SkyRun Messeturm Frankfurt, 26.05.13

MEDION Digital CameraZum zweit­en Mal nahm ich am 26. Mai am Trep­pen­lauf im Frank­furter Mes­se­turm teil, dem höch­sten Trep­pen­lauf in Europa. Die ver­tikale Dis­tanz betrug genau 1202 Stufen oder 61 Stock­w­erke oder 222 Höhenmeter.
Im inter­na­tionalen Ver­gle­ich ist das zwar eher eine mit­tlere Dis­tanz, doch nicht weniger anspruchsvoll. Immer­hin anspruchsvoll genug, um gle­ichzeit­ig Aus­tra­gung­sort der 2. Deutschen Tow­er­run­ning Cham­pi­onships zu sein.

Nach­dem mein Zug aus Berlin (ich reiste mor­gens am Wet­tkampf­tag an) etwas Ver­spä­tung hat­te und mein Start­fen­ster dann auch noch von 10:57:10 Uhr auf 10:29:00 Uhr vorver­legt wurde, blieb kaum Zeit zum Aufwär­men. Am Start – er befand sich ca. 50 Meter vor dem Ein­gang zum Mes­se­turm – starteten die Läufer_innen im 10 Sekun­den-Takt. Von Cheer­lead­ers ange­feuert ging es dann im Sprint ins Trep­pen­haus. Eigentlich ist Tow­er­run­ning ganz ein­fach: Immer nur aufwärts laufen. Doch die etwas eigen­willige Architek­tur des Mes­se­turms und die damit ein­herge­hende Asym­me­trie des Trep­pen­haus­es, sowie die unregelmäßige „Tak­tung“ der Stufen­zahlen in den ersten 11 Eta­gen, macht­en es allen Läufer_innen am Anfang schw­er, das richtige Durch­hal­tetem­po zu find­en. Ab etwa der 15 Etage spielte sich der Rhyth­mus von Stufen, Absätzen und Wen­dun­gen schließlich ein. Dann allerd­ings wurde die Luft im abgeriegel­ten Trep­pen­haus zunehmend dick­er und machte das Atmen zusät­zlich schwer.

Das besserte sich kurz vor der 50. Etage. Noch bevor ich den Anfeuerungsjubel der Cheer­leader im Ziel­bere­ich im 61. in den nack­ten Trep­pen­hauswän­den schallen hörte, spürte ich einen langsam immer stärk­er wer­den­den, kühlen Frischluft­sog, der mir in dieser Höhe noch ein­mal neue Energie schenkte.

Oben angekom­men gab es reich­lich Wass­er und – das war im ersten Augen­blick viel wichtiger – noch viel mehr frische Luft. Für den Tow­er­run im Mes­se­turm wird im Ziel­bere­ich die Park­garage der Fen­ster­putz­gondeln frei geräumt. Dieser bizarren Szener­ie ste­ht im wahrsten Sinne des Wortes eine atem­ber­aubende Aus­sicht entgegen.

Doch von der Aus­sicht habe ich an dem Tag lei­der nicht viel mit­bekom­men. In Frank­furt hat es den ganzen Tag gereg­net. Die Spitze des Mes­se­turms war unter dick­en, grauen und sehr nassen Wolken versteckt.

Obwohl ich mit 12:29,9 Minuten fast eine Minute mehr benötigte als im let­zten Jahr, bin ich den­noch sehr zufrieden. Ein hol­priger Start in die Train­ings­sai­son und ein Meniskus­prob­lem ließen mich bis kurz vor dem Lauf an der Teil­nahme zweifeln. Das ich nun mit diesem Ergeb­nis abgeschnit­ten habe, über­rascht mich daher sogar.

Trotz der sehr stren­gen Sicher­heitsvorkehrun­gen im Mes­se­turm (alle Läufer_innen tru­gen zusät­zlich zu den Start­num­mern ein RFID-Siegel am Handge­lenk und durften sich nur in den freigegebe­nen Bere­ichen aufhal­ten), stell­ten diese Maß­nah­men keine nen­nenswerten Hin­dernisse dar. Alles ver­lief rei­bungs­los und die Helfer_innen und das Sicher­heitsper­son­al waren sehr nett und hilfsbereit.

Mit so viel guter Hochhaus­laune wollte ich mir das zeit­gle­ich in Frank­furt stat­tfind­ende Wolkenkratzer­fes­ti­val natür­lich nicht ent­ge­hen lassen. Das schlechte Wet­ter hat aber lei­der buch­stäblich die Aus­sicht­en getrübt.

So ver­süßte ich mir den Rest des Tages bis zur Abreise in Frank­furts einzigem veg­a­nen Café, dem Edelkiosk. Der Tag hat sich also dop­pelt gelohnt.

Ich freue mich schon auf das näch­ste Jahr, dann hof­fentlich mit besserem Wetter.

Viele Grüße,
Guido

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