2. Müritz Marathon, 05.06.2016

Ein Lauf­bericht von Robert Boyde-Wolke:

„Num­mer 5 lebt noch…“

Seit 2015 hat Müritz-Region ihren eige­nen Langstreck­en­lauf – der Müritz Marathon stellt die sportliche Vari­ante dar, die Land­schaft an der Meck­len­bur­gis­chen Seen­plat­te zu erkundigen.
Den Marathon an der Müritz gibt es noch nicht lange. Erst 2015 wurde er von den Ver­anstal­tern ins Leben gerufen. Die Kern­strecke ist natür­lich der Marathon von Rech­lin nach Röbel, der an der Müritz ent­lang führt – zu gle­ichen Teilen durch die Natur und auf Asphalt. Doch „über 40 Kilo­me­ter“ klin­gen für den Ungeübten eher nach den passenden Dis­tanz für eine Fahrrad­tour als nach ein­er zu bewälti­gen Jog­gin­grunde. Daher gibt es auch andere Streck­en, die für den Lau­fan­fänger bess­er geeignet sind: Halb­marathon, 10km oder Bam­bi­ni-Lauf (für Nachwuchsläufer).

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Eigentlich bin ich mit mein­er Frau um diesen Zeit­punkt schon längst im Urlaub an der bul­gar­ischen Küste am Schwarzen Meer (Var­na). Lei­der wurde unsere 18-jährige Perserkatze 3 Tage vor unserem Urlaub­santritt erblind­et. Für uns war natür­lich ein trau­riger Schock gewe­sen und haben uns nach langem Über­legen beschlossen, unsere geplante Urlaub­sreise abzusagen. Wir wollen für sie die neue Leben­sum­stel­lung als Blinde voll und ganz unter­stützen. Das ist unsere Fürsorgepflicht!

Daheim suchte ich im Inter­net während der Urlaub­szeit nach den bun­desweit­en Marathon­wet­tkämpfen und mit dem „Müritz Marathon“ war nun meine spon­tane Entschei­dung. Es soll ein Son­ntagsaus­flug, dem 05. Juni 2016, mal mit mein­er Frau an der Meck­len­bur­gis­chen Seen­plat­te hinz­u­fahren und dort gemein­sam kleinen Badeaufen­thalt am See „Müritz“ teilzunehmen. Neben­bei möchte ich vorher mein 5. Marathon­lauf dor­thin mit­machen. So nach dem zufäl­li­gen Mot­to „Som­mer, Sonne, Marathon“! 

Gute zwei Auto­bahn­stun­den von Berlin war man schnell zum nordöstlichen Bun­des­land erreichbar.

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Etwas ver­früht war ich in Rech­lin da, der am süd­west­lichen des größten voll­ständig in Deutsch­land liegen­den Sees entlangführt.

Vor Ort kon­nte man sehen, dass an diesem Woch­enende viel los war, par­al­lel mit der Marathon­ver­anstal­tung fand sich ein buntes Rah­men­pro­gramm der „InWa­ter Boat­show“, eine Bootsmesse, sowie Fest mit Karussellen.

Die Abho­lab­wick­lung am Start­bere­ich war rel­a­tiv schnell und bekam die Start­num­mer „5“.
Die Teil­nehmerzahl für Marathon­lauf war 62 zu rech­nen, davon 10 weibliche.

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Mit großer uner­warteter Über­raschung habe ich endlich eine bekan­nte ältere, deutsche Marathon-Oma per­sön­lich getrof­fen. Mit ihrem Alter von 74 Jahren nahm Sigrid Eich­n­er, vom LG Mauer­weg Berlin, über 1900 Marathons teil. Hut ab vor Ihrer vie­len Ein­sätzen! Sie wirk­te für mich nicht zu alt und fand mit unserem Ken­nen­lernge­spräch cool. Über ihre Läufe habe ich viel aus den Medi­en erfahren.

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Ein Tag vor dem Marathon­start hat­te ich kurz mal die Wet­ter­vorher­sage ange­se­hen, rech­nete schon mit ein­er wahrschein­lichen Som­mer­hitze. Vor Ort sah man schon blauer Him­mel und ein lächel­ndes Son­nen­schein. „Oh, es wird sehr warm wer­den“, egal angemeldet habe ich schon. Es gibt kein Zurück mehr!

Direkt an der Müritz kon­nte man die einzi­gar­tig schöne Naturstrecke bis zur Wen­de­schleife in Röbel am Hafen zu laufen bzw. zu sehen. Die Land­schaftsstrecke bestand aus ein­er Mis­chung von Natur und Asphalt zu gle­ichen Teilen. Die Verpfle­gung alle 5 km mit Wass­er, Bana­nen und Äpfeln.

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Bis zur Mit­tagszeit wurde das Wet­ter immer härter, denn es war KEIN Wind sowie Feuchtigkeit, nur Schwüle und pur­er Son­nen­schein. Sowas hat­te ich in meinem Marathon­leben noch nie erlebt und meine Kräfte wur­den immer knap­per nach 27 km.

Ich kon­nte es nur noch Gehen und lock­eres, langsames Laufen kom­binieren und erre­ichte nach 5:04 Stun­den voll erschöpft am Ziel. Meine Frau hat­te mich noch nie gese­hen, wie ich aus­ge­pow­ert aus­sah. Ich war froh, dass ich mit mein­er fün­ften Marathon­teil­nahme nicht gle­ich aufgegeben habe. Wieder neue Erfahrung eingesammelt…

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Nach dem Zielein­lauf ging ich schnell mit mein­er Frau ins küh­le Wass­er, das ich sehr gut gebrauchen kon­nte. Es war für mich trotz­dem ein schön­er, teils anstren­gen­der Badeaus­flug gewesen.

Im Hin­ter­grund waren die Aussteller von der Bootsmesse zu sehen.

Wir wer­den später noch ein­mal nach Müritz fahren und ein paar Tage Urlaub machen, man kann dort viel unternehmen. Wirk­lich eine kleine Reise wert!

Unterm Strich kann ich für dieser Son­ntagsaus­flug sagen, dass die „Num­mer 5 noch lebt“ (bekan­nt aus dem amerikanis­chen Sci-Fi-Film aus dem Jahre 1986).
Denn mit mein­er „5.“ Marathon­teil­nahme, mein­er Start­num­mer „5“ sowie über meine „5“ Stun­den Zielzeit und aus­gerech­net das Lauf­da­tum „5.“ Juni war eine beson­dere Zahl für mich pro­gram­miert :o) ! Es bleibt für mich natür­lich in schön­er Erinnerung.

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Alle Fotos in der Übersicht

1 Comment

  • Bir­git Posted 26. Juli 2016 7:18

    Danke für den Bericht! Ein großar­tiger Sonntagsausflug!

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