11. Bleilochlauf, 25.04.15

2015blochlauf2

Ich dachte immer „Ultras“ sind gemütliche Läufe mit Kuschel­pace ohne Laktathusten…ich wurde eines besseren belehrt…
Ein Bericht von Kathi Schichtl
Wieder eines dieser typ­is­chen Woch­enen­den im Leben eines Läufers, an denen man nicht weiß, bei welchem der vie­len tollen Events man an den Start gehen soll…es fall­en ein­fach immer zu viele klasse Ver­anstal­tun­gen auf einen Ter­min. Meine Fre­undin­nen Iwi und Son­ja machen mir allerd­ings den Bleilochlauf schmack­haft – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: alles kom­plett veg­an!!! Land­schaftlich klasse, nette Orga — Jungs, pein­lich gün­stige Start­ge­bühr inkl. Shirt…. und da ich in Leipzig meine Eltern besuche bietet sich dieser kleine Kuschelul­tra mit 46 km und 1.150 HM rund um Deutsch­lands größten Stausee ja qua­si förm­lich an. 

Die Anreise erfol­gte am Vor­abend ins ver­lassene ost­deutsche Örtchen Saal­burg-Klosters. Dass es sich um eine famil­iäre Ver­anstal­tung han­delt merkt man sofort. Ich werde am Bahn­hof in Schleiz von der Ehe­frau vom Haup­tor­gan­isator abge­holt, da die Verbindung mit den Öff­is katas­trophal ist. Was für ein Ser­vice. In Saal­burg-Klosters am Camp­ing­platz beim Stausee werde ich sehr fre­undlich emp­fan­gen. Es fol­gt der Zim­mer­bezug im 16er-Zim­mer und ein kurz­er Rundgang. Ich bin eine der weni­gen die am Vor­abend anreisen. Wir sind lediglich knapp 15 Leute in der kleinen Her­berge. Iwi, Sascha, Jan Albert und ich dreht­en zum „Beine”-Vertreten noch eine kleine 5 km — Son­nenun­ter­gangs-Self­ies-Runde. Da fiel bere­its auf: land­schaftlich ist es hier wirk­lich traumhaft schön. Auf dem Camp­ing­platz waren die Jungs vom Orga Team eben­falls noch fleißig am Werkeln. Es wurde ton­nen­weise “Chili sin Carne” gekocht und wir durften die ersten Schüs­selchen des sehr leck­eren veg­a­nen Chili genießen. Den Abend ließen wir gemütlich mit Rotwein und von Män­ner­hand selb­st­ge­back­e­nen Kuchen ausklin­gen und krabbel­ten nicht allzu spät in unsere Dop­pel­stock­bet­ten. Direkt am Fen­ster unterm Sternenhimmel.
Am näch­sten Mor­gen erfol­gte die Start­num­mer­naus­gabe. Anders als wir es gewohnt sind, war 2 Stun­den vorm Start fast nichts los. Ins­ge­samt standen drei Streck­en zur Auswahl: Ultra 46 km mit 1.150 HM, Clas­sic 24 km und light 12 km sowie ein Bam­bini­lauf mit etwas über 300 Teil­nehmern. Die Stim­mung war aus­ge­lassen und man hat­te nicht das Gefühl, dass man am Start eines Ren­nen ste­ht. Es wurde viel gelacht, alles waren lock­er und es wur­den ´zig Self­ies geschossen… Iwi hat uns noch schnell alles Gute gewün­scht und ist nach Ham­burg weit­erg­ereist, da sie dort beim HASPA Marathon an den Start geht. Punkt 9 Uhr ging es dann auf die Strecke. Ich habe mich vorne ein­gerei­ht, damit ich gle­ich als erste Frau in Führung lag und somit einen guten Überblick hat­te. Das Tem­po war von Anfang an sehr zügig mit 4er Pace. Zu schnell für einen Ultra… wenn das mal gut geht. Den­nis hat mich die ersten 10 Kilo­me­ter ordentlich gezo­gen. Es geht schnell auf Trails und lang am wun­der­schö­nen Stausee. Das Wet­ter ist per­fekt. Nach kurz­er Zeit ziehe ich bere­its meine Jacke aus, weil die Sonne angenehm wärmt. Der Ver­anstal­ter und auch der Ruf der Ver­anstal­tung haben nicht über­trieben. Land­schaftlich ein­fach wun­der­schön mit fluffi­gen Trails. Der Ham­mer­schlag kam dann bei km 12, als mich die 2. Frau ein­holt. Es han­delt sich um die Vor­jahressiegerin. Wir ver­ste­hen wir uns gle­ich richtig gut und laufen knapp 6 km zusam­men und reden über Wet­tkämpfe, weit­ere Pläne und tauschen Tipps aus. Bei km 20 lasse ich sie ziehen — behalte sie allerd­ings stets im Blick. Die Strecke ist sehr abwech­slungsre­ich. Ein ständi­ges hoch und runter. Über Trails, Kies‑, Wurzel- und Mooswege; meis­tens mit Blick auf den schö­nen See. Alle 6–7 km wur­den wir mit veg­a­nen Schlaraf­fen­land-Ver­sorgungsstellen von sehr fre­undlichen Helfern und Kindern ver­wöh­nt. Danke an dieser Stelle für die liebevolle Mühe. Auf der Strecke wird es auf der zweit­en Hälfte langsam ein­sam. Von einem Streck­en­posten erfahre ich, dass ich von allen Ultra­läufern sog­ar auf Platz 5 liege. Das macht mich schon sehr stolz…Letzter Ver­sorgungspunkt bei km 41; nun heißt es nur noch bergab…5 km Asphalt, die wirk­lich weh tat­en. Aber das Ziel ist zum Greifen nah und ich hop­pel die let­zten Kilo­me­ter als glück­liche 2. FRAU mit 3:54 Std. und ins­ge­samt 7. FINISHERIN ins Ziel, wo mich alle lachend emp­fan­gen und grat­ulieren. Geschafft. Schön war es — aber hart! Aber wie heißt es so schön: Der Schmerz verge­ht, der Ruhm bleibt…Also ab unter die heiße Dusche und Dreck abwaschen, in gemütliche Klam­ot­ten schlüpfen und hüb­sch machen für die Siegerehrung, sowie veg­anes Kuchen­buf­fet plün­dern. Beson­ders empfehlen kann ich den genialen Schokokuchen der nach alten Geheim­rezept geback­en wurde. Bal­sam für den Gau­men. Als Siegerpreise gab es eben­falls richtig brauch­bare Sachen: Chi­asamen und das Buch “born to run”, welch­es in keinen Ultra­läufer-Haushalt fehlen darf. Den­nis kam knapp 30 Minuten nach mir ins Ziel und war eben­falls sehr zufrieden. Er musste sich die Kräfte ein­teilen, immer­hin stand er am Son­ntag schon wieder am Start beim Hermannslauf.
Als Resümee kann ich sagen: Next year do it again!!!! Und dann hof­fentlich mit mehr ASICS Frontrunnern 🙂
Gün­stige Start­ge­bühr, famil­iäre Ver­anstal­tung, sehr nette Organ­isatoren, kusche­liges 16er Zim­mer, land­schaftliche Traumkulisse, veg­anes Schlaraf­fen­land, tolle Preise, nettes “come-togeth­er” mit den üblichen Verdächti­gen! Danke an Rico und Daniel, sowie Koch und Prak­tikant und alle fleißi­gen Ehe­frauen, die uns mit den veg­a­nen Köstlichkeit­en ver­wöh­nt haben! It’s a big world — go run it!

http://www.bleilochlauf.de/

Alle Bilder:

2 Comments

  • Kathi Posted 8. Juni 2015 22:07

    Danke fürs online stellen! Es sollte mehr von diesen familären und liebevollen veg­a­nen Laufver­anstal­tun­gen geben…

  • Kathi Posted 8. Juni 2015 22:07

    Danke fürs online stellen! Es sollte mehr von diesen familären und liebevollen veg­a­nen Laufver­anstal­tun­gen geben…

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