25. adidas Runners City Night

25. adidas Runners City Night

Wo trifft man am Son­ntagabend in Berlin Veg­an Run­ners? Wenn es der 30. Juli ist, bei der adi­das Run­ners City Night. Ohne verabre­det zu sein, sind mir dort sechs von acht teil­nehmenden Veg­an Run­ners begeg­net, die alle die 10 Km gelaufen sind. Eine der sel­te­nen Gele­genheiten den Ku’damm ohne Autoverkehr rauf und runter zu lau­fen und dabei von wenig­stens vier Bands und unzäh­li­gen Zuschau­ern ange­s­pornt zu werden.

Die Bedeu­tung dieses Laufes, an dem 5.821 Läuferin­nen und Läufer teil­nah­men, wurde auch durch die Starts zweier Marathonläufer­*innen unter­strichen, die in ca. zwei Wochen in Rio de Janeiro an den Start gehen wer­den: Bei den Frauen war das Maya­da Al-Sayad und bei den Män­nern Philipp Pflieger. Die Berliner­in Maya­da wurde Zweite bei den Frauen und lief dabei in 0:33:43 per­sön­lichen Re­kord. Sie wird in Rio für Palästi­na starten. Philipp Pflieger wurde in 29:47 unange­focht­en Erster und wird in Rio für Deutsch­land an den Start gehen.

Der Start der adi­das Run­ners City Night war um 20:30 Uhr. Bis dahin hat­te es sich auf ca. 20 Grad abgekühlt. Die Läufer waren in Start­blöck­en von A bis E unterteilt, auf Grund­lage der bei der An­meldung angegebe­nen Bestzeit der let­zten drei Jahre. Das Wet­ter war opti­mal und die Strecke eben­so, auch wenn es zeitweise über Kopf­steinpflaster ging. Vielfach war jedoch bemän­gelt wor­den, dass der Ver­anstal­ter für die sichere Auf­be­wahrung des Gepäcks der Läufer fünf Euro ver­langte. Wer mutig war, kon­nte seine Sachen im Umk­lei­dezelt hin­ter­lassen, natür­lich ohne Garantie.

Die Strecke führte von der Kreuzung Joachim­sthaler Straße über den Kur­fürs­ten­damm, rechts in die Nestorstraße,  über Droy­sen- und Wind­schei­d­straße, dann rechts in die Kantstraße, bis zur Jo­achimsthaler Straße und wieder den Kur­fürs­ten­damm hin­auf, bis fast zur Mark­graf-Albrecht-Straße, wo eine Kehre war. Dann ging es ger­ade wieder den Kur­fürs­ten­damm hin­unter, bis zum Ziel kurz hin­ter der Joachim­sthaler Straße.

Nach­dem ich mir am Mittwoch im Train­ing die Wade gez­er­rt hat­te und zudem an ein­er Plan­tar­faszi­tis laboriere, wollte ich betont lang­sam laufen. Zur Sicher­heit hat­te ich mor­gens einen kurzen Trai­nings­lauf absolviert, der mich hof­fen lies heil durchkom­men zu kön­nen. Andreas hat­te mir am Start gesagt, dass er eine Zeit um 50 Minuten anstreben würde, sodass ich mir vor­nahm, ihm zu fol­gen. Wir liefen von Beginn an mit einem Schnitt um 5 Min/Km, was sich für mich gut anfühlte.

Auf dem ersten Kilo­me­ter lagen ein paar 50-Cent-Stücke auf der Straße, als wenn jemand die Läufer damit zum Anhal­ten und Auf­heben ani­mieren wollte, um so Auflau­fun­fälle zu provozieren. Kurz darauf gab es eine Dusche, die wir zweimal passieren kon­nten. Auf der Strecke waren mehrere Bands, die mit ihrer rhyth­mis­chen Musik uns Läufern den Takt vorgaben.

Lei­der kon­nte ich Andreas nicht so gut fol­gen, wie ich es mir erhofft hat­te. Nach­dem ich ihn am ersten Verpfle­gungspunkt über­holt hat­te, sah ich lange nichts mehr von ihm. Auf der Ziel­ger­aden hat­te er dann aber doch noch etwas zuzuset­zen, und kam in 50:14 ins Ziel. Als er mich über­holte, meinte er, wir wür­den uns am Erdinger-Aus­schank wieder­se­hen. Im Ziel warteten dann aber auch Nicole, Heiko und Robert – wie oben auf dem Foto zu sehen – die alle schneller waren als ich.

Wegen mein­er Zer­rung verzichtete ich auf einen End­spurt und kam in 50:51 Minuten ins Ziel. Damit war ich in meinem Jahrgang zwar der Schnell­ste, aber in der Alter­sklasse 65 nur der Zehnte. Mit Robert wartete ich dann geduldig in der Schlange am Erdinger-Auss­chank auf unser alko­hol­freies Bier. Dort wur­den im Akko­rd, aber mit unter­schiedlich­er Effizienz, die Bech­er gefüllt. Während eine junge Frau es zuver­läs­sig schaffte die Flaschen bis zum let­zten Tropfen in die Bech­er zu entleeren und wie zum Beweis die Flaschen dabei am Ende umgekehrt hoch in die Luft hielt, schaff­te der Mann neben ihr mal ger­ade 4/5 des Flaschen­in­halts in die Bech­er zu bekom­men. Von den Resten, die er an diesem Abend in den Flaschen ließ, hätte eine ganze Par­ty ver­sorgt wer­den können.

Dieser Lauf war für mich – wie für viele andere – ein Test in der Vor­bere­itung auf den Berlin-Marathon. Ein näch­ster Test wird der Stadt­lauf-Berlin-Halb­marathon am 21.08. sein, für den ich mich ger­ade angemeldet habe. Ich hoffe, da viele Veg­an Run­ners zu sehen.

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