Veganes Sommerfest und StadtLauf Berlin, 21.08.16

Veg­anes Som­mer­fest und Stadt­Lauf Berlin am 21.08.16
Ein Bericht von Constanze

Am Son­ntag, den 21.08.2016 lief ich gemein­sam mit vie­len anderen Veg­an Run­ners, Spree­ganer­In­nen und Läuferin­nen von Laufen gegen Lei­den (LgL) den 8. Stadt­Lauf Berlin von SportS­check und BMW. Zudem fand von Fre­itag bis Son­ntag (19.–21.08.) auf dem Alexan­der­platz das veg­ane Som­mer­fest statt, wo sowohl die Veg­an Run­ners als auch Laufen gegen Lei­den mit einem Infor­ma­tion­s­stand vertreten waren. Ich hat­te am Fre­itag VR-Stand­di­enst und war an allen drei Tagen als Besucherin auf dem Fest, so dass ich ein aufre­gen­des Woch­enende mit vie­len Begeg­nun­gen, net­ten Gesprächen und auch ein wenig Sport erlebte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön 

- an Felix für die Idee, die Anmel­dung und dafür, dass er Tag für Tag allen Inter­essierten Rede und Antwort stand und das wirk­lich ‑entschuldige das Wort­spiel- mit ein­er Engelsgeduld

- an Frank, der die Ini­tia­tive ergriff und Fly­er druck­en ließ, die weg­gin­gen wie warme Semmeln

- an Gui­do und Kathrin, die ihren Farb­druck­er heiß laufen ließen, beim Auf­bau halfen und mit deren Fotos wir ein­drucksvoll demon­stri­eren kon­nten, dass wir lieben was wir tun

- an Andrea und Jan von den Spree­gan­ern, die mit ihrem Pavil­lon dafür sorgten, dass wir vor Regen, von dem es an diesem Woch­enende lei­der reich­lich gab, einiger­maßen geschützt waren

Und nicht zulet­zt ein Dankeschön an alle, die den Stand vor Ort unter­stützten! Ich denke, wir haben uns gut präsen­tiert, so dass uns dem­nächst hof­fentlich ein größer Zus­trom an MitläuferIn­nen erwartet.

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Bere­its im Vor­feld zum Stadt­Lauf gab es einige Aufre­gung — N24 hat­te sich gemeldet und wollte einen kurzen Beitrag über uns drehen. Also trafen sich am Wet­tkampf­tag um 8:30 Uhr brav alle inter­essierten LäuferIn­nen in ihren Lauf­shirts mit veg­an­er Mes­sage im Start­bere­ich. Zuvor noch ein wenig Verun­sicherung, denn der Ver­anstal­ter schreibt auf der Home­page, dass das in der Anmeldege­bühr inkludierte Funk­tion­sshirt als „Start­berech­ti­gung“ dient. Die Ängstlichen unter uns (so wie ich) zogen es also vor­sicht­shal­ber unter ihr Veg­an-Shirt, aber einige mutige und weise LäuferIn­nen wussten zu bericht­en, dass bish­er noch nie­mand aus­geschlossen wurde, weil er das Ver­anstal­ter-Shirt nicht trug.
Mit einiger Ver­spä­tung trafen wir also die Ver­ant­wortlichen im Start­bere­ich. Felix wurde inter­viewt, während wir hin­ter dem VR-Ban­ner eine gute Fig­ur macht­en. Nach­dem alles fer­tig gedreht war, wurde von Auge noch schnell ein Erin­nerungs­fo­to samt TV-Crew geschossen und dann blieben uns noch ganze fünf Minuten fürs Ein­laufen, was der eine oder andere zugun­sten eines let­zten Toi­let­ten­gangs jedoch kom­plett aus­fall­en lassen musste. Im angekündigten Beitrag kamen wir dann schlussendlich nicht vor, worüber wir im Nach­hinein eigentlich eher froh sein soll­ten. Felix‘ Argu­mente waren wohl zu stich­haltig und passten nicht in den anson­sten eher kri­tis­chen und wenig aus­sagekräfti­gen Beitrag. Hak­en wir es also als „viel Aufre­gung für nix, dafür aber um einige Erfahrun­gen reich­er“ ab.

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Nun aber zum eigentlich Lauf, das ist ja schließlich ein Laufbericht: 

Nach­dem ich zuvor noch meinte, dass das Wet­ter nahezu ide­al war, ver­schwan­den pünk­tlich zum Start die Wolken und offen­barten eine strahlende Sonne. So musste ich diese Aus­sage dann bere­its nach weni­gen Kilo­me­tern und eini­gen sehr son­ni­gen Abschnit­ten rev­i­dieren. Wie ungün­stig, dass ich nun auch noch zwei Shirts übere­inan­der trug. Ich hat­te es zwar geah­nt, aber eine fehlende Taschenauf­be­wahrung ließ auf die Schnelle dann auch keine andere Option mehr zu. Das ist im Übri­gen ein großer Kri­tikpunkt mein­er­seits am Ver­anstal­ter, aber darum soll es hier nicht vorder­gründig gehen. Durch die zuvor ent­standene Zeit­not rei­hte ich mich zusam­men mit Ste­fanie von LgL ziem­lich weit hin­ten ein. Durch das Nicht­tra­gen des Ein­heitsshirt fühlt man sich inmit­ten der anderen LäuferIn­nen schon irgend­wie wie ein abtrün­niger Lem­ming. Aber damit kann ich leben. Denn wir #laufen­fürdi­etierenicht­für­sports­check (vie­len Dank, Ani­ka, für diesen grandiosen Hash­tag!). Nach­dem ich irgend­wann endlich die Star­tlin­ie passierte, hieß es über­holen, über­holen, über­holen. Und das am laufend­en Band. Die Straßen waren recht eng und meine Laune sank. Ich war regel­recht gen­ervt, was dann auch dafür sorgte, dass ich viel zu schnell anging. Wut-Pace qua­si. Ken­nt vielle­icht der/die eine oder andere. Da ich am Mor­gen mit hefti­gen Halss­chmerzen aufgewacht bin, rück­te ich bere­its im Vor­feld von mein­er eigentlichen geplanten Zeit ab und wollte schauen, was möglich ist. Dass ich über­haupt ges­tartet bin, ist mein­er eige­nen Unver­nun­ft zuzuschreiben und sollte bess­er nicht nachgemacht wer­den, denn heute (am Tag danach) liege ich so richtig flach! Ich bin also deut­lich zu schnell ange­gan­gen und dann kam Heiko des Weges, mit dem ich genau einen Kilo­me­ter in 4:40 Minuten mithal­ten kon­nte, bevor ich ihn ziehen lassen musste. Dieses Tem­po stellte sich für meinen angeschla­ge­nen Gesund­heit­szu­s­tand als deut­lich zu schnell her­aus, obwohl es genau das gewe­sen wäre, was der Train­ings­plan ursprünglich vor­sah. Aber mit Marathon vor den Augen, blitzte dann doch etwas auf, was man mit viel Wohlwollen vielle­icht als Ver­nun­ft beze­ich­nen kön­nte. Nach­dem der SCC im Vorhinein die neue Streck­en­führung als sehr flach und bestzeit­en­tauglich bewor­ben hat­te, habe ich mich über die (gefühlten?) Anstiege etwas gewun­dert. Aber ich bin was das ange­ht auch sehr empfind­lich und nicht das Maß aller Dinge. Mir sind ja die Rehberge im Wed­ding schon zu bergig 😉 Ins­ge­samt hat mir dieses Ren­nen ziem­lich viel abver­langt und das hohe Anfang­stem­po rächte sich sehr schnell. In ein­er „steilen“ Phase am Botanis­chen Garten, in der ich ger­ade ziem­lich gen­ervt war (irgend­wo zwis­chen km 6 & 7), passierte ich die Limo­nen­straße. Da fiel mir diese blöde Weisheit ein. Für die restliche Strecke wurde also fol­gen­des mein Mantra: Wenn dir das Leben Limo­nen beschert, mach Limon­ade draus. Oder so ähn­lich. Keine Ahnung warum, aber das heit­erte mich auf und ließ mich das Ren­nen durch­hal­ten, obwohl ich nach der ersten Runde wirk­lich kurze Zeit ans Aufgeben dachte und mich fragte, warum ich nicht ein­fach im Bett geblieben bin. Also bin ich den zweit­en Teil in der Kon­se­quenz deut­lich langsamer gelaufen, aber ich habe es geschafft und meine HM-Bestzeit sog­ar noch um knappe zwei Minuten verbessern können. 

Ergeb­nisse:
Ergeb­nisse VM
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Ergeb­nisse HM
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16_sommerfest_stadtlauf05Das Woch­enende hat mir fol­gen­des gezeigt: Ich bin unglaublich froh, ein Veg­an Run­ner zu sein und füh­le, dass ich in der Gemein­schaft angekom­men bin. Nicht, dass ich dieses Gefühl nicht schon vorher hat­te, aber es hat sich durch die vie­len tollen Erleb­nisse und Begeg­nun­gen auf und neben der Strecke sowie auf dem Fest noch inten­siviert. Darüber hin­aus freue ich mich über die fried­vollen und bere­ich­ern­den Koop­er­a­tio­nen bzw. gemein­samen Aktio­nen mit den LäuferIn­nen von Laufen gegen Lei­den und den Spree­ganer­In­nen. Wir ver­fol­gen alle das­selbe Ziel — let’s spread the message!

2 Comments

  • Bir­git Posted 24. August 2016 7:33

    Was für ein wun­der­schön­er & emo­tionaler Bericht!
    Danke liebe Con­stanze und gute Besserung!

  • Bir­git Posted 24. August 2016 7:33

    Was für ein wun­der­schön­er & emo­tionaler Bericht!
    Danke liebe Con­stanze und gute Besserung!

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