14. 5 x 5 km Teamstaffel, 31.05.13

2013_sccstaffel_vorschau

20 Vegan Runners auf Zielkurs im Berliner Tiergarten

Am 31. Mai 2013 war es endlich wieder soweit: Beim 5x5km-Team-Staffellauf im Berliner Tiergarten gingen nun schon zum fünften Mal die Vegan Runners BBI an den Start. Der erste Erfolg war uns schon sicher, bevor der Lauf überhaupt begonnen hatte: In diesem Jahr waren es nämlich insgesamt bereits 20 vegane Läuferinnen und Läufer, die in vier Teams zu je fünf Mitgliedern starteten und somit den ersten Rekord des Tages sicherten. So viele Staffeln hatten wir noch nie aufgestellt, und konnten rein von der Teilnehmeranzahl her schon mal etliche Firmen und Organisationen in den Schatten stellen.

 Doch es sollte noch besser werden. Obwohl das Wetter sich zunächst nicht von seiner geschmeidigsten Seite zeigte – heftiger Regen am Nachmittag und Nieselregen zum Start, echtes Teamstaffellauf-Wetter eben – waren alle guter Laune und motiviert, Werbung für die vegane Lebensweise zu machen und möglichst viele andere Staffeln hinter sich zu lassen.

 Die Ergebnisse spiegeln diese hohe Motivation dann auch wieder: Unser schnellstes Team mit der Startnummer F1584 sprintete mit einer sensationellen Gesamtlaufzeit von 1:42:21 auf Platz 57 (für Statistikfreundinnen und -freunde: das bedeutet, sie waren in diesem Jahr unter den besten 1,3 Prozent) – herzlichen Glückwunsch zu dieser fabelhaften Platzierung und ein besonderes Dankeschön an Matze, Karl, Robert, Gregor und Jessi für den tollen Einsatz! Aber auch das zweitschnellste Team F1585 braucht sich nicht zu verstecken: Kira, Karsten, Julia, Andreas und Frank holten mit nicht minder schnellen 1:56:49 Platz 417 der Gesamtwertung. Der Sonderpreis in der Kategorie „schöner laufen“ geht in diesem Jahr an Lena, Diana, Rike, Wiebke und Doreen, die sich als reines Damen-Team mit der F1586 nach 2:13:55 den 2.269. Platz in der Gesamtwertung und den 63. Platz bei den Frauen-Teams sicherten. Last but not least gehen ebenfalls herzliche Glückwünsche an Auge, Sebastian, Guido, Annett und Thomas, die mit F1587 und einer Gesamtzeit von 2:16:23 den 2.613 Platz erliefen – wer länger läuft, wird eben auch länger gesehen! Gratulation an euch alle zu den guten Ergebnissen, und danke, dass ihr dabei wart und wir trotz suboptimalem Wetter zusammen sehr viel Spaß haben konnten.

 Als Belohnung für die absolvierten Kilometer gab es für alle Läufer_innen und ihre Begleitpersonen natürlich wieder das traditionelle vegane Picknick, welches dank Auges kreativer Zeltplanen- und Müllsack-Konstruktion effektiv vor Regen und Wind geschützt wurde, und trotz allem die Anstrengung und den Schlamm an den Beinen vergessen ließ. Die Picknick-Körbe des Veranstalters, die jedes Team zusammen mit den Startunterlagen traditionell erhält, mussten wir in diesem Jahr übrigens so gut wie komplett zurückgehen lassen – fanden sich in den vergangenen Jahren wenigstens noch ein paar Äpfel zwischen Käse und Cabanossi-Würstchen, suchten wir diesmal leider vergeblich nach veganen Alternativen in den Boxen. Hierzu haben wir mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen und dieser hat versprochen, die Zusammensetzung der Körbe im kommenden Jahr zu überprüfen. Hier darf man also auf 2014 sehr gespannt sein.

Fazit: Es war (abgesehen von den Picknickkörben) wieder eine rundum gelungen Veranstaltung, die allen viel Spaß gemacht hat, die Ergebnisse können sich sehen lassen, und einmal mehr haben wir bewiesen, dass vegan zu leben die persönliche Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt, sondern sie ganz im Gegenteil sogar noch steigern kann. Wenn ihr im nächsten Jahr auch gerne dabei sein und die tolle Atmosphäre im Tiergarten einmal live miterleben möchtet, dann schreibt uns eine E-Mail an andrea[at]veganrunners.de und helft uns, in 2014 vielleicht schon fünf vegane Staffeln an den Start zu bringen. Wir freuen uns auf euch!

Gregor, Andrea & Auge

Links:
http://www.berliner-teamstaffel.de/

Bildergalerie:

1. Tierrechtslauf Braunschweig, 15.06.13

2013_braunschweig1_a_FlyerAm Samstag, 15.06.13, folgten vier Vegan Runners dem Aufruf des Braunschweiger Vereins Tier Time, um am ersten Tierrechtslauf durch die Innenstadt Braunschweigs teilzunehmen.
Sabine Brigitte Pankau, Vorsitzende des Vereins Tier Time: „Wir wollen ein Zeichen setzen gegen die allgegenwärtige Tierquälerei und Tierausbeutung für menschliche Zwecke.“ Ein Tierrechtslauf in Wien habe sie inspiriert, und ihres Wissens ist der Braunschweiger Lauf der erste in Deutschland.

Um 07:30 Uhr trafen sich Guido, Auge, Annett und Thomas am Rathaus Spandau. Von dort ging es mit Thomas Auto nach Niedersachsen. Knappe zwei Stunden später suchten wir schon einen freien Parkplatz in Nähe des Kohlmarkts.
Der Kohlmarkt war der zentrale Platz des, als politische Veranstaltung angemeldeten, Tierrechtslaufs. Laut Veranstalter wuselten bei bestem Wetter etwa 300 Teilnehmer auf dem Platz umher, die sich für eine der drei Disziplinen Inlineskaten, Walken oder Laufen entschieden hatten.
Der Tierrechtslauf war Teil eines kleinen feinen Straßenfestes. Etwa 18 Stände waren aufgebaut. Von Peta2, Sea Shepherd und Ärzte gegen Tierversuche über Vegan Strength Germany oder LUSH Cosmetics bis hin zu Ständen mit veganen Leckereien, war eigentlich alles dabei. Nur die Flächenbeschallung ließ ein wenig zu wünschen übrig, denn wenn man nicht unmittelbar in Nähe der Bühne war, hatte man kaum was mitbekommen, auch nicht von der Livemusik.
Nachdem Annett, Thomas und Auge die Startnummern für den acht Kilometer-Lauf erhalten hatten und Guido sich für den Job des Fotografen entschieden hatte, verging die Zeit mit dem ersten Schlendern über den Kohlmarkt auch ziemlich schnell, sodass wir gegen 10:45 Uhr pünktlich vor der Startlinie standen, und auf den Startschuss warteten.
Anschließend ging es in fünf Runden hinter die, den Kohlmarkt umschließenden, alten Gebäude herum, um am Ende jeder Runde, unter Beifall der Zuschauer, wieder auf den Kohlmarkt einzulaufen.
Eine Zeitmessung gab es nicht, sodass viele auch sehr gemütlich unterwegs waren.
Am Ende belohnten wir uns mit veganen Döner und anderen Leckereien, wie Kuchen und Torte. Thomas gönnte sich noch eine kostenlose 5-Minuten-Massage, um für die Rückfahrt gewappnet zu sein. Und als wir nochmal an allen Ständen vorbei gingen und hier und da auch Unterschriftslisten mitzeichneten, ging es mit vollen Magen wieder gen Heimat. Gegen 17:00 Uhr trennten sich die Wege wieder vom Rathaus Spandau aus.
Es war ein sehr schöner Tag. Und hoffentlich nicht der letzte Tierrechtslauf in Braunschweig.

Weitere Links:
Aufruf zum Tierrechtslauf (Video).
Flickr-Fotostrecke mit vielen Bildern.
Fotogalerie vom Veranstalter.

Bildergalerie:

Vielen Dank an Thomas und Annett.
Ohne die beiden wäre die Reise nach Braunschweig wahrscheinlich gar nicht erst zu Stande gekommen.
Und Dank auch an Guido, der beharrlich Werbung machte.

Verfasst von Andreas Augstein (Auge)

30. Lichtenrader Meile, 02.06.13

Fast ein Triathlon

Was gibt es Schöneres, als an einem verregneten, kalten Sonntag um 7:00 Uhr aufzustehen, um an einer morgendlichen Laufveranstaltung teilzunehmen?  Menschen mit viel Phantasie wird da sicherlich so Einiges einfallen. Aber ich hatte mich verabredet – und brauchte außerdem noch Punkte für den Berliner Läufercup, zu dem ich mich (in einem Anfall geistiger Umnachtung und kolossaler Selbstüberschätzung) in diesem Jahr erstmals angemeldet hatte. Von sechs möglichen hatte ich erst an zwei Läufen teilgenommen, und bildete das glanzvolle Schlusslicht in meiner Wertungsklasse W35. Also entschloss ich mich nach kurzem Zaudern, nicht zu kneifen, und fand den mühsamen Weg aus dem Bett.

Eigentlich hatte ich mich sehr auf diesen Lauf gefreut. Obwohl an diesem 2. Juni noch viele andere reizvolle Laufveranstaltungen angeboten wurden (der Schlösserlauf in Potsdam zum Beispiel, oder der Lauf in den Internationalen Gärten der Welt in Marzahn), hatte ich mich bewusst für die Lichtenrader Meile entschieden. Zum einen natürlich, weil es ein Wertungslauf für den Berliner Läufercup war. Und zum anderen, weil die Laufstrecke quasi vor meiner Haustür lag und direkt an meiner Arbeitsstätte vorbeiführte. Obgleich ich nun schon viele Jahre in der Motzener Straße in Berlin-Marienfelde und damit in einem der größten Industriegebiete Berlins arbeite, habe ich es bisher noch nie zum Laufen in das angrenzende, weitläufige und sehr grüne Parkgelände dahinter geschafft. Nur davon gehört: dass es sehr schön sein soll nämlich, und auch einen für Berliner Verhältnisse recht hohen, ehemaligen Müllberg geben soll.

Am Veranstaltungsort angekommen wusste ich nicht, wer mir mehr leid tat – meine Begleitung, die nun knapp 90 Minuten im Regen stehen und meinen Rucksack halten musste, oder ich, die einen 15 Kilometer-Lauf gegen Wind und Wetter absolvieren würde. Der Startbereich war relativ klein, und alles war überlagert vom Bratwurstgeruch, der sich vom Grillstand aus mit dem Wind in alle Richtungen verbreitete. Ganz sicher war ich an diesem Tag die Einzige, die das störte – nur knapp 500 Läufer_innen hatten sich in den Marienfelder Schichauweg verirrt. Und nur eine davon trug ein Vegan Runners-Shirt. Ich fühlte mich ganz schön allein.

Ich war froh, als es endlich losging – endlich Bewegung, um Kälte und Bratwurstgeruch zu entgehen, und es hinter mich zu bringen! Es ging direkt in das Grüngelände hinein, vorbei an Industriebauten auf der einen und grüner Natur auf der anderen Seite des Weges. Der besagte Müllberg ließ nicht lange auf sich warten – gut, dass ich angefangen hatte, gezieltes Steigungstraining zu machen, was in der flachen Ebene Berlins aufgrund spärlich gestreuter Trainingsobjekte nicht ganz einfach ist. Der Berg hatte in diesem Fall vier Steigungen, und ich hatte mir vorgenommen, es beim ersten Mal vorsichtig anzugehen, da ich wusste, dass es auf der zweiten Runde bestimmt um ein vielfaches anstrengender sein würde.

Irgendwann zwischendurch begann es immer stärker zu regnen. Einerseits war das ganz gut – bei solchen Wetterverhältnissen lassen sich Läufe auch ohne Getränk gut aushalten. Und wenn man erst mal unterwegs ist, wird der Regen ja eigentlich auch erst dann richtig unangenehm, wenn man unvorsichtigerweise durch eine Pfütze getappt ist. Was mir glücklicherweise nur einmal passierte.

Die Laufstrecke an sich war wunderschön, es ging größtenteils mitten durch Feld und Wald, und auch direkt an der NABU Naturschutzstation Marienfelde vorbei. Einen kurzen Augenblick befürchtete ich, Magenprobleme zu bekommen – bis ich realisierte, dass die komischen Geräusche nicht aus meinem Bauch, sondern von den quakenden Fröschen kamen 🙂

 So verging die erste Runde eigentlich recht schnell, es gab ja viel zu sehen (für Leute, die Waldläufe mehr mögen, als überfüllte Straßenläufe mit jeder Menge klatschenden Menschen am Rand). Der Berg war beim zweiten Mal natürlich eine Herausforderung – aber ich kämpfte und ließ mich nicht entmutigen. Das gute an Bergen ist ja: Wenn man erst mal oben ist, geht es nur noch hinunter. Der Regen wurde immer stärker. Die Streckenposten, die sich unter Regenschirme und Regenjacken kauerten, witzelten, dass dies eigentlich kein reiner Lauf, sondern fast schon ein Triathlon sei – bei dem vielen Wasser. Ich wollte endlich ins Ziel kommen, nach Hause fahren und eine schöne heiße Dusche nehmen!

Dermaßen motiviert lief ich weiter, das Ziel und meine möglichen Punkte für den Berlin Cup vor Augen. Nach etwas mehr als 1:25 h trugen mich dann Silbermond’s „Krieger des Lichts“ quasi durch das Ziel. Sorry – ich mag es eben kitschig und das Lied passte super zu dem Tag 🙂 Ich war erschöpft, aber glücklich und mehr als zufrieden mit meiner Leistung – und darüber, dass ich nicht gekniffen hatte.

So schnell habe ich mich dann glaube ich noch bei keiner Laufversantaltung nach dem Zieleinlauf aus dem Staub gemacht, es war einfach zu ungemütlich. „Jetzt erst mal ne schöne Bratwurst!“ – oh nein, da war es schon wieder…

Punkte für den Berliner Läufercup habe ich übrigens tatsächlich bekommen, zum ersten Mal bin ich sogar nicht Letzte in meiner Wertungsklasse geworden. In der Gesamtwertung liege ich aber trotzdem immer noch ganz hinten *schäm*. Egal, es kommen ja noch ein paar Läufe. Wichtig ist außerdem, dass es Spaß macht, und das hat es. Trotz Regen und Kälte. Und Bratwurst.

Die Strecke

Vor dem Start
Vor dem Start – endlich geht’s los!
Zieleinlauf
Zieleinlauf