganer ist weder der Riegel noch die Suppe so nichts, auch Juden und Muslime werden ausgegrenzt. Mal sehen, wie es nächstes Jahr aussieht.
Nachfolgend die tollen Ergebnisse der Vegan Runners, sowie drei Schnappschüsse: 10km
– Prof. Dr. Rey, Ulises, 00:49:39
– Gonsior, Vanessa, 01:09:07
– Popien, Philip, 00:40:27
– Stück, Lukas, 00:41:58
– Walk, Paula, 00:46:26 21km
– Boyde-Wolke, Robert, 01:36:54
– Augstein, Andreas, 01:49:04
Am 9.4.2016 fand der mittlerweile 34. Pankower Frühlingslauf des KSV 90 Berlin statt. Für das „Team Animal“ gingen gleich vier Läufer*innen an den Start: Neben den Spreeganerinnen Melly und Tabea nahmen es Heiko und Gregor von den Vegan Runners BBI mit der 5-Kilometer-Strecke durch die Schönholzer Heide auf. Nachdem die wie jedes Jahr euphorisch gefeierten Bambini ihre Läufe absolviert hatten, ging es bei Sonnenschein und noch recht frischen Temperaturen los. Heiko und Gregor liefen unabgesprochen dasselbe Tempo, bis Gregor nach etwa drei Kilometern kurzzeitig mit Seitenstechen zu kämpfen hatte und Heiko ziehen lassen mußte. Der kam nach 22:21 min als Zwölfter (von 84 Finishern) ins Ziel, Gregor konnte mit 22:45 min den 15. Platz und sein Ziel, unter 23 Minuten zu bleiben, erreichen.
Dann wurde es dramatisch. Tabea hatte sich kurz vor dem Start von Melly zu einer Zielzeit unter 30 Minuten überreden lassen und wurde im Gegenzug von ihr dabei begleitet. Auf der Zielgeraden mußten dann beide alles geben – Tabea läuferisch, Melly mit ihrer Stimme, mit der sie Tabea auf den letzten Metern regelrecht ins Ziel zog. Genau als die Uhr auf runde 30 Minuten umschaltete, hatte diese dann ihren Fuß über der Ziellinie, es war geschafft! Natürlich wurde danach in der Schlaumeierfraktion noch darüber diskutiert, ob denn damit das Ziel UNTER 30 Minuten zu laufen, wirklich erreicht sei (man einigte sich auf ja, weil es keine individuelle Zeitmessung gab und sie so am Start ein paar Sekunden verloren hatte). Der abendliche Blick in die Ergebnisliste brachte dann aber sogar zutage, daß Tabea in genau 29 Minuten 59,6 Sekunden ins Ziel kam. Herzlichen Glückwunsch!
Insgesamt war es wieder eine gelungene Veranstaltung, welche an dieser Stelle nochmals empfohlen sei.
Ein Bericht von Pit Reger:
Ich gebe ja mein Bestes nicht abergläubig zu sein, aber manchmal fällt es mir dann doch schwer.
Nach dem bei meiner ersten Teilnahme am Mount Everest Treppenmarathon, Félix, und beim zweiten Mal Emile nicht an den Start unserer Dreierseilschaft gehen konnten, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es bei der dritten Teilnahme mich treffen würde.
Diesmal nämlich hatten wir es endlich alle geschafft alle drei in unserer geplanten Konstellation an den Start zu gehen.
Nach einem gediegenen Abendessen im „falschen Hasen“ in Dresden, machten wir, dh. Emile, Felix und unsere 3 Coach-/Unterstützer-/Lebensgefährt*innen Christoph, Nora und Tatjana auf zur Spitzhaustreppe in Radebeul, wo bereits seit 2005 der Mount Everst Treppenmarathon veranstaltet wird.
23 Uhr war Briefing, um punkt Mitternacht fiel der Startschuss.
Wir waren alle aufgeregt. Immerhin hatten wir vom Team „Stairway to Hell“ einen Titel zu verteidigen. Mir wurde der Vortritt überlassen: Die erste Runde war dann auch direkt eine Ansage: 5 Minuten und 9 Sekunden. Einerseits viel zu schnell, andererseits konnten wir das Streckenrekordhalter-Team „Schritt für Schritt“ damit direkt auf Abstand halten. Wir versuchten also unsere Taktik des Start-Ziel-Siegs vom letzten Jahr von vorne herein durchzuziehen, um uns nicht mitten in der Nacht auf ewige Platzierungsbattles einlassen zu müssen.
Es dauerte aber nicht lange um zu merken, warum genau dieses Team den Streckenrekord von knapp über 10 Stunden hält. Da waren Leute am Werk die das Treppen laufen scheinbar noch ernster nahmen als wir. 😉 Während wir kontinuierlich Sekunde um Sekunde einbüßten und Mühe hatten unseren Platz zu halten, wurde von hinten aufgerollt. Erst „Schritt für Schritt“, dann die „Sportaholics“.
Es fing an aus Eimern zu gießen, die Treppe wurde glitschig, und wir müde. Gegen 4 Uhr war dann auch der moralische Tiefpunkt erreicht. Uns wurde klar, dass die Titelverteidigung und selbst das Podium nicht sicher waren. Mit dem Sonnenaufgang kam die Ernüchterung. Es regnete nur noch sehr wenig und man konnte erstmals die Treppenstufen genau erkennen. Unsere Rundenzeiten, die Beine, alles tat weh.
Während unsere Begleitung sich mit dem Schlafen abwechselte, quälten wir uns und versuchten uns die Erschöpfung so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Schluss endlich kam ein 4. Platz bei dem ganzen „Hoch-und-Runter“ heraus.
Jeder hatte sein Bestes gegeben, doch an dem Tag hat es nicht sein sollen.
Und da am Ende immer alles gut wird, gingen wir alle nochmals in die von der Orga bereit gestellten Massage und ließen uns ordentlich durchkneten. Ein Hochgenuss.
Wieder zurück in Berlin ging es zu Lily Burger einen Burger verdrücken. Zurück bleibt die Frage „Warum tut man sich das an“.
Die Antwort lautet wahrscheinlich „Nächstes Jahr nochmal!“
Herzlichen Dank nochmal an Christoph, Tatze, Nora, Simone, Ulf, und alle anderen die solche Folterfeste mit organisieren und/oder uns darin bekräftigen daran teilzunehmen.
Am 03.04.16 fand der 36. Berlin-Halbmarathon statt. Ungeachtet der vielen „vereinslosen“ veganen LäuferInnen, haben wir wieder die Recherche nach „Vegan Runners“, „Laufen gegen Leiden“ und „Spreeganer“ bemüht.
Dazu noch ein Laufbericht von Robert Boyde-Wolke:
Zum zweiten Mal nach 2014 nahm ich beim 36. Berliner Halbmarathon teil.
Die Anmeldung hatte ich schon sehr lange ausgeführt.
Mit meiner ersten HM-Teilnahme möchte ich aus dieser Erfahrung verbessern. Meine Zielzeit war damals 1:54:12 und war damit sozusagen unerfahren. Ich hatte bei meinem ersten HM keine Bestzeit angegeben, so stellte man mich auf den letzten Startblock, wo fast alle üblichen „Freizeit- bzw. Hobbyläufern“ (ohne Zielzeitsetzung) zu sehen waren. Bei dem Aufholjagd bis zum 5 KM war ich bei den richtigen Laufblock. Das Wetter war im Jahre 2014 völlig überraschend auf einmal sehr warm, deshalb hatten viele Läufer(innen) sowie ich selbst auch erhebliche Konditionsprobleme. Bis zum 15 KM war ich völlig aus der Puste und kämpfte bis zum Ziel in den Hintergedanken „UNTER 2 STD ZUM ZIEL“. Erschöpft, aber ein wenig enttäuschend!
Ein Tag vor dem HM war die Startunterlagen-Abholung für alle Teilnehmer völlig eine Neuheit. Nicht mehr beim bekannten Hangar am ehemaligen Flughafen Tempelhof, aufgrund der Übernachtungsbelegungen für die Kriegsflüchtlinge, sondern in der neuen Messehalle am Berliner Gleisdreieck. Nach meiner Einschätzung fand ich die Halbmarathonmesse in Tempelhof besser.
Neu war es mit dem Armband, nicht mehr in Plastik, sondern in wasserfestem Stoffmaterial. Nachteilig war dieser Band, mit der Zeit löste man die Fussel auf. Aber was soll´s? Nur für ein paar Tage kann man es aushalten.
Nach unerwarteten HM vom 2014 möchte ich mit meinem zweiten HM-Anlauf viel besser erreichen.
Ohne Hektik und Stress kam ich locker vorm Startbeginn an, kannte mich schon die Orten, wo man die Kleiderbeutel-Aufbewahrung, WC usw. erreichen konnte.
Laut Wettervorhersage soll ein super relativ angenehmes Frühlingswetter werden und wie ich kurz vorm Start in den Himmel angesehen habe, stimmte es vollkommen richtig.
Beim Start bis zum 8 KM lief es ohne Probleme und hatte das Gefühl, ich bin im richtigen Form und behielt dieses Tempo bis zum Ziel. Es war ein einmaliges Gefühl, in gleichmäßigem Tempolauf nebenbei auch die wunderschönen Sehenswürdigkeiten in Berlin zu genießen. Das war beim 1. HM nicht möglich, musste selbst an die Belastung konzentrieren. Ein großer Unterschied war es für mich.
Nach dem Zieleinlauf war ich sehr glücklich, denn es war meine persönliche Bestleistung mit der Zeit von 1:38:31 Std. Ich hatte schon lange immer gewünscht, eines Tages unter 1:40 Std zu laufen. Das ist mein harter Verdienst, da ich seit über 8 Monaten 4x und zwischen 50-60 km pro Woche trainiert habe. Von Nichts kommt Nichts!
Was mich am meisten enttäuscht war, war die Finsihermedaille, die wirklich nicht schön erscheint. Es ist nun mal meine Meinung! Es könnte besser für die Stadt Berlin aufdrucken lassen, und die Schleife sah wie die Schnursenkel aus. Ein wenig breiter Band mit bescheidendem Aufdruck wie Berliner Brandenburger Tor z.B. könnte man präsentieren. Wo anders in aller Welt, nach meiner gründlichen Einsicht im Internet, gibt es noch bessere HM-Finsihermedaille zu sehen.
Ansonsten war ein sehr angenehmer Tag für mich gewesen! Schade, dass ich die anderen „Vegan Runners“ nicht während des Laufens getroffen habe. Es war wirklich ein Traumwetter, man könnte schon sagen, ein „Bestleistungswetter“ nennen.
Nur am Ernst-Reuter-Platz habe ich mit Freude die lautstarken Zuschauer von blauen „Spreeganer“ gesehen und ich bedankte sie für Ihre Einsatzbereitschaft. :o)
Was machen Vegan Runners, wenn eine mehrwöchige Reise auf einen anderen Kontinent ansteht? Genau – sie schauen nach, ob es dort nicht einen schönen Wettkampf gibt, bei dem man mitlaufen kann. Wir – Melly und Gregor – suchten und wurden fündig: während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes in Costa Rica fand hier der „Ultra Trail Volcán Arenal“, 12./13.03.16, statt.
Da es sich ja um Urlaub handelt, wählten wir die 10-Kilimeter-Distanz, es standen Strecken bis 80 Kilometern zur Auswahl. Wir erreichten den Ort am Arenal-See zwei Tage vor unserem Lauf und waren fortan mit fast ununterbrochenem Regen konfrontiert. Unsere Hoffnung, dass wir im Trockenen laufen können, wurde erfüllt, ein paar Stunden vor dem Start stoppte der Regen und die Sonne zeigte sich sogar kurz, was wiederum die Befürchtung weckte, sie könnte dies öfter tun und so für zusätzliche Erschwerung sorgen. Sie hielt sich aber deutlich zurück und gutgelaunt starteten wir mit ca. 150 anderen Läufer*innen gegen 10 Uhr.
Schon die ersten Kilometer waren sehr anstrengend, die Straße ging auf und ab und der Belag bestand aus Millionen von Steinen unterschiedlicher Größe. Die Temperatur war schon sehr hoch und die Luftfeuchtigkeit auch. Wir hatten uns keine Zielzeit vorgenommen und ließen es gemütlich angehen, nach etwa 5 Kilometern war es dann damit vorbei, unser Weg führte uns nun eine laaange Zeit steil bergauf, die Straße war nur noch ein schmaler Pfad durch den Urwald. Niemand lief mehr, alle gingen hintereinander nach oben, insgesamt bewältigten wir über 500 Höhenmeter. Die Anstrengungen wurden mit vielen wunderschönen Aussichten belohnt, oben angekommen gab es einen herrlichen Blick auf den nahegelegenen Vulkan. Das und die Tatsache, dass es von nun an bergab gehen sollte, sorgten für einen kleinen Motivationsschub. Allerdings ging es genauso steil wieder nach unten, so daß nun statt der Waden die Oberschenkel viel zu tun bekamen und wir mehr mit Bremsen und damit, nicht hinzufallen, beschäftigt waren. Dass es nicht mehr regnete erschien uns als umso wichtiger, als wir an schlammigen Stellen vorbeikamen, die im Regen eine echt eklige Hürde dargestellt hätten.
Und dann ging auf einmal alles sehr schnell. Wir kamen an unserer Unterkunft vorbei und wussten, daß es nur noch ein Kilometer bis zum Ziel ist. Plötzlich packte uns der Ehrgeiz und wir überholten noch ein paar Läufer, bevor wir glücklich das Ziel erreichten. Wir hatten eine Stunde und 18 Minuten benötigt, womit wir angesichts der Strecke und der klimatischen Bedingungen sehr zufrieden sind.
Unsere Vegan-Runners-Shirts wurden oft bemerkt, immer positiv kommentiert und das ein oder andere Mal wurden wir um ein Foto gebeten. Wir trafen sogar einen 51jährigen Kanadier, welcher seit zwei Jahren vegan lebt und sich aus seinem 100-Kilogramm-Körper eine sportliche Figur herausgearbeitet hat. Er nahm hier am 51-Kilometerwettkampf teil und belegte dabei sogar den zweiten Platz seiner Altersklasse.
In unserer Unterkunft gab es zum Glück direkt im Anschluss ein reichhaltiges Mahl und nach einem zweistündigen Mittagsschlaf fühlten wir uns fast schon wieder bereit fürs nächste Abenteuer.
Website der Veranstaltung: http://www.costaricarace.com/race/
Fakebook: https://www.facebook.com/TRAILCOSTARICA/?fref=ts (Beim Foto der Finisherzone sind wir zu finden!)
Eigentlich hätte der Wecker um 7:30 Uhr klingeln sollen – tat er aber nicht. Zum Glück hat mich dann die Morgendämmerung aufgeweckt, oder war es die schmerzende Schulterprellung? Egal – ich bin rechtzeitig wach, um mich auf die Marathonstaffel heute um 10:30 Uhr auf dem Tempelhofer Flugfeld vorzubereiten.
Der Blick aufs Außenthermometer lässt nichts Gutes ahnen: 1,8 °C. Etwa in der Größenordnung war auch die Wettervorhersage gewesen. Etwas Gymnastik im Bett zeigt mir, dass alles außer der Schulter soweit in Ordnung ist. Nun wird der Smoothie zubereitet, für den ich gestern Abend bereits eine Samenmischung sowie Nüsse und Trockenfrüchte eingeweicht hatte. Nun kommt das alles in den Mixer und dazu frischer Ingwer, etwas Zimt und Kakao sowie zwei Bananen und Wasser. Das wird gemixt und dann in zwei Halbliterflaschen abgefüllt. Der Rest wird gleich verputzt.
Die Vegan Runners haben für heute vier Staffeln mit je fünf Läufern angemeldet. Der oder die erste soll 12 Km, der zweite 10, die dritte fünf, der vierte wieder 10 und die Schlussläufer*in noch mal fünf Km laufen. Ursprünglich hatten wir zwei Ersatzläufer vorgesehen, aber es haben sich schon zwei verletzt gemeldet. Es kommt also jetzt auf jeden einzelnen an, also auch auf mich. So packe ich dann noch Wäsche zum Wechseln ein und ziehe meine wärmsten Laufsachen an. Eine persönliche Bestzeit werde ich mir für heute nicht vornehmen – ankommen ist alles.
Um 8:15 Uhr trinke ich den ersten halben Liter des Smoothie. Den anderen hebe ich mir für nach dem Lauf auf. Daneben bringe ich noch selbstgemachten Humus für das Schlemmen hinterher mit. Der Bus kommt pünktlich und bringt mich zum Potsdamer Bahnhof. Dort kaufe ich schnell noch drei Vollkornbaguette ein und springe in den Regionalexpress. Mit der U-Bahn fahre ich das letzte Stück bis zur Paradestraße, da sind dann schon gefühlte 50 % der Reisenden Läufer, die mit mir aussteigen.
Um 9:45 Uhr kommen wir an und finden vor dem Hangar eine riesige Menschenmenge wartend, ohne dass ersichtlich ist warum. Zunächst denke ich, wir sind zu früh und es ist noch kein Einlass, aber dann bewegt sich die Masse doch ganz langsam auf eines der Tore zu. Es zeigt sich, dass dort eine Sicherheitskontrolle ist, die darauf wacht, dass kein Glas mit hinein genommen wird. Ich habe ein großes Küchenmesser dabei, um das Baguette aufschneiden zu können und sorge mich darum, aber die Überprüfung ist recht oberflächlich und mein Messer bleibt unentdeckt.
Beim Warten waren mir die ersten Vegan Runners begegnet und zusammen suchen wir nach unserem Sammelplatz. Andreas hatte für uns ein strategisch günstiges Plätzchen direkt am Zieleinlauf reserviert und war schnell gefunden. Gleich neben uns hatten sich die Spreeganer*innen eingerichtet, die in der Folge sehr kreativ für Stimmung sorgten und auch ein reichhaltige Buffet anzubieten hatten.
Startnummern und Zeitmessungs-Chips wurden verteilt und unsere Startläufer begannen sich aufzuwärmen. Doch dann erfuhren wir, dass der Start um 30 Minuten verschoben wurde, weil noch nicht alle durch die Sicherheitsüberprüfung gekommen waren. Kurioserweise waren einige von uns über das Flugfeld gekommen und nicht kontrolliert worden. Soviel zur Sicherheit …
Doch dann ging es endlich los. Gestartet wurde in zwei Wellen, weil der Startbereich sehr eng war und 1.437 Staffeln am Start waren. Ich war als zweiter vorgesehen und nahm mir noch 55 Minuten Zeit, bevor ich mich bereit machte. Dann begab ich mich zur Wechselzone. Hier war es jetzt noch enger, weil die Laufbahn frei bleiben musste, und so standen die Leute in Sechserreihen vor mir und verdeckten meine Sicht auf die Läufer. Es gab zwar eine Riesenleinwand, auf die der Zieleinlauf projiziert wurde, aber der Einlauf in die Wechselzone war dabei abgeschnitten, sodass die Leinwand nur ablenkte aber nicht half. An deren Rand wurden die Startnummern der einlaufenden Läufer angezeigt, aber bei der Menge huschten die Zahlen viel zu schnell aus dem Bild. Dermaßen abgelenkt habe ich dann Antje erst nach einer Weile bemerkt und von ihr den lila Alustaffelstab übernommen.
Die Strecke war im Wesentlichen wie im Vorjahr und musste zweimal durchlaufen werden. Es lief sich sehr schön, weil es trocken und nicht zu windig war. Die nach mir liefen wurden dann mit wechselnden Verhältnissen konfrontiert. Erst gab es mehr Wind, und nach etwa zwei Stunden kam die Sonne durch und krönte so die Veranstaltung, aber weitere 60 Minuten später fing es plötzlich an zu schneien und entwickelte sich zu einem richtigen Schneetreiben.
Immer wenn einer von uns oder von den Spreeganer*innen sich dem Ziel näherte, wurden wir in bester Cheerleadermanier von den Spreeganer*innen angefeuert. Sie hatten sogar grüne Pompons mitgebracht und unterstützen damit ihre Motions. Nach und nach kamen alle glücklich im Ziel an. Es wurde reichlich gefuttert und dazu gab es vom SCC spendierten Tee oder ein alkoholfreies Hefeweizen von Erdinger. Es gab sogar die Gelegenheit sich zu duschen, und dass ohne warten zu müssen. Die Möglichkeit hatte sich wohl noch nicht herumgesprochen.
Unsere Staffeln platzierten sich alle im Vorderfeld. Die erste wurde 73. in 3:03:44, die zweite 106. in 3:08:12, die dritte 297. in 3:26:54 und die vierte 489. in 03:36:33 und war damit noch fast im ersten Drittel. Die Spreeganer*innen hatten beeindruckende sieben Staffeln am Start, wovon eine eine Halbmarathonstaffel war.
Am 1. November 2015 fand in der Neuköllner Hasenheide der traditionsreiche Friedrich-Ludwig-Jahn-Gedenklauf (Neuköllner Crosslauf) statt. Da der Lauf von meinem Heimatverein veranstaltet wird, lag es natürlich nahe, dort zu starten.
Ich habe mich sehr gefreut, nach 2 Jahren Pause endlich wieder daran teil nehmen zu können. Die Atmosphäre auf diesem Volkslauf ist wie immer sehr „familiär“. Ein Kontrastprogramm zu den immer mehr durchkommerzialisierten „Laufevents“ der Stadt.
Neben den Kinderläufen gab es für Erwachsenen zwei Strecken. Eine 3,6 km Strecke und eine mit 10,7 km. Letztere sind 3 Runden der Kleinen. Der Weg führt durch die herbstliche Hasenheide. Der „Höhepunkt“ ist die Überquerung der Rixdorfer Höhe. Der 67,9 Meter hohe Trümmerberg ist zwar nicht besonders hoch, er hat jedoch einige Steigungen, die es in sich haben. Und auch ein kleiner Berg ist auf einer Langsprintstrecke eine Herausforderung.
Nach 21:03 Minuten war ich dann schon wieder im Ziel. Das reichte für einen 9. Platz in meiner Altersklasse (M40). Bei meinem letzten Lauf im Jahr 2012 habe ich fast 3 Minuten weniger benötigt, jedoch lag ich mit der Platzierung einen Platz tiefer als in diesem Jahr.
Am 18. Oktober fand der 9. Müggelsee-Halbmarathon statt.
Nachdem es an den Tagen zuvor regnerisch war und für das Wochenende keine wesentliche Verbesserung vorhergesagt worden war, überraschte der Sonntag dann doch mit idealem Laufwetter. Dass es voll werden würde, zeigte sich bereits in Köpenick am Bus, der so voll war, dass er nicht abfahren konnte und einige wieder aussteigen mussten. Der nächste Andrang war dann bei den Toiletten am Start. Zehn Minuten Wartezeit und später sogar mehr, sind nicht akzeptabel. Da hatte der Veranstalter am falschen Ende gespart.
Neben mir hatten sich zwei weitere Vegan Runners angemeldet, wie ich bei der Online-Registrierung in Erfahrung gebracht hatte. Ulises war ich bereits an der Bushaltestelle begegnet und Karl fand dann beim Umkleiden zu uns. Wir klärten, was wir uns vorgenommen hatten und erkannten, dass ein Zusammenlaufen unseren Möglichkeiten nicht gerecht werden würde. Um den starken Andrang für die schmalen Wege zu kanalisieren, wurde der Start in drei Wellen durchgeführt. Karl und ich starteten in der ersten und Ulises in der dritten Welle. Durch die Chips am Schuh eigentlich kein Problem für die Zeitmessung, aber die schnellen Läufer der zweiten und dritten Welle mussten dann mit den langsameren Läufern der vorhergehenden Wellen kämpfen.
Dieser Lauf ist insgesamt sehr flach, bietet aber nach vier Kilometern eine Besonderheit, nämlich einen Tunnel unter der Spree hindurch. Etwa 40 Stufen zunächst hinab und auf der anderen Seite wieder hoch. Danach geht es ungefähr acht Kilometer auf Straßen und Fußwegen entlang, bis es in Hessenwinkel diesmal per Brücke wieder über die Spree geht. Von da ab sind es nur noch Waldwege. Alle Kilometer waren deutlich ausgeschildert und Streckenposten sicherten Abzweigungen, damit niemand verloren ging. Zunächst alle fünf Kilometer und später etwa alle drei Kilometer waren Getränkestationen, an denen es Wasser und leicht gesüßten Tee gab.
Da ich ziemlich weit vorne gestartet war, ließ ich mich vom Tempo der Anderen mitreißen und absolvierte die ersten fünf Kilometer in 23 Minuten. Das war dann aber für die Distanz für mich zu schnell, sodass ich etwas nachließ und so die 10-Kilometer-Marke nach 48 Minuten passierte. Doch dann wurde es langsam hart für mich. Ich merkte, dass mir für ein so schnelles Rennen noch die Ausdauer fehlt. Ab ca. 14 Kilometern musste ich richtig kämpfen, aber viel Tempo war nicht mehr rauszuholen. Immer wieder wurde ich überholt und die letzten vier Kilometer wurden zu einer Tortur.
Nachdem ich im letzten Jahr in 1:53:46 den 511. Platz belegt hatte und damit in meiner Altersgruppe (M60) Sechster geworden war, hatte ich mir als Minimalziel gesetzt, unter 1:50:00 zu laufen. Das ist dann auch mit viel Mühe gelungen. 1:49:30 zeigte die Uhr im Zieleinlauf an. Damit wurde ich insgesamt 348. (bei den Männern 308.), aber nur Neunter in meiner Altersgruppe.
Sieger wurde bei den Männern mit 1:15:28 der Berliner Tobias Singer und bei den Frauen in 1:26:01 die Kenianerin Magdaline Chemjor. In meiner Altersgruppe siegte mein Potsdamer Sportkamerad Wolfgang van Straten in phänomenalen 1:33:26!
Und die anderen Vegan Runners? Karl wurde 117. in starken 1:38:25 und Ulises braucht sich mit seinen 1:51:45 und dem 404. Platz auch nicht zu verstecken. Insgesamt waren 1.054 Läufer und Läuferinnen ins Ziel gekommen.
Im Zieleinlauf gab es dann wieder Wasser und Tee sowie in Stücke geschnittene Bananen. Jeder hatte zudem einen Gutschein für einen Teller Erbsensuppe bekommen. Leider war die aber traditionell mit Speck zubereitet. Vielleicht kann sich der Veranstalter da in Zukunft zu einem inklusiveren Angebot durchringen. Bei einer Startgebühr von 22 Euro dürfte das nicht zu viel verlangt sein. Nicht nur für Veganer ist diese Suppe so nichts, auch Juden und Muslime werden ausgegrenzt. Mal sehen, wie es nächstes Jahr aussieht …
Hey ihr Lieben, leider habe ich keinen von euch beim Grand 10 in Berlin gefunden. 🙁 Ich hoffe alle, die mitgelaufen sind, hatten Spaß. Wetter war super und wenn ich mir die Ergebnisliste so ansehe, waren alle „Vegan Runner“ einfach spitze. Toll!!!
(Bettina Meingast)
Ergebnisse:
Weiteres Foto: Constanze / Birgit / Nora
Wir drei sind uns im Zielbereich zufällig über den Weg gelaufen. Ulises hatte ich telefonisch zunächst nicht erreicht. Als er dann zurück rief, hatten wir uns leider schon voneinander verabschiedet.
Viele Grüße,
Constanze
Mein Laufbericht von der Teilnahme beim 9. SPARKASSEN- 3 – LÄNDER – MARATHON AM BODENSEE:
Hallo liebe vegane Lauffreunde,
da ich zurzeit für 5 Wochen auf Kur im wunderschönen Allgäu mich befinde, habe ich zufällig aus dem Internet die Laufwettbewerbe in der Umgebung nachgeschaut und zufällig mit großer Interesse gefunden.
Die Kurklinik ist vom Bodensee ca. 100 km entfernt und da dachte ich es mir, auch wenn ich kein optimale Trainingsvorbereitung für ein Marathonlauf absolviert habe, habe ich trotzdem beschlossen, am 04.10.2015 am Bodensee beim 3 – Länder – Marathon dabei zu sein und mein Ziel war einfach, ans Ziel locker und mit Freude anzukommen.
Die Onlineanmeldung verlief problemlos und bekam nach Zahlungseingang die Teilnahmebestätigung. Ich war happy, dass ich dabei sein konnte. Ich war noch nie am Bodensee und es gab bis heute immer wieder guten Ruf vom Bodenseeaufenthalt zu hören und zu lesen.
Frühmorgens um 4 Uhr Aufstehen und kleines Frühstück, natürlich vegan mit einem bescheidenen Müsli und Sojamilch mit viel Bananenstücken. Zu Fuß ging 3 km im frühen Dunkeln zum Bhf. (habe kein Auto mitgebracht zur Kur). Mit guten 2 Fahrstunden kam ich in Bregenz an, um die Startunterlagen im Festspielhaus abzuholen. Es waren viele Läufer zu sehen, dann kam leichten Regen, einen Tag vorm Start ließ ich mir informieren über die Wetterlage am Bodensee. Leider sollte es über 65 % Regen bekommen, das hat mich etwas geändert und vom Feiertag zum Tag der deutschen Einheit am Samstag war purer Sonnenschein fast in ganz Deutschland zu sehen, das am Bodensee mit Sonnenschein soll wunderschön sein, das wäre ideal für ein Marathonlauf.
Nach der Abholung konnte man für alle Teilnehmer (10km, HM und Marathon) mit dem Schifftransfer zum Hafen Lindau teilnehmen. Das war schön, aber Regenwetter war stark und brutal sehen, nicht angenehm für alle Läufer(innen). Was soll’s?
Schnell kurzes Umziehen und mit Regenfolienjacke vom Veranstalter SPARKASSE zum Start. Wir ließen uns nicht vom starken Regen frustrieren, denken positiv und haben trotzdem dank Veranstalter mit seiner Aufrufmotivation gute Stimmung.
In typischen Zeitabständen verlief der Start problemlos und nach einer halben Stunde neben dem Bodensee kam bescheiden die Sonne, für uns klar die Erleichterung. Gute 10 km ab Lindau erreichte man Bregenz und die 10-km-Streckenteilnehmer werden aussortiert und ins Stadion zum Ziel geführt.
Ab 15 km werden die HM- und Marathonläufer in den getrennten Wegen geteilt. Die Laufgruppe Marathon war wenig zu sehen und jeder hat seine Lauffreiheiten bekommen.
Man konnte durch die drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz mit diesem Marathon laufen, das war einmalig und die wunderschöne Landschaft am Bodensee gab mir das Laufgefühl mit viel Spaß, Liebe und Freude. Ein unbeschreibliches Laufgefühl.
Zum Zieleinlauf bekam ich 500 m vorm Stadion große Überraschung, ein paar Kurpatienten waren extra nach Bodensee gefahren und hatten mich mit den selbst gemachten Schildern voll motiviert. Mit voller Gänsehaut ging ich erleichtert und glücklich mit ein wenig Freudentränen zum Ziel mit einer nicht erwarteten Zeit von 3:53:55 Stunden an. Am Casinostadion war voll und das Sommerwetter mit viel Sonnenschein kann man nur noch genießen.
Die gesamte Organisation vom österreichischen Veranstalter war klasse und jeder bekam alles, was ein Läuferherz wünscht. Ich war mit allem sehr zufrieden. Für mich war eindeutig festgelegt, eine Reise nach Bodensee ist immer wert, kann jedem Euch weiterempfehlen, auch ohne Laufwettbewerb.
Ich habe mich nie bereut, dass ich nach langem Bedenken doch beim Bodenseemarathon teilgenommen zu haben. Ein unvergessliches Lauferlebnis!
Glückliche vegane Grüße Robert :o)
(Robert Boyde-Wolke)
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