Getting Tough, 10.06.17

Steve Klock­ow in Aktion

Ein bren­nen­der Nach­mit­tag in der son­ni­gen Hölle von Mell­rich­stadt.

Der Name: “Get­ting Tough” ste­ht an sich für Eis­eskälte, Lei­den und Schmerzen. Das ist es, was in mir so viel Lei­den­schaft erweckt. Manche Leute mögen Kegeln, Spazieren oder Fis­chen, ich mag es Men­schen vor Schmerzen lei­den zu sehen 😀

Es ist nicht das Lei­den an sich, son­dern mehr die Tat­sache, dass diese Leute Schmerzen ertra­gen, sich aber trotz­dem nach Vorne kämpfen. Dieses Gefühl “nicht aufzugeben” weckt in mir sehr viel Moti­va­tion und Wärme. Und im Feuer von Mell­rich­stadt war da einiges möglich. 

Nach anfänglichen Wartezeit­en wegen Naturschützern, die einen beson­deren Uhu vor uns ret­ten woll­ten, ging es los. Die Sonne bran­nte. Wie immer halb nackt, mit Flipflops oder bar­fuß ging ich mit den Sturmwölfen zur Startlinie. 

Selb­st dem Kali­na­tor vie­len meine dürfti­gen oder fehlen­den Fußk­lei­der auf und er fragte mich durchs Mikro, ob das tat­säch­lich mein Ernst sei. Meine Antwort äußerte sich in einem entspan­nten Lächeln. 

Wenn ich mich selb­st frage, warum ich das immer tue, gebe ich mir immer wieder die selbe Antwort: “Ich liebe es unter den schwierig­sten Bedin­gun­gen das Beste zu erre­ichen.” Ich kam untrainiert, mit dick­em Bauch, bei bren­nen­der Sonne, ohne Son­nen­creme und ohne Schuhe. Meine Gedanken waren fokussiert. Nieder­lage, Aufgeben oder mich zu ver­let­zen gab es in meinen Gedanken nicht. Ich wäre auch weit­er gelaufen, wenn ich mich ver­let­zt hätte. So lange ich mich bewe­gen kann, komme ich durchs Ziel.

Der Startschuss fiel. Jet­zt ging es los: Nun ist alles gefragt und es geht nur noch darum, wie hart du bist und was du ertra­gen kannst oder ob du zusam­men­brichst. Was steckt in dir und wie weit gehst du wirklich?

Ich liebe es! 

Män­ner, Frauen, alles von klein, dick, groß, schlank dabei. Die meis­ten natür­lich muskulös, aber eben nicht alle. Und ich glaube, es zählen nicht die Muskeln, son­dern die Gedanken. Du stehst und fällst mit dem Kopf. Wenn du dich den Schmerzen ergib­st, hast du ver­loren, egal, wie gut dein Kör­p­er trainiert ist. 

Mein Geist ist stark. Mein Kör­p­er wird meinen Gedanken fol­gen. Und so krochen, ran­nten und sprangen wir in den Schlamm und die Wassergräben. 

Das ist schon alles nett, doch wie kann man einen Som­mer­lauf auch richtig hart machen?, wo in den Win­ter­läufen doch son­st die Kälte das größte Hin­der­nis ist.

Die Antwort war klar: “mit vie­len harten und gemeinen Hindernissen”. 

Nach gefühlten fünf Minuten war es soweit. Wir beka­men einen Sand­sack auf die Schul­tern, der (wenn es mich nicht täuscht) 35 Kg schw­er war. Nun ging es erst­mal bergauf mit dem Sand­sack, 1,9 Km lang. 

Schnell machte sich bei mir das fehlende Train­ing bemerk­bar und ich schnaufte wahnsin­nig wenn es hochging, und es ging sehr weit hoch. 

Schritt für Schritt. Ich ver­suche den Sand­sack so auszubal­ancieren, dass ich so wenig Kraft wie möglich nutzen muss. Ein Stück nach vorne zieht zu sehr nach vorn, zu weit nach hin­ten ist auch nicht so leicht, aber doch leichter als nach vorne, also trage ich ihn ein biss­chen nach hin­ten geneigt. 

Endlich auf dem Gipfel angekom­men, ging es nun wieder bergab. Ich war jet­zt schon ganz schön alle, wollte langsam gehen, hat­te aber immer noch den Sand­sack auf den Schul­tern. Ich beschloss also einen leicht­en Lauf­schritt einzule­gen, um den kraftrauben­den und ver­dammt schw­eren Sand­sack schneller los zu werden. 

Alle Wölfe außer mir waren trainiert, also alle schon lange weg. 

Endlich sah ich das Ende dieser Etappe. Mein Schritt wurde schneller. Sand­sack weg und weit­er. “Jet­zt wieder schneller laufen und die anderen ein­holen”. Einziges Prob­lem: “Scheiße, ich bin total alle”. Ein unglaublich schönes Phänomen ist aber, dass man sich nach ein­er solchen Tor­tur sehr sehr leicht und befre­it fühlt. Die Last auf meinen Schul­tern war weg und sie fühlten sich total geschmei­dig an.

Nun lief ich was die Beine hergaben. 

Holzwände waren zu über­winden, ca. 2,5 Meter hoch. 

Die anderen Läufer waren von mein­er fehlen­den Fußbek­lei­dung ange­tan und würdigten es mit eilen­der Hilfe. 

Nun war es für mich an der Zeit wieder neue Men­schen in mein Herz zu lassen. 

Mar­tin (mein neuer Held) ran­nte jedes Mal vor, wenn eine Wand kam und half mir mit ein­er Räu­ber­leit­er drüber zu kommen. 

Beim ersten Mal bedank­te ich mich, beim zweit­en Mal lächelte ich schon mehr und beim drit­ten Mal nahm ich ihn in den Arm und dank­te ihm her­zlich, dass er mir diese Mühe ersparte. 

Ich liebe diesen Zusam­men­halt. Wir haben uns vorher noch nie gese­hen und helfen uns doch in den schwierig­sten Sit­u­a­tio­nen. Sowas ver­di­ent Respekt und Anerkennung. 

Doch ich bin ein Kämpfer und wollte mehr. Das Blut kochte in meinen Adern und ich musste mehr erre­ichen. Also ran­nte ich nach der drit­ten Wand nach vorn und nahm die kom­menden Wände allein. Fuß an die Seite auf den Stützbalken und das andere Bein drüber geschwun­gen. So ging es auch sehr schnell und vor allem allein. Jet­zt kam der Wolf in mir zum Vorschein und ich ran­nte wie besessen. 

Immer wieder kam ich in Sit­u­a­tio­nen in denen der Boden so steinig war, dass ich am lieb­sten meine Flip­sis ange­zo­gen hätte. Wenige Meter später sah ich aber wieder Schlamm und so ließ ich sie aus.

Ich liebe es bar­fuß zu laufen. Es ist wie eine Pas­sion für mich, mich natür­lich zu bewe­gen. Viele Men­schen mögen anders darüber denken, aber ich liebe es. Die Haut der Füße wird mit der Zeit auch immer härter und so kann ich mit­tler­weile auch immer steinigere Streck­en unten ohne laufen. 

Nur für beson­ders harte Stellen habe ich die Flipflops bei. Wenn es gefährlich wird, weil die Steine im Unter­grund durchge­hend schar­fkantig sind, zieh ich die kleinen Scheißer an um mich doch noch etwas zu schützen. 

Vom Ehrgeiz gepackt lief ich schneller und schneller. Nun kam ein neuer Geg­n­er: “die Sonne”. Selb­stre­dend habe ich vergessen, Son­nen­creme aufzu­tra­gen. Ich creme mich so gut wie nie ein und dachte, es wird schon nicht so schlimm wer­den. Faz­it: “es war die Hölle”. Meine Haut bran­nte von oben bis unten und ich war erst wenige Kilo­me­ter unter­wegs. Da kam noch einiges und ich musste etwas tun.

Kreb­srot dachte ich erst an Pflanzen. Spitzwegerich (sieht so ähn­lich aus wie Löwen­zahn) bringt gute Heilung, aber nur, wenn man dann nicht mehr in der Sonne ist. Ich war aber noch über Stun­den in der Sonne unter­wegs. Ich brauchte etwas, was die Haut abdeckt und kühlt. Klar, ich war ja im Wald. 

Und was gibt es im Wald zur Genüge? Schlamm!

Ich hielt an der näch­sten Pfütze an und rieb meine Schul­tern und meinen Hals mit Schlamm ein. Er kühlte fein. Die Haut war auch schon recht rot und heiß. Es war höch­ste Zeit zu han­deln. Der Schlamm tat mir gut und ich rieb mich stark damit ein, damit keine Sonne mehr auf die Haut kam. 

Wenn ich andere Läufer nun sah, waren die Reak­tio­nen immer in zwei Kat­e­gorien aufgeteilt. 

1. (ver­wun­dert) “Warum machst du das?” — “Weil ich mir son­st die Haut stark verbrenne.”
2. (mit einem dick­en Grin­sen) “Cool, das machen die Wild­schweine, Ele­fan­ten und sämtliche, andere Waldtiere auch.”

Egal, gelächelt und weit­er, es gibt noch viel zu tun und wir sind noch nicht am Ziel. 

Ich nehme die Hin­dernisse meist sehr schnell und leicht. Immer wieder merke ich, dass ich ziem­lich gut mit den Hin­dernissen umge­hen kann. Wenn andere Leute manch­mal zwei Minuten dafür brauchen, bin ich meist in 20 Sekun­den drüber, dafür stinke ich total beim Laufen ab, regelmäßiges Train­ing ist eben noch nicht so meine Stärke. 

Ich kon­nte die meis­ten Hin­dernisse also sehr schnell nehmen und holte sog­ar meine Wölfe manch­mal wieder ein. Aber ein­mal einge­holt, waren sie bei der näch­sten Lauf­strecke auch schon wieder verschwunden. 

Nicht so schlimm, ich kann auch mal allein laufen. Der Matsch kühlte meine Haut und schützte mich vor der bren­nen­den Sonne. Ich fühlte mich wie ein Urmen­sch, aber es sah auch ver­dammt klasse aus 😀

Im Wald war es schat­tig, viele kleine, abge­fuck­te Übun­gen, Steine für 100 Meter tra­gen, Holzscheiben 100 Meter tra­gen, Sand­säcke …, Kugeln .….

Mein Kör­p­er schrie nach Wass­er und Nährstof­fen. Zum Glück gab es Mar­tin und seinen Fre­und Andreas, die mir eine dopin­gar­tig wirk­ende Kau­masse gaben. Andreas sagte mir: “ein­mal zer­beißen, in bei­de Back­en leg­en und nicht weit­er kauen, ein­fach zer­laufen lassen”. Gesagt, getan …, sofort hat­te ich wieder Pow­er und legte weit­er los. Mit dick­en Ham­ster­back­en (wegen dem Gum­mizeug) lief ich mit großen Schrit­ten, gestärkt, weiter. 

Endlich kam mal wieder ein Hin­der­nis meines Geschmack­es. Ein Gerüst mit quer liegen­den Holzs­tan­gen. Über eine Stange drüber klet­tern unter der näch­sten unten durch (in 1,5 Meter Höhe), ohne runter zu fall­en. Endlich durfte ich mal wieder etwas meinem Kopf ein­set­zen und mit rel­a­tiv guter kör­per­lich­er Geschmei­digkeit glänzen 😀

Ich meis­terte die Auf­gabe phan­tastisch und scheit­erte bei der let­zten Stange. Schei… run­terge­fall­en, 30 Burpees (in Liegstütz­po­si­tion ste­hen, dann in die Hocke gehen und einen Hock­streck­sprung machen)

Doch alles egal, es gab Wasser!

Kraft­ge­tankt, weit­er geht es, die Hälfte ist geschafft. Der Wald zieht sich, doch die Wege sind mit viele kleinen Hin­dernissen wie Holz, Ästen und spitzen Steinen gefüllt. Ich fokussiere mich auf die Gras­nar­ben und laufe immer im weichen, wenn ich eine Stelle sehe. 

Heute will ich mich mal nicht ver­let­zen. Ich reiße mir oft genug die Füße in den Läufen auf, damit soll heute Schluss sein. Heute will ich ver­let­zungs­frei ins Ziel kom­men. Doch selb­st wenn es passiert, mache ich weiter. 

Sowas kann the­o­retisch bei jedem Schritt passieren, also mache ich mir keine Gedanken darüber und laufe ein­fach weiter. 

Aus dem Wald geht es wieder in die Sonne und bald zum Steinbruch.

Was für eine unfass­bar schöne Umge­bung. Tief beein­druckt laufe ich zu den Klip­pen, wo ich viele Leute warten sehe. Ich geselle mich zu ihnen und schaue was dort passiert. 

Es ist eine Bergschlucht, an der man sich mit einem Seil ablassen muss. Einige Läufer sind sehr sehr schnell, andere sehr ängstlich und daher langsam. Die Schlucht ist steil und das Abseilen alles andere als alltäglich. Ich ver­ste­he jede Angst. Doch da mir der Rück­en von der Sonne bren­nt, drän­gle ich mich höflich und mit einem fre­undlichen Lächeln vor. 

Ich lasse mich, ohne Schuhe, in die Schlucht hinab. Unten geht es zu einem steini­gen Kreis von ca 100 Metern. Dort sollen wir eine Holz­palette mit zwei Sand­säck­en (ca. 70 Kg) ziehen. Ich gehe zu einem Läufer, der fer­tig ist und sage ihm: “gib mal her, ich übernehme ab hier”. Im näch­sten Moment breche ich fast zusam­men, weil ich so gut wie gar nicht voran komme. Schei… ist das Ding schw­er zu bewe­gen. Ich kämpfe stark, weil ich mit den Flipflops nur schlecht auf dem Schot­ter weit­er komme. Die Runde zieht sich sehr sehr lang, aber auch dieses Hin­der­nis ist irgend­wann geschafft. 

Direkt danach geht es bergab, weit­er in die Schlucht. Ich bin ver­wirrt, weil ich zwei Wege sehe, erst später bemerke ich den Pfeil mit der Rich­tung, die wir nehmen sollen. 

In der Schlucht angekom­men, sehe ich einen der Helfer, der mir sagt, dass es nun nach oben geht. 

Mit einem Blick nach oben fange ich gedanklich an zu stot­tern. Der scheiß Berg ist echt hoch und super steil. In solchen Sit­u­a­tio­nen bekommt man sog­ar mich manch­mal zum fas­sungslosen Staunen. Wenn ich mit ein­er Sache über­fall­en werde, mit der ich über­haupt nicht gerech­net habe. 

Also bergauf und hoch hinaus. 

Der Unter­grund ist Gift für meine Füße. Alles ges­plit­terte Steine, sau scharf. Ich ziehe die Flipflops an und gehe ganz vor­sichtig hoch, nur nicht zur Seite fall­en, denn der Berg ist steil und die Steine sind scharf. 

Mit viel Feinge­fühl, das ich noch nicht ver­loren habe, gehe ich Schritt für Schritt. Oben angekom­men, gibt es die näch­ste Gemein­heit. Einen Eimer voller klein­er Steine tra­gen. Ich weiß nicht wie schw­er er ist (sau schw­er), aber ich sehe die anderen schon sehr stöh­nen. Da ich ihn rel­a­tiv gün­stig auf den Nack­en, zwis­chen die Schul­tern lege, komme ich recht gut voran. Die 100 Meter habe ich nun auch geschafft. 

Es geht weit­er in eine Hei­de. Dum­mer­weise sehe ich in der Ferne (links von mir, mehrere hun­dert Meter ent­fer­nt) Läufer und weiß, dass es jet­zt eine ganze Weile erst­mal in der Sonne weit­er geht. 

Ich höre auf zu denken und nehme den Weg. Schritt für Schritt. Die Sonne bren­nt, doch der Schlamm hält sich ganz gut auf meinen Schul­tern. trotz­dem will ich so schnell wie möglich wieder aus der Sonne kom­men. Ich halte den Lauf­schritt, fast ger­adlin­ig. Manch­mal muss ich doch gehen, da es ein­fach zu anstren­gend ist. 

Die Hälfte der Strecke ist geschafft. Ich sehe wenige hun­dert Meter vor mir andere Läufer. Bis ich merke, dass ich an eine Kreuzung komme, an der ich noch eine ganze Strecke nach rechts und später links laufen muss, deprim­ierend aber nicht zu ändern. Wieder höre ich auf zu denken und konzen­triere mich auf die Schritte. Ich atme gut, der Schritt funk­tion­iert, die Schul­tern sind durch den Schlamm geschützt, zwis­chen­durch kommt etwas Wind. Ich füh­le mich also gut. 

Ich sehe das Ende des Weges. Schnell einen Stein weit wer­fen und ab zur näch­sten Wasser­sta­tion. Endlich gibt es sog­ar Bana­nen. Nach zwei Bana­nen ist der Kraft­spe­ich­er und der Magen wieder gefüllt. Ich kann mich etwas bess­er bewe­gen doch mir fehlt das Salz. 

Ich kriege langsam kleine Krämpfe und das dehnen reicht nicht mehr. Schlim­mer wird es bei den näch­sten Hindernissen.

Ich komme dem Killing­field langsam näher. Aber wie heißt es immer so schön, das Beste kommt zuletzt. 

Ich laufe mit großer Freude weit­er, weil ich weiß, dass ich bald dort bin. Endlich kann ich die Sturmwölfe wieder sehen, mit Ihnen heulen und natür­lich meine Fre­undin erblick­en, die am Ziel schon auf mich wartet. 

Ich komme ins Killing­field und nehme die näch­sten Schlamm­löch­er. Jedes einzelne mit Bedacht. Immer Stück für Stück. Wenn ich jet­zt zu über­hastet bin, ver­let­ze ich mich vielle­icht noch. Also alles mit viel Feinge­fühl meis­tern. Das Wass­er ist kühl, aber die Berge sind rutschig, so rutschig, dass ich mir etwas über­legen muss um aus den Wasser­gräben wieder raus zu kom­men. Es ist nicht leicht, aber ich finde einen Weg. 

An den hohen Balken, die jet­zt kom­men, scheit­ere ich beim ersten Anlauf. Doch ich gebe ich nicht auf. Der zweite Anlauf ist schneller und mit genug Pow­er komme ich auch drüber. Auf den näch­sten Ton­nen, die ich über­queren muss bekomme ich starke Krämpfe. Die Wade total verkrampft und ver­härtet. Ich strecke das Bein vor Schmerzen. Andere Läufer wollen mir helfen und dehnen es ein biss­chen. Unter starken Schmerzen muss ich kurz sitzen bleiben. Jet­zt begin­nt der inter­es­sante Teil des Laufes. 

Ich bin schon so aus­ge­laugt, dass ich kaum noch Feinge­fühl habe und die Schmerzen von Mal zu Mal stärk­er wer­den. Nun kommt es darauf an. Jet­zt kann ich zeigen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin. 

Als ich mich wieder bewe­gen kann, klet­tere ich von der Tonne runter und dehne die Wade. Ich werde nun vor­sichtig sein, dass ich das Bein nicht mehr so stark ein­beuge, so ist die Wahrschein­lichkeit für Wadenkrämpfe geringer. 

Jet­zt wird es fies. Direkt am Ende, wo kein Men­sch mehr Kraft hat, kommt es dick, Hangel­hin­dernisse. Ich sehe sie und denke nichts freundliches… 

Ich gehe zu dem Helfer und frage ihn, was ich machen muss, wenn ich es nicht schaffe, mich über den Park­our zu hangeln. Er sagt, dass ich zur Strafe eine Steinkugel tra­gen muss. 

Ich schaue nach der Steinkugel, läch­le ihn an und gehe durch das Hangel­hin­der­nis durch, direkt zur Straf­stelle und absolviere die Strafe mit der Kugel. 

Ich finde es immer witzig, wenn die Strafe leichter ist als die Übung, die man machen soll, um keine Strafe zu bekom­men. Die Klet­ter­wand schaffe ich auch nicht mehr, da ich kaum noch Feinge­fühl in mir habe. Ich set­ze diese Strafe also gle­ich noch mit hin­ten dran. Wieder Krämpfe in der Wade, aber ich bin auch schon fast am Ende. 

Jet­zt wieder ein Hangel­hin­der­nis. Ich hangele mich tat­säch­lich bis zum Ende durch und sehe eine Wand, so wie man sie mit einem Fahrrad oder Skate­board hochfährt. Ich sehe, wie die Leute mit starkem Anlauf dort hoch ren­nen und ver­suchen die Hände der anderen im Sprung zu greifen. 

Weil ich dort ein Seil hän­gen sehe, bin ich ein biss­chen ver­wun­dert und gehe ganz entspan­nt dort hin um das Seil zu greifen. Ich gehe rel­a­tiv geschmei­dig hoch und werde von den anderen hochge­zo­gen. Ich reiße das Bein ein let­ztes Mal hoch und rolle mich auf die Plat­tform. Das Bein schön gestreckt hal­ten, damit es nicht wieder krampft. 

Auf der anderen Seite muss man runter ins Wass­er rutschen. Als ich im Wass­er lande, bin ich ein biss­chen ori­en­tierungs­los, weil ich nicht weiß, wo es raus geht. Schon rel­a­tiv ver­wirrt, folge ich der Rich­tung, die mir die Leute mit dem Fin­ger zeigen. 

Als ich raus klet­tere sehe ich auf ein­mal, dass ich schon im Ziel bin. Endlich kann ich fast alle Sturmwölfe und meine Fre­undin in die Arme schließen. Die Medaille ist wie immer wunderschön!

Faz­it: Da haben sich der Kali­na­tor und der Cap­i­tano doch ganz schön was ein­fall­en lassen. 

Für mich per­sön­lich waren es zu viele Hin­dernisse, an denen man wirk­lich etwas schaf­fen musste. Ich bin ja eher so der Typ, der gern mit Geschmei­digkeit und Lösun­gen an schwere Hin­dernisse her­an geht. Ich mag es mehr meinen Kopf einzuset­zen. Wenn ich aber nur Kugeln tra­gen muss, kommt der Kopf meist zu kurz. 

Im sel­ben Moment sagt mir das aber auch, dass ich endlich mal begin­nen sollte zu trainieren, aber das sage ich mir auch nach jedem anderen Lauf 😀

Mein Faz­it ist also: Es war hart und gut, aber im End­de­fekt erset­zt nichts die Kälte des Win­ters. Die Kälte macht für mich den größten Reiz aus. Die Sonne war auch hart, aber ich kon­nte sie mit Schlamm überlis­ten, und auch wenn er regelmäßig getrock­net und dadurch abge­fall­en ist, hat es super funktioniert. 

Resul­tat: Schmerz geht, Stolz, Muskelkater und Son­nen­brand bleiben noch ein paar Tage. 

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