MAZ: Laufend gegen Vorurteile

Märkische All­ge­meine: “Laufend gegen Vorurteile — Veg­ane Sportler wer­ben für ihre Lebenseinstellung”
märkische_allgemeine vegan_runnersQuelle: Märkische All­ge­meine, Pots­damer Stadtkuri­er, 28.09.2011. Von Chris­t­ian Meyer.

POTSDAM. Es gibt kein Vorurteil, das sie noch nicht gehört haben und klarstellen mussten: Nein, sie sind noch nicht man­gel­ernährt. Nein, sie haben keine Prob­leme, satt zu wer­den. Und vor allem: Ja, sie kön­nen prob­lem­los Sport machen.

Die “veg­an run­ners”, englisch für die veg­a­nen Läufer, haben Spaß daran, die Vorurteile aufzuzählen, denen sie täglich begeg­nen. Sie haben kein Prob­lem damit, immer wieder mit typ­is­chen Klis­chees kon­fron­tiert zu wer­den. Denn — sie wis­sen es besser.

“Wir wollen zeigen, dass wir genau­so fit sind, wenn nicht sog­ar fit­ter, als alle anderen”, sagt Matthias May. Deswe­gen haben sich veg­ane Pots­damer zusam­menge­tan und einen Läufer­tr­e­ff ins Leben gerufen — die “veg­an run­ners”. Wie groß die Gruppe ist, ist schwierig zu sagen. Mal kom­men zehn Leute zu den Tre­f­fen, ein anderes Mal dop­pelt soviele. Der E‑Mail-Verteil­er, über den kom­mu­niziert wird, umfasse um die 40, 50 Adressen, sagt Kira Rehfeld.

Wer veg­an isst, der will nicht nur gesund leben, son­dern auch ethis­che Grund­sätze ein­hal­ten. Darin sind sich Rehfeld und ihre Mit­stre­it­er einig. “Wir wollen Leid so gut es geht ver­hin­dern.” Deswe­gen essen sie kein Fleisch oder andere tierische Pro­duk­te. Auch Schminke, für die Tiere ster­ben mussten, wird nicht den Weg in Rehfelds Gesicht finden.

Doch das moralisch ein­wand­freie Essen ist nur eine Lei­den­schaft der Pots­damer. Eine andere ist das Laufen. “Wir haben gemerkt, dass viele von uns begeis­terte Läufer sind.” Deswe­gen tre­f­fen sie sich nicht nur zum gemein­samen Essen, son­dern auch um die eine oder andere Runde um den Block zu laufen. Wann immer es geht, ren­nen sie bei Wet­tbe­wer­ben mit. Zulet­zt beim Nuthetal-Cross­lauf in Bergholz-Rehbrücke. Nach den Ren­nen set­zen sie sich zusam­men, um gemein­sam zu essen.

Wenn sie sich auf die Strecke begeben, tra­gen sie ein schwarz-grünes Trikot auf dem “veg­an run­ners” ste­ht. “Das ist eine gute Möglichkeit, für uns zu wer­ben”, sagt Karl San­dovak. Und es scheint zu klap­pen. “Wir wer­den immer wieder ange­sprochen”, sagt Kira Rehfeld. Viele wür­den sich wun­dern, dass Veg­an­er trotz fleis­chlos­er Ernährung einen Marathon laufen kön­nten. Dann kön­nen die Pots­damer davon erzählen, dass viele Lin­sen­sorten genü­gend Pro­teine hät­ten, um als Fleis­ch­er­satz herzuhal­ten. “Viele sind ein­fach nur neugierig und wollen wis­sen, ob es nicht schwierig ist, sich als Veg­an­er zu ernähren.” Über diese Frage müssen die gesund­heits­be­wussten Pots­damer immer wieder lächeln. “Veg­an sein, macht vieles leichter”, find­en sie. Zugegeben, die Umstel­lung auf eine veg­ane Leben­se­in­stel­lung sei schwierig. Aber wenn man sich ein­mal daran gewöh­nt habe, sei auch das Einkaufen kein Prob­lem mehr. Man wisse irgend­wann, wo Tierisches drin­nen steckt und was man dage­gen prob­lem­los kaufen könne. www.vegan-in-potsdam.de

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