14. Berliner Benefiz Lions-Lauf, 10.09.16

14. Berlin­er Bene­fiz Lions-Lauf am 10.09.2016
(Ein Bericht von Constanze)

Am Sam­stag, den 10.09.2016 nahm ich am 14. Berlin­er Bene­fiz Lions-Lauf teil. Mein Marathon-Train­ings­plan sah für dieses Woch­enende einen schnellen 10er vor. Also durch­forstete ich schon lange im Voraus sämtliche Laufkalen­der auf der Suche nach einem passenden Wet­tkampf. Viel Auswahl gab es nicht. Nach­dem der Vol­vo Tier­park­lauf für mich natür­lich nicht in Betra­cht kommt, blieb noch der Lions-Lauf. Ich haderte: Trotz des guten Zwecks sind 20 Euro Anmeldege­bühr (bzw. 25 Euro vor Ort als Nach­mel­dung) für einen 10er nicht ger­ade wenig – war es mir das wirk­lich wert!? Ich wusste, dass Tabea von den Spree­gan­ern dort im let­zten Jahr bere­its an den Start ging und fragte sie hin­sichtlich der Organ­i­sa­tion und der Streck­enbeschaf­fen­heit aus. Es war schließlich wichtig, dass die Strecke einiger­maßen bestzeit­en­tauglich war. Soweit passte alles, aber ich war mir noch immer nicht sich­er, ob ich für einen Train­ingslauf, den ich natür­lich auch auf eigene Faust absolvieren kon­nte, so viel Geld aus­geben wollte. Und dann eine für mich glück­liche Fügung, die mir die Entschei­dung abnahm: Tabea war für die 5km angemeldet, kon­nte aber auf­grund von ter­min­lichen Über­schnei­dun­gen nicht an den Start gehen. Sie wollte mir ihren Start­platz über­lassen. Ein­fach so. Da kon­nte ich natür­lich nicht nein sagen. Zuvor musste ich jedoch klären, ob eine Ummel­dung von Name und Dis­tanz möglich war. Unter falschen Namen wäre ich in diesem Fall nicht gelaufen, denn eine vordere Platzierung war dur­chaus real­is­tisch und seit der einen oder anderen Trep­pchen­platzierung bei kleineren Laufver­anstal­tun­gen werde ich gele­gentlich erkan­nt und ange­sprochen. Von der Organ­isatorin erhielt ich grünes Licht und so stand einem Bestzeit­en-Lauf organ­isatorisch nichts mehr im Wege. Der Lauf startet auf der Berlin­er Seite der Glienick­er Brücke, die durch den Agen­te­naus­tausch Bekan­ntheit erlangte. Entsprechend lang ist die Anfahrt. Erst mit der S‑Bahn nach Wannsee und dann mit dem Bus 316, der im 20-Minuten-Takt verkehrt, weit­er bis zur Glienick­er Lake. Vor Ort erwartete mich ein buntes Treiben in den dominieren­den Lion­sclub-Far­ben gelb und blau/lila. Die Damen des Lion­sclub Glienick­er Brücke stell­ten wirk­lich einiges auf die Beine. Es gab eine Tombo­la und auch ein gut gefülltes Büf­fet, auf dem ich jedoch auf den ersten Blick nichts veg­anes ent­deck­en kon­nte. Im Nach­hinein kon­nte ich lesen, dass durch die Start­ge­bühren und die Ein­nah­men aus Getränke- und Kuchen­verkauf sowie aus dem Losverkauf der großen Tombo­la respek­table 8.000 Euro ein­genom­men wur­den, welche dem berlin­weit­en Jugend­förder­pro­gramm Lions-Quest „Erwach­sen wer­den“ zugutekommen.

(Bildquelle: 1 | 2)

Ich bin erst­mals aus der ersten Rei­he ges­tartet. Nicht, dass ich mich darum geris­sen hätte, aber die anderen LäuferIn­nen waren alle so zurück­hal­tend und woll­ten nicht nach vorne, so dass mir nichts anderes übrig blieb. Mit dem Pulk im Nack­en läuft man vielle­icht doch ein wenig schneller los als man sollte. Zudem wird man am Anfang häu­fig über­holt, was der eine oder andere nicht gut abkann. Mich per­sön­lich stört das allerd­ings nicht.

Die Strecke führt am Wass­er ent­lang bis zur Höhe Pfauenin­sel. Dort gibt es nach ca. 3,2 km eine 180 Grad Kehrtwende (man bekommt von dem Streck­en­posten ein Bänd­chen, das man aber im End­ef­fekt nir­gends wieder vorzeigen musste) und dann geht es auf gle­ichem Wege zurück. Den Ufer­weg teilte man sich auf­grund des her­vor­ra­gen­den Wet­ters mit unzäh­li­gen großen, kleinen und mitunter tierischen Aus­flugs­gästen zu Fuß und auf dem Rad, denn es gab natür­lich keine Absper­run­gen. Aber diese mul­ti­ple Wegenutzung klappte mit entsprechen­der gegen­seit­iger Rück­sicht­nahme erstaunlich gut, so dass es zu kein­er­lei Ein­schränkun­gen kam. Wehmütig passierte man auch einen Bier­garten, aber die Gäste waren durch die Hitze etwas lethar­gisch und die erhoffte Anfeuerung blieb aus. Auf halbem Rück­weg zum Ziel musste man links in den Volkspark Klein Glienicke ein­biegen, wo man eine große Schleife lief, um auf die 10 km zu kom­men. Dieser Parkrundweg hat es wirk­lich in sich, denn er enthält einige wirk­lich knack­ige Anstiege. Immer wenn ich einen Berg hochschnaufte, ärg­erte ich mich darüber, dass ich nicht doch bei den 5 km geblieben war. Die Läufer der kürz­eren Dis­tanz liefen ihre 5 Kilo­me­ter kom­plett am flachen Ufer­weg, indem sie nach 2,5 km wen­de­ten. Zusät­zlich gab es noch einen Kinder­lauf über 800m und die Walk­erIn­nen absolvierten 6,4km. Wass­er sollte es an bei­den Wen­depunk­ten, also bei km 2,5 und 3,2 geben. Da ich zu diesen Zeit­punk­ten noch kein Wass­er benötigte und die Zeit eins­paren wollte, nahm ich mir vor auf dem Rück­weg beim ersten Wen­depunkt etwas zu trinken. Da war ich dann 3,9 km unter­wegs und bog kurz darauf in den Volkspark ein. Zu mein­er Über­raschung war der Getränke­stand beim zweit­en passieren unbe­set­zt und es standen auch keine Getränke mehr bere­it. Wieso das so war weiß ich nicht, aber spätestens bei den bere­its erwäh­n­ten Anstiegen ärg­erte ich mich mas­siv über diesen Umstand und darüber, dass ich noch doch schon zuvor auf der Strecke etwas getrunk­en hat­te. Aber damit war ja nicht zu rech­nen. Mein Mund wurde immer trock­en­er und ich sehnte mich nach dem Ziel und vor allem nach Wass­er. Es war für Sep­tem­ber ungewöhn­lich heiß (min­destens 27 Grad an diesem Tag), das muss man schon so sagen. Was hat­ten wir nur für einen Som­mer! Ich biss also die Zähne zusam­men und ver­suchte, meine Platzierung zu hal­ten. Ich war die dritte Frau und sollte diese Posi­tion auch behal­ten. Die Läuferin vor mir war zwar in Sichtweite, aber ich hat­te ein­fach keine Reser­ven mehr, um ihr gefährlich zu wer­den. Nach 46:15 Minuten lief ich durchs Ziel. Es war nicht ganz die Zeit, die ich mir für diesen Tag vorgenom­men hat­te, aber es reichte immer­hin zur per­sön­lichen Bestzeit. Zudem bescherte mir die drittschnell­ste Zeit unter den Frauen einen 1. Platz in der Alter­sklasse bis 35 Jahre. Es gab ins­ge­samt nur zwei Alter­sklassen (bis 35 & ab 36 J.), wo jew­eils die Plätze 1–3 geehrt wur­den. Bei der Siegerehrung wurde ich sog­ar darauf hingewiesen, dass es am Büf­fet einen sehr leck­eren veg­a­nen Kuchen geben würde. Möglicher­weise war dieser bere­its aus, denn ich kon­nte ihn auch nach diesem Hin­weis nicht ent­deck­en, habe aber auch nicht expliz­it nachge­fragt, da ich keinen Kuchen­hunger verspürte.


(Bildquelle: 1 | 2 | 3)

Die Preise kon­nten sich wirk­lich sehen lassen. Ich gewann einen Gutschein im Wert von 100 Euro für ein ital­ienis­ches Restau­rant in Wilmers­dorf. Ich werde dort dem­nächst anrufen und fra­gen, ob sie veg­ane Gerichte anbi­eten, aber das sollte bei der ital­ienis­chen Küche ja hof­fentlich kein Prob­lem darstellen.

Erst­mals in mein­er „Laufkar­riere“ ließ ich mich sog­ar massieren, was wirk­lich sehr gut tat. Ich hätte stun­den­lang dort liegen kön­nen, aber natür­lich woll­ten viele andere LäuferIn­nen eben­falls in den Genuss kommen.

Der Lauf find­et immer am 2. Sep­tem­ber-Woch­enende statt und ich habe mir den Ter­min für das näch­ste Jahr bere­its im Kalen­der notiert. Im Gedächt­nis bleibt mir ein (bis auf den Faux­pas mit dem Wass­er) toll organ­isiert­er Lauf bei her­rlichem Wet­ter. Deshalb und sicher­lich auch durch die erfol­gre­iche Platzierung strahle ich auf den Fotos mit der Sonne um die Wette (böse Zun­gen wür­den behaupten ich grinse wie ein Honigkuchenpferd). Das ist meine Form von „Öffentlichkeit­sar­beit“ und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.

Vorher- und Nachher-Fotos:


Link zum Lauf:
http://www.lions-glienicker-bruecke.de/lionslauf/teilnehmerinformationen/

Alle Fotos:

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