15. MotzenSeeLauf, 16.06.18

Ein Bericht von Sven Gerschewski

Wie bere­its im ver­gan­genen Jahr, nahm ich auch in diesem Jahr am Drit­tel­marathon beim Motzensee­lauf teil. Die Ver­anstal­tung fand in Kallinchen nicht weit vor mein­er Haustür statt, schon allein deswe­gen muss ich diesen Lauf ein­fach mit mein­er Anwe­sen­heit unter­stützen. Die Unter­schiede zum ver­gan­genen Jahr waren, dass sich mit dem MSV Zossen nun ein ander­er Vere­in an der Seite des Heimatvere­ins Kallinchen um die Ver­anstal­tung küm­merte, es einen zusät­zlichen Lauf über 8 km gab, es sich dieses Mal um einen Wer­tungslauf des EMB-Energiecup Tel­tow-Fläming han­delte (deswe­gen auch die 8 km) und sich damit das Teil­nehmer­feld in sein­er Gesamtheit deut­lich stärk­er präsen­tierte. Zudem startete ich in diesem Jahr unter der Flagge der Veg­an Run­ners, was mir einen zusät­zlichen Moti­va­tion­ss­chub gab. 

Es war trock­en, mit 26–28 Grad recht warm, die Sonne wech­selte sich immer wieder mit den Wolken ab, zudem war es lei­der rel­a­tiv schwül, was die ganze Sache recht unan­genehm machte. Da der Lauf erst um 16 Uhr startete, waren die Straßen entsprechend erhitzt und die Luft ganz schön stick­ig. Beim Aufwär­men lief mir der Schweiß schon wie Wass­er. Für mich galt zu diesem Zeit­punkt schon, dass ich nur unter mein­er Vor­jahreszeit (1:17:15) bleiben wollte und das schon ein Erfolg wäre.
Der Startschuss erfol­gte pünk­tlich und ich begann wie geplant etwas schneller, um den Großteil an Läufern der kürz­eren Dis­tanzen (1,5 km, 4 km, 8 km) hin­ter mir zu haben. Als diese dann nach ca. 2 km abbo­gen, drosselte ich mein Tem­po und ver­suchte ein gle­ich­mäßiges Niveau zu erre­ichen. Durch den schnellen Start kamen dann in der Folge ca. 2 Sekun­den pro km auf meine durch­schnit­tliche Pace drauf, die Spitze des Feldes zog dann auch sehr schnell davon. Ich hat­te rel­a­tiv früh schon mit mir zu kämpfen: Obwohl meine Pul­swerte noch im nor­malen Bere­ich lagen, machte meine Atmung Prob­leme und all­ge­mein fühlte ich mich unwohl, meine Beine waren schw­er, mein Rück­en tat weh. Ein Läufer mit ähn­lichem Tem­po schloss sich mir an und wir liefen bis zum Ziel fast auss­chließlich zusam­men, das war meine Ret­tung, denn sowohl vor als auch nach uns war son­st weit und bre­it nie­mand, an dem man sich hätte ori­en­tieren kön­nen. Meine Atmung bekam ich das ganze Ren­nen nicht in den Griff, dass die Strecke nicht ges­per­rt wurde (ist natür­lich bei so einem kleinen Lauf auch unver­hält­nis­mäßig) und man regelmäßig den Abgasen von Autos, Motor­rädern und Mope­ds (eine Schwalbe mit defek­tem Aus­puff war der Höhep­unkt) aus­ge­set­zt war, tat bei der ohne­hin dick­en Luft ihr Übriges. Im Prinzip war das ab Kilo­me­ter 6–7 bis zum Schluss eine einzige Quälerei und ich über­legte mir noch während des Ren­nens, dass ich meine Tak­tik für näch­stes Jahr ändern müsse, also das Gewusel am Anfang in Kauf nehmen, aber lieber langsamer anfan­gen sollte, um hin­ten raus noch mehr Pow­er zu haben. Die Strecke an sich hat­te kaum erwäh­nenswerte Stei­gun­gen und man lief auss­chließlich auf Asphalt bzw. gepflasterten Wegen. Ich glaubte erkan­nt zu haben, dass alle 3 km eine Getränkesta­tion auf einen wartete, aber so ganz ging es dann doch nicht auf: 3, 6, 9 oder 10 km alles super, aber dann plöt­zlich Ebbe. Tat­säch­lich gab es hin­ten raus keine Sta­tion mehr (oder ich habe sie überse­hen), was ich als einzi­gen Kri­tikpunkt hier erwäh­nen möchte. Die Anzahl von 3 Sta­tion auf 14 km ist an sich nicht kri­tik­würdig, aber die Verteilung der­er fand ich nicht optimal. 

Ich erre­ichte das Ziel nach den Stra­pazen sehr glück­lich nach 1 Stunde 15 Minuten und 28 Sekun­den, somit blieb ich beina­he 2 Minuten unter mein­er Vor­jahreszeit, klatschte meinen Lauf­part­ner ab und bedank­te mich dafür, dass er mich am Ende so gut mit­ge­zo­gen hat. Der Gewin­ner kam mit ein­er Zeit von 55 Min. 42 Sek. fast 20 Minuten vor mir ins Ziel. Allerd­ings war die Gewin­nerzeit weit hin­ter dem Niveau der Vor­jahre, sodass ich mich ob der schwieri­gen Bedin­gun­gen bestätigt sah.

Gegen die Start­num­mern­rück­gabe gab es ein T‑Shirt und man kon­nte sich eine Urkunde druck­en lassen, zudem gab es in diesem Jahr sog­ar eine Medaille für jeden Teil­nehmer und das alles für 8 Euro Start­ge­bühr. Des Weit­eren gab es, neben der Siegerehrung für die Gesamt­sieger, auch Ehrun­gen in den einzel­nen Alter­sklassen und zu mein­er großen Über­raschung belegte ich den 2. Platz in mein­er Klasse.
Der freie Stran­dein­tritt für jeden Teil­nehmer lud dazu ein, sich nach der Qual ein entspan­ntes Son­nen- oder küh­les Wasser­bad zu gön­nen und das war im Prinzip auch die einzige Gele­gen­heit, den schö­nen See über­haupt ins Blick­feld zu bekom­men, denn auch wenn es „See­lauf“ heißt, kommt man an kein­er Stelle des Drit­tel­marathons in den Genuss, den See über­haupt zu Gesicht zu bekom­men, geschweige denn ent­lang des Ufers zu laufen, aber für die Bebau­ungspoli­tik kön­nen ja die Ver­anstal­ter nichts, von daher soll das nur eine kleine Rand­no­tiz sein. Die Startzeit fand ich per­sön­lich ein­fach zu spät, aber da bei diesem Lauf auch viele Kinder mit­machen sollen, ist mir schon klar, dass es nicht auf den frühen Nach­mit­tag gelegt wer­den kann. Vielle­icht wäre aber der Vor­mit­tag eine Alter­na­tive, denn da würde auch der freie Stran­dein­tritt bess­er ins Bild passen, zudem wären die Tem­per­a­turen und die Luft noch deut­lich angenehmer. 

Ins­ge­samt fand ich die Ver­anstal­tung sehr gut organ­isiert, es gab Umk­lei­dek­abi­nen, Duschen und Schließfäch­er. Während des Laufes gab es diverse Ange­bote für Kinder (Schminken, Hüpf­burg, Vor­führun­gen usw.). Der freie Stran­dein­tritt ist dann noch ein­mal das Sah­ne­häubchen, denn ger­ade mit ein­er Gruppe kön­nte man hier nach dem Lauf sehr gut ver­weilen und den Tag ausklin­gen lassen.
Da ich alleine vor Ort war, gibt es lei­der keine Bilder (bin nicht so der Self­ie-Typ). Vom Ver­anstal­ter wur­den zwar Fotos gemacht, ich kon­nte diese aber bish­er nicht aus­find­ig machen.
Wenn ich gesund bleibe, werde ich auch im näch­sten Jahr wieder dabei sein und wer weiß, vielle­icht kann ich ja die Zeit noch ein­mal um ca. 2 Minuten drücken.

Liebe Grüße, Sven

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